John le Carré
✶ 19.10.1931 | männlich | 7 FansKomplette Biographie zu John le CarrĂ©
Die Welt des Films wäre um einige spannungsreiche Geschichten ärmer, gäbe es diesen Mann nicht: John le CarrĂ©.Â
Der unter diesem Pseudonym schreibende David John Moore Cornwell wurde am 19. Oktober 1931 in Poole, Dorset, England geboren. Ein Pseudonym war auch vonnöten, denn John le CarrĂ© respektive David John Moore Cornwell arbeitete, als er in den 1960ern mit dem Schreiben anfing, fĂ¼r die Geheimdienstorganisationen MI5 und MI6.Â
Bevor John le CarrĂ© mit seinem dritten Roman Der Spion, der aus der Kälte kam 1963 seinen Durchbruch feierte und hier den Grundstein fĂ¼r seine Spionage-Thriller-Karriere legte, hatte er schon ein ganz anderes Leben gelebt, ein Leben, dass die Basis fĂ¼r sein Schreiben bilden sollte. In der Schule, die geprägt war von Drill und Disziplin, fand sein Wesen keinen Widerklang, weswegen sich John le CarrĂ© schon frĂ¼h zurĂ¼ckzog. Sein Vater war ein TrickbetrĂ¼ger, der immer wieder straffällig im Gefängnis einsaĂŸ. Geprägt durch diesen Umgang erwuchs auch John le CarrĂ©s Interesse an Geheimnissen, ihrer Verbergung und ihrer EnthĂ¼llung. Ende der 1940er studierte John le CarrĂ© Fremdsprachen in Bern, was ihm in Ă–sterreich einen Einsatz in der Geheimdienstabteilung der Britischen Armee als Vernehmer von Personen einbrachte, die den Eisernen Vorhang gen Westen passieren wollten.Â
Sein Leben sollte weiterhin vom Kalten Krieg geprägt bleiben: 1952 kehrte John le CarrĂ© nach England zurĂ¼ck, wo er in Oxford am Lincoln College studierte. Hier wurde er vom MI5 angeheuert, um im linken FlĂ¼gel unter den Studenten einer potentiellen Unterwanderung entgegen zu spionieren. Seine Spionagetätigkeit wurde mehrmals von Lehrtätigkeiten am College unterbrochen. Nach dem Ă¼berragenden Erfolg von Der Spion, der aus der Kälte kam, der 1964 mit dem Sommerset-Maugham-Preis ausgezeichnet wurde, beschloss John le CarrĂ©, nun ganz vom Schreiben zu leben. Dieser Entscheidung positiv zugute kam auch der Umstand seiner EnthĂ¼llung als Mitarbeiter des Geheimdienstes durch einen Doppelagenten.
John le CarrĂ© lebt seit 1972 in zweiter Ehe mit ValĂ©rie Jane Eustace, einer Verlegerin. Insgesamt hat John le CarrĂ© vier Kinder, allesamt Söhne. Zu den bekanntesten Verfilmungen, die auf Romanen von John le CarrĂ© basieren, zählen neben Martin Ritts Der Spion, der aus der Kälte kam (mit Richard Burton), Anruf fĂ¼r einen Toten von Sidney Lumet, Das Russland Haus, inszeniert von Fred Schepisi, mit Sean Connery und Michelle Pfeiffer in den Hauptrollen, John Boormans Der Schneider von Panama mit Pierce Brosnan oder Der ewige Gärtner mit Ralph Fiennes und Rachel Weisz in einer filmischen Adaption von Fernando Meirelles. (EM)