GamarnaNebel - Kommentare

Alle Kommentare von GamarnaNebel

  • 4 .5

    16. Jahrhundert: Nach dem Tod seiner Frau reist Connor McLeod nach Japan, um sich vom Zauberer Nakano unterrichten zu lassen. Doch dabei kommt es zur Konfrontation mit dessen ehemaligem Schüler Kane.

    Der dritte Teil der Highlander-Reihe kehrt, nach dem ziemlich abgedrehten zweiten Teil (der komplett ignoriert wird), wieder zu den Wurzeln des Reihe zurück. Und zwar so stark, dass er häufig wie ein schwaches Remake des Ursprungsfilms wirkt.
    Der Look des Werks wirkt oft billig, die Akteure spielen routiniert, lediglich die magischen Kräfte des Gegenspielers sind ganz interessant.

    • 5 .5

      Gerhard Höllerich macht in den 60er Jahren unter dem Namen Roy Black Karriere als Schlagersänger. Doch der Erfolg hat auch seine Schattenseiten.

      In der oft reißerisch inszenierten Verfilmung des Lebens des Schlagersängers Roy Black glänzt vor allem der Hauptdarsteller Christoph Waltz. Die restliche Besetzung (u. a. Jenny Schily und Wolfgang Bathke) verblasst dagegen etwas, was auch daran liegt, dass sich der Film hauptsächlich auf die Titelfigur konzentriert.

      Die Geschichte wirkt etwas unterkomplex und reduziert die Konflikte der Hauptfigur zumeist auf den Widerspruch zwischen seinem Faible für Beatmusik und den Schlagerklängen, zu denen er aus kommerziellen Gründen singen muss.

      Der Soundtrack, eine Mischung aus Blacks Schlagerhits und der Rockmusik, die er selbst bevorzugte, ist passend gewählt, wohingegen Jürgen Eckes Score meist sehr plump melodramatisch daher kommt. Letzteres gilt oftmals auch für Peter Keglevics ansonsten recht solide Inszenierung.

      • 6
        GamarnaNebel 06.07.2019, 18:09 Geändert 01.01.2025, 20:03

        Die erste Staffel bietet (wie auch die ihr nachfolgenden) unterschiedliche Geschichten zu verschiedenen Themen der Phantastik.
        Für die Charakterisierung wird häufig auf Klischees zurückgegriffen.
        Im Gegensatz zu späteren Seasons gibt es hier noch deutlich seltener eine überraschende Storywendung am Ende. Das führt dazu, dass viele der Geschichten vor sich her dümpeln und letztendlich etwas belanglos wirken.

        - „Die Sandkönige“
        Nachdem ihm die Arbeit an seinem Projekt untersagt und er entlassen wurde, forscht ein Wissenschaftler heimlich weiter an den Proben, die marsianisches Leben enthalten.

        Der Pilotfilm ist eine Adaption von G. R. R. Martins Kurzgeschichte.
        Die Orginalgeschichte wurde in einigen Punkten stark verändert (so spielte diese beispielsweise in ferner Zukunft auf einem anderen Planeten, der Protagonist war ein allein lebender Sadist – die Outer-Limits-Version spielt in der Zeit der Ausstrahlung der Serie auf der Erde, und die Hauptfigur hat eine Familie). Das ändert den Charakter der Geschichte deutlich.
        Nichtsdestotrotz eines der Highlights der Staffel, spannend inszeniert und mit guten Schauspielern (Beau und Lloyd Bridges) besetzt. Die lange Laufzeit (90 Minuten, bei TV-Ausstrahlungen gelegentlich in zwei Folgen aufgeteilt) ist hier ein Vorteil.

        -“Valerie“
        Eine solide, aber nicht sehr überraschende Geschichte über künstliche Intelligenz (in Form eines weiblichen Roboters), der eine etwas längere Laufzeit zur Entwicklung der Figuren gut getan hätte.

        -“Der Virus“
        Bei der Entwicklung eines Virus, der als Waffe eingesetzt werden soll, wird ein Allheilmittel entdeckt.
        Mäßige Wissenschaftshorror-Folge mit klischeehaften Charakteren.

        -“Seelenwanderung“
        Nette SciFi-Story um die Landung Außerirdischer auf der Erde. Hübscher Twist.

        -“Der kalte Tod“
        Die Geschichte über einen alten Mann, der sich ans Leben klammert, beinhaltet leider einige alberne Jenseits-Klischees (ein großer Tunnel) und peinliche Dialoge (eine Ärztin fragt den Patienten, warum er solche Angst vorm Tod hat und deutet an, dass er ja wohl schon lange genug gelebt habe). Immerhin sind die Schauspieler (u. a. Bruce Davison) ganz gut.

        -“Das Z-Chromosom“
        Überraschungsarme Geschichte über Menschen mit außergewöhnlichen Kräften, die von der Regierung verfolgt werden.

        -“Blick in die Zukunft“
        Ein weiteres beliebtes ScFi-Thema (die Fähigkeit in die Zukunft sehen zu können) wird mittelprächtig und ohne größere Überraschungen umgesetzt.

        -“Durch die Augen des Mörders“
        Nach einer Operation kann ein Mann Morde mit den Augen eines Serienkiller sehen.
        Nette Idee, mittelprächtig realisiert.

        -“Die Dämonen“
        Ein Priester kann aufgrund eines Tumors „Dämonen“ erkennen. Eher flache Story über den Glauben.

        -“Nachts unterm Bett“
        Die Horrorgeschichte, über eine Kreatur, die Kinder jagt, speist sich aus Urängsten. In der Umsetzung recht konventionell, ein paar gelungene Jumpcuts.

        -“Das Geisterschiff“
        Sci-Fi-Grusel-TV über ein Raumschiff und seine Crew, die durch ein schwarzes Loch gesogen werden und eine Begegnung mit Geistern haben. Ordentlich umgesetzt.

        -“Die zweite Chance“
        Hübsche Moralgeschichte, die gegen Ende reichlich kitschig wird.

        -“Krieg der Planeten“
        ist ein Staffelhighlight. Die kammerspielartige Sci-Fi-Story bietet gute Darsteller (Robert Patrick und Nicole de Boer), eine düstere Atmosphäre und einen bösen Schlusstwist, und bildet somit ein Musterbeispiel für die Art Episode, die die Serie im weiteren Verlauf oft (mal mehr und mal weniger gelungen) zu erzählen versucht.

        -“Tödliche Liebe“
        Schwache Geschichte über ein unheimliches Wesen, das während des sexuellen Aktes tötet.

        -“Mission Mars III“
        Solider Sci-Fi-Horror, der auf einem Raumschiff spielt.

        -“Die Botschaft“
        Gute Schauspieler (Marlee Matlin, Larry Drake) in einer durchschnittlichen Mysterystory um geheime Botschaften.

        -“Der Roboter“
        Thema: Künstliche Intelligenz und die Rechte von künstlichen Wesen. Ein weiteres Staffelhighlight. Schauspieler, Regie und Geschichte sind top.

        -“Haus des Schreckens“
        Nette Gruselstory über ein unheimliches Gebäude.

        -“Wer bin ich?“
        Gute Mystery-Verschwörungs-Episode, die ein wenig an Akte X erinnert.

        -“Ständige Bedrohung“
        Die finale Staffelfolge rekapituliert nochmal einige der bisherigen Geschichten.
        Eine interessante und recht gelungene Variante einer Clipshow, die durch eine neue Rahmenhandlung die Geschichten miteinander verbindet.

        • 4

          Der Tod eines als Indianer verkleideten Mannes führt das Ermittlerduo Lessing und Dorn in die Westernstadt „El Doroda“. Während der Kriminalhauptkommissar bei seinen Befragungen auf wenig Kooperationsbereitschaft trifft, ermittelt Kira undercover als Reiterin.

          Der achte Einsatz des Weimarer Ermittlerduos lebt vor allem vom Charme der beiden Hauptdarsteller und der guten Chemie zwischen ihnen. Tschirner darf sogar ein Liedchen trällern.
          Die restlichen Darsteller sind in Ordnung, allerdings auch durch die eher schwache Figurenzeichnung des Scripts limitiert.
          Da gibt es Rockerbanden, gierige Kapitalisten, Wissenschaftler, wie aus einem trashigen TKKG-Roman.

          Murmel Clausens und Andreas Pflüglers Drehbuch konzentriert sich weniger auf eine stimmige, glaubhafte Krimihandlung als eher auf Humor.
          Leider basiert dieser meist auf platten Wortspielen („Herr Wörtche! Auf ein Wörtchen“), peinlichen Figuren (Polizist „Lupo“, der sich selbst überschätzende, trottelig unfähige Möchtegern, wirkt wie ein aus einem 50er Jahre Heimatfilm entsprungener Dorfpolizist) und oft aufgesetzt wirkenden Filmzitaten („Zurück in die Zukunft III“, „Der Pate“). In einer Szene demonstriert Kriminalhauptkommissar Lessing dem Anführer einer Rockerbande sogar Terrance Hills Ohrfeige-verteilen-Waffe-ziehen-Kombination, was den Film komplett ins Lächerliche zieht (ohne auch nur annähernd den liebenswerten Charme des Vorbildes zu erreichen).

