Star Wars-Fans lieben es, von der Order 66 gequält zu werden – The Mandalorian macht jetzt damit weiter

22.01.2023 - 11:00 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
Star Wars20th Century Studios/Disney
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Der Trailer zur 3. Staffel von The Mandalorian weckt Erinnerungen an die düsterste Stunde im Star Wars-Universum: die Order 66. Dieser Schmerz wurde im Franchise längst kultiviert.

Vor 17 Jahren führte George Lucas mit Star Wars: Die Rache der Sith seine zwei Star Wars-Trilogien zu einer großen Geschichte zusammen. Im Finale erlebten wir die Order 66 und damit den Niedergang der Republik und den Aufstieg des Imperiums. Auf Befehl von Bösewicht Palpatine sollen alle Jedi ausgelöscht werden. Es ist eine vernichtende Sequenz voller Leid und Schmerz, die sogar Baby Yoda in The Mandalorian erreicht.

Erzählt werden die schrecklichen Ereignisse der Order 66 auf zwei Ebenen: Auf der einen bezeugen wir ein unfassbares Massaker, das sich durch die gesamte Galaxis zieht. Klonkrieger wenden sich gegen die Hüter:innen des Lichts und machen kurzen Prozess. Auf der anderen Ebene betritt Anakin Skywalker den Jedi-Tempel und richtet eine Gruppe wehrloser Jünglinge hin, die eben noch auf Rettung hofften.

Von Die Rache der Sith bis The Mandalorian: Die Order 66 ist das schmerzvollste Star Wars-Ereignis

Es ist ein Verrat, der später nicht nur Obi-Wan und Yoda schockiert, sondern Star Wars-Fans bis heute traumatisiert. In wenigen Minuten bricht alles in Dunkelheit zusammen – und Lucas ist um kein Bild verlegen, um diesen Schlag in die Magengrube zu illustrieren. Was in Die Rache der Sith eine einzelne Sequenz war, ist inzwischen zur tragenden Säule von fast allen neuen Star Wars-Serien geworden.

Hier könnt ihr den Trailer zu The Mandalorian Staffel 3 schauen:

The Mandalorian - S03 Trailer (Deutsch) HD
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Während The Clone Wars in der Order 66 mündet, entsteht The Bad Batch aus dem Chaos, das die Galaxis ins Unheil stürzt. Auch die Obi-Wan Kenobi-Serie kehrt in jener Nacht in den Jedi-Tempel zurück und zeigt uns das erbarmungslose Blutvergießen.

Auftritt Baby Yoda: In Das Buch von Boba Fett erleben wir die Order 66 durch Grogus unschuldige Augen – und genau hier schließt The Mandalorian an.

Der Trailer zur neuen Staffel wartet mit einer Einstellung auf, die sich in ihrer Gestaltung eindeutig den bisherigen Order 66-Flashbacks zuordnen lässt. Sehr wahrscheinlich erfahren wir, wer Grogu damals aus dem Jedi-Tempel gerettet hat, bevor Anakin noch größeres Unheil anrichten und das putzigste Star Wars-Wesen töten konnte. Für viele Star Wars-Fans ist die Rettung aber Nebensache. Was hier zählt, ist der Schmerz.

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Trauma-Bonding und Memeifizierung: Die Order 66 vereint Star Wars-Fans auf Twitter

Um die Order 66 hat sich in den vergangenen Jahren ein Kult entwickelt, der sich zwischen Trauma-Bonding und Memeifizierung bewegt. Lucas hat den Fall von Anakin Skywalker als große Tragödie inszeniert. Dank der Internet- und Fankultur ist daraus eine Dynamik entstanden, mit der der Star Wars-Schöpfer wohl nicht gerechnet hat.

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Kaum ein Tag auf "Star Wars Twitter" vergeht, ohne dass jemand den "pain" – also den Schmerz – betont, der in den unterschiedlichsten Geschichten der Sternensaga auftaucht. Hinter den wunderschönen Bildern verbergen sich oft extrem düstere Abgründe. Das "For the better, right?"-Meme bringt die Sache gut auf den Punkt: Was eben noch eine romantische Szene war, verwandelt sich plötzlich in pures Unbehagen.

Verträumt schauen sich Anakin und Padmé in die Augen. Er ist ein Jedi-Padawan, der Hoffnung in die Galaxis bringen soll. Padmé eine Senatorin, die sich für die Demokratie einsetzt. Als Anakin ihr sagt, dass er die Welt verändern will, antwortet Padmé: "Zum Besseren, oder?" Anakins Schweigen gleicht einem Bekenntnis zum Faschismus, der später mit der Order 66 Einzug in die weit entfernte Galaxis erhält.

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Trauma und Popkultur: Star Wars trifft mit seinen Order 66-Geschichten den Nerv der Zeit

Star Wars kann sehr schnell von null auf hundert schalten, wenn es darum geht, vermeintlich bedeutungslose Momente mit großer Symbolkraft aufzuladen. Nicht einmal die Blumenwiese aus dem Bilderbuch ist befreit von dem Schmerz, der zur Obsession vieler Star Wars-Fans geworden ist. Kein Wunder, dass die Order 66 als ultimativer Trigger fungiert.

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Fast jede beliebte Figur, die mit dem Ereignis in Verbindung gebracht werden kann, hat hier einen Verlust erlebt. Seien es Grogus verängstigte Kulleraugen oder die Albträume, die Obi-Wan noch Jahrzehnte später im Exil auf Tatooine verfolgen. Star Wars ist ein Franchise, das seit über vier Dekaden existiert – sprich: Es besitzt eine lange Geschichte und dementsprechend viel Trauma, das verarbeitet werden kann und muss.

Damit bewegt sich Star Wars genau am Puls der Zeit. Trauma ist zum Schlüsselwort geworden, um beliebte Figuren zurückzubringen und auserzählten Geschichten einen neuen Dreh zu geben. Das eindrücklichste Beispiel dafür hat Halloween Kills geliefert. Bei der Pressetour war Hauptdarstellerin Jamie Lee Curtis zu keiner Sekunde verlegen, das Trauma ihrer Scream-Queen Laurie Strode zu betonen.

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Beim Star Wars-Schmerz geht es nicht um echte Schmerzen, sondern die Liebe zum Franchise

Seit dem ersten Star Wars-Film von 1977 müssen Luke, Leia und Co. traumatischen Erfahrungen verkraften. Dass dieser Schmerz von den Fans kultiviert wird, ist jedoch ein deutlich jüngeres Phänomen, das ohne das Internet als Austauschort vermutlich nicht existieren würde. Tweets, in denen die Grausamkeit von Star Wars überhöht wird, sind insgeheim ein Zeugnis, dass Star Wars seine Fans im Innersten berührt.

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Egal wie oft er stilisiert und fetischisiert wird: Beim Star Wars-Schmerz geht es um Geschichten, die mitreißen, und Figuren, mit denen man wirklich mitfühlt. Der geteilte Schmerz signalisiert die tiefe Verbundenheit der Fans zu ihren Held:innen und den Abenteuern, die sie erleben. The Mandalorian schließt also nicht zufällig an die Order 66 an, sondern weil hier das Herz des Star Wars-Universums offenliegt.

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