Teeekaaay - Kommentare
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Alle Kommentare von Teeekaaay
Was ein Brett! Scorsese und Richardson gehen an der Kamera all out. New York als das allerletzte Loch ohne Aussicht, dass irgendwann etwas besser wird. Schrader schreibt mal wieder eine Version von Taxi Driver, nur dass die Bewältigungsstrategie des Protagonisten nicht in einem Amoklauf mündet. Das höchste Ziel des Protagonisten Frank Rettungssanitäter ist es Menschenleben zu retten und er wird zerfressen von Schuldgefühlen vergebener Versuche. Er hat gerade ein Tief, aus dem er vergeblich versucht zu entrinnen. Würde er doch nur jemanden retten können, dann wäre (vermeintlich) alles wieder gut. Nach 3 Nachtschichten, die wir mit ihm durchleben und in denen wir durch die verschiedenen Schichtpartner drei weitere Bewältigungsstrategien kennenlernen, steht kein Hoffnungsschimmer sondern die Akzeptanz der Gesamtsituation. Nic Cage, Patricia Arquette, John Goodman, Ving Rhames, Tom Sizemore. What a cast! Insbesondere die letzten beiden bringen die Art von Overacting, die 1. zum Film passt und 2. ich gut leiden kann. Insgesamt sehr überzeugend. Der Aufbau, der Style, das Gepredige/die Sprüche. Der Film ist durchzogen von Wiederholung, die die Sisyphosarbeit des New Yorker Krankenhauses verdeutlicht, was unter anderem zu den vielen komischen Momenten führt, die den Film auflockern.
"DON'T MAKE ME TAKE OFF MY SUNGLASSES!"
Inhaltlich sehr spannend und abstoßend. Inszenatorisch gesehen aufdringlich und effekthascherich. Und am Ende versucht man sich noch ganz billig am eigenen Schopf den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Nene.
Fängt sehr launig an, wird dann auf gefällige Art und Weise spannend und das letzte Drittel ist hammerscheiße.
Hey cool "Your Name" ist bei Netflix, der erfolgreichste japanische und einer der hier am besten bewerteten Filme überhaupt, dachte ich mir und schlug den Film meiner Frau mit ähnlichen Empfehlungen für den Abend vor. Anime ist ihr etwas fremd, weshalb sie eher widerwillig zustimmt.
Der Einstieg bringt mich dann schon zum schwitzen: beschissener Japano-Pop und ein Intro, das an Sailor Moon erinnert. Dass der Kern des Films eine Teenie Romanze, hilft auch nicht weiter. Eingepackt ist das Ganze in einen okayen Abklatsch von Freaky Friday und plätschert etwas dahin... bis der Twist kommt.
Der kickt schon echt gut, wirkt aber gerade im Nachgang ziemlich konstruiert. Die Story nimmt erst an Fahrt auf und flacht dann wieder ab, das Pacing ist misslungen. Das ständige "ich erinnere mich nicht mehr an deinen Namen, ohnee..." nervt, ist aber notwendig für den zweiten Twist ("Ich liebe dich."). Das Drehbuch hält sich hier für clever, aber die Aussage an sich kommt unglaubwürdig rüber und der Aufbau braucht die genannte Nervigkeit, die den Schlussteil unheimlich zäh macht. Zudem ist der komplette Film furchtbar kitschig und nicht nur der Japano-Pop ist zum kotzen sondern auch der Score, der super-repetetiv über alles drüber dudelt. Die Bilder, achja die Bilder. "Your Name" hat tatsächlich schöne Animationen zu bieten. Alles sieht so aus, als befände man sich ständig im güldenen Licht der Abenddämmerung, aber auch das hat etwas Kitschiges an sich, denn es gibt keinen visuellen Gegenpol oder Abwechslung. Es ist einfach alles so schön und zwar schön im Sinne von "diese Postkarte ist schön" und nicht im Sinne von "der Film ist wunderschön inszeniert".