          Die Kulissen sind immerhin hübsch anzusehen und Dustin Looses Regie bringt teilweise tatsächlich so etwas wie Westernfeeling rüber.

          • 4 .5

            Die fünf Teenager Jason, Kimberly, Billy, Trini und Zack, die sich beim gemeinsamen Nachsitzen kennen gelernt haben, finden fünf Power-Münzen, die ihnen übermenschliche Kräfte verleihen.

            Orientierten sich die ersten beiden Kinoverfilmungen der Power Rangers noch stark an der Originalserie, so bekommt man diesmal eine deutlich freiere Interpretation.

            Der trashig-naive Anstrich der Originalserie wird zugunsten einer sterilen SciFi-Actionfilmoptik aufgegeben.
            Die Monster und Gerätschaften, die in den Anfangszeiten der Serie mit Spielzeugrobotern und Gummianzügen a la Godzilla realisiert wurden, werden hier durch Computereffekte ersetzt.
            Die Inszenierung ist passabel, aber wenig aufregend. Die finalen Kampfszenen sind nicht sehr mitreißend inszeniert.

            Die jungen Schauspieler, die die Titelhelden darstellen, sind allesamt ordentlich.
            Bryan Cranston verleiht Zordon eine gewisse Würde, ist allerdings in der Rolle stark unterfordert.
            Elizabeth Banks scheint in der Rolle der Rita Repulsa Spaß zu haben. Leider bleibt auch diese Figur, trotz der Hintergrundgeschichte, die sie mit Zordon verbindet, eher eindimensional.

            Die verschiedenen jugendlichen Charaktere und ihre Beziehungen zueinander werden behutsam eingeführt, sodass die erste Hälfte des Films wie eine Lightversion von John Hughes' „Breakfast Club“ wirkt. Es wird versucht, den Figuren Tiefe zu verleihen, teils sogar erfolgreich. Jeder hat eine eigene Persönlichkeit, eigene Sorgen und Nöte.
            Die zum Teil recht ernste Jugendfilmthematik beißt sich leider mit dem Power-Rangers-Mythos, der natürlich irgendwie in den Film integriert werden musste.
            Man wird das Gefühl nicht los, dass Alpha, die Dinozords, der Megazord ect. nicht so recht in die durchaus in der Realität verankerten Welt der Jugendlichen passen wollen.
            Im Gegensatz zu gut funktionierenden Superheldenverfilmungen (bspw. Raimis „Spider-Man“ oder Singers „X-Men“) gelingt der Spagat zwischen Teenager-Drama und übermenschlichem Actionspektakel nicht wirklich.

            Es gibt ein paar Easter Eggs für Fans der Serie:
            Unter anderem erklingt einmal die klassische Power-Rangers-Melodie.
            Serienstars Amy Jo Johnson (pinker Ranger) und Jason David Frank (grüner und weißer Ranger) haben einen Cameo-Auftritt im Film.

            • 6

              Der Teenager Cebe kommt aus einen zerrütteten Elternhaus: Ihr Vater sitzt seit Jahren im Knast, weil er betrunken mit einem Lastwagen in einen Schulbus raste und dabei mehrere Kinder tötete, ihre Mutter ist ein promiskuitiver Junkie.
              Als ihr alter Herr aus der Haft entlassen wird, wird alles nur noch schlimmer werden.

              Linda Manz spielt ergreifend die junge Hauptfigur, Elvis und Punk-Fan Cebe: nach außen taff (geht keiner Konfrontation aus dem Weg, vulgäre Ausdrucksweise), innerlich verletzlich (sie lutscht manchmal noch am Daumen).
              Dennis Hopper (der ebenfalls die Regie übernahm) spielt ihren alkoholkranken Vater mit beeindruckender Intensität.
              Sharon Farrell, in der Rolle der Mutter, ist leider nicht ganz so stark.
              Der Rest des Casts (u. a. Raymond Burr)ist solide.

              Interessant in der Milieuschilderung, oft in langen Einstellungen in Szene gesetzt, mit einem Soundtrack, der die jeweilige Stimmung gut ergänzt, wirkt der Film jedoch insgesamt inkohärent und dreht gegen Ende gar total ab. Die letzten zwanzig Minuten wirken, als gehörten sie zu einer anderen, extremeren Version der Geschichte.
              Als müsse das vorher gesehene mit einem Knall enden, um den Zuschauer richtig umzuhauen. Leider wird das Gegenteil bewirkt, man bleibt irritiert zurück. Ein subtileres Ende hätte wohl mehr Eindruck gemacht.

              • 7 .5

                Captain Elizabeth Lochley: „Meinen bisherigen Erfahrungen nach, kommt man sehr gut zurecht, wenn man effektiv arbeitet und keinen Ärger sucht.“
                David Corwin: „Sehen Sie, das gehört zu den Dingen, über die ich Sie informieren wollte: Auf Babylon 5 brauchen wir den Ärger nicht zu suchen, sondern der Ärger sucht uns.“

                2262: Die Interstellare Allianz nimmt ihre Arbeit auf. Babylon 5 bekommt einen neuen Commander. Eine Gruppe abtrünniger Telepathen möchte auf der Station eine Kolonie gründen.

                Die fünfte (und letzte) Staffel zeigt die Ereignisse nach dem Krieg gegen die Schatten und der Rückeroberung der Erde.

                Was die Schauspieler betrifft, gibt es eine wichtige Änderung: das Ausscheiden Claudia Christians und somit auch ihres Charakters Susan Ivanova.
                Tracy Scoggins (Elizabeth Lochley) fügt sich zwar gut ein, vor allem, weil sie kein simpler Ivonva-Abklatsch ist, kann aber in nur acht Folgen, in denen sie auftritt, natürlich nicht die Lücke schließen, die ein über vier Jahre aufgebauter Hauptcharakter hinterließ.
                Die restlichen Hauptdarsteller leisten wieder gute Arbeit, vielleicht insgesamt
                nicht ganz so stark, wie im vorhergehenden Jahr, was wohl auch damit zusammen hängt, dass das Material nicht so gut ist, wie in der vierten (oder auch dritten) Staffel.
                Bei den Gaststars sticht einmal mehr Walter Koenig hervor, der in mehreren Folgen den diabolischen PSI-Polizisten Alfred Bester geben darf.
                Robin Atkin Downes (in der Rolle des Telephaten Byron) bemüht sich redlich, jedoch wirkt die Figur oft blasiert und unnahbar. Dies mag möglicherweise so gewollt gewesen sein, aber als charismatischer Anführer kommt er, von einigen starken Szenen abgesehen, eher blass rüber.

                Die Spezialeffekte sind ungefähr auf dem Niveau der vorherigen Staffel (d. h. für damalige Möglichkeiten ganz gut, heute veraltet). Diesmal gibt es deutlich weniger Raumschlachten.

                Christopher Frankes Musikuntermalung ist weiterhin gut. Besonders hervorzuheben sind die Musikstücke, die während der Abschiedsszenen in den letzten Folgen gespielt werden. Auf großartige Weise unterstreichen sie die wehmütige Stimmung der Protagonisten.

                Die deutsche Version bietet wieder einmal gute Sprecher, jedoch Licht und Schatten bei der Übersetzung der Texte.

                Da viele der ursprünglich für diese Staffel geplanten Handlungsstränge, aufgrund der Unsicherheit über den Fortgang der Serie, in die vierte Staffel vorgezogen wurden, geht es diesmal deutlich gemächlicher zu.
                Auch wenn Serienschöpfer J. Michael Straczynski den Großteil der Scripte schrieb, tragen erstmals seit der zweiten Staffel (Folge 16) auch wieder andere Autoren etwas zu den Geschichten bei: Das Drehbuch zu Folge 8 stammt von Neil Gaiman und zu zwei Folgen (Nr. 4 und 20) lieferte Harlan Ellison Storyideen.
                Die Staffel wirkt oft wie ein langer Epilog zur Serie, bzw. ein Prolog zur Nachfolgeserie „Crusade“ (welche leider nach nur 13 Folgen eingestellt wurde).
                Die erste Hälfte des fünften Jahres wirkt deutlich schwächer als die zweite.
                Vor allem der Telepathenplot zieht sich zu lange hin. Die Telephatenkolonie als Quasi-Hippiekommune (meist langhaarige Mitglieder, die gemeinsam singen...) wirkt mitunter leicht albern.
                In der zweiten Hälfte zieht die Staffel qualitativ stark an, was sich auch in der höheren Anzahl der wichtigen (Wham-) Episoden widerspiegelt. Nr. 6, 9, 11, 12, 15 ,16, 17, 18, 19, 20, 21 und 22 zählen zur Wham-Kategorie.

