Ich, E.T. und eine unvergessliche Freundschaft

25.11.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
E.T. - Der AußerirdischeUniversal Pictures
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Im Jahr 1982 schuf Regisseur Steven Spielberg mit E.T. - Der Außerirdische einen Klassiker des Alien- und zugleich Familienfilms, der auch heute, über 30 Jahre nach Erscheinen, immer noch einen festen Platz in meinem Herzen für sich beansprucht.

Er ist der Meister des Mainstream-Kinos, ein Mann zwischen den Genres und einer der berühmtesten Filmemacher aller Zeiten: Jeder kennt den Namen Steven Spielberg und das aus gutem Grund. Es gibt viele gute Regisseure, doch von welchem können wir behaupten, supererfolgreiche Filme wie den Tierhorror Der Weiße Hai und wilde Abenteuer wie Jäger des verlorenen Schatzes und Jurassic Park gegenüber ernster Themen in Der Soldat James Ryan und Schindlers Liste zu verfilmen?

Die Achtziger- und Neunzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts waren die Blütezeit des Regisseurs Spielberg, der parallel zum Untergang des New-Hollywood-Kinos und während der Reagan-Ära, zusammen mit Kollegen wie George Lucas und Robert Zemeckis das Blockbuster-Kino aus der Taufe hob. Und so kam zu Zeiten von erfolgreichen und liebevollen Blockbustern wie Krieg der Sterne und Zurück in die Zukunft eben auch E.T. - Der Außerirdische in die Kinos - und mauserte sich zum damals erfolgreichsten Film aller Zeiten. Neben den bereits genannten Filmen ist E.T. für mich ein absolutes Paradebeispiel für alles, was damals im Blockbusterkino richtig gemacht wurde und was im massentauglichen Kino von heute eben falsch läuft. Deshalb schenke ich E.T. - Der Außerirdische heute mein Herz.

E.T. - Der Außerirdische handelt von dem jungen Elliot (Henry Thomas), der im Gartenschuppen seines Elternhauses einen kleinen, braunen Außerirdischen findet. Dieser wurde unter unglücklichen Umständen von den Seinen bei einem Erkundungsflug auf der Erde zurückgelassen und wird nun von Elliot aufgenommen, der versucht, den kleinen Schrumpelkopf vor seiner Mutter, seinen Geschwistern und insbesondere der Regierung zu verstecken - letztere hat nämlich bereits die Witterung aufgenommen. Währenddessen wird der E.T. genannte Außerirdische vor Heimweh immer schwächer...

Warum ich E.T. - Der Außerirdische mein Herz schenke
Abgesehen von meiner Liebe für handgemachtes Kino habe ich auch eine klare Schwäche für die naiv-liebevollen Achtzigerjahre-Geschichten à la Die Goonies, Stand by Me - Das Geheimnis eines Sommers oder eben E.T. - Der Außerirdische. Die Abenteuerlust der mit ihren BMX-Rädern durch amerikanische Vororte radelnden Kinder steckt mich einfach immer wieder aufs Neue an und entsprechend gefesselt bin ich nach wie vor auch von der Geschichte um E.T. und Elliot, eine Geschichte, die auch nach dem x-ten Erleben und über 30 Jahre nach Erscheinen in ihren emotionalsten Momenten immer noch tief ergreifend ist. Das wird unterstützt durch die liebevoll handgemachten Puppen und Animatronics dieser Zeit und den wunderschönen Score von John Williams, alles Aspekte, die ich im Blockbusterkino von heute schmerzlich vermisse - auch wenn ich natürlich zugeben muss, dass Filme dieser Machart einfach auch ein Produkt ihrer Zeit sind.

Warum auch andere E.T. - Der Außerirdische lieben werden
Egal, was wir als Zuschauer vom modernen Blockbuster halten mögen - an E.T. kommt keiner vorbei. Vielleicht liegt das auch an mir, aber die Vorstellung, dass ein junger Mensch an einem gemütlichen Abend zusammen mit seiner Familie E.T. in den heimischen DVD-Player einlegt und nach zwanzig Minuten dann doch lieber zur neuen Folge Schwiegertochter gesucht schaltet und das ganze mit einem "Voll der Otto, dieser braune Alien-Mann" (bitte mit starkem Slang sprechen) quittiert, macht einfach keinen Sinn für mich. Der Film erzählt eine herzergreifende und spannende Geschichte, die den Zuschauer einem Wechselbad der Gefühle aussetzt und wichtige Aspekte des Lebens wie Freundschaft und Abenteuerlust behandelt und uns vor Augen führt, wie wir selbst uns mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter mit der Zeit verändern.

Warum E.T. - Der Außerirdische die Jahrzehnte überdauern wird
E.T. wird meiner Meinung nach locker noch viele Jahrzehnte überdauern und das liegt an den bereits genannten Punkten der Abenteuerlust und Erforschung und Freundschaft. Kinder können sich perfekt in die Rolle des kleinen Elliots einfühlen und uns Erwachsenen gibt dieser Film die Möglichkeit, uns wieder ins Kindesalter zurück zu versetzen und möglicherweise festzustellen, was wir mit der Zeit von unserem früheren Selbst verloren und zurückgelassen haben.

Die Geschichte über das E.T.-Videospiel, das als schlechtestes Spiel aller Zeiten gilt und dessen verbleibende Module laut Legende vom Hersteller Atari in der Wüste von New Mexico vergraben wurden, dürfte ja inzwischen hinlänglich bekannt sein. Meiner Meinung nach ist das genau die verkehrte Vorgehenweise: Viel eher sollten wir stattdessen eine ausreichend große Anzahl von Film-Exemplaren dieses Klassikers vergraben (neben anderen Filmen), denn wenn wir eines Tages nicht mehr da sind, Aliens auf unserem Planeten landen und längst in Vergessenheit geratene Schätze der Menschheit ausbuddeln, werden diese vielleicht sagen: "Wow, diese Erdlinge haben ja mal richtig gute Filme gemacht." Und recht hätten sie.

Was haltet ihr von E.T. - Der Außerirdische ?

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