Komplette Biographie zu Elia Kazan
Elia Kazan ist ein US-amerikanischer Regisseur und Produzent aus griechischer Abstammung, der u.a. mit James Dean und Marlon Brando zusammenarbeitete und als einer der wichtigsten Regisseure der 1950er und 1960er Jahre gilt. Von ihm stammen Meisterwerke wie Die Faust im Nacken, Jenseits von Eden oder Endstation Sehnsucht.
Leben und Werk
Elia Kazanjioglou wurde am 7. September 1909 als Grieche in Anatolien geboren. Da die griechische Minderheit in der Türkei nicht besonders geachtet war, zog die Familie nach Berlin, wo sie eine Geschäftsdependance des Onkels übernahm. Doch der erhoffte Erfolg blieb aus; die Familie siedelte im Jahre 1913 nach New York aus. Nach dem obligatorischen Schulbesuch ging Elia Kazan bis 1932 auf die Yale University School of Drama, schloss dort mit dem Diplom ab und wurde im selben Jahr Mitglied der Group Theater in New York, welche marxistisch orientiert war.
Mit seinen Freunden Lee Strasberg oder Harold Clurman spielte er in den verschiedensten antifaschistischen Stücken und schrieb auch selber für das Theater. 1934 wurde Elia Kazan Mitglied der Kommunistischen Partei, brach aber mit dieser im Frühjahr 1936. Zu dieser Zeit wechselte Elia Kazan auch zum Filmgeschäft. Anfangs schrieb er Drehbücher (z.B. People of the Cumberland, 1937) und spielte kleinere Filmrollen, fand aber keine große Resonanz. Nach dem Zweiten Weltkrieg inszenierte er nun wieder für das Theater, wo eine enge Zusammenarbeit mit Arthur Miller entstand.
1947 gründete Elia Kazan zusammen mit Cheryl Crawford, Robert Lewis und Lee Strasberg das Actors Studio, das er bis zum Jahre 1954 führte. Seine Karriere als Theaterregisseur konnte Elia Kazan seit dem in seiner Filmarbeit fortsetzen: er erhielt einen Fünfjahresvertrag bei Fox.
Als erstes Filmprojekt realisierte er Ein Baum wächst in Brooklyn, danach Endlos ist die Prärie für Metro-Goldwyn-Mayer. Anschließend folgte Bumerang, Tabu der Gerechten (der Film erhielt die Academy Awards für bester Film und beste Regie) und Pinky. Mit Unter Geheimbefehl und Endstation Sehnsucht konnte Kazan seinen Ruf als politisch motivierter Filmregisseur festigen. Besonders Endstation Sehnsucht brachte Elia Kazan enormen Erfolg ein.
Am 14. Januar 1952 muss Elia Kazan vor dem HUAC (House Committee on Un-American Activities) aussagen. Nachdem er zuerst die Aussage verweigerte, denunzierte er im April 16 Bekannte, darunter auch Arthur Miller. In der „New York Times“ versuchte er daraufhin, seine Kooperationsbereitschaft zu rechtfertigen; doch führte sein Verhalten zu einem enormen Imageverlust. Sein nächster Film, Viva Zapata wurde heftig angefeindet, so auch Man on a Tightrope. Im Jahre 1954 brachte Kazan den Film Die Faust im Nacken heraus, der seither als Rehabitilationsversuch Kazans gedeutet wird. Der Film erhielt acht Academy Awards.
Nach dem Erfolg von Die Faust im Nacken übernahm Elia Kazan für Jenseits von Eden neben der Rolle des Regisseurs auch erstmals die des Produzenten und setzte dabei eine Vorlage von John Steinbeck um. Die beiden letztgenannten Filme gelten bis heute als wichtigsten Werke des Amerikaners. Baby Doll – Begehre nicht des anderen Weib und Ein Gesicht in der Menge erregten keine größere Aufmerksamkeit. Danach folgten die Filme Wilder Strom und Fieber im Blut, die wieder etwas erfolgreicher waren.
Ab dem Jahre 1962 inszenierte Elia Kazan wieder für das Theater, erhielt aber schlechte Kritiken. Enttäuscht wandte er sich so wieder dem Filmgeschäft zu und drehte den autobiographischen Film America, America, der aber floppte. Auch The Visitors blieb unbeachtet. Der letzte Tycoon, nach einer Literaturvorlage von F. Scott Fitzgerald, wurde nicht freundlich aufgenommen und so zog sich Kazan in den 80ern aus dem Filmgeschäft zurück. Er schrieb daraufhin Romane und gab seine umfangreiche Autobiographie Elia Kazan – A Life heraus.
Elia Kazan starb am 28.September 2003 in New York.