                Mehr den je lebt die Serie von den Beziehungen der Figuren untereinander.
                Herauszuheben ist vor allem das Verhältnis Londo - G'Kar.
                Die Verbindung, die Lochley und Sheridan miteinander haben, wirkt hingegen arg konstruiert und erinnert eher an die überraschenden Enthüllungen einer Seifenoper.
                Der Verlust von Susan Ivanova macht sich gerade zu Anfang stark bemerkbar. Fehlt mit ihr doch ein wichtiger Sympathieträger, dessen Entwicklung man (fast) seit Beginn der Serie mitverfolgen durfte.
                Ihr Auftritt in der letzten Folge entschädigt ein wenig dafür, macht aber auch klar, wie sehr man sie die 21 Folgen zuvor vermisst hat.
                Trotz der erwähnten Probleme, bietet das finale Jahr wieder einige besonders starke Geschichten:

                -In “Einfache Leute“
                sehen wir einen Tag auf der Station aus der Sicht zweier Arbeiter.
                Eine schöne, etwas experimentelle Folge, die die Station und ihr Personal mal aus einer anderen Perspektive zeigt.

                -“Der Tag der Toten“
                wird von den Brakiri alle 200 Jahre gefeiert. Die auf Babylon 5 lebenden Angehörigen des Volkes kaufen zu diesem Zweck einen Teil der Station. Dort sind auch die Quartiere einiger Nichtbrakiri. Während des Festes kommt es zu einigen unheimlichen Begegnungen.
                Fantasyautor Neil Gaiman schrieb das Drehbuch zu dieser ungewöhnlichen Episode, die viele starke Charakterszenen enthält. Vor allem Captain Lochley wird dadurch einiges an Tiefe verliehen.

                -“Das Corps der Gnadenlosen“
                Alfred Bester und zwei angehende PSI-Polizisten verfolgen einen mordenden Telepathen auf die Station.
                Wieder eine Geschichte, die aus einer ungewöhnlichen Perspektive erzählt wird. Diesmal aus der Sicht des PSI-Corps. Man erfährt einiges darüber, wie die Organisation sich selbst sieht und bekommt tiefere Einblicke in den Arbeitsalltag einer der interessantesten Nebenfiguren.

                -“Der letzte Befehl“/“Die Bürde des Imperators“
                Die Krise der Allianz mit den Centauri eskaliert.
                Der über mehrere Folgen schwelende Konflikt zwischen den Völker erreicht seinen dramatischen Höhepunkt.

                -“Augen aus Feuer“
                Eine Hauptfigur muss sich mit seinen Dämonen auseinandersetzen, eine andere wird unter Arrest gestellt.
                Hier werden mehrere Subplots zusammengeführt. Starke Charaktermomente und tolle schauspielerische Darbietungen.

                -“Der Weg ins Licht“
                Zwanzig Jahre nach dem Ende des Schattenkrieges treffen sich die noch lebenden Protagonisten wieder, um den letzten Abend mit einem von ihnen zu verbringen.
                Das hochemotionale Serienfinale bietet einen würdigen Abschluss der Serie.

                • 10

                  „Die Chancen eines Erfolges sind gering. Aber wenn wir hier bleiben und gar nichts tun, sind sie noch geringer. Das ist sicher. Ein guter Freund von mir hat gesagt:'Wenn man in einen Abgrund stürzt, kann man ruhig versuchen zu fliegen.' Nun, das Ende vor Augen, biete ich Ihnen allen eine letzte Gelegenheit zu fliegen.“
                  Minbari-Botschafterin Delenn

                  2261: Nach den Ereignissen auf Z'ha'dum ist der Schattenkrieg kurzzeitig zum Stillstand gekommen, nur um daraufhin noch viel grausamer fortgesetzt zu werden. Die Besatzung von Babylon 5 versucht, die Völker weiter zu einen und den Konflikt mit den Allerersten ein für alle mal zu beenden.

                  Die beiden großen Handlungsbögen (der Schattenkrieg und die Geschehnisse um die Erdregierung) werden logisch (und teils überraschend) zu Ende gebracht. Für Neulinge ist es äußerst schwierig, zu diesem Zeitpunkt noch in die Serie einzusteigen.

                  Aufgrund der dramatischen Ereignisse wird die Hauptdarstellerriege zu Höchstleistungen getrieben. Die Gastschaustars (u. a. Efrem Zimbalist, Jr.) können ebenfalls überzeugen.
                  Schauspielerischer Höhepunkt der, an Höhepunkten nicht armen Staffel, ist die Leistung der Akteure in „Das Verhör“.

                  Die Spezialeffekte sind ungefähr auf dem Niveau der vorherigen Staffel (sprich, größtenteils gut, für die damalige Zeit).
                  Am positivsten bleiben die vielen Raumschlachten und die (auf unheimliche Weise verzerrten) Drahk-Wesen in Erinnerung.

                  Christopher Frankes Musikuntermalung überzeugt ebenfalls wieder.

                  An den deutschen Sprechern gibt es wenig zu bemängeln. Die Übersetzung bietet weiterhin Licht und Schatten.
                  Ganz seltsam wird es in der Folge „Krieg der Kasten“: Im Original murmelt eine Person in einer Szene Unverständliches vor sich hin, im Deutschen wird ihr, klar und deutlich hörbar, ein nicht ganz zur Situation passender Text in den Mund gelegt.

                  In der vierten (und der vorhergehenden dritten) Staffel befindet sich Joe Michael Straczynskis Science Fiction Saga auf ihrem Zenit.
                  Eigenständige Geschichten, die nicht mit den Hauptgeschichten in Zusammenhang stehen, gibt es nicht mehr (Ausnahme „In hundert Jahren, in tausend Jahren“, die einen Blick in die ferne Zukunft zeigt).
                  15 (von insgesamt 22) Episoden zählen zu den, für die Haupthandlung besonders bedeutsamen WHAM-Folgen (Nr. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 12, 14, 15, 16, 17, 19, 20, 21). Einen höheren Anteil kann keine andere Staffel bieten. Begründet liegt dies darin, dass seinerzeit nicht klar war, ob es eine fünfte Staffel geben würde, und man sich gezwungen sah, die Hauptgeschichte schon ein Jahr früher als geplant abzuschließen. Jedoch wirkt die Erzählweise kaum gehetzt, und es bleibt immer noch genug Platz für experimentelle Folgen („Das Verhör“).
                  Geboten wird eine Mischung aus guten und sehr guten Folgen (wirkliche Ausfälle gibt es diesmal nicht).

                  Die absoluten Höhepunkte sind:

                  -“Das Monster auf dem Thron“/“Tyrannenmord“/“Das dritte Zeitalter“
                  Die Situation auf Centauri Prime eskaliert immer stärker, da der CentauriImperator offensichtlich wahnsinnig geworden ist. Die Armee des Lichts stellt sich übermächtigen Gegner gegenüber und versucht, den großen Krieg ein für alle mal zu beenden.
                  Hochdramatisch streben zwei miteinander verwobene Plots ihrem Höhepunkt entgegen. Es gibt großartige Darbietungen v. a. von Peter Jurassic (Londo) und Andreas Katsulas (G'Kar) und die bisher aufwendigsten SFX der Serie (in der Folge „Das dritte Zeitalter“).

                  -“Lügenpropaganda“
                  Ein Fernsehteam besucht die Station, um eine Bericht über sie zu drehen.
                  Quasi das Gegenstück zur Episode “36 Stunden auf Babylon 5“ aus Staffel 2. Eine Geschichte über Manipulation, Propaganda und die Macht der Bilder.

                  -“Das Traumorakel“
                  Hier erfährt man einiges über die Minbari, ihren Krieg gegen die Erde und Delenn.
                  Gaststar Reiner Schöne (der sich praktischerweise in der deutschen Version selbst synchronisiert) spielt den Minbariführer Dukhat als charismatischen Weisen.

                  -“Im Kreis des Sternenfeuers“
                  Um den Bürgerkrieg ihres Volkes zu beenden, kehrt eine der Hauptfiguren auf ihren Heimatplaneten zurück.
                  Bester besucht wieder einmal die Station und spinnt seine Intrigen.
                  Einer der Subplots wird gelöst, ein anderer vorangetrieben. Beides auf spannende und clevere Art.

                  -“Die Befreiung von Proxima 3“
                  zeigt eine weitere großartige Weltraumschlacht und, viel bedeutender, die Entscheidungen und moralischen Konflikte, die die involvierten Personen zu treffen haben.

                  - In “Homo Superior“
                  gibt es Verrat, Intrigen, schockierende Wendungen und eines der großen Geheimnisse der Staffel (eine Hauptfigur betreffend) wird gelöst. Außerdem bietet die Folge eine der visuell besten Szenen des Serie (als ein Charakter unter Drogen gesetzt wird). All das macht aus der, im Original mal wieder deutlich besser betitelten Folge (Das Gesicht des Feindes), eine der besten Episoden der Serie.