Insgesamt tu ich mich echt schwer, irgendwie nachzuvollziehen, weshalb so viele Leute über die offenkundigen Schwächen des Films hinwegsehen können. Mögen auf einmal alle Japano-Pop? Das können ja nicht alles krasse Anime-Fans sein, die hier bewertet haben. Ich bin ehrlich gesagt ratlos.
Mochte 4 und 5 lieber, aber Teil 6 ist auch sehr gut. Den kleinen Qualitätsunterschied sehe ich im Drehbuch. Viel unkreative Exposition, kitschige Gefühlsduselei und Überstilisierung Hunts zum Superheld. Dafür auf der Action-Ebene stabil abgeliefert und trotz der Länge macht der Film durchgehend Laune.
Highlights: der Klo-Kampf und die Befreiungssaktion.
Hochwertige Produktion ungleich sehr interessante Dokumentation. Hier wäre so viel möglich gewesen, aber die Serie verkommt zu sehr zum Imagefilm.
Etwas enttäuschend. Die starke Prämisse und der teilweise sehr spannende Mittelteil versanden wie die recht unglaubwürdig inszenierte Liebe zwischen Redford und Dunaway.
Wäre ich der Vater und würde meine Tochter so sehen, würde ich auch durchdrehen und alles versuchen, was so in meinem Repertoire ist. Auf der anderen Seite kann man verstehen, dass der plötzliche Besuch des Vaters, der Tochter ziemlich auf den Geist geht.
Im Grunde haben wir also eine Ausgangssituation, die man auch locker mit klischeehafter TV-Film Dramaturgie ausfüllen könnte. So Marke: der Vater kommt mit roter Clownsnase zum Meeting und alle erkennen, dass man mit Humor viel schöner und besser Outsourcing betreiben kann.
Glücklicherweise entscheidet sich Maren Ade für die realistischere Herangehensweise. Der Vater ist bei seinen Späßen so unbeholfen wie seine Tochter beim Umgang mit diesen. Am Ende sind sich beide zwar näher gekommen, aber die Situation hat sich nicht dramatisch geändert. Dennoch haben beide dazugelernt. Denke ich... Ich musste auf jeden Fall einige Male herzhaft lachen und quasi ständig die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und auch öfters darüber grübeln, warum das gerade passiert (im positiven und im negativen Maße).
Die abstruse Natürlichkeit der Geschehnisse bestärkt Maren Ade auch durch ihre naturalistische, reduzierte Inszenierung. Ob man das gut findet ist Geschmackssache. Mir war es vor allem über die Zeit zu langweilig. Der Film ist für sein Genre nämlich deutlich zu lang.
Normalerweise halte ich mich nicht zu sehr mit Details auf, aber es ist schon beachtlich, wie sehr das Produktionsteam darauf besteht, dass Bryce Dallas Howard über den ganzen Film ihre High-Heels trägt, egal wie tief der Morast oder wie gefährlich die Viecher, vor denen sie flieht.
Es ist wahr, was alle sagen. Alles ist ein bisschen schlechter, als die Vorgänger und Sofia Coppola ist furchtbar. Vielleicht haut die deutsche Synchro da noch was raus, aber sonst kann ich mir nicht erklären, wie irgendwer diese Performance mögen könnte.
Im Großen und Ganzen bleibt trotzdem ein hervorragender Nachfolger, der nicht ganz an seine großen Vorbilder herankommt.
Die 9 Punkte gibt's nur für Staffel 1 und 2. Staffel 3 ist auch gut, aber die letzte Folge hat schon einen Trend angedeutet, der mir nicht gefallen hat.
Leider sind sie mit Staffel 4 komplett über den Hai gesprungen, über die Fritte gegangen, haben die Karre in den Sand gefahren. Die Frequenz der Wendungen ist so hoch, die Inszenierung so hyperaktiv, der Plot so abstrus, dass gar nichts mehr funktioniert. Vor allem ein Tod und die letzte Folge sollen emotional aufwühlen, aber wie soll das gehen, wenn man sich allen Grundregeln des Geschichtenerzählens verwehrt? Tragik muss auf etwas fußen, sonst wirkt sie nicht. Da wird in der letzten Folge aus dem Nichts nochmal die Molly-Karte gezogen. Hier, da habt ihr nochmal was zum mitfühlen, sagt der Autor. Da hilft nur noch der gedachte Mittelfinger. Das Schlimmste: die 3 Folgen machen einfach keinen Spaß.
