Teeekaaay - Kommentare

Alle Kommentare von Teeekaaay

  • 10
    über Rififi

    „Aus dem schlechtesten Kriminalroman, den ich je gelesen habe, hat Jules Dassin den besten Kriminalfilm gemacht, den ich je gesehen habe.” (Francois Truffaut über „Rififi“ und von filmstarts.de geklaut ;) )

    DER Heist-Film schlechthin. Das Prunkstück ist natürlich die über 30-minütige Juwelier-Einbruch-Sequenz, in der keine Musik und kein Reden zu hören ist. An Intensität ist diese kaum zu überbieten. Aber auch danach hat der Film noch viel zu bieten. Allerdings möchte ich jetzt nicht zu viel verraten.
    Außerdem ist die Beziehung des Zuschauers mit dem Protagonisten Tony interessant. Es fällt schwer uneingeschränkt mit ihm zu sympathisieren, da er in einer Anfangsszene seine Exfrau(-freundin) verprügelt, weil sie ihn verließ, als er in den Bau musste. Trotzdem hat man Mitleid mit ihm. Als die 4 Gauner sich gegenseitig erzählen, was sie für Wünsche in ihrem Leben haben (die mit Geld zu erfüllen sind), so fällt ihm gar nichts ein.
    Die Inszenierung ist großartig und spannend bis zum Schluss, die Schauspieler agieren gut und die 2 Plot-Teilung hat mir auch sehr gut gefallen.

    3
    • 6
      über 1984

      Ich muss hier einigen widersprechen. George Orweills Buch 1984 ist ein Muss und eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Ein Klassiker der seinesgleichen sucht und wahrscheinlich jede Dystopie, die darauf folgte, beeinflusst hat. Kein Buch konnte mich bisher mehr erschüttern und zum Denken anregen (bis auf Michael Schmidt-Salomons "Jenseits von Gut und Böse" vielleicht).
      Der Film hingegen konnte mir nichts Neues erzählen, was warscheinlich auch daran lag, dass ich das Buch schon kannte (allerdings hatte ich auch das Gefühl, dass der Film ohne Vorkentnisse ziemlich schwer zu verstehen ist). Dabei hat man sich offensichtlich Mühe gegeben, das Buch adäquat wiederzugeben. Die Atmosphäre ist düster, dreckig, niederschmetternd und die Schauspieler agieren großartig.
      Trotzdem war ich ziemlich enttäuscht. Es gibt absolut keinen Mehrwert zum Roman. Stattdessen muss man natürlich die ein oder andere Kürzung zugunsten der Filmlänge hinnehmen. Vor allem die "Sachtext-Passagen" aus dem Buch sind zur Verfilmung nicht besonders gut geeignet. Viel wird nur angeschnitten und so kann sich die ganze Wirkung, das ganze Potenzial nicht so richtig entfalten.
      Eine Modernisierung oder eine Interpretation der Vorlage hätte ein besserer Film werden können. Terry Gilliam hat mit "Brazil" gezeigt, wie es geht. Dieser ist zwar ziemlich weit von der Vorlage entfernt, hat aber eine unglaubliche visuelle Wucht, ist skurril, hat Witz und ist irgendwie eine eigenständige Version von 1984.

      1
      • 10

        Vor ein paar Wochen nochmal gesehen und deshalb noch um nen halben Punkt aufgestockt. Perfektes Popcorn-Kino! Hier stimmt einfach alles.
        ....umso enttäuschender war es die beiden nachfolgenden Teile nochmal zu sehen.

        • 6

          Solider Actioner mit toller Kamera und Drehbuchschwächen. Die FBI-Leute sind leider sehr dämlich und Arnie + einige waffenliebenden Provinzler müssen alles regeln. Kann man als Hommage an die 80er Jahre Actionfilme sehen. Mich hat es leider etwas genervt. Der Handlungsverlauf nimmt auch keine ungeahnten Wendungen, sodass hierdurch wenig Spannung aufkommt. Dafür gibt es einige clevere Kamerafahrten und nette Einfälle bei den Actionszenen.