                  -“Das Verhör“
                  zeigt die Vernehmung/Folterung einer Hauptfigur in Echtzeit. Starke Dialoge, großartige Akteure und eine beklemmende kammerspielartige Atmosphäre, machen die, quasi in Echtzeit ablaufende, Story zu einem vielschichtigen Stück über Widerstand angesichts einer Übermacht, die Natur der Wahrheit und den menschlichen Geist.

                  -“Das Werkzeug der Vergeltung“/“Söhne und Töchter der Erde“/“Die neue Allianz“
                  Die entscheidende Schlacht und ihre Folgen.
                  Was die Hauptstory der Serie betrifft, sind dies wohl die stärksten Folgen. Und wäre danach Schluss gewesen, hätte man schon vollauf zufrieden sein können (was nicht heißt, dass die noch folgenden 23 Episoden die Gesamtqualität der Show schmälern würden).

                  -“In hundert Jahren, in tausend Jahren“
                  bietet Einblicke in die ferne Zukunft des Babylon 5 Universums. Quasi mehrere pointierte Kurzgeschichten, in eine fünfundvierzig-minütige Sendung gepackt.
                  Neben „Das Verhör“ die experimentellste Folge des vierten Serienjahres.

                  • 7 .5

                    In einer zeitlich nicht genau definierter Zukunft haben sich unter den Menschen Mutanten entwickelt, die über erstaunliche Kräfte verfügen. Während sich unter den Homo Sapiens Angst und Ressentiments verbreiten, formieren sich unter den Mutanten zwei Gruppen.

                    Die erste Realverfilmung des Marvelcomics, welches Stan Lee und Jack Kirby in den Sechzigern erdachten und das später maßgeblich durch den Autoren Chris Claremont geprägt wurde, lebt von starken Charakteren, guten Schauspielern und Bryan Singers sensibler Regie.

                    Die interessanten, glaubhaften Beziehungen der Figuren untereinander bilden den Kern des Films und sorgen dafür, dass die Allegorien (Mutanten als Sinnbild für unterdrückte Minderheiten) nicht zu platt wirken:

                    -Logan/Wolverine (gespielt von Hugh Jackman) und Marie/Rougue (Anna Paquin), zwei Außenseiter, die sich anfreunden und bei den X-Men ein neues Zuhause finden.

                    -Professor Charles Xavier (Patrick Steward) und Eric Lehnsherr/Magneto (Ian McKellen), ehemalige Freunde, Anführer zweier Mutantengruppen, deren Ansichten sich radikal unterscheiden.

                    Einige Nebencharaktere des X-Men-Universums bleiben leider etwas blass (Storm, Magnetos Handlanger Toad und Sabretooth).

                    Spezialeffekte und Kostüme sind insgesamt gelungen, wenn man von einigen Ausrutschern (Storms Perücke, Sabretooths Fingernägel) absieht. Die Entscheidung, statt der bunten Klamotten, die die Figuren teilweise in der Vorlage tragen, sie in schwarzes Leder zu kleiden, trägt zum realistischeren Look des Superhelden-Films bei.

                    Die Actionszenen sind passabel, auch wenn einige Matrix-Anleihen ein wenig albern wirken.

                    Insgesamt ein gelungener erster Kinoauftritt der Marvel-Mutanten, der mitunter noch ein gewisses Pilotfilmfeeling vermittelt: Die Figuren und ihre Welt werden eingeführt, aber als die Story so richtig loszugehen scheint, ist der Film auch schon wieder vorbei.

                    • 10

                      “Es gibt Wesen im Universum, die Milliarden Jahre älter sind, als alle uns bekannten Völker. Sie wandeln zwischen den Sternen wie Giganten, zeitlos, unvorstellbar riesig. Sie haben große Reiche geschaffen, viele Völker unterrichtet und die Randzonen erforscht. Die ältesten der Alten sind die Schatten.“ Minbari-Botschafterin Delenn

                      Der Krieg gegen die Schatten beginnt und auf der Erde etabliert sich ein faschistisches Regieme.

                      Die beiden großen Handlungsbögen (der Schattenkrieg und die Geschehnisse um die Erdregierung) der Serie entwickeln sich stark und logisch weiter, Überraschungen gibt es reichlich.

                      Die Darstellerriege liefert weiterhin gute bis großartige Leistungen ab. Eine neue interessante Figur (der Ranger Marcus Cole, mit viel britischem Charme gespielt von Jason Carter) stößt zum Hauptcast. Walter König darf in zwei Folgen („Der Selbstversuch“ und „Der Feind meines Feindes“)wieder als heimtückischer PSI-Polizist Alfred Bester brillieren, und dem Charakter neue interessante Facetten hinzufügen.

                      Die Spezialeffekte sind stärker als zuvor, lediglich der Zarg in „Das Rätsel von Grau 17“ erinnert an billige Sci-Fi-Monster der 50er Jahre.

                      Christopher Frankes Score ist (wie schon in den vorhergehenden Staffeln) gut gelungen, und unterstreicht prima die jeweils gewünschte Stimmung.

                      Für die Synchronisation gilt, ebenso wie für die vorangegangenen Staffeln, gute deutsche Sprecher-durchwachsene Übersetzung.
                      So sagt Lennier in „Die Schrift aus Blut“ über den legendären Minbari-Führer Valen:“They say, he was a Minbari not born of Minbari.“ Die deutsche Synchro macht daraus: „Er soll ein Minbari gewesen sein, obwohl er nicht bei uns geboren wurde.“ Ein kleiner, aber feiner Unterschied, wie sich im Verlauf der Staffel noch herausstelt.
                      Die Übersetzungen der Texte von Polit-Offizierin Musante in „Der Beweis“ sind auch eher ungenau, was bedauerlich ist, weil gerade hier im Original die tückischen Formulierungen eines autoritären Regimes dargeboten werden.
                      Fairerweise muss man gestehen, dass es oftmals nicht einfach ist, die Texte 1:1 zu übersetzen, und man der Geschichte auch so in der deutschen Version gut folgen kann.

                      Der Vorspanntext wird, wie gewohnt, in der deutschen Version von Joachim Kerzel gesprochen. Im Original wird er diesmal von Susan Ivanova/Claudia Christian vorgetragen.

                      Die Serie befindet sich in der dritten (und vierten) )Staffel auf ihrem Höhepunkt.
                      Gut die Hälfte der zweiundzwanzig Episoden (Nr. 1, 5, 6, 8, 9, 10, 15, 16, 17, 21 und 22) können zu den, für die Haupthandlung sehr wichtigen, WHAM-Episoden gezählt werden.
                      Serienschöpfer J. Michael Straczynski schrieb diesmal sämtliche Drehbücher selbst und auch die schwächste Folge („Das Rätsel von Grau 17“ mit der schon erwähnten, etwas albern wirkenden Kreatur) bietet eine interessante Story auf höherem Niveau, als vergleichbare Folgen der vorangehenden Staffeln.
                      Die herausragenden Folgen, und davon gibt es nicht wenige, bieten Science-Fiction der Höchstklasse, behandeln komplexe Themen (Politik, Zeitreisen, Kriege, Schuld, Vergebung), und sind mit vielschichtigen Charakteren bevölkert. Dennoch gleiten sie selten ins Prätentiöse ab und sind stets spannend, actionreich und mit einer Prise Humor angereichert.

                      Besonders hervor stechen diesmal:

                      -“Die Schrift aus Blut“
                      In der nachdenklich stimmenden Geschichte über Schuld, Sühne, Vergebung und Glauben darf Brad Dourif sein schauspielerisches Können beweisen. Eine der beeindruckendsten Leistungen eines Gaststars und eine der stärksten Folgen, die sich nicht primär mit den Hauptcharakteren befasst.

                      - In „Der Beweis“ muss sich Sheridan mit einer Nightwatchabgesandten herumschlagen, während Ivanova nach neuen Verbündeten im Krieg gegen die Schatten sucht.
                      Die besorgniserregenden Entwicklungen um das, immer totalitärer agierende, Erdregime werden anhand der Politoffizierin Julie Musante (Shari Shattuck) verdeutlicht. Ihre Reden sind (laut Autor JMS) zum Teil politischen Stellungnahmen von Goebbels, Hitler, Joseph McCarthy und Stalin entnommen.

                      -“Der Selbstversuch“
                      PSI-Polizist Bester trifft auf B5 ein und warnt die Crew vor einer Droge, die normalen Menschen telepathische Kräfte verleihen kann. G'Kar testet diese an sich selbst und macht eine schwerwiegende Entdeckung.

                      -“Das Netz der Lügen“,“Kriegsrecht“ und „Die Strafaktion“
                      Die drei zusammenhängenden Folgen behandeln die dramatischen Entwicklungen um die Erdregierung, Präsident Clark, Nightwatch und die Weltraumstation. Eine der stärksten Geschichten der gesamten Serie.
                      „Die Strafaktion“ bietet außerdem die aufregendsten Raumschlachten bis zu diesem Zeitpunkt.

