Die besten ernsten und verstörenden Sozialdramen - Heim

  1. Ein Prophet
    7.5
    7.7
    856
    125
    Sozialdrama von Jacques Audiard mit Tahar Rahim und Niels Arestrup.

    Ein Prophet ist ein vielfach prämiertes Gefängnisdrama von Jacques Audiard, über den Aufstieg eines jungen arabischstämmigen Gefängnisinsassen.

  2. DE (1974) | Sozialdrama, Drama
    7.4
    7.9
    414
    67
    Sozialdrama von Rainer Werner Fassbinder mit Brigitte Mira und El Hedi ben Salem.

    Emmi (Brigitte Mira) ist um die 60, Witwe und verdient ihr Geld als Putzfrau. Ihr eintöniger Alltag endet abrupt, als sie sich in den 20 Jahre jüngeren marokkanischen Gastarbeiter Ali (El Hedi ben Salem) verliebt. Ihre Heirat wird zum Skandal und das Paar bekommt die Ablehnung seiner Umwelt in voller Härte zu spüren: Emmis erwachsene Kinder schämen sich ihrer Mutter, die Nachbarn tuscheln, die Arbeitskollegen verachten sie und der Kolonialwarenhändler weist Emmi sogar aus dem Laden. Doch die junge Ehe wird nicht nur von außen bedroht. Die innere Krise wird deutlich, als Ali ein Verhältnis mit einer Kellnerin beginnt.

    Mit Angst essen Seele auf führt Rainer Werner Fassbinder seine Adaptionen von Douglas Sirk -Filmen fort. Die Übertragung der Hollywood-Melodramatik Sirks auf das deutsche Kleinbürgertum in Kombination mit der stilistischen Inszenierung Fassbinders, schuf etwas völlig Neues. Der Film trug entscheidend zum Durchbruch des Neuen Deutschen Films im Ausland bei.

    (Quelle: OMDB)

  3. DK (2005) | Sozialdrama, Drama
    7
    6.1
    278
    40
    Sozialdrama von Lars von Trier mit Bryce Dallas Howard und Isaach de Bankolé.

    Gerade eben dem Martyrium in Dogville entkommen, stößt Grace im amerikanischen Süden der 30er Jahre auf die Plantage Manderlay. Hier scheint die Zeit stehengeblieben: Als hätte es den Bürgerkrieg nie gegeben, werden auf dem Anwesen immer noch Schwarze als Sklaven gehalten. Mit den Gangstern ihres Vaters und deren großkalibrigen Argumenten im Rücken beschließt Grace die Befreiung von Manderlay. Kurzerhand entmachtet sie den Besitzer, stürzt das unmenschliche System und errichtet eine freie Gemeinschaft der ehemaligen Sklaven. Mühsam müssen die einst Unterdrückten lernen, eigene Entscheidungen zu treffen. Als eine Hungersnot die Plantage überrollt, zeigen sich erste Risse in der vermeintlichen Idylle - und nur kurze Zeit später muss Grace entsetzt mitansehen, wie ihre gerade errichtete neue Welt in einer Explosion aus Habgier, Misstrauen Blut und Gewalt unterzugehen droht. Lars von Trier schuf hier nach "Dogville" den zweiten Teil seiner USA-Trilogie - ein wütendes, wuchtiges Meisterwerk inmitten der kargen Strenge einer gigantischen Bühne. "Manderlay" ist ein Aufschrei gegen Stolz und Unterdrückung und nebenbei ein Epos, in dem Schauspiel mehr zählt als alle äußerlichen Werte.

  4. 7
    17
    8
    Coming of Age-Film von Aelrun Goette mit Michelle Barthel und Max Hegewald.

    Die 14-jährige Becky lebt mit ihren drei kleinen Geschwistern und ihrer Mutter Corinna in einer Hochhaussiedlung am Rande der Stadt. Väter sind gekommen und gegangen, die schäbigen Verhältnisse sind geblieben. Aber Corinna hofft, dass bald jemand kommt. 'Und den nehmen wir dann als neuen Papa.' Bis dahin begräbt sie ihr Elend im Suff und Becky ist das Familienoberhaupt. Und Becky ist es gern. Denn sie mag die Kleinen. Im Gegensatz zu ihrer bester Freundin Melanie: die findet Beckys Geschwister 'nutzlose Hosenscheißer' und ist auch sonst das ganze Gegenteil von ihr. Während Becky von ihrer ersten, romantischen Liebe träumt, hat Melanie die Jungs fest im Griff und ist als 'Zuckerbitch' die Königin im Kiez. Und obwohl sie unterschiedlicher nicht sein können, halten die beiden Mädchen fest zusammen, besonders wenn der Wind mal wieder etwas härter durch die Hochhauswelt bläst. Als Becky im Bus beim Schwarzfahren erwischt wird, rettet sie ein fremder Junge aus der Not. Becky kann es nicht glauben: so etwas hat noch nie jemand für sie getan. Mutig folgt sie seiner Spur und überschreitet zum ersten Mal die Grenzen ihres Kiezes. Sie findet ihren Retter Bente (Max Hegewald) in einer ihr völlig fremden Welt: im Haus mit Garten und Eltern, die am Sonntag Apfelkuchen backen. Im ersten Moment scheint Bente von Beckys Auftauchen total überfordert zu sein. Denn er ist alles andere als ein cooler Typ. Zurückgezogen lebt er mit Geckos und Muschelaminosäuren und allerhand unverständlichem Zeugs. Doch das stört Becky nicht. Im Gegenteil: Über die beiden bricht mit Macht die erste Liebe herein. Vor lauter Glück kommt Becky zu spät, um ihre kleinen Geschwister aus der Sozialstation abzuholen. Zu Hause droht das Jugendamt der überforderten Mutter, die Kleinen aus der Familie zu nehmen und Becky wird Zeugin, wie ihre Freundin Melanie von der Hochhausclique fertig gemacht wird. Als Becky Melanie helfen will, kommt es zwischen den beiden zum ersten, großen Streit. Als wäre das nicht genug, präsentiert Corinna auch noch Thomas, der gerade bei Melanies Mutter rausgeflogen ist, als das neue Familienoberhaupt. Auch bei Bente hängt der Haussegen schief: Seine Eltern sind von Becky alles andere als begeistert. Und dann wird er auch noch von der Hochhausclique verprügelt. Bente soll ins Internat. Aber Bente und Becky geben nicht auf. Allen Widerständen zum Trotz kämpfen sie um ihr Glück. Doch die Situation spitzt sich weiter zu. Und ausgerechnet an Beckys Geburtstag kommt es zur Katastrophe.