Die Filmanalyse zu Oblivion

15.04.2013 - 00:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
9
9
In dieser Ausgabe ist Oblivion ins Visier unseres Filmanalytikers geraten.

Tom Cruise ist zurück und kümmert sich einmal mehr um die Rettung des Planeten Erde. In dem Science-Fiction-Film Oblivion von Joseph Kosinski kämpft Cruise zunächst gegen die Vergessenheit in persönlicher Hinsicht an. Leider zu oft wurden im Zuge seines kruden Engagements für die Scientology-Sekte auch die schauspielerischen Leistungen des Weltstars in Frage gestellt. Privat mag er ein Obskurant sein, doch er bleibt ein beeindruckend charismatischer Schauspieler, der selbst allein auf dem Planeten nicht verloren wirkt.

Der ungeheuren Ausstrahlung des kleinen Großen wird man vor allem gewahr, wenn man ihn neben seinen Filmpartnerinnen Andrea Riseborough und Olga Kurylenko sieht. Die Damen sehen zwar makellos aus wie aus einem Katalog, doch sie bleiben auch ebenso eindimensional. Sie sind nur Beiwerk für den Einen. Auch Morgan Freeman kann in seiner spärlichen Nebenrolle kaum glänzen.

Oblivion ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Tom-Cruise-Film, leider kein besonders guter. Denn der Regisseur von Tron Legacy und seine Drehbuchautoren erzählen eine Geschichte voller logischer Ungereimtheiten und überflüssigen Wendungen. Sie stürzen sich auf die ganz großen Fragen und lassen sie im rechten Moment, also dann, wenn es interessant werden könnte, wieder fallen. Diese philosophische Coitus-interruptus-Taktik schadet dem Film gewaltig.

So kann eine Analyse nur einzelne Momente des Films versuchen zu retten; im Ganzen ist er aufgrund seines unausgegorenen Plots und einem hohen Maß an Beliebigkeit gescheitert. Die Bilder sind schön, klar und leer – mit Inhalt werden sie kaum gefüllt. Kosinski kein Kubrick und schon gar kein Tarkowski. Was ist der Mensch?, fragt der Film und gibt zumindest eine – vielleicht unfreiwillig – kluge Antwort, wenn er das berühmte Gemälde „Christina`s Word“ des amerikanischen Künstlers Andrew Wyeth zeigt. Auch der im Juni erscheinende Film After Earth mit Will Smith soll von diesem Künstler inspiriert sein. Was bedeutet das?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News