                      - In der Doppelfolge “Ranger Eins“/„Tausend Jahre durch die Zeit“ wird das Geheimnis um Babylon 4 endgültig gelöst. Die Fortsetzung von „Verloren in der Zeit“ (S1E20) bietet außerdem einen Blick in die Zukunft, die Vergangenheit, das Wiedersehen mit einem alten Bekannten, überraschende Enthüllungen, tolle Charaktermomente und spannende Action.

                      -“Der große Schlag“
                      Während die Arme des Lichts einen Präventivschlag gegen die Schatten ausführt, gerät Dr. Franklin auf der Suche nach sich selbst in Lebensgefahr.
                      Die vorletzte Folge bietet noch einmal dramatische Raumschlachten und interessante Einblicke in die Psyche der Figuren (vor allem Dr. Franklins) und warten mit einer großen Überraschung am Ende auf.

                      - Das Finale ,“Der Alleingang“, führt einen der Protagonisten auf den Heimatplaneten der Schatten, wo diese ihm ihre Motive enthüllen. Spannungsgeladen endet die 3. Staffel (im wörtlichen, wie im übertragenen Sinne) mit einem großen Knall.

                      • 6 .5

                        2293: Bei einer Rettungsaktion kommt Captain James T. Kirk offenbar ums Leben.
                        2371: Die Crew der Enterprise um Captain Picard bekommt es mit dem wahnsinnigen Dr. Soran zu tun, der einst zu den Geretteten gehörte.

                        Der siebte Star Trek Kinofilm bietet das Leinwanddebüt der „neuen“ Enterprisecrew (aus „Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert“/“Star Trek: The next Generation“) um Captain Jean-Luc Picard, und den Abschied der alten Mannschaft um Captain James T. Kirk (aus „Raumschiff Enterprise“/“Star Trek“).

                        Als Kinoeinstand der neuen Crew funktioniert der Film besser, als als Abgesang auf die Besatzung der klassischen Serie, weil neben Kirk lediglich zwei weitere Mitglieder (Montgomery Scott und Pavel Chekov) vertreten sind und ihre Auftritte eher kurz ausfallen.
                        „Star Trek VI: Das unentdeckte Land“ bot einen gelungeneren Abschluss der Geschichten um die alten Reken.
                        Als TOS/TNG-Crossover funktionieren die TNG-Episoden „Wiedervereinigung? Teil I u. II“ (Staffel 5 Folge 7/8) mit Leonard Nimoy als Mr. Spock und „Besuch von der alten Enterprise“ mit James Doohan als Montgomery Scott deutlich besser.

                        Die Story des Film wirkt zuweilen etwas konstruiert und leidet an diversen Logiklöchern (Warum kann man nicht einfach mit einem Schiff in den Nexus fliegen, obwohl das zu Anfang des Films noch funktionierte? Warum kehrt man nicht viel früher aus dem Nexus zurück, wenn man den Zeitraum frei wählen kann?), einige Figuren (z. B. Riker, Troi) bleiben, im Vergleich zur Serie, etwas blass (was bei der Menge an auftretenden Charakteren allerdings ein Stück weit verständlich ist).

                        Der Film bietet allerdings auch einige starke Charakterszenen (Picards Verarbeitung einer Familientragödie, Datas Ringen mit seinen Gefühlen) und Dialoge (Picard-Soran), gute (u. a.William Shatner) bis sehr gute (Patrick Steward) schauspielerische Leistungen, einen charismatischen Schurken (Malcolm McDowell als Dr. Tolian Soran), schöne Spezialeffekte, einige toll inszenierte Weltraumschlachten und eine hübsche Prise Trek-typischen Humors (hauptsächlich durch Data und seinen Gefühlschip).
                        Das Treffen der Generationen beschränkt sich auf je einen Charakter der jeweiligen Besatzung und ist, wenn auch nicht so gelungen wie in den weiter oben genannten Serienfolgen, doch alles in allem befriedigend.

                        • 6 .5

                          Nach dem Tod ihrer Mutter bricht Nancy ihr Medizinstudium ab und reist zum Surfen an einem geheimen Strand. Dort wird sie von einem Weißen Hai angegriffen und kann sich nur mit Not auf aus dem Wasser ragenden Felsen retten.

                          Die Dialoge klingen arg gestelzt und die Spezialeffekte des Hais wirken etwas künstlich (zum Glück ist dieser nur selten zu sehen, was dem Spannungsaufbau eher zuträglich ist). Man fragt sich auch, warum trotz Wellenganges kaum eitwas (weder Wahlkadaver, Helm oder Surfboard) gen Strand gespült wird, und, weshalb der Hai lieber Jagd auf die schlanke Hauptdarstellerin macht, anstatt sich am an dem fetten Wahl zu laben?
                          Jaume Collet-Serras Hai-Thriller lebt vor allem vom starken Spiel der Hauptdarstellerin Blake Lively, einer stimmigen Atmosphäre und einigen gut gefilmten Spannungsszenen.

                          • 5
                            GamarnaNebel 21.10.2017, 15:10 Geändert 15.07.2019, 19:40

                            Der 64. Film aus der Columbo-Reihe weicht vom vorherrschenden Schema der Serie ab.
                            Gewöhnlich sieht der Zuschauer den Mordhergang, weiß, wer der Mörder ist, und beobachtet den Inspektor dabei, wie er er diesen auf seine eigenwillige Weise überführt.
                            Hier geht der Inspektor undercover auf die Jagt nach den Puzzleteilen eines Fotos, auf dem das Versteck der Beute eines Bankraubes markiert ist. Im Verlauf der Falls kommt es zu einem Mord, den er natürlich ebenfalls aufzuklären versucht.

                            Das Drehbuch basiert auf einem Roman des Krimiautors Ed McBain.
                            In „Jigsaw“, so der Originaltitel des Bestsellers von 1970, sind die Protagonisten die Polizisten des 87. Polizeireviers, über die McBain mehrere Dutzend Bücher schrieb. Ein weiteres dieser Bücher („So Long As You Both Shall Live“ 1976) wurde ebenfalls zu einer unkonventionellen Columbostory umgeschrieben-“Bluthochzeit“.

                            Die Geschichte wirkt leider oft an den Haaren herbeigezogen und fällt bei näherer Betrachtung komplett in sich zusammen. Das Motiv für den Mord ist wenig überzeugend, das aufwendige Verstecken der Beute (innerhalb von 45 Minuten, während sie von der Polizei verfolgt wurden) wirkt nicht glaubhaft, und das Verteilen des Lageplans (Rechneten die Beteiligten alle mit ihrem baldigen Tod?) ergibt wenig Sinn.

                            Die passable Regie, die guten Darsteller (u. a. Burt Young und Ed Begley Jr.) und einige witzige Szenen (mit der inkognito ermittelnden Hauptfigur) sind die positiven Seiten einer der schwächsten Folge der gesamten Serie.

                            • 9

                              Imperator Turhan: "Wie wird das alles enden?"
                              Kosh: "In einem großen Brand.“

                              Nach den Ereignissen des letzten Jahres bekommt Babylon 5 mit John Sheridan einen neuen Kommandanten.
                              Der Konflikt zwischen den Centauri und den Narn spitzt sich zu, und auf der Erde geschehen beunruhigende Dinge.

                              Kann man die erste Staffel noch als langen Prolog betrachten, so zieht die Handlung im zweiten Jahr der Serie deutlich an.

                              Bei der Besetzung fällt natürlich zuerst der neue Commander, gespielt von Bruce Boxleitern, auf. Weniger Diplomat, mehr Actionheld als sein Vorgänger (der bedächtige, oft etwas steif wirkende Jeffrey Sinclair), muss er erst in die Rolle des Verantwortlichen der Raumstation hineinwachsen.
                              Boxleitner gelingt es auf Anhieb, einen sympathischen, kantigen Charakter darzustellen. Besonders in Folge 16 („Das Geheimnis von Z’ha’Dum“) kann er seine schauspielerischen Fähigkeiten beweisen.
                              Ebenfalls neu auf der Station ist Lieutenant Warren Keffer (Robert Rusler), Pilot der Zeta Fliegerstaffel. Die Figur bleibt leider sehr blass, bietet aber immerhin einen kleinen Einblick in die Befindlichkeiten eines Mitgliedes dieser Abteilung der Erdstreitkräfte.
                              Die restlichen Stammschauspieler zeigen wieder gute bis sehr gute Leistungen.
                              Vor allem Londodarsteller Peter Jurasik und G'Kar-Mime Andreas Katsulas dürfen ihr Können zur Schau stellen.

                              Die Spezialeffekte sind besser als in der ersten Staffel, insgesamt okay (auch wenn man ihnen ihr Alter ansieht).

                              Christopher Frankes Score ist gelungen, und nie zu aufdringlich.

