FireAnt - Kommentare
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Alle Kommentare von FireAnt
Die spätestens seit Wes Cravens „Scream“-Reihe gerne und häufig gestellte Frage „What’s your favourite scary movie?“ muss ich nach „The Innocents“ wohl neu beantworten. Fantastisch photographiert und auch ansonsten auf erstaunlichem technischen Niveau, ist es jedoch das beeindruckende Schauspiel sämtlicher Darsteller (herauszuheben ist selbstredend die unvergleichliche Deborah Kerr) und die spannende Psychologie, die ihm innewohnt, welche den Film so faszinierend werden lassen. Die Gouvernante projiziert ihre eigenen, unerfüllten sexuellen Wünschen auf die beiden Kinder, insbesondere den Jungen Miles und steigert sich immer weiter in einen Wahn hinein, der zum Ende hin in einer unvermeidbaren Szene kulminiert. Doch nicht nur dieser Ausdruck versteckter sexueller Unzufriedenheit und die Sehnsucht nach einer Offenheit in diesen Belangen verhandelt „The Innocents“ in beeindruckender Manie, er ist schlussendlich auch ein Film über Erziehung und die Kindheit. Deborah Kerr versucht ihre Schützlinge um jeden Preis behütet zu halten, sie versucht sogar, die Interaktion mit anderen Menschen vollständig zu unterbinden, weil sie „ihren“ Miles ganz für sich alleine haben möchte. Es endet schließlich in der Katastrophe, denn es ist unmöglich, die eigenen Kinder (oder die Schutzbefohlenen) für immer vor allem Bösen zu verstecken. Der Horror beginnt im eigenen Haus. Ein Meisterwerk.
Ich würde lieber France Gall in einem Tatort sehen.
Ich könnte mich noch heute dafür schlagen, dass ich die neueren Filme von Pedro Almodovar allesamt während ihrer Kinoauswertung aus unverständlichen Gründen ignoriert habe. Denn auch „Die Haut in der ich wohne“ ist ein herausragender Beweis dafür, wie zeitgemäß und beeindruckend europäisches Kino auch im neuen Jahrtausend sein kann. Angesiedelt irgendwo zwischen Bodyhorror, Liebesgeschichte und Erotikthriller, schafft es Almodovar mit diesem Film sogar, Antonio Banderas (der schließlich in seiner bisherigen Filmographie nicht gerade durch derart intensive und nahegehende Leistungen aufgefallen ist) zu ungeahnten Höhen zu führen. Natürlich ist das zentrale Motiv des Films relativ deutlich an Hitchcocks „Vertigo“ angelehnt, was jedoch der faszinierenden Konstruktionsweise des Films keinen Abbruch tut. Von vorne bis hinten ist dies ein atemberaubender Film, der seinen heimlichen Höhepunkt in der Entführungsszene hat, in welcher Antonio Banderas mit einer geradezu gespenstischen Intensität spielt. Alles in allem ein wundervoll eindringlicher Film, der eindeutig beweist, dass Pedro Almodovar zu den größten und interessantesten Regisseuren unserer Zeit gehört.
Wird wahrscheinlich eher wenig bringen, aber ein "Like" tut ja nicht weh, um Scarlett in Deutschland auf die Leinwand zu bringen:
https://www.facebook.com/pages/Under-The-Skin-im-dt-Kino-jetzt/272387022941472
Einer der ganz wenigen sinnvollen Beiträge zu der Diskussion Serien vs. (!) Kino, sehr schöner Artikel.
HBO löste mit „Six Feet Under“ das Versprechen ein, welches Jonathan Franzen in seinen Bücher so häufig gegeben hatte, jedoch nie erfüllen konnte – „Six Feet Under“ ist der amerikanische Gesellschaftsroman für die Moderne. Nie zuvor (und bisher auch nie danach) hat es eine Serie geschafft so makellos in ihrer visuellen Ausgestaltung, so intensiv und bewegend in ihrer Charakterzeichnung und doch so warmherzig, liebevoll und an vielen Stellen sogar unheimlich lustig zu sein. Über fünf Staffeln begleiten wird die wohl komplexesten Figuren der Fernsehgeschichte auf ihrem Lebensweg und es scheint beinahe so, als ob die Familie Fisher und die anderen Personen allesamt „real“ wären, so realistisch und vielschichtig sind sie angelegt – ein größeres Kompliment kann einer Fernsehserie wie „Six Feet Under“ kaum gemacht werden. Es wäre müßig, an dieser Stelle die unzähligen unvergesslichen Momente und Bilder aufzuzählen, welche die Serie über ihre gesamte Laufzeit immer wieder kreiert, eine solche Auflistung wäre selbstverständlich zur Unvollständigkeit verdammt. Stellvertretend seien hier das unglaubliche Finale der vierten Staffel, (natürlich) die wunderschönste Endszene, die ich jemals in einer Serie gesehen habe und auch die Szene, in der Claire auf ihrem Bett „All Apologies“ von Nirvana hört, eines der vielen Beispiele für den fantastischen, gar virtousen Einsatz von Musik in „Six Feet Under“. Ebenso vergeblich wäre es, eine der Figuren besonders herauszuheben, alle (!) darstellerischen Leistungen sind nicht von dieser Welt, auch wenn Peter Krause als Nate Fisher sicherlich die wichtigste Rolle in der Serie spielt, jede der Figuren ist nur Teil der großen Geschichte, die „Six Feet Under“ erzählt. Natürlich können diese paar Sätze dieser perfekten Serie nicht ansatzweise gerecht werden, doch ein Zitat aus der Serie, welches zu meinen liebsten Serienzitaten überhaupt zählt, sei noch erlaubt:
„You can do anything, you lucky bastard, you’re alive!” – “It can’t be so simple!” – “What if it is?”
