Mit Jim Carrey verbinden wir vor allem Grimassen, aber auch ernstere und zum Teil sogar tragische Rollen weiß der Schauspieler gekonnt umzusetzen. Einer dieser Parts wurde dem sonst eher albernen Carrey im Thriller Dark Crimes zuteil, der bereits 2016 seine Premiere auf dem Warschau Film Festival feierte und erst im vergangenen Jahr in den US-Kinos erschien. Jetzt ist der Film auch erstmals in Deutschland zu sehen: Dark Crimes ist auf Netflix verfügbar.
Worum es in Dark Crimes geht und was Jim Carrey eigentlich so macht
Im zum Teil in Polen produzierten Film von Alexandros Avranas mimt Carrey einen Polizisten mit ordentlichem Imageschaden. Mit einem
unaufgeklärten Mordfall will er seinen Ruf wiederherstellen und nimmt sich den
Verdächtigen vor: Einen Schriftsteller, dessen Roman dem realen Verbrechen
erstaunlich ähnelt.
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Unabhängig davon, dass Dark Crimes von der Presse geradezu verrissen wurde – Jim Carrey ist wie aus dem Nichts wieder in aller Munde. In den 1990er-Jahren und zur Jahrtausendwende war der gebürtige Kanadier einer der ruhmreichsten Schauspieler der Welt, unvergessen sind seine kultigen Auftritte in Bruce Allmächtig oder in Die Truman Show. Die Netflix-Doku Jim & Andy: The Great Beyond geht der Karriere auf den Grund.
Doch in der jüngeren Vergangenheit verschwand der heute 57-Jährige mehr und mehr von der Bildfläche, die Rollen wurden deutlich rarer, die Filme merklich weniger populär.
Das änderte sich schlagartig am 30.04.2019, als der erste
Trailer zu Sonic the Hedgehog ins Netz ging. Trotz teils entsetzlicher Reaktionen (mehr als 400.000 Dislikes auf YouTube) artete die Resonanz genauso auch in
Begeisterung aus und das war nur einem Namen zu verdanken: Jim Carrey. Der Mann
mit den tausend Gesichtern ist zurück. Als Videospielikone Dr. Robotnik
stiehlt er einfach alles und jedem im Trailer die Bühne. Carrey is back!
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Was für den Sonic-Film spricht: Jim Carrey, Jim Carrey und Jim Carrey. Was dagegen spricht: Einfach alles andere.
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Jim Carrey hat sich nur versteckt
So richtig weg war der Schauspieler ja auch nie, die Filme wurden nur kaum noch wahrgenommen. 2013 gab es den letzten ganz großen Akt in Kick-Ass 2, in dem Carrey als Colonel Stars and Stripes schon ein Comeback feierte. Denn auch damals riefen sich die Zuschauer ins Gedächtnis: "Ach, den gibt's ja auch noch".
Inoffiziell können wir Der Ja-Sager als Abschluss der großen Ära von Jim Carrey betrachten, der 2008 in die Kinos kam. Nicht vergessen sollten wir natürlich das Sequel Dumm und Dümmehr von 2014, das zwar den namensverwandten Kultfilm von 1994 beerbte, aber überhaupt nicht an dessen Erfolg anknüpfen konnte.
Mit seiner ungewohnt düsteren Rolle als Ermittler Tadek in Dark Crimes erntete der einstige Megastar dann zuletzt wie erwähnt jede Menge harsche Kritik, auf Rotten Tomatoes steht der Tomatometer auf katastrophalen 0% positiven Kritiker-Bewertungen still.
Malen statt Grimassen schneiden: Jim Carrey erfindet sich neu
Davon abgesehen entdeckte Carrey in den letzten zwei Jahren seine neue Leidenschaft in der Malerei und veröffentlicht seitdem seine künstlerischen und oft subversiven Kreationen regelmäßig auf Twitter. Nicht wenige fragten sich dann schon: "Sind die Zeiten mit Jim vor der Kamera endgültig vorbei?"
"Ich wollte nicht mehr in diesem Business arbeiten", erzählte der Schauspielveteran im August 2018 dem Hollywood Reporter , als es um seinen Rückzug aus der Traumfabrik ging.
Die Firmen übernahmen immer mehr die Kontrolle, ich mochte nicht, was da passierte. Und vielleicht war es auch deshalb, weil ich es mag, selbstbestimmt und kreativ zu malen, anstatt eine Art Vorstand vor sich zu haben, für den ich genau das tun muss, was man mir sagt.
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Mit der Realverfilmung der Sonic-Videospiele könnte der Schauspieler nun wieder an seine Glanzzeiten anknüpfen. Auch wenn der Trailer unfassbar albern und absurd daherkommt, erinnert Carreys jetzt schon unvergessene Inkarnation von Sonics Erzrivale Dr. Robotnik an die früheren Kalauer-Rollen wie der Riddler in Batman Forever oder Die Maske. Das ist genau der Jim Carrey, wie wir ihn von früher kennen und lieben.
Ansonsten ist der Grimassenmeister aktuell in seiner Comedy-Serie
Kidding als Mr. Pickles auf dem US-Sender Showtime zu sehen. In dieser spielt
Carrey mehr oder weniger
sich selbst. Sein Charakter ist ein einstiger Fernsehstar,
der nun mit einer Existenzkrise kämpft. Eine zweite Staffel wurde schon
bestätigt, die demnächst auf Showtime erscheinen soll.
Auch wenn ansonsten keine Projekte mit dem "Allmächtigen" bekannt sind, scheint seine Karriere vor der Kamera wieder einen Aufschwung zu erfahren. Egal, wie der Sonic-Film am Ende auch ausfallen wird, wenn er am 06.02.2020 in die Kinos kommt: Allein wegen Jim Carrey freuen wir uns schon drauf.
Ihr auch?