                              Die deutsche Synchronisation bietet auch im zweiten Jahr Licht und Schatten.
                              Die Sprecher sind gut, und ihre Stimmen entsprechen meist denen der Original-Schauspieler (Joachim Tennstedt, der Bruce Boxleitner gibt, hat jedoch nicht eine so rauhe Stimme wie dieser, macht jedoch insgesamt einen tollen Job).
                              Bei den Übersetzungen gibt es allerdings einige grobe und etliche kleine Schnitzer.
                              In „Das Ende der Markab“ bietet eine der Hauptfiguren einer anderen an, sie zukünftig beim Vornamen zu nennen, im Deutschen nicht.
                              In der Folge „Die Feuerprobe“ wird aus einem Agnostiker in der Synchrofassung ein Atheist.
                              Insgesamt jedoch nichts, was das Verständnis der großen Gesamtgeschichte schadet, ärgerlich und unnötig ist es trotzdem.

                              Der Vorspanntext wird, wie schon in Staffel 1, in der deutschen Version von einem neutralen Sprecher (Joachim Kerzel) gesprochen. Im Original spricht ihn Bruce Boxleitner, ergo wäre Tennstedt eigentlich die logische Wahl gewesen.

                              Die Qualität der Serie steigt, im Vergleich zur vorherigen Staffel, deutlich an.
                              Acht der zweiundzwanzig Folgen (Nr. 1, 2, 11, 16, 19, 20 und 22) zählen zu den für die Haupthandlung besonders wichtigen Episoden (Wham-Episoden). Der Rest steht mehr oder weniger für sich allein. Die Wham-Episoden sind allesamt mindestens gut.
                              Unter den „Alleinstehenden“ gibt es mitunter etwas schwächere Geschichten (z. B. „Rettet die Cortez“) die aber schon deutlich stärker sind, als die schlechtesten Folgen der letzten Staffel (z B. „Im Ring des Blutes“). Das liegt zum Teil auch daran, dass sich im zweiten Jahr diese Folgen weniger auf neu eingeführte Figuren konzentrieren, die danach nie wieder auftauchen, als dies im ersten Jahr der Fall war (siehe „Der Gral“).

                              In diesem Serienjahr ragen heraus:

                              -“Eine Frage der Farbe“
                              Susan Ivanova muss, nach einer Beförderung, einen Konflikt der Drazi schlichten, während Londo sich einen Technomagier zum Feind macht.
                              Witzig, clever, kurzweilig,eine der besten „Alleinstehenden“ Folgen der Serie, sicher aber die beste (dieser Kategorie) der Staffel.

                              -In “Schatten am Horizont“ besucht der Centauri-Imperator die Station. G'Kar plant, ihn zu ermorden, Londo trifft eine schwerwiegende Entscheidung und Garibaldi erfährt eine wichtige Neuigkeit.
                              Ein Anwärter auf den Thron der besten B5-Episode. Hochdramatisch, mit starken Dialogen und tollen Schauspielleistungen (vor allem von Peter Jurasik, Andreas Katsulas und dem Darsteller des Imperators).

                              -“36 Stunden auf Babylon 5“ zeigt eine Reportage über die Raumstation für das interstellare Fernsehen. Hier wird, auf innovative Weise, nochmal ein Überblick über die wichtigsten Völker und Figuren der Show gegeben und etliche interessante neue Fakten aufgezeigt. Eignet sich auch gut zum späten Einstieg in die Serie.

                              -“Das Geheimnis von Z'Ha'Dum“
                              Mr. Morden besucht wieder einmal die Station. Captain Sheridan findet heraus, dass dieser der einzige Überlebende einer Expedition ist, bei der u. a. seine Frau Anna Sheridan ums Leben kam.
                              Die Gesamtstory wird hier enorm vorangetrieben. Man erfährt einiges über die große Bedrohung im Hintergrund.

                              -In “Verräter ohne Schuld“ erscheint Lyta Alexander, ehemalige Telepathin der Station, und behauptet, einer der Führungsoffiziere von Babylon 5 sei, (unbewußt) ein Doppelagent des PSI-Corps. Eine schockierende Geschichte, die beweist, dass keine Figur in dieser Serie sicher ist.

                              -“Die Armee des Lichts“ bringt einen wichtigen Konflikt zu ihrem (vorläufigen) Ende und bietet
                              mitreißende Charaktermomente, spektakuläre Raumschlachten und darstellerische Glanzstücke.

                              -“Ein Pakt mit dem Teufel“ Ein Friedensvermittler wird nach Babylon 5 geschickt, aber das Ergebnis seiner Anstrengungen ist nicht, was sich Sheridan und Co. erhofft haben.
                              Das würdige Staffelfinale bietet noch einmal alles, was dieses Serienjahr so gut gemacht hat und bereitet den Boden für das, was noch folgen soll.

                              • 6
                                GamarnaNebel 09.09.2017, 16:24 Geändert 05.11.2017, 16:06

                                Seit dem Tod seines Vaters träumt Jake Chambers immer wieder vom dunklen Turm, dem Mann in Schwarz, der ihn vernichten will, und dem Revolvermann, der versucht, ihn daran zu hindern. Doch sind es bloß Träume, oder existiert alles wirklich?

                                Nikolaj Arcels Fantasyfilm basiert auf der Buchreihe Stephen Kings. Die Vorlage wurde recht frei adaptiert, was auch erklärt, wie ein achtbändiges Mammutwerk zu einen 95 Minuten Film werden konnte. Die fantasievolle Welt wird oft nur angedeutet, etliche Handlungsstränge und Figuren tauchen gar nicht oder in stark veränderter Form auf. So entstand ein kurzweiliger Fantasy-/Abenteuerfilm, mit drei interessanten Hauptcharakteren, einer Prise Humor (Rolands Krankenhausbesuch, seine erste Busfahrt...), ordentlichen Spezialeffekten und netten Actionszenen, dem es jedoch nicht annähernd gelingt, die epische Wucht der Vorlage zu erreichen.

                                Punkten kann der Film auf der Darstellerseite: Tom Taylor überzeugt in der Rolle des Jake Chambers, Idris Elba als von seiner Suche bessesener Revolverheld, und Matthew McConaughey dominiert seine Szenen als diabolischer Schurke. Die restlichen schauspielerischen Leistungen sind ebenfalls nicht zu beanstanden, stechen jedoch aufgrund der blassen Figurenzeichnungen nicht hervor.

                                Für Kingfans sind auch die vielen Anspielungen auf weitere Werke des Horrormeisters interessant.

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                                • 7 .5
                                  GamarnaNebel 09.09.2017, 16:22 Geändert 06.08.2023, 10:08

                                  "Niemand auf Babylon 5 ist genau das, was er zu sein scheint." G´Kar Botschafter der Narn

                                  2258: Zehn Jahre nach dem Erde-Minbari-Krieg bietet die Raumstation Babylon 5 Angehörigen verschiedener interstellarer Völker einen Ort des Handels und des diplomatischen Austauschs.

                                  Die erste Staffel zeigt schon eine große Bandbreite verschiedener Themen und lässt die Tiefe und Komplexität der Gesamtgeschichte erahnen.
                                  Die Station, die wichtigsten Völker, und die Hauptcharaktere werden vorgestellt (bei letzteren gibt es einige Veränderungen im Vergleich zum Pilotfilm).
                                  Insgesamt wirkt die Staffel noch wie ein langer, jedoch sehenswerter Prolog zu den Ereignissen, die noch folgen sollten.

                                  Die Stammschauspieler bringen gute Leistungen, lediglich der Hauptdarsteller Michael O’Hare wirkt zuweilen etwas steif (nach seinem Tod 2012 wurde bekannt, dass er an paranoiden Wahnvorstellungen litt, was seine Performance negativ beeinflusste).
                                  Die Gastdarsteller (u. a. David Warner) der jeweiligen Folgen sind gut gewählt.

                                  Die Spezialeffekte sind größtenteils gelungen. Den computeranimierten Flugszenen merkt man ihr Alter zwar an, aber nicht so schlimm, dass es den Genuss der Serie extrem mindern würde..
                                  Negativ fällt allerdings der mit einer animatronischen Puppe realisierte Außerirdische N'Grath auf, welcher zum Glück nur wenige Auftritte hat.
                                  Christopher Frankes Score unterstreicht passend die jeweilige Stimmung, ohne zu aufdringlich zu wirken.

                                  Die deutsche Synchronisation ist durchwachsen. Zwar machen die Synchronsprecher ihre Sache alle recht gut, die Übersetzung weißt jedoch zuweilen gravierende Mängel auf
                                  Beispielsweise wird das Wort „Pebbles“ im Original belassen, und nicht, wie es korrekt wäre, als „Kieselsteine“ übersetzt, obwohl dies in der betreffenden Szene mehr Sinn machen würde (Folge 10: „Die Gläubigen“).