Ich bleibe trotzdem bei der 9. Man soll sich ja immer an die guten Zeiten erinnern.
Wie ein guter Burger, aber auch nicht mehr als Fast Food.
Die Serie ist spannend, unterhaltsam und sie schafft es immer wieder gute Cliffhanger zu haben, sodass man Lust hat, weiterzuschauen.
Keine Ahnung wie man hier mit der Erwartungshaltung dran gehen kann, eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema zu bekommen, aber Leute, die sich an fehlendem Realismus und Logikfehlern aufhängen, sind mit Designated Survivor nicht gut beraten.
Man kann halt von einem Burger nicht erwarten, dass er gesund ist.
Room 237 gibt es auf Youtube .... und da gehört er auch hin.
Die Interpretationen sind zum größten Teil komplett hirnrissig und erinnern eher an Verschwörungstheorien von 9/11 Truthern als an ernsthafte und interessante Auseinandersetzungen mit dem Film "Shining".
Leider verzichtet Rodney Asher darauf, die Personen zu zeigen, die uns am laufenden Band Dünnpfiff erzählen, noch hat er Interesse daran, uns diese Menschen irgendwie näher zu bringen. Dadurch versagt der Film auch als Charakterstudie.
Nach Kubrick in den Wolken, dem Skifahrer, der definitiv ein Minotaure ist und Anschlussfehlern, die zu großen Aussagen aufgeblasen werden, musste ich den Film nach einer Stunde abbrechen.
Reenactments in Dokus kennen die meisten aus BBC-ähnlichen Produktion zum Thema Wikinger oder so. Diese sind meistens unfassbar peinlich und wirken alles andere als real. Man könnte auch sagen, dass die Immersion quasi nicht gegeben ist. Was also tun, wenn man den ersten Amoklauf an einer "Schule" so nacherzählen möchte, sodass man die Geschehnisse möglichst gut nachempfinden kann? Die Antwort ist in diesem Fall das Rotoscope Verfahren zusammen mit einer sehr gelungenen Inszenierung, die Keith Maitland gekonnt mit Archivaufnahmen und Zeitzeugen-Interviews verschmilzt. Das Gesamtprodukt entführt uns direkt auf den Campus, wenn der erste Schuss fällt. Den weiteren Verauf erfahren wir hauptsächlich aus der Sicht von mehreren Überlebenden, die selbst aus dem Off erzählen, was dem Ganzen eine gewisse Authenzität verleiht. Die Geschichten reichen von tragisch zu heroisch und insgesamt ist das alles höchst interessant.
Das Konzept von "After Earth" finde ich gar nicht so schlecht, aber das Schauspiel bricht dem Film das Genick. Will Smith spielt gegen sein Charisma an und wäre gerne ein harter Militärheini. Seine Idee dazu war offensichtlich, ständig sehr grimmig zu gucken. Wow, äußerst facettenreiches Spiel, Herr Smith! Es war ihm wohl wichtiger, die absolute Kontrolle der Gefühle darzustellen, was der Rolle leider überhaupt nicht gerecht wird. Ich denke, ein besseres Typecasting (ala Clint Eastwood) oder ein besserer Schauspieler (ala Fassbender) hätten da Wunder gewirkt.
Apropos Kontrolle der Gefühle, die Tagline des Films, die Willy auch explizit ausspricht, stinkt nach Scientology. Das mag daran liegen, dass man es dank der Gerüchte ständig im Hinterkopf behält, aber man kann sich einfach sehr schwer davon lösen.