          • 10
            über Gravity

            Mein 1000. Film hier ... und was für einer. Ich bin mit 2 Erwartungen ins Kino gegangen. Da ich wusste, dass der Film ein Thriller ist, hab ich mir für die Atmosphäre eine ruhige Einführung in den Weltraum erhofft und ich habe gehofft, dass dieser Film mich packt.
            Was soll ich sagen? Die ersten 10 min sind EIN Shot. Großartig und wunderschön. Was darauf folgte hat mich teilweise in den Kinosessel gepresst und was Spannung angeht, bin ich nicht leicht zu beeindrucken, denke ich.
            Gravity ist der erste Film, der den Weltraum in dieser Art zu nutzen weiß. Er spielt mit der Schwerelosigkeit und den Gesetzen der Physik und bleibt dabei so gut wie immer glaubhaft und realistisch. Sogar die Geräuschkulisse ist korrekt dargestellt. Wenn hier riesige Raumstationen zerbersten, hört man nur dumpfe "Körpergeräusche", was die Intensität in ungeahnte Höhen schraubt. Es wurde in dem Bereich so viel richtig gemacht, das Ungenauigkeiten, die für die Handlung in Kauf genommen wurden, fast gar nicht auffallen (hier braucht man zB echtes Detailwissen zu Umlaufbahnen). Ein Szene, die mir trotzdem sauer aufgestoßen ist *Spoiler* , war die Opfer-Szene von Clooney. In der beschleunigten Bewegung hätte es Sinn gemacht, sich zu opfern, aber die beiden sind ja schon gestoppt!!! Es hätte nur einen kleinen Zug mit der Hand gekostet und Clooney wäre wieder in Richtung Station geflogen. Naja, geschenkt.
            Clooney und vor allem Bullock tragen den kompletten Film. Eine schauspielerische Leistung, die gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Dazu kommen dann noch die einzigartigen Bilder und man hat ein Kinoerlebnis der ganz seltenen und besonderen Art.
            Als Thriller-Fan bin ich evtl. zu euphorisch, aber ich denke Gravity wird einen riesigen Einfluss auf kommende Filme haben und einer der wichtigsten Filme dieser Dekade sein.

            3
            • 10

              Ein Stück Geschichte. In trockenem schwarz-weiß gehalten und mit eingeflochtenen Originalaufnahmen besitzt dieser Film eine hohe Authenzität. Man fühlt sich in jene Zeit zurückversetzt und darf dem genialen Schaffen Edward Murrows beiwohnen. Dabei hat wohl kaum ein Film bessere Dia- und Monologe. Alles ist so auf den Punkt und perfekt, dass ich am liebsten vor Clooney und Heslov niederknien möchte. Zu dem genial geschriebenen Drehbuch gehören natürlich ein genialer Cast. Allen voran sei hier natürlich David Strathairn genannt, der eine wunderbare Performance abliefert. Aber auch die Nebenrollen überzeugen und sind durchgehend hervorragend besetzt (honorable mention Ray Wise ;) ). Dazu kommt noch ein super Soundtrack und heraus kommt der perfekte (Dialog-) Film!

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              • 7

                *Spoilers*

                Wenn es das Original "Infernal Affairs" nicht gäbe, so wäre dies ein klarer Fall von Lieblingsfilm oder 9,5. So muss man sich fragen, was Departed von Infernal Affairs abhebt oder anders macht. Und da ist der Knackpunkt. Selbst wenn die Filme zeitgleich erschienen wären, wäre IA der bessere Film:

                Schauspieler:
                Der Punkt muss natürlich an den hochkarätig besetzten Departed gehen. Auch wenn Jack hier ordentlich overacted, macht doch der restliche Cast seine Sache ausgezeichnet. Der Hong-Kong Cast macht seine Sache auch gut, aber man merkt schon einen kleinen Klassenunterschied.

                Setting:
                Hochglanzoptik in Hong-Kong oder dreckige Irenoptik ;) in Boston. Beides sieht hervorragend aus und was einem besser gefällt ist im Endeffekt Geschmackssache.

                Story und Regie:
                IA war nahezu perfekt in diesem Punkt. Man konnte der Geschichte sehr gut folgen, obwohl die Story wohl nicht zu den simpelsten gehört und es wirkte alles wie aus einem Guss. Hier bestand wohl auch ein Problem für Scorsese, denn mir kommt es teilweise so vor, als hätte er die Veränderungen nur vorgenommen um IRGENDETWAS zu verändern. Was zur Hölle soll die Figur von Mark Wahlberg? Gut okay, der ist ganz lustig und so, aber was hat er mit der Story zu tun? NICHTS! Er fügt bis auf das abgeänderte Ende (unnötig) Nichts interessantes hinzu.
                Es gibt in beiden Filme eine Szene, in der ein Teammitglied der Gangster stirbt und DiCaprio/Leung eröffnet, dass er weiß, dass er die Ratte ist, weil er ihm die falsche Nummer gesagt hat usw... Bei IA lernt man den sterbenden Charakter ein bisschen kennen, man erkennt die Beziehung der 2 Figuren und man wüsste eine Antwort auf die letzte Frage des Sterbenden: "Weißt du, warum ich dich nicht verraten habe?" (oder so ähnlich). In Departed sieht man den Sterbenden grade zum 2. Mal oder so und man möchte antworten:"NEIN, man, weiß ich nicht! Wer zum Henker bist du?".
                Auch die beiden Hauptcharaktere sind bei Departed anders angelegt. Bei IA sympatisiert man so ein bisschen für beide, was die Geschichte deutlich interessanter macht. So erreicht das finale Aufeinandertreffen eine ganz andere emotionale Ebene! Bei Departed weiß man genau: DiCaprio ist der Gute und Damon ist der impotente Böse. Tolle Wurst! Das Ende hat mich kaum mitgenommen und die allerletzte Szene war mir auch egal. Völlig unverständlich...
                Weiterhin kann man bei IA die väterliche Beziehung zwischen Polizeichef und Undercoverpolizist deutlich besser nachvollziehen ( evtl. weil nicht die ganze Zeit so ein Wahlberg daneben steht), was wiederum die Sterbeszene stärker macht.
                Insgesamt konnte ich der Geschichte bei Departed (obwohl ich diese schon kannte!) wohl schlechter folgen, als bei IA. Scorseses Film hat einen eigenen Rythmus und gewichtet die Storyelemente anders und falsch bzw nicht zielführend. Kleinere Charaktere bekommen mehr und die Hauptgeschichte weniger Aufmerksamkeit.
                Zum Beispiel bekommt die Psychologin von DiCaprio deutlich mehr Tiefe, was ich natürlich gut fand, aber IA hat auch nicht so getan, als wär dies ein wichtiger Charakter...