                                  Unverständlich ist ebenfalls, warum der Vorspanntext in der deutschen Version mit einem neutralen Sprecher (Joachim Kerzel) vertont wurde, obwohl im Original Cmdr. Jeffrey Sinclair zu hören ist, dessen deutsche Stimme (Bernd Vollbrecht) folglich die logische Wahl gewesen wäre.
                                  Im Zweiteiler „Angriff der Aliens“ wird der Text dann von Londo Molaries deutscher Stimme (Bert Franzke) gesprochen, ebenfalls eine seltsame Wahl.

                                  Sieben der zweiundzwanzig Folgen (Nr. 6 ,8, 13, 18, 19, 20 und 22) zählen zu den sogenannten Wham-Episoden. Diese sind für die Gesamtstory von besonderer Bedeutung,
                                  Die restlichen Episoden stehen für sich selbst (allerdings haben auch hier Handlungen Auswirkungen auf spätere Geschichten).
                                  Die zur Wham-Kategorie gehörenden sind allesamt von hohem Niveau, die „Alleinstehenden“ von unterschiedlicher Qualität.
                                  Aber selbst die schlechtesten dieser Stand-Alone-Episoden bieten immerhin noch interessante B-Plots und/oder aufschlussreiche Charaktermomente.

                                  Höhepunkte der Season sind:

                                  -“Die Gläubigen“, in der ein Konflikt zwischen Glaube und Wissenschaft im Mittelpunkt steht.
                                  Dem Zuschauer wird keine einfache Lösung vorgegeben, er wird vielmehr gezwungen, sich selbst eine Meinung zu bilden.
                                  Außerdem einhandelt es sich hier um eine der wenigen herausragenden Folgen der gesamten Serie, welche nicht von Serienschöpfer Joe Michael Straczynski geschrieben wurde. David Gerrold war für dieses Drehbuch verantwortlich.

                                  -“Die Macht des Geistes“, in der die Gedankenpolizei auf der Station nach einem Flüchtigen sucht.
                                  Hier wird die Geschichte der Telepaten im B5-Universum vertieft und Walter König hat seinen ersten, eindrucksvollen Auftritt als PSI-Polizist Alfred Bester.

                                  -“Verloren in der Zeit“ handelt vom Schicksal, welches die Vorgängerstation ereilte. Eine mysteriöse, spannungsgeladene Folge, deren Auflösung man allerdings erst in der dritten Staffel bekommt.

                                  -“Chrysalis“
                                  Das spannende Staffelfinale, ist randvoll mit packenden Ereignissen, die die Serie nachhaltig beeinflussen.

                                  Zu den schwächeren Episoden zählen „Im Ring des Blutes“ (mit einem trashigen Kampfsportturnierplot) und „Der Gral“ (in welcher ein Reisender auf die Station kommt, der nach dem Kelch Jesu Christi sucht).

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                                    GamarnaNebel 29.03.2017, 11:36 Geändert 06.08.2023, 10:17
                                    über Libero

                                    Nachdem sich ein Mannschaftskollege das Bein bricht, zweifelt Fußballstar Franz Beckenbauer immer mehr an seinem Beruf.

                                    Das Verhältnis zwischen Fußballspielern und Fans, der Einfluss der Boulevardpresse, psychischer Druck im Leistungssport... viele interessante Themen werden in Wigbert Wickers halb-dokumentarischen Film angeschnitten. Leider kommt dabei nicht viel herum. Alles wirkt nur halbgar.
                                    Der Hauptdarsteller, der eine fiktionalisierte Version seiner selbst spielt, ist in jeglichen dramatischen Szenen abseits des Platzes völlig überfordert.
                                    Die restlichen Darstellerleistungen sind maximal durchschnittlich.

                                    Immerhin ist die Kameraarbeit recht ansehnlich.
                                    Jedoch sind minutenlange Zeitlupenszenen von Fußballspielen, die Beckenbauer beim Dribbeln, Passen ect. zeigen, zwar für Fußballästheten hübsch anzusehen, und als Zeitdokument für des Fußballkaisers elegante Spielweise recht interessant, aber in ihrer Länge und geringen dramaturgischen Relevanz (selten sind es spielentscheidende Szenen) ähnlich einschläfernd, wie der Rest des Films.

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                                      GamarnaNebel 27.04.2016, 10:26 Geändert 06.08.2023, 10:21

                                      Achtzehn Monate nach der teilweisen Zerstörung Metropolis' führen mehrere Ereignisse dazu, dass der letzte Sohn Kryptons und der Beschützer von Gotham City aneinandergeraten.

                                      Zack Snyders Treffen der Superheldenikonen ist ein hoch ambitioniertes Projekt.
                                      Zum einen die Fortsetzung zu „Man of Steel“, dazu die Einführung eines neuen Film-Batmans, der Kampf der beiden Männer gegeneinander, das Auftreten Supermans Erzfeindes Lex Luthor, die Vorstellung der Heldin Wonder Woman, der Start eines DC-Filmuniversums nach dem Vorbild des Marvel-Avengerfrancises.
                                      Das gut zweieinhalbstündige Werk wirkt arg überladen.
                                      Der Film reißt viele interessante Themen an (vor allem das Verhältnis der „Superhelden“ zur Justiz betreffend), ohne diese jedoch tiefschürfender zu behandeln. Vieles wirkt unfertig, fragmentarisch. Subplots kommen und gehen, ohne ihr Potential annähernd auszuschöpfen.
                                      Eines der größten Probleme des Werks stellt der wenig glaubwürdige Konflikt der beiden titelgebenden Protagonisten dar. Batman hält Superman für zu mächtig und macht ihn für die Opfer des Endkampfes aus „Man of Steel“ verantwortlich, der Kryptonier wiederum hält dem dunklen Ritter dessen Art der Verbrechensbekämpfung als gesetzlose Selbstjustiz vor (Batman erinnert häufig eher an Marvels Punisher).
                                      Irgendwie hat man das Gefühl, ein klärendes Gespräch zwischen den Beschützern der beiden Megametropolen wäre die logischere Alternative zur oktroyierten Grimmigkeit der Auseinandersetzung. Zumal beide sich ähnlicher sind, als frühere Varianten der Charaktere (Christopher Reeves Superman und Michael Keatons Batman gäben beispielsweise einen stärkeren Kontrast ab). Wobei der Mitternachtsdetektiv Batman sich über den Großteil der Filmlaufzeit als sehr leicht manipulierbar erweist.
                                      Letztendlich muss auch eine simple Erpressung durch den Schurken den langersehnten Kampf der Comictitanen auslösen.
                                      Auch die Lösung des Konflikts wirkt sehr aufgesetzt.
                                      Die Motivation des Hauptschurken (Lex Luthor) bleibt eher unklar.
                                      Wonder Womans Einführung ist, trotz der insgesamt kurzen Leinwandzeit, gut gelungen und macht Lust auf mehr, obwohl die Einbringung eines weiteren neuen Charakters auch zum Gefühl der Überladung der Gesamtgeschichte beiträgt.
                                      Die innere Logik der Story lässt auch oft zu wünschen übrig (Warum stellt Lex Luthor Spezialmunition her, die sich genau wie normale Munition verhält, und zu ihm zurückverfolgt werden kann? Warum gibt die Öffentlichkeit dem Mann aus Stahl die Schuld daran, ein Massaker in Afrika ausgelöst zu haben, wenn er erst dort erschien, als dieses schon in vollem Gange war?).
                                      Etwas mehr Humor hätte der Geschichte ebenfalls gutgetan, und die Düsternis des Films weniger gezwungen wirken lassen.
                                      Die Dialoge/Monologe klingen oft aufgesetzt bedeutungsschwanger.
                                      „Kennen Sie Amerikas älteste Lüge, Senatorin?“ fragt Luthor beispielsweise, um im nächsten Augenblick selbst die Antwort zu geben: „Macht könne unschuldig sein.“
                                      Wer behauptet, dass Macht unschuldig sei? Soll das ein Sprichwort sein?
                                      Für Comickenner gibt es einige nette Dinge zu entdecken (Bruce Waynes Anspielung auf Catwoman, Robins Kostüm) was dem filmischen DC-Universum den Anstrich einer größeren Historie gibt.

                                      So unbefriedigend die Story oftmals ist, gelingen Zack Synder einige sehr schöne, geradezu ikonische Bilder. Auch die Nachstellung berühmter Comicpanels (u. a. aus Frank Millers „The Dark Knight Returns“) kann überzeugen, ohne gezwungen zu wirken (wie dies beispielsweise in Mark Steven Johnsons „Daredevil“-Film der Fall war).
                                      Die Actionszenen, vor allem im letzten Drittel des Films, sind mitreißend inszeniert, auch wenn man oft den Eindruck hat, die innere Logik der Kämpfe weiche der puren Zerstörungslust. Auch die (inflationär verwendeten) Traumsequenzen sind interessant in Szene gesetzt.