The Edge hätte echt das Potenzial zum Meisterwerk oder zumindest zum sehr guten Genrebeitrag. Alles ist auf höchstem Niveau, aber das Drehbuch zieht dem Film den Zahn. Es ist teilweise echt peinlich, was Mamet an Dialogen und Wendungen abliefert. Anscheinend kann man auch sowas schreiben, nachdem man Glengarry Glen Ross verfasst hat.
Der Bär ist trotzdem der Wahnsinn!
Kitschiger Schrott mit grenzwertig reaktionärer Botschaft. Patrick Swayze stößt hier ganz hart an seine schauspielerischen Grenzen (Todesszene).
Die Töpferszene ist aber irgendwie trotzdem ähnlich gut wie kitschig und insgesamt ist der Film doch recht unterhaltsam. Außerdem ist natürlich Whoopi Goldberg lobend zu erwähnen und ich mochte eigentlich alles mit Vincent Schiavelli.
Dass der komplette Kommentar des Films von Mike Tyson persöhnlich erzählt wird, gibt dem Film eine unglaubliche Authenzität und etwas sehr Besonderes, denn Tyson hat nicht nur eine zu seinem brachialem Aussehen unpassende und seltsam lispelnde Stimme, er ist auch ein toller Geschichtenerzähler. Dabei spricht er sehr ehrlich, intensiv, offenherzig und gibt so einiges preis über seine nicht ganz optimal verlaufenen Karriere.
Shyamalan scheint auf dem Weg der Besserung zu sein. In Split erarbeitet er sich ein Stück von dem zurück, wofür er mal bekannt war. Er verbindet gekonnt Spannung und Horror mit bodenständiger Mystery. Wie zu jedem seiner Filme hat er auch das Drehbuch zu Split verfasst. Herausgekommen ist eine durchaus clevere und originelle Geschichte, die aber auch teilweise in Albernheiten und Kitsch abdriftet. So richtig ernst nehmen sollte man das zumindest nicht, was auf dem Bildschirm passiert. Dann kann man auch mit besserem Gewissen über James McAvoys Performance lachen, der sichtlich Spaß an seiner Rolle (oder seinen Rollen) hatte.
Spoiler:
Lediglich das Ende hat einen etwas bitteren Beigeschmack hinterlassen. Damit meine ich nicht den "Twist", der die neu geschaffene Persöhnlichkeit mitbegründet, sondern der, das Split im gleichen Universum wie Unbreakable spielt. Ich reagiere mittlerweile fast allergisch auf alles, was mit Superhelden und Cinematic Universe zu tun hat, weshalb ich nicht unbedingt erfreut war, herauszufinden, gerade eine Origin Story eines Comic-Bösewichts gesehen zu haben. Ich bin jedenfalls nicht 'pumped' für den dritten Teil der Trilogie, in dem es dann zum Showdown zwischen Unbreakable und Horde kommt. Aber Split darauf zu reduzieren wäre unfair. Eigentlich kann man es Shyamalan auch nicht übel nehmen, nach 9 originalen Geschichten, mal zu einer der besseren zurückzukehren.
Spoiler:
Irgendwie seltsam, wenn das Happy End darin besteht, dass Matt Damon alles hinter sich lässt (Freunde, Freundin, Studium), um endlich nach Las Vegas zu fahren und dort weiter Poker zu spielen.
Ich habe wenig Ahnung von Football, aber ich finde Profisport im Allgemeinen, die Geschichten, die sich um ihn ranken, und was er mit den Menschen macht sehr interessant. So habe ich aus Jucks diese Serie angefangen und ich war ihr schon bei den Opening Credits verfallen. Tolle Einblicke, echte Momente, beobachtend (nicht wertend) gefilmt und wunderschön fotografiert.
https://www.youtube.com/watch?v=b3g38oGJNDI
Ach, solche Filme werden einfach nicht mehr gemacht.
Einfach mal mit hunderten Statisten in den thailändischen Dschungel gehen, eine Brücke bauen und am Ende wieder sprengen, während ein Zug darüber fährt.