Obschon "Die weiße Massai" auf einer wahren Begebenheit beruhen soll, macht Hermine Huntgeburth aus dem potentiell durchaus interessanten Stoff einen unfassbar verkrampften Afrika-Kitsch auf ZDF-Niveau. Die plumpe Inszenierung eines strikt kolonalistisch-romantisierenden Afrika-Bildes tut das ihrige zum (gerade gegen Ende hin) endgültigen Zerfall des Films in billigen Klischeedarstellungen. Den stellenweise doch argen Rassimus kann man den Film nicht einmal besonders übel nehmen, denn "Die weiße Massai" erscheint so unbedarft und tumb, dass die Schwarz-Weiß-Darstellungen (!) der Figuren kaum beabsichtigt scheint. Wobei, eigentlich soll Unwissenheit vor Strafe nicht schützen. Den halben Punkt gibt es, weil "Freedom Writers" noch blöder war und ich Nina Hoss eigentlich ganz gerne mag.
Alleine für diesen Film sollte man Ti West in jeder Stadt der Welt ein Denkmal bauen.
Auf Jessica Krummacher sollte man ein Auge haben. TOTEM ist nämlich wirklich ein toller Film, konsequent bis zur letzten Minute in seiner Analyse der postmodernen Familie. Nichts bietet mehr Halt, nichts hält die Familie mehr zusammen. Selbst die Kinder scheinen dies internalisiert zu haben. Außerdem bekommt jeder Film, der eine PSYCHO-Reminiszenz hat, die nicht aus einer Duschszene besteht, einen Bonus. Hier war es der Vogel aus dem Büro von Norman Bates, eine gute Wahl.
Lars von Trier hat es wieder einmal geschafft. Vol. 2 seines Nymphomaniac-Projektes gerät nach dem (für skandinavische Verhältnisse) eher lockeren Auftakt in Form des ersten Teils zu einem Blick in menschliche Abgründe. Was sich im ersten Teil durch die Diskussion über den christlichen Begriff der Sünde und der Etablierung Seligmans als Engelsfigur andeutete, wird im zweiten Part auf die Spitze getrieben. Nymphomaniac Vol.2 ist ein Film, der den Zuschauer zwingt, Partei zu ergreifen, er zwingt ihn, in die Abgründe aller Personen zu gucken. Nie war von Trier näher an seinen Figuren, nie hat er sie so sehr kommentiert. Es ist sicherlich sein eindeutigster Film und wenn am Ende alles seinen unvermeidlichen und absehbaren Gang nimmt, ist klar: Es ging hier nie ausschließlich um die weibliche Sexualität. Es geht um gesellschaftlich-religiöse Kontexte und die Frage, wieviel Selbstbestimmung dem Individuum überhaupt zugebilligt wird.
Hallo liebe moviepiloten,
wie bekannt findet am Montag um 20 Uhr im Abaton Kino im Hamburg die Preview der beiden Nymphomaniac-Teile statt. Das dazugehörige moviepilot-Gewinnspiel um 2 Gästelistenplätze habe ich für mich entscheiden können, meine Begleitung hat jedoch leider absagen müssen und der Rest meines cinephilen Freundeskreis hat ohnehin schon aus Zeitgründen abgesagt. Lange Rede, kurzer Sinn: Hat irgendeiner der moviepiloten Zeit und Lust, sich am Montag die Filme anzusehen? Die Karte verfallen zu lassen, wäre irgendwie schade.
Was ein sympathischer Cast, sympathische Musik und eine schöne, klassische Inszenierung doch anrichten können. Eigentlich ist ROLLER GIRL ein totaler 08/15-Film, hat es aber irgendwie geschafft, dass ich ihn in mein Herz geschlossen habe. Ellen Page ist natürlich gemacht für diese Art Film, aber auch Juliette Lewis, Zoe Bell, Marcia Gay Harden und sogar Drew Barrymore sprühen gerade zu vor Spaß an diesem Spektakel. Supersüßer Film, wenn auch bestimmt nicht jedermanns Sache.
