2001 begann nicht nur irgendeine merkwürdige, kosmische Sache mit irgendwelchen schwarzen Monolithen, 2001 begann auch Suki93’s Faszination mit dem Kino – und die ist fast noch kosmischer als im All rumschwebende Babies! Wenn auch ihr mal von unseren 7 Fragen beschnüffelt werden und euren eigenen Antwortenteppich weben wollt, schreibt einfach eine kurze Nachricht an Kängufant und ihr seid dabei. So, genug geredet: Los gehts, reitet mit Suki93 in den Sonnenuntergang… bevor der Filmabend losgeht – und sie den Todesstern in die Finger bekommt!
Was ist deine erste Erinnerung an Film, Kino oder Fernsehen? Womit fing alles an?
Wir schreiben das Jahr 2001. Es ist ein heißer Apriltag. Mein Geburtstag. Ich war grade sieben Jahre alt geworden und mein älterer Bruder beschloss sich mit mir Shrek – Der tollkühne Held anzuschauen. Nichts mit Horrorfilmen. Schade. Aber ich freute mich trotzdem. Die schwere, gläserne Tür, der süße Duft des Popcorns und der klebrigen Cola, und die mit Filmpostern beklebten Wände. Der Film lief im Saal Nr. 1. Der Größte von allen. Wir stolperten im Dunkeln die Treppen hinauf und suchten unsere Plätze. Das Buchstaben und Zahlensystem an den Sitzen und Gängen kam mir damals wie komplizierte Mathematik vor. Mein Magen kribbelte, als ich die große Leinwand sah. Die Spannung fesselte mich schon, obwohl der Film noch nicht mal angefangen hatte. Und dann ließ ich mich überwältigen. Vom lauten Sound, den vielen gemeinsamen Emotionen die im Saal herrschten, dem Popcorn und der Leinwand, auf der lustige, polygonale Action flimmerte. Noch eineinhalb Wochen danach habe ich jedem in meiner Umgebung die Nerven geraubt, wie toll ich das Kino finde. Den Tag werde ich nie vergessen.
Welcher Film, welche Serie hat dein Leben verändert? Was war danach nie wieder so wie vorher?
Nun ja, bis jetzt habe ich noch nach keinem Film oder Serie mein Leben radikal verändert. Es sind nur kleine Dinge die man sich eventuell abgeschaut hat und sicherlich habe ich nach einigen Werken die Welt aus einer anderen Perspektive gesehen bzw. tue es immer noch. Filme bei denen ich mir etwas abgeschaut habe sind z.B. The Big Lebowski. Seitdem schenke ich meinem Teppich mehr Liebe, fluche mehr, renne öfters mit dem Bademantel rum und es steht noch immer auf meiner Liste einen White Russian zu trinken. Nach School of Rock war ich von Jack Blacks Augenbrauen-Welle fasziniert und habe einen Monat, jeden Tag auf dem Nachhauseweg von der Grundschule mit meinem Zeigefinger die Augenbraue hochgeschoben, um es mir anzutrainieren. War vielleicht nicht so gut, denn jetzt schwingen meine Brauen ständig hoch und runter. Harry Potter und der Stein der Weisen hat meiner Kindheit mehr Fantasie geschenkt, die ich auch heute noch bewundere. Nach Sherlock Holmes achte ich mehr auf Details in meiner Umgebung oder an Menschen. Dann hat sich meine Nase nach Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders mehr auf Gerüche geprägt. Ich ziehe seitdem wie ein Tier alles Riechbare durch meine Nasenlöcher und versuche zu beschreiben, was ich da rieche. Naja und ich könnte noch ewig so weiter machen…
Aber Filme die mein Denken oder Leben ziemlich geprägt haben sind Donnie Darko, Fight Club und Matrix. Als ich Donnie Darko das erste Mal gesehen habe, konnte ich mich sofort mit dem Protagonisten identifizieren. Wie er denkt, aber seine Mitmenschen ihn nicht verstehen. Es ist sehr schwer zu beschreiben, inwieweit sich die Filme auf mein Leben geprägt haben. Einige Zitate der genannten Filme haben sich sofort fest in mein Hirn gebrannt. Wie z.B. „Jedes Lebewesen stirbt für sich allein“. Besonders weil Fight Club und Donnie Darko mehr gesellschaftskritisch sind, haben sie meinen Standpunkt gegenüber der Gesellschaft gefestigt und ausgebaut. Da ich selbst schon immer kritisch gewesen bin, was die Gesellschaft angeht, haben mich eben die Filme fasziniert, wie sie ihre Mitmenschen darstellen. Ich habe sie nach den Filmen anders gesehen als zuvor. “Von dem Geld das wir nicht haben, kaufen wir Dinge die wir nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen.”
