Es hat viermaliges Schauen ein und desselben Films benötigt, um mir die Gewissheit dessen zu geben, was ich auf die Frage “Was ist Dein Lieblingsfilm?” antworten soll. Nun weiß ich, die Antwort lautet:
Watchmen – Die Wächter (Kinofassung)
Zack Snyder (Dawn of the Dead, 300) hat mit Watchmen – Die Wächter ein audiovisuelles Erlebnis geschaffen, das seines Gleichen sucht. Die brillante Geschichte der Comics mit ihren einzigartigen Charakteren und Details ist hier gepaart mit dem inszenatorischen Können des Regisseurs. Das Produkt ist ein Film, der schon alleine durch seine Visualität zu beeindrucken vermag, allerdings durch die – schon angesprochene – komplexe Geschichte und die Verwendung eines exzellent ausgewählten Soundtracks (Quentin Tarantino hätte es nicht besser machen können) den Zuschauer einfach in jeder Szene aufs Neue überwältigt.
Ich habe lange gebraucht, um den Film in seiner Gänze zu erfassen (und bin mir eigentlich noch gar nicht sicher, ob ich das wirklich schon habe). Nach dem Kinobesuch war ich noch hin- und hergerissen. Nach dem zweiten Schauen gefiel mir der Film sehr gut, nach dem Dritten gehörte er zu meinen Lieblingsfilmen und nun ist er DER Lieblingsfilm.
Der Erzählfluss geht so unglaublich strikt voran, trotz relativ viel Nebenhandlung. Das ganze Bild fügt sich im Laufe des Films dann immer mehr und mehr zusammen und am Ende schließt sich der Kreis auf geradezu perfekte und grausame Weise. Während des gesamten Films kommt kein einziges Mal das Gefühl der Langeweile auf, dafür Erstaunen und Bewunderung umso mehr (und das noch (oder erst?) nach dem vierten Mal schauen). Der Gebrauch der Zeitlupe wurde von den Wachowski-Brüdern mit Matrix wohl neu definiert, von Zack Snyder mit Watchmen – Die Wächter aber perfektioniert. Die Actionszenen sind perfekt in Szene gesetzt, Sex-Szenen sind, trotz lustiger Einlagen, ästhetisch inszeniert, jede Szene wirkt vollkommen, jede Bewegung der Schauspieler exakt ausgeführt. Die Dialoge sind geschliffen und vermitteln Humor genauso sehr wie Coolness oder Weisheit. Jeder Schauspieler kann überzeugen, Patrick Wilson (Nite Owl II) und Jeffrey Dean Morgan (Der Comedian) und Jackie Earle Haley (Rorschach) aber ganz besonders.
Die Geschichte von Watchmen – Die Wächter kann mich so begeistern, weil sie unglaublich schlüssig wirkt, obwohl sie eine sehr komplexe Welt darstellt, die sich in einigen historischen Schlüsselereignissen von unserer doch sehr unterscheidet. Die dazugehörigen Charaktere faszinieren mich mindestens genauso, v.a. Dr. Manhatten ist eine sehr interessante Schöpfung, über die alleine man ganze Bücher schreiben könnte.
Ich bewundere Zack Snyder und die Schöpfer des Watchmen-Comics und danke ihnen für diesen Film. Er verdient in meinen Augen uneingeschränkte: 10/10
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