12 YEARS A SLAVE ist ein zweischneidiges Schwert, wie es im Buche steht. Fassbender ist fantastisch, Cumberbatch und Ejofor sind gut. Die Kameraführung gefiel mir sehr, doch leider hört es dann auch weitesgehend auf. Steve McQueen unterwirft sich den Gegebenheiten des spielbergisierten Hollywood-Kinos, die Inszenierung drückt zu sehr auf die Tränendüse und dann ist da noch Hans Zimmer, der eine Art Zusammenfassung seiner bisherigen "Leistungen" bietet. Sein Machwerk dürfte der unpassendste Score aller Zeiten sein, selten so etwas furchtbar konterkarierendes in einem Film gesehen. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Sklaverei auch im "Mainstream"-Kino ist wichtig und genau deswegen ist auch 12 YEARS A SLAVE ein wichtiger Film. Leider nur kein besonders guter oder gar oscarwürdiger.
Beim Blick auf das Community-Rating stellt sich eine Frage:
http://www.youtube.com/watch?v=_zFyV6Kos5o
Ein weiterer untrüglicher Beweis für die häufig zutreffende These,dass ein Film mehr ist als bloß die Summe der einzelnen Teile. UNTER DIE HAUT glänzt durch gute Kamerarbeit, eine prinzipiell interessante Geschichte und durch die Bank weg mindestens solide Darsteller. Und trotzdem will der Funken zu keinem Zeitpunkt des Films überspringen, das Geschehen hält nicht, was der Titel verspricht, denn wirklich unter die Haut geht hier garnichts. Es wäre allerdings höchstinteressant zu sehen, was beispielsweise ein Roman Polanski aus dem Sujet des Films hätte herausholen können. Wir werden es wohl leider nie erfahren.
Tim Burton ist vielleicht der letzte große Magier des amerikanischen Kinos.
Außerdem die beste Nicht-Six Feet Under-Beerdigungsszene überhaupt.
Irgendwie cooler Van-Damme-Actiontreter mit Captain America-Story, Dolph Lundgren, Explosionen und der Regie von Emmerich. Eigentlich (und wahrscheinlich auch uneigentlich) total Banane, aber so überdreht doof, dass man den Film kaum böse sein kann.
Das Opus Magnum dieses goldenen Zeitalters des europäischen Kinos. Eine unglaubliche Liebe zum Detail, brilliante Darbietungen ALLER Schauspieler und eine schier unfassbare Kamera machen DER LEOPARD zum besten Film, den ich seit ganz, ganz langer Zeit bewundern durfte. Ein weiterer Pluspunkt sind die wunderschönen Dialoge, von denen jeder einzelne mindestens einen Satz für das Poesiealbum enthält. Während der gesamten Laufzeit von 180 Minuten gibt es zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise Grund für Langweile, jede Minute ist perfekt inszeniert und wenn der Film mit der irren Ballszene endet, sind wohl die schönsten drei Stunden Kino vorbei, die ich vielleicht sogar jemals gesehen habe. Ein Film von purer Schönheit, if there ever was one on earth.
Zu Beginn bissige Medienkritik, die sich jedoch schnell in Redundanz und Oberflächlichkeit verliert und letzlich nur durch die außergewöhnliche Machart einen Hauch von Relevanz erhält.
Schöne Musik, nette Geschichte, lustiger Humor und ein bis in die Nebendarsteller toll ausgewähltes Ensemble machen diesen Film zu einem absolut würdigen Coen-Werk.
Schöner Film mit einer (wie so häufig) fantastischen Performance von George Clooney. Leider sind die Charaktere etwas stereotyp geraten, sonst wäre hier auch punktemäßig noch Luft nach oben. Vielleicht der Prototyp des netten Films.
Grandioser, detailverliebter Klassiker des Meisterregisseurs Jack Arnold, mit wunderbar altmodischen Effekten und sehr coolen Darstellern. Wirklich klasse gealtert.
Virtous inszenierter und phänomenal guter Meilenstein des Science-Fiction-Kinos.
Wirklich cooler Anfang und auch die Umsetzung des Endes gefiel mir durchaus, leider bestand der Mittelteil meines Erachtens nach aus einer redundanten Aneinanderreihung von Szenen, die es nicht schafften, wirkliches Interesse für den Charakter zu erzeugen.
Leider schmälern die etwas hölzernen Dialogen und die durchschnittlichen Darstellerleistungen den Genuss dieses Films etwas, ansonsten wäre hier auch wertungstechnisch durchaus noch Luft nach oben gewesen. Kurosawa schafft es hier eindrucksvoll, einen tollen, atmosphärischen Film über die Frage der Versöhnung zwischen USA und Japan zu kreieren, der nur durch die genannten Kritikpunkte an Qualität einbüßt.