Sorry, Joker: Lady Gagas Harley Quinn wird den ausgelutschten Batman-Bösewicht kaputtmachen

01.04.2023 - 11:00 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
Joaquin Phoenix in Joker und Lady Gaga in Machete KillsWarner Bros. EntertainmentUniversum
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Vier Joker in 15 Jahren, doch ein Ende ist in Sicht. Denn Joker 2 wird endgültig beweisen, wie langweilig der Batman-Bösewicht ist – und dafür können wir uns bei Lady Gaga bedanken.

Popkulturell gesehen befinden wir uns seit The Dark Knight im Würgegriff des Jokers. Eigentlich hatte es sich schon 2016 so angefühlt, als hätte Jared Leto in Suicide Squad den größten aller Batman-Bösewichte als überzeichnete Kirmes-Version seiner selbst im Alleingang beerdigt. Doch dann kam 2019 der realistisch-düstere Joker mit Joaquin Phoenix und erzählte eine tragische Origin-Story der Figur – fast ganz ohne Bruce Wayne. Ein guter Schlusspunkt, eigentlich.

Drei Jahre später teaste The Batman dann aber die nächste Joker-Inkarnation und wenn ihr euch fragt "Ist es nicht langsam mal genug?", dann habe ich eine Antwort für euch: Nein, zumindest nicht, wenn es nach DC geht. Joker 2: Folie à deux, die Fortsetzung des 2019er-Films von Todd Phillips, soll am 03. Oktober 2024 ins Kino kommen. Als Musical. Wieder mit Joaquin Phoenix, aber auch mit Lady Gaga als Harley Quinn, der Partnerin des Jokers.

Seht hier den Ankündigungs-Teaser zu Joker 2:

Joker 2: Folie à deux - Announcement Teaser (English) HD
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Klingt wie ein Aprilscherz, ist für alle Joker-Müden aber die beste Comicbuch-Adaptions-Nachricht seit langem. Denn spätestens die ersten richtigen Set-Bilder der neuen Harley Quinn zeigen: Joker 2 und Lady Gaga werden das Zeitalter des Jokers endgültig beenden. Warum? Lasst es mich euch erklären.

Grund Nummer 1: Der Joker ist als Batman-Bösewicht komplett überstrapaziert

Der Joker ist die Nemesis von Batman – und umgekehrt. Er hat ein Faible für knallige Farben, manchmal eine tragische Backstory, ist schlussendlich aber immer irgendwie drüber und sorgt für Chaos in Gotham. Weil er Chaos liebt.

In den letzten 15 Jahren hatten wir in Realverfilmungen folgende Joker-Varianten:

Was soll da noch kommen? Wie oft kann man einen total überdrehten, unvorhersehbar chaotischen Charakter noch marginal anders erzählen, bevor er komplett vorhersehbar wird? Nun, ich weiß nicht, ob es eine konkrete Zahl gibt, aber: Das Maß ist voll.

Von einem faszinierenden Gott des Chaos wurde der Joker über die Jahre zur DC-Entsprechung der Zugverbindung zwischen Berlin und Köln. Wird es zu "unvorhergesehenen" Problemen bei der Zugteilung in Hamm kommen? Wer weiß! Aber wenn es passiert, überrascht es absolut niemanden mehr und die gezwungen ironische Durchsage des Zugpersonals können die Passagiere auch schon mitsprechen.

Statt aufregend zu sein, ist der Joker mittlerweile die Essenz des "We live in a society"-Memes . Manche basieren sogar ihre komplette Persönlichkeit auf der Figur und landen dann in Subreddits wie r/jokercringe . Der traurige Edgelord, der sich von der Gesellschaft unterdrückt fühlt und deswegen gewalttätig wird. Wer davon immer noch nicht genug hat, ist mit einem Eimer Popcorn zur Lektüre eines Incel-Forums ähnlich gut bedient.

Grund Nummer 2: Lady Gaga ist perfekt für die Rolle und neben ihr kann selbst Joaquin Phoenix nur untergehen

Kürzlich tauchten neue Bilder auf, die Lady Gaga am Set von Joker 2 zeigten. Zum ersten Mal in voller Harley-Montur, inklusive Make-up. Statt auf knallige Farben setzt die Joker-Fortsetzung auch bei seiner weiblichen Protagonistin auf einen eher realistischen Look. Harley Quinn sieht kaputt aus, müde. Wie eine Frau, der es reicht, und die verdammt viel zu erzählen hat.

Lady Gaga wirkt wie ein klarer Gegenentwurf zu der Harley Quinn, von der wir aus anderen Verfilmungen nur wenige Facetten kennen. Außerdem hat die Sängerin und Schauspielerin schon drei Rollen gespielt, die sie perfekt auf Joker 2 vorbereiten.

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Zerbrechlich und doch unkaputtbar in einer Beziehung mit einem furchtbaren Mann? A Star Is Born. Ikonische Bösewichtin mit beeindruckendem Blutdurst? American Horror Story (Staffel 5). Komplette Szenen-Stehlerin, neben der auch der beste Schaupieler verblasst? House of Gucci. Eines kann Gaga aber am allerbesten: singen und performen. Was man eben so können muss als Popstar – oder als eine der Haupdarsteller:innen in einem Musical-Film. Neben ihr ist Platz für niemanden. Da kann selbst der großartige Joaquin Phoenix nur verlieren.

Grund Nummer 3: Joker 2 wird endgültig zeigen, dass Harley Quinn die viel interessantere Figur ist

Margot Robbie spielt bereits seit Suicide Squad eine schrille, unbedarft wirkende Variante der On-off-Partnerin des Jokers und macht das verdammt fantastisch. Lady Gaga könnte in Joker 2 aber ganz neue Untiefen des Charakters ausloten. Denn Joaquin Phoenix' Joker sitzt nach seinen Morden im Arkham Asylum, wo er – zumindest laut Comic-Vorlage – auf die Psychologin Dr. Harleen Quinzel treffen könnte, die ihm schließlich verfällt und selbst wahnsinnig wird. Was folgt ist eine gewalttätige Beziehung zu einem Mann, der sie eigentlich hasst und von dem sie sich nur schwer lösen kann.

Harley Quinn ist eine Bösewichtin mit Witz, in der aber unendlich viel Trauma schlummert. Eine psychisch kranke Frau in einer Welt voller Psychopathen und anderen Gegenspieler:innen. Wahre Liebe findet sie nur in ihrer lesbischen Partnerschaft mit Batman-Bösewichtin Poison Ivy. (In einem Video vom Joker 2-Dreh sieht man Lady Gaga zumindest eine Frau küssen.) Harley ist Opfer und Täterin, Verführerin und Verführte, hochintelligent und gleichzeitig Gefangene ihres eigenen Geistes. In jedem Fall aber eine Ikone – nicht nur, aber auch für Frauen und queere Personen.

Im Gegensatz dazu sind Motivation und Charaktertiefe des Jokers ein – Achtung – Witz. Packt also schonmal die Taschentücher ein und bereitet eure Grabreden vor: Nach Joker 2 fragt niemand mehr nach dem Make-up affinen Edgelord. Im Oktober 2024 beginnt das Zeitalter von Harley Quinn.

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