Dazu noch eine wirklich tolle Geschichte mit zwei Seiten, die man wirklich nachvollziehen kann. Tolle Schauspieler. Tolle Bilder. Tolltolltoll.
Wie kann ein Film mit so viel Action und hochbudgetierten Effekten nur so langweilig sein?
Um Liebe geht es hier wirklich nicht. Es geht nur um die oberflächliche "Liebe auf den ersten Blick", um Verliebtsein oder einfache Geilheit.
Zum Glück ist das alles sehr charmant inszeniert und mit tollen Schauspielern besetzt. Insgesamt also ganz gut :)
!Spoiler!
Meine Erkenntnis nach der letzten Folge: die nolan'sche Art Drehbücher zu schreiben scheint für eine Serie unpassend. Alle Schwächen treten in den Vordergrund, die Stärken kommen nicht genügend zum tragen. Wenn man ca. 2 Stunden auf einen Twist hinarbeitet, am Ende vieles anders ist als man dachte und auf einmal alles einen Sinn ergibt, dann ist das oftmals eine gute Sache (Memento, Prestige, Following). Das Ganze auf 11 Stunden zu strecken ist schwierig. Zudem haben es die Nolan-Brüder nie verstanden, Exposition kreativ zu vermitteln. Schamlos hält Anthony Hopkins einen Monolog nach dem anderen, von denen die meisten nur für den Zuschauer gedacht sind. In der Handlung an sich ergeben sie selten einen Sinn. Zugegebenermaßen kann eine so toll entworfene und komplexe Welt ein wenig Erklärung gebrauchen und es werden einige sehr interessante philosophische Ideen in den Raum geworfen, die sich aber alle dem Twist in der letzten Folge unterwerfen müssen. Es war alles Fords Werk. Er hatte einfach einen perfekt ausgetüftelten Plan. Das führt leider jegliches Mitfiebern mit den Hosts ad absurdum. Der Aufstand der künstlichen Intelligenz und alle interessanten Gedanken dazu werden weggeworfen, damit Fords Genie triumphiert. Auch Maeves Flucht ist fremdgesteuert, aber der Handlungsstrang ist schon durch die beständige Hilfe der zwei unglaubwürdigsten Charaktere aller Zeiten den Bach runter gegangen.
Der Twist zum Mann in schwarz hat mir dagegen deutlich besser gefallen, weil er trotz allzu extremen Sinneswandel in der 8. oder 9. Folge emotional Sinn ergeben hat. Allerdings hab ich mich auch da etwas verarscht gefühlt, weil man aufgrund der Inszenierung annehmen musste, dass die beiden Handlungsstränge zeitgleich stattfinden. Hier war die Internet-Community deutlich schlauer als ich, deren These ich zur Zeit von Folge 3 oder 4 noch für absurd gehalten habe.
Retrospektiv erscheint mir Westworld mit 10 Folgen viel zu lang. Die Handlung wird mit endlosen Dia- und Monologen gestreckt, die teilweise auch nur Red Herrings sind oder das Geschehen übererklären, sodass der Zuschauer bloß nicht nachdenken und selber entdecken muss. Manche Menschen verwechseln sowas mit Komplexität.
Ich hatte aber auch durchaus meinen Spaß mit Westworld. Die Stärken sind offensichtlich. Schauspiel, Worldbuilding und Productionvalue sind absolut top. Außerdem hat der Plot auch seine starken und cleveren Momente. Am meisten Spaß hatte ich wohl in den ersten Folgen. Hier war noch nicht klar, was alles so geht und die unterschwellige Bedrohung der Rebellion zusammen mit schön verstörenden Bildern und Momenten hat mir einige wohlige Schauer bereitet. Erst später wird einem klar, dass diese Bedrohung bis zur letzten Folge warten muss.
Bei einer Serie sollte auch der Weg das Ziel sein. Westworld hat in den ersten Folgen ein Versprechen aufgebaut, das es meiner Meinung nach nicht eingehalten hat.