Welche Verhoeven-Dystopie verdient ihr Remake?

29.11.2011 - 08:50 Uhr
RoboCop und Total Recall
Tristar/Orion/moviepilot
RoboCop und Total Recall
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Mit Robocop und Total Recall werden in den nächsten beiden Jahren zwei Filme von Paul Verhoeven neu aufgelegt. Beide Filme markieren den Durchbruch des holländischen Regisseurs in Hollywood. Aber welcher hat euch besser gefallen?

Vielleicht habt ihr schon gehört, dass zwei der ersten großen Blockbuster von Paul Verhoeven in naher Zukunft ein neues Gewand erhalten werden. RoboCop wird von José Padilha (Elite Squad 2 – Im Sumpf der Korruption) neu inszeniert und mit etwas Glück könnte Michael Fassbender für die Hauptrolle unterzeichnen. Ursprünglich war der Mutantenaktivist aus X-Men: Erste Entscheidung auch für das Remake Total Recall im Gespräch. Die Hauptrollen im Film, bei dem Len Wiseman (Underworld) Regie führt, gingen letztendlich an Colin Farrell und Kate Beckinsale. Erste Aufnahmen vom Set durfet ihr bereits begutachten. Ohne auf den Sinngehalt der beiden Remake-Projekte einzugehen, nehmen wir diese zum Anlass, über die karrierebildenden Blockbuster aus den (Fast-)Achtzigern nachzudenken. Welcher Paul Verhoeven ist besser?

Hintergrund
Der Hollywood-Einstieg von Paul Verhoeven gleicht dem actionreichem Durchbrechen einer Wand. 1987 drehte er Robocop mit Peter Weller in der Hauptrolle, gefolgt von Die totale Erinnerung – Total Recall im Jahr 1990 mit Governator Arnold Schwarzenegger. Beide Science-Fiction-Visionen hatten eine parodistische Ader, die der Filmemacher in seinen früheren Filmen wie Spetters – knallhart und romantisch bereits offen durchscheinen ließ. Insbesondere mit dem Erfolg des bis dato teuersten Films aller Zeiten, Die totale Erinnerung – Total Recall, waren Paul Verhoeven alle Türen geöffnet, so dass umstrittene Kassenschlager wie Basic Instinct und Starship Troopers folgen konnten.

Pro Die totale Erinnerung – Total Recall
Ob Philip K. Dick das erwartet hätte? In der Verfilmung seiner Geschichte Erinnerungen en gros spielt Arnold Schwarzenegger die zwiegespaltene Hauptrolle als Bauarbeiter Doug Quaid. Mit verschwommenen und ungewissen Erinnerungen an seine Zeit als Geheimagent auf dem Mars, versucht er die für die Löschung eben dieser Impressionen verantwortliche Firma Rekall von der Übernahme der Marsherrschaft abzuhalten. Nachdem ihr Mordversuch an Quaid misslingt, hilfen erst dessen Frau Lori (Sharon Stone) und später seine Ex-Freundin Melina (Rachel Ticotin) bei dem Vorhaben. Total Recall glänzt mit Trash-Bildern von Frauen mit drei Brüsten, Männern mit auf dem Bauch eingewachsenen Embryonen, bizarrer Nasenverformung, langsam auseinanderberstenden Marsbesuchern und einem Plot auf Speed und Steroiden. Wenn die Zukunft so psychedelisch ist, kann sie ruhig kommen.

Pro RoboCop
Das Hollywood-Debüt von Paul Verhoeven schlägt in eine ernstere Kerbe. Officer Alex J. Murphy (Peter Weller) wird 2029 nach einem tödlichen Einsatz zum perfekten Polizei-Cyborg umfunktioniert. Die dafür verantwortliche Firma Omni Consumer Products will unter anderem mit dieser tödlichen Maßnahme Old Detroit zur verbrechensfreien Reichenstadt Delta City gentrifizieren. RoboCop erfährt von diesen Vorhaben und versucht, seine vier Hauptdirektiven zu umgehen, die ihn nicht nur zur Gesetzestreue zwingen, sondern auch zum Schweigen in Bezug auf Omni Consumer Products. In Robocop sehen wir, dass die Definition des Menschen nicht unbedingt an ein Wesen aus Fleisch und Blut gebunden sein muss. Nimm dazu die kontrollhungrige Mega-Firma, die sogar die Polizei unterwandert und du bekommst eine Gesellschaftsanalogie, die noch heute anwendbar ist.

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