smoitzheim - Kommentare

Alle Kommentare von smoitzheim

  • 6
    über Buddy

    […]Ausgehend von BUDDY wäre Michael Bully Herbig gerne gleichzeitig der deutsche Harold Ramis, der deutsche Quentin Tarantino und die deutsche Nora Ephron. Nichts davon gelingt ihm am Ende so ganz, stattdessen ist er eher so etwas wie ein besserer Til Schweiger.[…]

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    • 8

      […]Es ist natürlich ein, naja, schwieriger Plot, den Regisseurin und Autorin Nicole Holofcener hier konstruiert – wie Nathan Rabin bei The Dissolve korrekt anmerkt, ist es eine Form des von Roger Ebert identifizierten “Idiot Plot”, dessen zentraler Konflikt im Grunde mit einem einzigen, vernünftigen Gespräch geklärt werden könnte. Holofcener dies zum Vorwurf zu machen, ginge aber mal so richtig am Wesentlichen vorbei, denn der Zweck heiligt hier aber mal sowas von die Mittel: Die Regisseurin bedient sich sehr bewusst dieser leicht absurden Figurenkonstellation und nutzt ihre Spannungen und Konflikte so geschickt als Ausgangspunkt, Beziehungen und Zwischenmenschlichkeiten aus verschiedenen Perspektiven zu analysieren, dass es letztlich überhaupt keine Rolle mehr spielt, wie wir überhaupt in die Nummer reingeraten sind.[…]

      • 7

        […]Als klassische Coming-of-Age-Romanze bietet BLAU IST EINE WARME FARBE erst einmal nichts neues und es ist Kechiches Inszenierung, die unzählige Male auf der Leinwand gesehene Momente - die zaghaften Annäherungen, das unbeholfene Flirten, der erste Kuss, später, wenn die Beziehung zu zerbrechen droht, die Eifersucht und die schmerzverzerrten Gesichter im Streit - aufs Neue spürbar macht und ihnen eine selten dagewesene Intensität verleiht. Jeder Blick, jede Berührung ist mit Bedeutung aufgeladen und Kechiche lässt sie alle einzeln wirken.

        Ein konventioneller, aber gut inszenierter Coming-of-Age-Film also - das beschreibt BLAU IST EINE WARME FARBE über weite Strecken, es macht den Film sehenswert, aber erstmal wenig bemerkenswert (oder zumindest nicht so spektakulär, wie man nach der Vorab-Berichterstattung erwartet hatte). Aber da sind eben doch einige Szenen, die herausfallen und die, aus unterschiedlichen Gründen, die Diskussion um den Film dominiert haben. Also, let's talk about sex.[…]

        • 8 .5

          […]Es ist ein ernüchternder Blick, den die Coens hier auf Kunst und das Künstlerleben werfen. Llewyn ist nicht (mehr) idealistisch und hoffnungsvoll, er lebt nur schon so lange seine noma-denhafte Existenz, dass er nach und nach alle anderen Optionen verloren hat. Doch während sie das Künstlerleben demnach zwar nicht romantisieren, schauen die Coens auch nicht mit ihrem gewohnt distanzierten, oft spottenden Blick auf ihren Protagonisten. Ja, sie scheinen, zum ersten Mal seit langem, eine gewisse Zuneigung oder sogar Liebe zu ihren Figuren zu empfinden, nicht nur zu Llewyn, sondern auch den Nebenfiguren, allen voran Carey Mulligans ständig wütende, doch letztlich auch herzensgute und für Llewyn überlebenswichtige Jean.[…]

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          • 5 .5

            […]Die SOUTH PARK-Macher Trey Parker und Matt Stone befolgen beim Schreiben ihrer Geschichten eine einfache Regel: Die einzelnen Szenen müssen sich durch "deshalb” oder "aber" verbinden lassen - nicht durch "und dann". Für DER HOBBIT hat Peter Jackson den "und dann"-Ansatz gewählt, was ungefähr dem Erzählstil eines 12jährigen entspricht: "Und dann werden die Zwerge von Riesenspinnen entführt! Und dann tritt Legolas (Orlando Bloom) auf und schießt auf Orks, während er auf den Köpfen der Zwerge einen Wasserfall hinunter surft! Und dann kämpft Gandalf (Ian McKellen) auf einer Brücke gegen ein magisches Flammenwesen. Wie damals, in DER HERR DER RINGE - DIE GEFÄHRTEN, nur... anders!"[…]

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            • 5 .5

              […]Auf einem inhaltlichen Level sagt das natürlich erstmal einiges: Ein Beinahe-Remake eines Films über organisiertes Verbrechen beschäftigt sich im Jahre 2013 (natürlich) mit Finanz-Betrügern. Als Martin Scorsese-Film ist THE WOLF OF WALL STREET aber gerade deshalb im Grunde ziemlich uninteressant: Scorsese hat diesen Film schon vor langer Zeit gedreht, und zwar in viel, viel besser. Denn THE WOLF OF WALL STREET übernimmt zwar dessen Tropen, ist aber erzählerisch und stilistisch nicht so stringent wie GOODFELLAS und entwickelt deshalb (u.a.) nie dessen Resonanz.[…]

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