The Walking Dead - Staffel 7, Episode 16 im Recap

04.04.2017 - 11:50 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
The Walking Dead - Staffel 7, Episode 16 im Recap: The First Day of the Rest of Your LifeAMC
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In einem Akt der Gewalt geht die 7. Staffel von The Walking Dead zu Ende. Viel Blut wird im Finale vergossen. Doch hätte es für Rick und Co. auch einen anderen Weg gegeben, um diesem Schicksal zu entkommen?

Ziemlich genau ein Jahr ist für uns Zuschauer vergangen, seitdem Negan (Jeffrey Dean Morgan) mit seinem Baseballschläger Lucille zum Schlag ausholte und nicht bloß ein Opfer aus Ricks (Andrew Lincoln) Gruppe niederschlug, sondern die ganze Kamera mit dieser brutalen Geste mitriss. Ein Cliffhanger, der für Aufruhr sorgte und trotzdem als perfekte Einleitung für die 7. Staffel von The Walking Dead fungierte, die am vergangenen Sonntag mit The First Day of the Rest of Your Life ihr verheerendes Ende nahm. Dazwischen wurden wir 16 Episoden lang Zeugen unbeschreiblicher Demütigung und Unterdrückung, die bloß in den seltensten Fällen vereinende Hoffnung hat aufkommen lassen. Meistens war es eine Spirale der Gewalt, die uns in den letzten Wochen und Monaten begleitete und für Entscheidungen seitens der Figuren sorgte, die sich nicht einmal in einer Welt wie dieser rechtfertigen lassen. Es ist kein Wunder, dass diese Staffel in einem einzigen Blutbad endet.

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"No one's gonna wanna watch you die", betont Bösewicht Negan in einer der ersten Szenen dieser Episode, als er erneut auf Sasha (Sonequa Martin-Green) einredet, damit sie sich seiner Sache anschließt. Diese hat zuletzt noch Eugene (Josh McDermitt), der sich der Ordnung des Feindes unterworfen hat, um einen Ausweg gebeten und ist trotzdem immer noch am Leben. In Erinnerungen klammert sie sich an die letzten wichtigsten Stationen ihres Lebens. Gespräche mit Abraham (Michael Cudlitz) und Maggie (Lauren Cohan) gehören dazu. Effektiv bringt das Autorenduo Scott M. Gimple und Matthew Negrete zusammen mit Regisseur Greg Nicotero diese Flashbacks in der Episode unter. Sie erden einen Tod, über den bereits seit Wochen aus den unterschiedlichsten Gründen spekuliert wird, nicht zuletzt, weil Sonequa Martin-Green demnächst als Commander in Star Trek: Discovery zu sehen sein wird. Ihr Ausstieg aus The Walking Dead war nur eine Frage der Zeit. Nun ist der Moment gekommen - und er ist ein erschreckender geworden als erwartet.

Entgegen Negans Ansage schauen wir in The First Day of the Rest of Your Life tatsächlich Sasha beim Sterben zu, nur wissen wir bis kurz vor der letztendlichen Eskalation in Alexandria nichts davon. Es ist ein unheimliches Manöver, das sich die Autoren hier erlaubt haben, aber seine Wirkung ist unglaublich. Im obligatorischen Cold Open sehen wir ein intensives Close-up von Sasha, die weint und verzweifelt den Worten von Donny Hathaway lauscht. Der flüstert ihr über Kopfhörer die Lyrics von Someday We'll All Be Free  ins Ohr und wir Zuschauer bekommen ein Gefühl davon, was es gerade bedeutet, in Sashas Körper zu stecken, die wie so viele Figuren in dieser Staffel zwischen die Fronten von Gut und Böse geraten ist und nun eine undankbare Entscheidung treffen muss. Erst später stellt sich heraus, dass sich Sasha die ganze Zeit über in einem Sarg befand und die Giftpille von Eugene geschluckt hat; ein heimliches, aber unbeschreibliches Opfer.

The Walking Dead - Staffel 7, Episode 16 im Recap: The First Day of the Rest of Your Life

Als Negan vor den Toren Alexandrias standesgemäß seine Show abzieht, ahnt er nicht, dass sich im Inneren des Sargs, der eigentlich für jemand anderen bestimmt war, nicht mehr Sasha, sondern ein hungriger Zombie befindet. Fassungslos sind bei dieser Enthüllung in erster Linie wir Zuschauer, denn Rick und der Rest der Alexandrianer haben mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Die Scavengers offenbaren sich unter der Führung von Jadis (Pollyanna McIntosh) als Verräter und stellen sich auf Negans Seite. Ricks Blick in diesen Minuten ist unbeschreiblich. Andrew Lincoln bündelt in seinem Spiel die gesamte Enttäuschung des Augenblicks. Selbst wenn in The First Day of the Rest of Your Life ab einem gewissen Punkt alles ganz schnell geht und sich die Ereignisse förmlich überschlagen, steht Rick wie gelähmt auf seiner erhöhten Position, ehe er nicht nur sinnbildlich zu Boden geschossen wird und der grausamen Wahrheit ins Auge blicken muss.

