Herr der Ringe - Eine Liebe für Hobbits

25.07.2011 - 08:50 Uhr
Aktion Lieblingsfilm: Der Herr der Ringe
New Line Cinema/ moviepilot
Aktion Lieblingsfilm: Der Herr der Ringe
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In der Aktion Lieblingsfilm schreiben moviepilot User über ihre Lieblingsfilme und wie sie zu diesen wurden. Hier erklärt uns ein User, wie Hobbits und Elben sein Herz erobert haben

Das erste Mal sah ich mir Der Herr der Ringe: Die Gefährten als Video alleine zuhause an. Mein Vater und mein Bruder hatten mich damals, als der Film in unseren Kinos lief, trotz Bitten und Flehen nicht mitgenommen, weil ich angeblich zu jung für diesen Film war. Den Hobbit hatte ich zwar zuvor schon einmal gelesen, doch hatte ich noch nie von einem Herrn der Ringe gehört.

Einen Film mit so epischen Ausmaßen und einer so emotionalen Tiefe hatte ich noch nie erlebt. Ich war wie im Schock-Zustand. Ich konnte nicht darüber sprechen. Ich hatte einen Kloß im Hals, konnte aber nicht weinen. Die Geschichte, die Figuren, die Musik, die Spannung haben mich einfach so gepackt, wie es zuvor noch nie ein Film geschafft hatte und dieses Erlebnis wird mir ewig in Erinnerung bleiben und ich glaube, unbewusst bewerte ich heute noch Filme nach diesem Gefühl, dass ich damals bei Die Gefährten danach hatte.

Der Herr der Ringe: Die zwei Türme und Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs konnte ich gar nicht erwarten, im Kino zu sehen und der dritte und letzte Teil der Verfilmung war für mich wirklich der krönende Abschluss des Ganzen, aber es stimmte mich traurig, dass die Geschichte nun zu Ende war.

Die Romanvorlage von Tolkien las ich erst ein paar Jahre später, als die Filme ins Fernsehen kamen. Was wäre die Filmtrilogie ohne die Worte Tolkiens, die Peter Jackson auf so wunderbar großartige Weise auf einer Leinwand darstellen wollte? Auch er hat sich ja schließlich zuerst in die Bücher verliebt und sich auch mit der Hintergrundgeschichte auseinandergesetzt. Wie sie mich dazu brachten, zu schreiben, inspirierten sie den Filmemacher diese Bücher, die bisher ohne Erfolg verfilmt wurden, so darzustellen, wie er es sich vorstellte. Die Filme zeigen die Liebe der Macher zu den Büchern und das macht sie besonders. Denn so ist Peter Jackson einer von vielen Tolkien-Fans, der sich nicht anmaßt, die eine Wahrheit über Frodo und den Ring erzählen zu wollen, sondern seine Verfilmung lediglich als Interpretation bezeichnet, die er uns vorstellt wie mit der Frage zu Freunden: „Nun, wie gefallen sie euch?“

Ein großer Faktor, der dazu beigetragen hat, dass ich mich in diese Filme so verliebte, ist die Musik von Howard Shore. So eine derart atemberaubende Filmmusik, die sich so an die Situationen, Orte und Figuren anpasst und so die Stimmung und Emotion auffasst, hatte ich noch nie erlebt und erweckte auch eigentlich in mir erst generell das Interesse an Filmmusik. Beim Hören der 80 unterschiedlichen musikalischen Motiven, die er für diese Filme geschaffen hat, bin ich gedanklich immer sofort im Auenland, in Rohan, Minas Tirith oder Mordor. Am meisten berührt mich das Solo der Blechflöte im Auenland-Motiv, die am Schluss durch eine Querflöte ersetzt wird. Wenn ich diese Melodie höre bekomme ich jedes Mal eine Gänsehaut, summe sie mir sogar selber vor, wenn ich schlecht gelaunt bin und befinde mich sofort gedanklich wieder in Mittelerde.

Nicht nur der Roman und die Musik tragen dazu bei, dass diese Filme für mich unvergessen bleiben. Begeistert bin ich auch von der schauspielerischen Leistung von allen, die bei diesen Filmen teilgenommen haben. Zum Beispiel von Elijah Wood, der mit einem Blick alles, von Verzweiflung, Hoffnungslosikgeit bis zur übermäßigen Freude, zeigen kann und uns somit Einblick in das Innere von Frodo in Sekundenbruchteil liefert. Oder auch von so bekannten Schauspielern wie Sir Ian McKellen als weiser Zauberer oder Cate Blanchett, die das Geheimnisvolle von Galadriel so wunderbar rüberbringt. Überrascht war ich zu erfahren, dass Orlando Bloom damals erst frisch von der Schauspielerschule gekommen war, bevor er in die Rolle des lässigen Legolas schlüpfte. Liv Tyler ist für mich schon selbst so wie eine Elbin und natürlich war ich von Anfang an vernarrt in Viggo Mortensen als der starke, mutige und edle Aragorn.

Doch um ein Meisterwerk zu schaffen braucht es noch mehr: Besondere Filmtechniken und Effekte, wie die Darstellung von Andy Serkis als Gollum mithilfe der Computertechnik und z. B. Computer-animierte Schlachten oder Olifanten, die so echt wirken und monumentale Bauten. Um alles abzurunden hat Peter Jackson Mittelerde nach Neuseeland, seiner Heimat, versetzt, was eine seiner besten Entscheidung war, denn diese unglaublichen Berge, Steppen, Vulkane demonstrieren die vergangenheitsträchtige Geschichte und traumhafte Vielfältigkeit von Mittelerde.

Alles das und Szenen wie Frodo, der am Anfang Gandalf fröhlich begrüßt mit der im Hintergrund ertönenden Blechflöte, die mich jedes Mal an all das Leid das er und alle andern noch erleiden müssen, denken lässt, wie am Ende von Der Herr der Ringe: Die zwei Türme als Merry versucht, die Ents zum Einschreiten zu bewegen, oder am Ende, als Aragorn vor dem Schwarzen Tor seine herzerfassende Ansprache hält und dann leise flüstert „Für Frodo“, machen diese Filme zu den besten Filmen, die ich je gesehen habe und nach meiner Überzeugung sehen werde.

„Ónen i-Estel Edain, ú-chebin estel anim“
(„Ich gebe den Menschen Hoffnung, die Hoffnung liegt bei mir.“)


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