Wenn deinem Leben ein Soundtrack gegeben werden müsste, welchen würdest du wählen? Und warum?
Hm, schwere Frage, wenn man als Musikliebhaber viele Lieblingsstücke hat. Die Cantina Band ist es schon mal nicht. Wenn ich unterwegs bin, begleitet mich z.B. oft ein episches Werk von Two Steps From Hell. Dann muss ich aufpassen nicht wie ein Held in Slow-mo durch die Straßen zu gehen, der jeden Moment seine Klamotten vom Leib reißt und davon fliegt. Ich denke aber ich würde meinem Leben den Soundtrack von den Pixies geben („Where is my mind“), denn ich frage mich oft where my mind is. Aber auch „Mad World“ von Gary Jules könnte ich mir da vorstellen. Oder „Half Light“ von Tomandandy, da mich viele gruselig finden. Oder lieber Coldplay oder „Lonely Soul“ von Unkle? Ok ok, ich bleibe bei „Where is my mind”.
Welches Filmzitat wolltest du schon immer mal anwenden, hattest aber noch nie die Gelegenheit dazu?
“I may be on the side of the angels, but don’t think for one second that I am one of them.” – Sherlock. Hach ja, der Reichenbachfall. Vielleicht bekomme ich ja auch noch mal eine passende Gelegenheit dazu dieses schöne Zitat zu sagen.
Wenn du einen Tag in einem Film leben könntest, welcher würde es sein und welche Figur wärst du?
Django Unchained. Welche Figur? Dr. King Schultz’ Pferd, Fritz. Einmal von Christoph Waltz geritten werden lacht böse nein seriously, es ist schwer sich da zu entscheiden. Ich wäre gerne in der Welt von Chihiros Reise ins Zauberland oder einmal auf einer durchgeknallten High Tour mit Duke und Gonzo in Fear and Loathing in Las Vegas. Ich würde gerne in Zombieland Twinkies retten, Zombies abschlachten und Bill Murray in seinem Heimkino besuchen. Mit Rinzler in Tron Legacy auf dem Cycle um die Wette düsen. Mit Sirius Black aus Askaban fliehen, oder Norman Bates aus Psycho helfen, die Leichen zu beseitigen. Aber so verlockend das auch alles klingen mag, wenn dann würde ich nach Mittelerde reisen! Welche Figur würde ich wohl gerne sein? Nein, nicht Aragorn‘s Pferd Brego. Ich würde gerne ich selbst bleiben wollen (vielleicht auch ein Hobbit) und Frodo auf seinem Abenteuer stets zur Seite stehen!
Was ist die größte Sünde, die man beim Filmegucken begehen kann? Was bringt dich so richtig auf die Palme?
Es ist eigentlich alles, was einen überhaupt davon abhält den Film zu gucken. Sei es Licht, welches sich im Bildschirm reflektiert (im Allgemeinen hasse ich es sowieso, Filme bei Sonnenschein zu gucken. Als Kind der Nacht ist der Abend doch die beste Zeit dafür). Oder sich neben dem Film mit einer anderen Sache zu beschäftigen, kann und will ich auch nicht. Zudem schaue ich Filme am liebsten allein. Außer bei Komödien etc. ist es mit Freunden meistens noch lustiger. Aber reden, Fragen stellen oder blöde Kommentare während eines Filmes nerven sehr. Besonders im Kino sind die Handys schlimm. Das zerrt jedes Mal an meinen Nerven, wenn neben, vor mir und überall ein Blitzlichtgewitter von Teenies beschworen wird, genau in den Sekunden in dem der Film anfängt. Nur um eben bei Fratzebook ein dämliches Foto hochzuladen mit dem Kommentar, das der Film jetzt anfängt. Und da wir schon im Kino sind: Auf Lautes kauen/schmatzen, Rascheln von Tüten oder unangenehme Essens- oder Körpergerüche bringen einen auch oft auf die Palme.
Gibt es ein Autogramm, ein Stück Memorabilia, für das du deine Seele verkaufen würdest… oder vielleicht schon hast?
Dank moviepilot besitze ich ein Unterschriebenes Michael Fassbender Plakat für das ich noch nicht mal meine Seele verkaufen musste und welches ich nun jeden Abend vorm zu Bett gehen anbete. Und ein Autogramm von Misha Collins ist in meinem Besitz. Aber wofür ich meine Seele verkaufen würde… hui, da gäbe es vieles: von einer eigenen Hobbit-Höhle im Auenland; den Todesstern; ein vier Millionen Jahre alter, schwarzer Monolith; die Axt von Patrick Bateman oder Johnny Carson bis hin zu einem abgerissenen Faden von Mads Mikkelsen‘s rechtem Socken.