Szaddit - Kommentare

Alle Kommentare von Szaddit

  • 3

    Was für eine Enttäuschung. Zugegeben, ohne das Label "Rambo" würde meine Bewertung besser ausfallen, trotz der schwachen Handlung und den vielen Lokiglöchern. Dann Hirn aus und auf die Action konzentriert. Aber für einen Film der Rambo-Reihe, bei dem es sich ggf. noch um den Abgesang auf die Action-Ikone ("Last Blood") handelt, muss ich andere Maßstäbe ansetzen. Nach dem soliden Teil 1, den comichaften Teilen 2 und 3 sowie dem brutalen Teil 4 nun ein weiterer Film, der so gar nicht in die Reihe passt. Ein Film, der nur den Namen Rambo verwendet, ohne wirklich dem Charakter Rechnung zu tragen.
    Hier eine Reihe von Punkten die aus meiner Sicht zeigen, wie schwach der Film ist - achtung, Spoiler...
    - Rambo hat offensichtlich die Farm seiner Eltern übernommen. Das Gelände hat er komplett untertunnelt. Weshalb er das getan hat, erschließt sich dem geneigten Zuschauer nicht. Wie sich später zeigt, dienen die Tunnel ausschließlich als Ort für den finalen Kampf.
    - Rambo nimmt Medikamente vermutlich Antidepressiva. Im Verlauf des Film setzt er sie ab und es hat keine wie auch immer geartete Auswirkung.
    - Diverse Figuren, mit denen man interessante Handlungsstränge hätte umsetzen können, tauchen kurz auf und spielen dann keine Rolle mehr. Der Vater des Mädchens, die alte mexikanische Haushälterin, die Reporterin.
    - Trotz seiner exzellenten militärischen Ausbildung wird Rambo problemlos von den Kartellmitgliedern gestellt und schließlich zusammengeschlagen. Seine Wange wird aufgeschlitzt. Danach lässt man ihn liegen. Weshalb wird er nicht getötet? Ach ja, weil der Film ja dann schon vorbei wäre.
    - Im späteren Verlauf des Films kann er dann jedoch zweimal problemlos in Gebäude des Kartells eindringen (Bordell und Villa), steht halt so im Drehbuch.
    - Weshalb bringt Rambo das gerettete Mädchen nicht in ein Krankenhaus. Statt dessen fährt er gen Norden und sie stirbt während der Fahrt.
    - In den USA scheint es ok zu sein, Verstorbene einfach auf dem eigene Grundstück zu verscha...beerdigen, statt die Behörden zwecks Oduktion etc. zu informieren.
    - Weshalb lassen sich die Kartellmitglieder in das Tunnelsystem locken? Weshalb die aufwendigen und riskanten Fallen, wenn erschießen doch viel einfacher wäre? Wie schafft es gerade der Hauptbösewicht bis zum Ende zu überleben, obwohl überall Fallen sind?
    Für einen Trash-Actionfilm wäre das alles ok. Für den möglicherweise letzten Rambo-Film ist es unannehmbar.

    • 6

      Zwei gute Aspekte des Films gleich am Anfang. Als Fan von Breaking Bad (BB) hat es Spaß gemacht, diverse Charaktere der Serie noch einmal zu sehen und die gute Erinnerung an BB wird nicht negativ durch ein krudes Machwerk beeinträchtigt. Die Handlung ist mäßig spannend und an vielen Stellen vorhersehbar (inbesondere beim Duell kurz vor Ende des Films). Ohne Bezug zu BB wäre der Film belanglos auch wenn er handwerklich gut gemacht ist. Vielleicht hätte man viel mehr daraus machen können. Vielleicht. Aber vielleicht wäre das dann auch komplett in die Hose gegangen. So befinden wir uns zumindest auf der sicheren Seite.
      Aus meiner Sicht kann man den Film als abschließende Hommage an Jesse sehen. Deshalb läuft die Handlung zwangsläufig darauf hinaus, dass Jesse die Möglichkeit bekommt ein neues Leben zu beginnen und mit sich selbst Frieden zu schließen. Inosweit die Handlunsgweisen von Jesse in El Camino sich aus dessen Entwicklung in der Serie BB ergeben bzw. der dort gemachten Entwicklung nicht entgegen laufen, halte ich die Hommage persönlich für gelungen.
      Muss man den Film gesehen haben? Nein, selbst als BB-Fan besteht dazu keine Notwendigkeit, insbesondere wenn man mit dem Ende der Serie zufrieden war und ist. Das Ende von Jesse bleibt auch hier offen und daran wird sich in Zukunft hoffentlich auch nichts mehr ändern.

      • 8

        Auch wenn ich aufgrund des Titels skeptisch war, wurde ich durch den Film nicht enttäuscht. Klar, denkt man rein linear und versucht dann noch jede Information zu hinterfragen, die der Film zu den Ausgangsbedingungen des Szenarios liefert, auf dem die Story basiert, wird man wenig Freude am Film selbst haben. Läßt man sich auf die quantenphysikalisch möglichen Deutungen der Welt ein, die Source Code liefert, und akzeptiert, daß die Hirnforschung im Allgemeinen und insbesondere im Nahtodbereich noch viel aufzudecken hat, steckt man schon mitten in der Geschichte des Films und kann sich auf 90 Minuten Spannung freuen. Da es sich um eine Produktion für den "Massengeschmack" handelt, sollte einem von Vorneherein klar sein, wie das Ende des Films tendenziell ausfallen wird. Zumindest wird man hier mit einer (vielleicht nicht ganz) überraschenden Wendung belohnt. Im Verlauf des Films wurde ich immer wieder an andere Filme erinnert. Damit folgt Source Code seinem Vorgänger "Moon" und es gelingt erneut, die Elemente anderer Filme (mithin Filmklassiker) gut in die eigene Geschichte zu integrieren. Es seinen hier beispielhaft "12 Monkeys", an den man gleich am Anfang erinnert wird, oder "Johnny zieht in den Krieg" für den Schluß des Films genannt. Andere Hinweise finden sich hier sicherlich in weiteren Kommentaren. Um den Spoiler in Grenzen zu halten nur noch so viel: Viel Spaß beim Anschauen.

        1