Er spielte eine verhasste Harry Potter-Figur und versuchte 12 Jahre, die Rolle hinter sich zu lassen: Heute ist Tom Felton einer der beliebtesten Hogwarts-Stars und Draco seine Rettung

22.09.2023 - 10:00 Uhr
Tom Felton als Draco Malfoy in Harry PotterWarner Bros. / YouTube Premium
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Am heutigen Freitag wird Harry Potter-Star Tom Felton 36 Jahre alt. Zwölf Jahre nach dem Ende von Harry Potter er immer noch eng mit seiner Rolle des Draco Malfoy verbunden. Was für den Star erst zum Fluch und dann zum Segen wurde.

Vor zwölf Jahren erschien der letzte Harry Potter-Film im Kino. Doch während viele Stars damals von ihren Hogwarts-Rollen Abschied nahmen, steht der mittlerweile 36-jährige Tom Felton unter dem lähmenden Klammerfluch seines Draco Malfoy. Petrificus Totalus, Filmkarriere! Erst der Blick hinter die Kulissen zeigt, dass er einiges durchgemacht hat:

  • 1. Tom Felton war nach Harry Potter einer der vielversprechendsten Jungstars der Reihe.
  • 2. Obwohl er viele Filme und Serien drehte, entkam er der Draco-Rolle nicht.
  • 3. Wegen ernsten privaten Probleme überdachte Tom Felton seine Karriere-Entscheidungen schließlich.

Tom Felton war Harry Potters Erzfeind Draco Malfoy ... und dann?

Daniel Radcliffe spielt heute nur noch Rollen, die so weit wie möglich von Harry Potter entfernt sind. Emma Watson startete in Hollywood durch, bevor sie sich bewusst eine Schauspielpause nahm. Und Tom Felton? Tom Felton ist immer noch Draco Malfoy.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass er als einer der wenigen Stars weiterhin viel mit dem Harry Potter-Fandom interagiert. Was ihn heute zum Fan-Liebling macht. Felton kam liebend gern zur 20-jährigen Harry Potter-Reunion. Er scherzt öffentlich mit Filmvater Lucius Malfoy. Er engagiert sich als Potterhead auf TikTok  und Instagram , indem er zum Beispiel den verächtlichsten "Potter!"-Ausruf kürt.

Auch andere Stars wie die Weasley-Zwillinge Oliver Phelps und James Phelps haben den schauspielerischen Absprung von Harry Potter nicht gemeistert und leben nun von ihrer andauernden Hogwarts-Bekanntheit. Doch Tom Felton war in den letzten 12 Jahren nicht faul und drehte über 20 Filme sowie 5 Serien. Die meisten davon schlugen keine großen Wellen. Aber vom Sci-Fi-Blockbuster Planet der Affen: Prevolution, dem Historiendrama Dido Elizabeth Belle und der Serie The Flash dürfte das deutsche Publikum schon gehört haben.

Er verkörperte in diesen Filmen jedoch die Antagonisten-Figur. Ob grausamer Tierpfleger, verbohrter Adelsmann und Superheld, der nach dem Stein der Weisen sucht (!) – sie alle waren nur Variationen von Draco Malfoy. Tom Felton wurde ein Opfer von Typecasting, also der Festlegung eines Schauspielers auf eine bestimmte Art von Rolle.

Aber Tom Feltons düsterer Karriere-Weg hinter den Kulissen zeigt, dass noch mehr hinter dem Rollen-Käfig steckt. Seine große Krise offenbarte der Star erst vor Kurzem.

Harry Potter-Star Tom Felton enthüllt auf den letzten Seiten seiner Autobiografie eine beängstigende Geschichte

Vor einigen Monaten brachte Tom Felton seine Autobiografie heraus, die er Jenseits der Magie * (im englischen Original: Beyond the Magic *) nannte. Wie von vielen Fans erhofft, setzte das Buch einen großen Schwerpunkt auf Erinnerungen an den Harry Potter-Dreh. Der Ex-Draco-Darsteller beschrieb beispielsweise, wie er in einem alternativen Ende zum Weltretter wurde oder einem zornigen Snape auf den Umhang trat.

Was allerdings die wenigsten erwartet hatten, waren die letzten drei der 27 Kapitel. Darin beschrieb Tom Felton jenseits lustiger Harry Potter-Anekdoten seinen Absturz in die harsche Post-Potter-Realität. Er besuchte viele erfolglose Castings und musste sich fast jede neue Rolle erkämpfen. Anders als in seiner britischen Heimat behandelte Hollywood ihn nach seinem Umzug nach L.A. als Celebrity. Der oberflächliche Ruhm verdeckte allerdings nur die zunehmende Leere und Einsamkeit in seinem Leben, die er mit Alkohol füllte.

Die sehr persönliche Alkohol-, Drogen- und Abhängigkeitsgeschichte, die Tom Felton in seinem Buch erzählt, mag wie eine Wiederholung unzähliger Star-Lebensläufe klingen. Doch wenn er von der dramatischen Intervention seiner engsten Vertrauten und seiner Flucht zu Fuß aus der Entzugsklinik berichtet, geht Tom Feltons Offenheit unweigerlich nahe. Weil der Draco-Darsteller uns nach unzähligen Harry Potter-Rewatches so vertraut war, ohne dass wir etwas von seiner Krankengeschichte ahnten.

Zum Glück: Tom Feltons Zukunft wird mit Harry Potter verbunden bleiben

Tom Felton will sich laut eigenen Aussagen nicht als Opfer darstellen, das von Hollywood "verführt" wurde, sondern das Stigma des Redens über mentale Krankheiten überwinden. Es geht ihm nicht jeden Tag gut und die Welt soll das wissen. Mittlerweile wohnt er wieder in England und zeigt sich in seinen Social-Media-Posts gern beim Gitarrespielen oder mit seinem Hund. Er meidet Faktoren, die ihn wieder auf einen dunkleren Pfad führen könnten. Draco Malfoy gehört nicht dazu.

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Heutzutage spielt Tom Felton kleinere Rollen und ist damit anscheinend zufrieden. Einen neuen internationalen Durchbruch hat er vorerst aufgegeben. Wenn er sich nicht von der heilen Welt des Harry Potter-Fandoms distanziert, liegt das offenbar auch an den positiven Gefühlen, die er daraus ziehen kann. Er zieht Kraft aus den vergangenen, besseren Zeiten und holt diese Stärke in die Gegenwart. Und wenn ihm das zu besserer mentaler Gesundheit und Glück im Schauspiel-Leben verhilft, bewirkt Draco Malfoy am Ende vielleicht doch noch etwas Gutes.

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