                Warum trotzdem 8 Punkte? Im Großen und Ganzen bleibt Departed ein sehr guter Film, der ein bisschen um seine Daseinsberechtigung kämpft. Mit Sicherheit einer der schwächeren Scorsese-Filme, der auf gar keinen Fall einen Oscar für den besten Film verdient hat.

                • 10

                  Einer der wenigen Filme, die bei jedem Anschauen besser werden. Warscheinlich der Film, den ich am häufigsten in irgendwelchen Lieblingsfilmen sehe. Zitate. Kult. White Russian.

                  "Man mag über den Nationalsozialismus sagen, was man will, aber an Prinzipien hat es ihm nicht gemangelt!"

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                  • 9

                    Ich muss an dieser Stelle für Taken eine Lanze brechen.
                    Erstmal kann ich verstehen, warum 96 Hours bei den "Kritikern" nicht ganz so gut wegkommt. Als einer jener muss man natürlich die hanebüchende Story aufs Tiefste verurteilen. Dabei ist sie durchaus ironisch zu verstehen. Liam Neesons Tochter reist aus der heilen Welt in L.A. (lol) in den Sündenpfuhl Paris (ja klar). Das der Drehbuchautor dabei Luc Besson heißt, sollte es eigentlich ersichtlich machen, dass man den Film nicht so ernst nehmen sollte.
                    Die Charaktere sind alle ziemlich oberflächlich, aber trotzdem schafft es die kurze Einleitung und Neesons Leistung, uns zumindest Bryan sympatisch zu machen und ein bisschen tiefer zu gestalten. Dabei haben mir trotz der Klischees doch ein paar Kleinigkeiten gefallen. Z.B. ist der Stiefvater n ziemlich netter Typ und die Tochter liebt zwar immer noch ihren richtigen Vater, aber beim Pony wird sie dann doch schwach (was Bryan natürlich am Ende noch zu übertrumpfen weiß, eine herrliche Szene ;) ).
                    Dann kommt noch die Sache mit der Popsängerin, die natürlich nur dazu da ist, damit Liam vorab schonmal seine fetten Skillz zeigen kann. Die Tochter fliegt nach Paris und wird bumm entführt. Neesons folgender Monolog am Handy ist einfach nur großartig und man freut sich schon auf die anstehende Party. Wichtig ist hierbei natürlich die Motivation unseres Helden: er will seine Tochter um jeden Preis retten. Diese rechtfertigt natürlich nicht jede seiner Handlungen, ist aber meiner Meinung trotzdem stärker als zB das Motiv Rache. Es wird mit der Angst eines Vaters gespielt, der seine behüteten Schafe in die böse weite Welt entlassen muss (Bryan ist dabei eine ganz besonders paranoide Gattung). Ich konnte mich zumindest ganz gut in seine Lage denken, obwohl ich kein Vater bin. Würde ein Vater alles tun, um das Leben seiner Tochter zu retten? Auf jeden Fall. Würde ein Vater alles tun, um den Tod seiner Tochter zu rächen? Äh.
                    Was auf die, wie gesagt, kurze Einleitung folgt, ist eine Schnitzeljagd, die sich gewaschen hat. Ausnahmslos alle Actionparts sind hervorragend und packend inszeniert. Ich war immer direkt im Geschehen und bis zum Ende völlig gehooked. Dabei unterstreicht Liam Neeson das Geschehen mit einer physischen Präsenz, die ich ihm niemals zugetraut hätte (who the fuck is Chuck Norris?)! Political Correctness? Nope, zum Glück nicht! Der Film ist sooo konsequent, ich hätte fast vor Freude in die Hände geklatscht! ... und das soll hier der so oft benutzte Kritikpunkt sein? Wer will denn einen seichten, leichten Action-Film? Ich hab genug von diesen Saubermänner Actionhelden gesehen! Nein, hier wird noch gefoltert, erstochen, erschossen, was das Zeug hält und das alles von einem verzweifelten Mann! Das der Film mich trotz dieser Lächerlichkeit, sooo gepackt hat, erstaunt mich noch heute und ist auf jeden Fall das Wichtigste bei einem Actionfilm! Es gibt bessere. Man muss sich drauf einlassen. Aber dann....

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