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This Week in movies! #2

05.06.2016 - 20:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Sichtungen in dieser Woche!
Picturehouse/A24/The Asylum
Sichtungen in dieser Woche!
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Diese Woche hat sich etwas spontan gestaltet. Mit einem Freund habe ich einen Film gesehen, der creepy schreit es vermutlich aber nicht sein will, einer meiner Kindheitshelden hat sich (natürlich nur im Film) als Neonazi entpuppt und dann habe ich auch noch den lächerlichsten Katastrophenfilm aller Zeiten gesehen. SPOILERS AHEAD!

Woche: 22 / 30.05.16 - 05.06.16

Der Film auf Blu-Ray diese Woche ist: The Guest

Normalerweise mache ich mit zwei Freunden einmal in der Woche einen Serienabend. Da einer von den Jungs derzeit jedoch im Urlaub ist, haben wir, die hier in Deutschland geblieben sind, uns entschlossen lediglich Game of Thrones weiter zu schauen. Dazu wollten wir uns jedes mal einen Film geben. Mit Hilfe von Rotten Tomatoes  haben wir uns schließlich für The Guest entschieden.

Die Handlung von The Guest ist simpel doch interessant. David Collins, ein Soldat der in Afghanistan stationiert war, besucht die Familie Peterson. David war in der selben Einheit wie Caleb, der Älteste Sohn der Familie. Kurz vor Calebs Tod versprach David ihm nach seiner Familie zu sehen und ihnen zu sagen, wie sehr er sie liebte. Doch scheinbar ist David nicht das, was er vorgibt zu sein.

Story/Drehbuch:
Zu Beginn wusste ich nicht recht, was ich von The Guest halten sollte. Und der Film wusste scheinbar ebenso wenig, was er sein will. Im ersten Moment scheint es sich um einen Horrorthriller zu handeln und man fragt sich, wer Davids erstes Opfer wird. Denn der Junge hat einen wirklich gruseligen Blick drauf...

Ernsthaft, wer so jemanden in sein Haus lässt, bettelt geradezu nach Ärger. Gut, im Bild wird dieses Gefühl noch durch das Licht und die Farben intensiviert aber überzeugt euch selbst. Der Typ ist CREEPY! Doch Später wird der Film eher zu einem Actionfilm, fast schon einer Homage an die One-Man-Armys der 80er. Das ist nicht unbedingt schlecht, doch schafft sich der Film damit erst spät seine Identität.

Wertung: Kurzweilige und unterhaltsame Story, die durch die Identitätssuche des Films leidet. 6/10 Punkten.

Darsteller/Charaktere:
Dan Stevens, den meisten vermutlich aus Downton Abbey bekannt, spielt die Rolle des David. Obwohl er oberflächlich freundlich erscheint, wurde ich das Gefühl nie los, dass der Typ was im Schilde führt. Und das liegt an der Darstellung von Stevens. Er wirkt unnatürlich und durchweg wie ein totaler Creep. Ob das Skript es nun so vorsah oder ob es seine eigene Entscheidung war werde ich nicht erfahren, doch es hat gestört. Denn wer hier nicht misstrauisch wird, ist selbst nicht das hellste Licht am Kronleuchter.

Maika Monroe (Labor Day, It Follows, Die 5. Welle) spielt die Tochter der Familie. Dezent klischeehaft, passt sie nicht rein und befindet sich mitten in ihrer rebellischen Phase. Sie ist die einzige in der Familie, die David nicht vertraut. Zu Recht, wie sich herausstellt. Maika an sich war ganz ordentlich in der Rolle, doch ist diese an sich zu klischeebehaftet um wirklich im Kopf zu bleiben. Wir haben die rebellische Person mit "interessantem" Musikgeschmack schon überall gesehen und etwas neues kommt nicht dazu.

Brendan Meyer spielt Luke, den jüngste Klischeespross der Familie. Er nimmt die Rolle des Außenseiters ein, der in der Schule geärgert wird. Ich weiß nicht ob die Behauptung im Film, der Junge sei Schwul, nur eine Lüge war oder ein tatsächlicher Versuch der Charakterentwicklung. Es wird aus heiterem Himmel erwähnt und dann ist alles wieder cool. Man hätte es nicht aufbauschen müssen, doch irgendwie fühlt es sich an, als ob da ein Teil der Handlung fehlt. Luke wird von seiner Schwester auf David angesetzt, denn er kennt sich mit "Computerkram" aus. Scheinbar muss man das um eine dämliche Suchmaschine nutzen zu können... Und als Luke feststellt, dass David nicht ganz Koscher ist... Ist es ihm EGAL! Er findet das okay. Verwirrende Rolle.

Leland Orser und Sheila Kelley mimen die Eltern der Familie Peterson. Während Vater Spencer Anfangs mehr als skeptisch gegenüber David ist, scheint Laura nie ein Problem mit David zu haben. Aber das ist nicht da schlimmste: Nachdem er sich mit seiner Frau darüber streitet, dass Soldaten oft an Posttraumatischen Belastungsstörungen leiden und gefährlich werden können, scheint Spencer das alles zu vergessen und David wird sowas wie sein bester Freund, denn Spencer erzählt ihm AM ERSTEN ABEND, alles was ihn so belastet. PTBS also, jaja. Laura ist nicht viel besser. Sie ist quasi schuld an der ganzen Sache als sie überstürzt entscheidet, David bei sich zuhause aufzunehmen. Wer zur Hölle macht sowas?!?

Wertung: Fragwürdige Charaktere vergeuden einiges an Potenzial und einige dieser Probleme macht sich der Film unnötigerweise selbst. Besonders in Bezug auf die Eltern. 5/10 Punkten.

Score/Soundtrack:
Die Songs waren absolut nicht meins. Eine mehr oder weniger große Rolle spielt der Musikgeschmack der Tochter Anna. Im Finale war sie so unpassend, dass sie mir vieles Kaputt gemacht hat. Mit ausgefallenen Songs, kann der Film zwar Punkten, doch bleibt die Frage ob die Zuschauer ausgefallenes hören wollen. 5/10 Punkten.

Regie/abschließende Gedanken:
Adam Wingard (V/H/S, V/H/S 2, 22 Ways to Die) führte bei The Guest Regie und hier findet man auch den Grund dafür, dass sich der Film zu Beginn "horrorhaft" anfühlt. Leider steht Wingard sich mit seinen Wurzeln selbst im Weg und findet lange keinen Ausweg. Durch die nötige "Selbstfindung" des Films war scheinbar nicht genug Zeit, um das ominöse Programm zu erklären aus dem David stammt, somit wird der interessanteste Aspekt des Films links liegen gelassen. Abgesehen davon ist die zweite Hälfte des Films jedoch ein unterhaltsamer Actioner mit der nötigen Spur an Lächerlichkeit, dass es Fans von Actionfilmen der 80er gefallen dürfte.

Wertung: Wingard scheint noch mehr Erfahrung zu benötigen und liefert solide Action, sobald die Horroraspekte über Bord geworfen werden. 5.5/10 Punkten.

Rating: 5.5 von 10.

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