2011 - Was vom Kinojahr übrigbleibt

26.12.2011 - 08:44 Uhr
Markante Momente 2011
New Line Cinema/20th Century Fox/CBS/moviepilot
Markante Momente 2011
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Wir können nur vermuten, was vom Filmjahr 2011 übrigen bleiben wird. Aber an ein paar Dinge werden wir uns ganz bestimmt auch in ein paar Jahren noch erinnern.

In vielen, vielen Jahren, wenn jeder auf der Welt moviepilot kennt und wir alle anderen Filmseiten verdrängt haben, werden wir uns einmal innerhalb unserer Reihe Markante Momente an das Jahr 2011 zurück erinnern. Damit wir dann nicht noch einmal neu recherchieren müssen, fassen wir heute hier zusammen, welche erinnerungswürdigen Dinge im Filmjahr 2011 geschahen.

Oscar Wechsel Dich
Den Oscar für den besten Film gewann dieses Jahr The King’s Speech – Die Rede des Königs. Das war weder besonders überraschend, noch besonders spektakulär. Interessanter war das, was die Oscar-Verleihung 2011 nach sich zog: eine Regeländerung. Um zu viele Nominierungen zu vermeiden wurde eine 5% Hürde eingeführt: Nur wer von 5% der Wahlberechtigten die Bestnote erhält, darf auch um den Award konkurrieren. Außerdem wurden Beschränkungen der Promotion-Events beschlossen, um zu gewährleisten, dass wirklich nach der Qualität der Filme und nicht der der Partys entschieden wird. Warner Bros. hat sich dennoch nicht lumpen lassen und Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2 für stolze 16 Oscars vorgeschlagen. Was aus dieser Nominierungswut wird, entscheidet aber das kommende Filmjahr und die Oscarlverleihung 2012. Nach den Personal-Wechselspielchen dieses Jahres bleibt es auch bis zur letzten Minute spannend: Brett Ratner war auf Grund schwulenfeindlicher Kommentare am Set von Aushilfsgangster in Verruf geraten und musste den Job als Produzent der Verleihung an den Nagel hängen. Kurz darauf verabschiedete sich auch Moderator Eddie Murphy. Mit Brian Grazer und Billy Crystal wurde jedoch schnell Ersatz gefunden.

Ein hoch auf die Technik: 3D, MoCap und Streaming
Spielfilme in 3D sind keine Erfindung des Jahres 2011, dennoch hat uns dieses Thema auch in den letzten 12 Monaten umgetrieben. Welche Filme brauchen 3D, wo ist es nur technische Spielerei, die Kinokassen lauter klingeln lassen soll? Die eigentliche Entdeckung, oder besser gesagt Weiterentwicklung, war das Motion Capture Verfahren. Andy Serkis war zwar schon in Der Herr der Ringe: Die zwei Türme als MoCap-Gollum aufgetreten, doch Planet der Affen: Prevolution hob die Technologie auf ein ganz neues Level. Auch Steven Spielberg und sein Film Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der ‘Einhorn’ trieben die Entwicklung dieser neuen Technik voran, indem erstmals Menschen komplett durch die Motion Capture Technologie animiert wurden.

Auch im Internet geschahen im vergangenen Jahr denkwürdige Dinge. Dass sich gewisse Leute ganze Kinofilme aus dem Netz ziehen, ist ein alter Hut. Aber dieses Jahr wurde mit kino.to eine der beliebtesten Seiten für illegales Streaming abgeschaltet. Die Gerichtsverfahren gegen die Betreiber haben gerade erst begonnen. Parallel dazu fingen die großen amerikanischen Studios an, ihre Filme als kostenpflichtiges Video-On-Demand im Internet anzubieten. In Deutschland steht mit Sonnenallee auf YouTube ein Kinofilm sogar kostenlos zur Verfügung. Dass wir uns Filme nicht mehr auf DVD, sondern im Netz ansehen, ja vielleicht bald komplett auf den Gang ins Kino verzichten, könnte eine Folge dieser Entwicklung sein, die im vergangenen Jahr eingeläutet wurde.

Mediengeile Aussteiger und überraschende Erfolgskandidaten
Den mit Abstand medienwirksamsten Ausstieg inszenierte dieses Jahr Charlie Sheen aus der Serie Two and a Half Men. Unzählige News-Artikel haben allein wir zu diesem Thema verfasst, weshalb wir uns an dieser Stelle einmal kürzer fassen wollen. Unterm Strich lässt sich nämlich einfach sagen, dass Charlie Sheen es mit seinen Star-Allüren etwas übertrieben hat und sich als weniger unersetzlich herausstellte als von ihm angenommen. Mit Ashton Kutcher wurde ein prominenter Nachfolger gefunden und fertig. Ebenfalls freiwillig verabschiedet hat sich Steven Soderbergh. Der möchte sich nämlich nun einer anderen Kunstform widmen: der Malerei. Bevor er das Filmbusiness verlässt, wird er uns aber noch mit nackten Männern in Magic Mike erfreuen.

Neben überraschenden Ausstiegen, gab es aber auch überraschende Aufsteiger. So wurde Jennifer Yuh mit Kung Fu Panda 2 vollkommen unvorhergesehen die erfolgreichste weibliche Regisseurin aller Zeiten, zumindest kommerziell gesehen, denn der Animationsfilm spielte etwa 650 Millionen Dollar ein. Ob sie damit eine Emanzipationswelle hinter den Hollywood-Kameras einleitet, ist jedoch eher fragwürdig. Fragwürdig waren auch zwei Preisverleihungen in Deutschland: Bushido erhielt den Bambi für sein integratives Engagement und Til Schweiger bekam den Querdenkerpreis verliehen. Wenn wir in ein paar Jahren auf den Verfall der deutschen Medienlandschaft zurückblicken, werden wir also definitiv am Jahr 2011 hängen bleiben.

Und was wird euch vom Filmjahr 2011 immer im Gedächtnis bleiben?

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