Nach all den Niederlagen, die er einstecken musste, geht Ricks Plan wieder nicht auf und die Konsequenzen dieses Scheiterns können wir bisher nur erahnen. Nach einer Staffel des Leidens gönnt uns The Walking Dead nicht einmal ein erlösendes Finale, sondern legt in puncto Hoffnungslosigkeit zu, indem schlussendlich die Gewalt gewinnt. Es ist die Gewalt, vor der sich Morgan (Lennie James) episodenlang gedrückt und die auch andere Figuren wie zum Beispiel Tara (Alanna Masterson) nie ernsthaft für eine Zukunft in Betracht gezogen haben. Doch das Leben unter Negans Herrschaft hat die Figuren geformt, gebrochen und zweifelsohne Spuren hinterlassen, die extreme Tendenzen fördern und nun für das eingangs erwähnte Blutvergießen verantwortlich sind. Als die Hölle in Alexandria ausbricht, geht Rick im Feuergefecht völlig unter. In der großen wie lang erwarteten Schlacht der Staffel ist die Hauptfigur geschockt, gelähmt und unfähig zu handeln.

The Walking Dead - Staffel 7, Episode 16 im Recap: The First Day of the Rest of Your Life

Diese Ohnmacht ist gerade deswegen so erschütternd, weil mit ihr eine gewisse Unfähigkeit zur Veränderung einher geht. Wenn sich Rick kurz darauf umzingelt von Negans Männern neben seinem Sohn Carl (Chandler Riggs) auf die Erde kniet, so ist eine gewisse Ähnlichkeit mit jener verhängnisvollen Nacht im Wald kein Zufall, sondern ein niederschmetterndes Zeugnis der Zombie-Apokalypse. Das Gute hat nicht gewonnen, sich nicht verbessert oder den eigenen Status quo ausgebaut. Nein, unsere Helden befinden sich in exakt der gleichen Situation wie im Finale der 6. Staffel von The Walking Dead und Rick bleibt nichts anderes übrig, als blutverschmiert zu Negan aufzublicken und hasserfüllte Todesdrohungen auszusprechen. Doch hat sich wirklich nichts verändert? Wohl kaum, denn unweigerlich hat eine nicht unbeträchtliche Anzahl an Figuren bis hier hin überlebt und Erfahrungen gesammelt, die selbst im Angesicht des Verrats für Zusammenhalt sorgen.

Im großen Deux ex machina-Moment der Episode schnellt Ezekiels (Khary Payton) Tiger Shiva durchs Bild und verhindert ein jähes Ende von Carls junger Karriere als Zombie-Killer. Einen Schnitt später taucht auch Maggie auf und führt die Hilltop Colony ins Gefecht. So frustrierend und kräftezehrend der Prozess war, der zu diesem entscheidenden Ereignis führte, am Ende gewinnt zumindest Ricks Vision der nächsten Welt, selbst wenn sein konkreter Plan nicht aufgegangen ist. Nichts war umsonst - das untermauert der emotionale Epilog in all seiner Schönheit, die sich irgendwo zwischen der Poesie eines Fast & Furious-Films und den Werken von Terrence Malick wiederfindet. Es ist wirklich faszinierend, wie sich The Walking Dead auf der einen Seite mittlerweile komplett in dieses zynische Monster verwandelt hat, das vor Hoffnungslosigkeit strotzt, bis es kein Morgen mehr gibt. Auf der anderen Seite glaubt die Serie aber felsenfest an ihre (Figuren-)Mythologie und findet ihn immer wieder, den einen Hoffnungsschimmer am Horizont.

Vermutlich hätte die 7. Staffel nicht besser enden können als mit Maggies Monolog:

We were in trouble. We were trapped. Glenn didn't know you, but he helped you. He put himself in danger for you. And that started it all. From Atlanta, to my daddy's farm, to the prison, to here. To this moment now. Not as strangers; as family. Because Glenn chose to be there for you that day a long time ago, that was the decision that changed everything. It started with both of you, and it just grew. All of this. To sacrifice for each other. To suffer, to stand, to grieve, to give, to love, to live. To fight for each other. Glenn made the decision, Rick. I was just following his lead.

Was bisher geschah:

The Walking Dead - Staffel 7, Episode 1: The Day Will Come When You Won't Be
The Walking Dead - Staffel 7, Episode 2: The Well
The Walking Dead - Staffel 7, Episode 3: The Cell
The Walking Dead - Staffel 7, Episode 4: Service
The Walking Dead - Staffel 7, Episode 5: Go Getters
The Walking Dead - Staffel 7, Episode 6: Swear
The Walking Dead - Staffel 7, Episode 7: Sing Me a Song
The Walking Dead - Staffel 7, Episode 8: Hearts Still Beating
The Walking Dead - Staffel 7, Episode 9: Rock in the Road
The Walking Dead - Staffel 7, Episode 10: New Best Friends
The Walking Dead - Staffel 7, Episode 11: Hostiles and Calamities
The Walking Dead - Staffel 7, Episode 12: Say Yes
The Walking Dead - Staffel 7, Episode 13: Bury Me Here
The Walking Dead - Staffel 7, Episode 14: The Other Side
The Walking Dead - Staffel 7, Episode 15: Something They Need

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