Letztes Jahr wurde das Western-Genre im Kino größtenteils von Berichten über Kevin Costners Horizon-Flop vereinnahmt. Die Western-Perle The Dead Don’t Hurt flog mit gerade einmal 35.000 Besucher:innen (laut Blickpunkt Film ) in den deutschen Kinos eher unter dem Radar. Zu Unrecht, wie ihr jetzt bei Amazon Prime * herausfinden könnt.
Darum geht's im Western The Dead Don't Hurt bei Amazon
Im Jahr 1860 wagen die Frankokanadierin Vivienne Le Coudy (Vicky Krieps) und der dänische Immigrant Holger Olsen (Viggo Mortensen) im nördlichen Nevada einen Neuanfang auf einem kleinen Stück Land. Die Idylle wird nur vom korrupten Landbesitzer Alfred Jeffries (Garret Dillahunt) und seinem Trinker-Sohn Weston (Solly McLeod) in der nächsten Ortschaft Elk Flats gestört. Erst als der Amerikanische Bürgerkrieg ausbricht und Hoger das Heim verlässt, um an der Front zu kämpfen, werden die Nachbarn für Vivienne allerdings zu einem ernsthaften Problem.
Schaut hier den Trailer zum Western The Dead Don't Hurt
In bildgewaltigen Landschaftsaufnahmen schwelgend nimmt The Dead Don't Hurt einen als Western an die Hand. Beim Weg in die Wildnis schwingt immer wieder etwas von den schwierigen Bedingungen neuer Sieder:innen mit, die zuletzt die Serie 1883 so trefflich abbildete. Mit mächtigen Landbesitzern und Revolverduellen bringt der Film viele Elemente eines klassischen Western mit. Trotzdem war Regisseur Viggo Mortensen ganz offensichtlich nicht daran gelegen, nur den x-ten Aufguss einer altbekannten Geschichte zu drehen.
Amazon-Neuzugang The Dead Don't Hurt beschreitet als Western neue Pfade
Herr der Ringe-Star Viggo Mortensen würdigt in seiner zweiten Regie-Arbeit nach Falling die Western-Einflüsse früherer Vertreter, treibt seinen Film aber, wie ein sanft angesporntes Pferd, auch in ungewöhnlichere Richtungen. Nicht nur bringt er sein Aragorn-Schwert in Traumsequenzen von The Dead Don't Hurt ein, er gibt auch den Entbehrungen seiner weiblichen Protagonistin viel Raum und lotet die Gefühle der emanzipierten Frau zu dem wortkargen Partner nuanciert aus – als Liebesdrama im knallharten Western-Umfeld.
Die raue Chemie zwischen Krieps und Mortensen ist überzeugend bodenständig und von beiden Stars hinreißend gespielt, obwohl der Regisseur seine eigene Hauptrolle erst gar nicht selbst übernehmen wollte. Die ruhige Herangehensweise bei der Inszenierung nimmt nichts von der Spannung, verleiht dem Western aber eine gelebte Atmosphäre, die mit hinreißenden Alltags-Details untermauert wird. (Wie bekommt ein Vater seinen kleinen Sohn aufs Pferd, wenn er selbst schon draufsitzt? Glaubt mir, diesen Trick wollt ihr miterleben.)
Visuell und emotional ansprechend überzeugt The Dead Don't Hurt also als Western der ungewöhnlicheren Sorte, der auch nach seinem Ende noch lange nachhallt. Wer das im Kino verpasst hat, sollte es jetzt unbedingt beim Amazon Prime nachholen.
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