                                      Michael Wilkinsos Kostüme sind sehr gelungen, besonders die verschiedenen Batsuits, die quasi direkt den Comics entsprungen sind.
                                      Die Spezialeffekte sind gut, wie man es von einen so hoch budgetierten Film erwarten darf. Eine Ausnahme bildet das per Computer generierte Wesen im letzten Drittel des Films, das irgendwie unfertig wirkt.
                                      Die Filmmusik unterstreicht gut die jeweiligen Atmosphäre der Szenen (meist drückend düster, mal, die Action unterstreichend, bombastisch).

                                      Dem tollen Schauspielensemble hätte man ein besseres Drehbuch gewünscht.
                                      Affleck macht als gealterter, desillusionierter Verbrechensbekämpfer, nicht nur optisch, eine gute Figur. Noch besser ist seine Darstellung als Bruce Wayne.
                                      Henry Cavill darf in seinem zweiten Einsatz als Stählerner wieder primär die Muskeln spielen lassen. Mehr Szenen, die seine menschliche Seite zeigen, wie die Gespräche mit seinen Eltern, die intimen Szenen mit Lois Lane, oder die Diskussionen mit Perry White (dessen primäre Charaktereigenschaft wohl die Wut über das vermeintliche Ende des Printjournalismus ist), hätten der Figur gut getan.
                                      Jesse Eisenbergs Luther ist leider nervig überdreht geraten.
                                      Gal Gadot hinterlässt durch ihre charismatische Darstellung einen positiven Eindruck.
                                      Jeremy Irons kann als Bruce Waynes Butler, trotz kurzer Leinwandpräsenz, mit seiner trocken sarkastischen Art Akzente setzen. Amy Adams schlägt sich wacker als Lois Lane, die sich wieder oft vom Kryptonier retten lassen muss, aber auch ein wenig die engagierte Journalistin geben darf.
                                      Holly Hunter spielt eine Senatorin, die sich mit der Frage nach dem Umgang mit dem Supermenschen beschäftigt. Ihre glaubwürdige, differenzierte Darstellung, kann leider auch nicht über die Kürze der Rolle und das unbefriedigende Ende dieses Subplots hinwegtäuschen.
                                      Scoot McNairys spielt seine Figur Wallace Keefe ebenfalls gut, doch auch hier bietet das Drehbuch nicht mehr als ein paar interessante Ansätze.

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                                        GamarnaNebel 27.04.2016, 10:24 Geändert 24.10.2017, 23:01

                                        Das Remake der (im deutschen Fernsehen nie ausgestrahlten) Anthologieserie aus den 60ern bietet eine breite Mischung zum Teil höchst unterschiedlicher Geschichten, die sich jedoch allesamt im Rahmen des Science Fiction/Horror/Mystery-Genres bewegen.

                                        Die Folgen dauern jeweils ca. 45 Minuten, sind meist in sich abgeschlossen und handeln von immer neuen Charakteren und Szenarien (Ausnahmen bilden beispielsweise der ca. neunzigminütige Pilotfilm „Die Sandkönige“; diverse Clipshow-Episoden, die verschiedene Folgen in einen größeren Kontext setzten; sowie Fortsetzungen von Folgen aus früheren Staffeln oder sogar der ursprünglichen “Outer Limits“-Serie).

                                        Ausstattung, Effekte, Masken sind, für eine Fernsehserie Mitte der 90er, gut.
                                        Regie und Darsteller (u. a. treten Beau Bridges, Kirsten Dunst, Josh Brolin auf) sind solide bis sehr gut.

                                        So unterschiedlich wie die Themen der Geschichten (Wurmlöcher, Künstliche Intelligenzen, Zeitreisen, Parallelwelten, Trolle, Außerirdische ect.) ist auch deren Qualität.
                                        Ein Voice-Over (in der deutschen Fassung gesprochen von Joachim Kerzel) führt gegen Anfang und am Ende der Folgen in die jeweiligen Themen der Geschichten ein.
                                        Diesen z. T. philosophischen Fragen, werden die Storys mal mehr, mal weniger gerecht.
                                        Häufig wird für die Charakterisierung der Figuren und deren Konflikte auf platte Klischees zurück gegriffen, die sich daher oft in ein bis zwei Sätzen beschreiben lassen (der Workaholic, der gierige Machtmensch, Neid unter Geschwistern...).
                                        Viele Folgen laufen dann in vorhersehbaren Bahnen mäßig interessant vor sich hin, um dann in den letzten Minuten nach einer überraschenden Handlungswendung zu enden.
                                        Diese Twists sind es, auf die sich die Serie im Verlauf immer stärker verlässt. Mit ihnen steht und fällt dann die jeweilige Episode.

                                        Zu den besten Folgen zählen:

                                        -„Krieg der Planeten“(Staffel 1), ein frühes Beispiel für einen gelungenen Storytwist

                                        -„Der Roboter“ (Staffel 1), die Verfilmung von Eando Binders Kurzgeschichte „I, Robot“ (nicht zu verwechseln mit Isaac Asimovs Kurzgeschichtensammlung des selben Namens, welche die Geschichte “"Little Lost Robot" enthält, die wiederum 2004 unter dem Titel „I, Robot“ von Alex Proyas mit Will Smith in der Hauptrolle verfilmt wurde).
                                        Hier wird das interessante Thema der Rechte künstlich erschaffener Lebewesen behandelt. Buch, Regie und Darstellerleistung (u. a. Leonard Nimoy als Bürgerrechtsanwalt) sind ausgezeichnet.

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                                          GamarnaNebel 01.09.2015, 17:33 Geändert 21.09.2022, 17:21

                                          Nach dem Tod ihres Babys kehrt ein junges Paar wieder in seine Heimat, das Emirat Ra’s al-Chaima, zurück. Dort werden die beiden mit merkwürdigen Vorkommnissen konfrontiert.

                                          Die Dschinn-Thematik bietet zwar einige interessante Ansätze, insgesamt kommt aber nicht viel mehr dabei herum als eine konventionelle Geistergeschichte.
                                          Regisseur Tobe Hooper müht sich redlich, alle möglichen Arten an Horroreffekten auf den Zuschauer loszulassen, vermag es auch aber auch nicht, über den gesamten Streifen wirklich Spannung aufzubauen, oder dem Film einen erkennbaren eigenen Stempel aufzudrücken.
                                          Die schauspielerischen Leistungen sind okay, die CGI-Effekte bestenfalls mittelprächtig.

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                                            GamarnaNebel 22.07.2015, 13:44 Geändert 24.10.2017, 23:02

                                            Gründung, Aufstieg, die Höhen und Tiefen der US-Pop- und Rockruppe „The Four Seasons“ machten deren Mitglieder Bob Gaudino und Bob Crewe zum Gegenstand des 2005 erstmals aufgeführen Jukebox-Musicals.

                                            Clint Eastwoods gleichnamige Verfilmung verzichtet (mit einer Ausnahme) fast vollständig auf groß inszenierte Tanzdarbietungen.
                                            Lediglich der Einfall, die Figuren aus der jeweiligen Szene heraus das Geschehen kommentieren zu lassen, durchbricht gelegentlich die etwas biedere (wenn auch keineswegs schlechte) Inszenierung.
                                            Die vier Hauptarsteller, die die Rollen schon vorher am Broadway spielten, bieten schauspielerisch und gesanglich gute Leistungen. Auch die Nebendarsteller (u. a. Christopher Walken) wissen zu gefallen.
                                            Die Tellerwäscher-zum-Millionär-Story bietet insgesamt wenig Überraschungen und die Darstellung des italoamerikanische Milieus wirkt häufig wie die Lightversion eines Martin Scorsese Mafiafilms.

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                                              GamarnaNebel 20.07.2015, 15:21 Geändert 24.10.2017, 23:03

                                              „Die Menschen haben ein Sprichwort: ‚Hochmut kommt vor dem Fall.‘
                                              Es war ihr Hochmut, der ihnen zum Verhängnis wurde.
                                              Ich weiß es, ich war dabei.“

                                              2078: Londo Mollari, Imperator des Volkes der Centauri, erzählt zwei Kindern und einer Frau seines Volkes vom Krieg zwischen den Menschen und der Minbari, der vor 35 Jahren stattfand.

                                              Der neunzigminütige Fernsehfilm ist ein Prequel zur Serie Babylon 5 und stellt den Zuschauer erst einmal vor die Frage, wann er diesen konsumieren soll:
                                              Zwischen Staffel 4 und 5 (so wurde er damals ausgestrahlt), als Einstieg in die Serie oder zu einem anderen Zeitpunkt?
                                              Falls man sich entscheidet, mit diesem Werk seinen Einstieg in die Welt der Minbari, Cenaturi und Co. zu beginnen (wie es Babylon-5-Schöpfer Joe Michael Straczynski vorschlägt), läuft man Gefahr, von der schieren Masse an Informationen und Personen überwältigt zu werden. Außerdem spoilert man sich mit der Auflösung vieler Geheimnissen, die ansonsten erst stückchenweise über den Verlauf der ersten vier Staffeln geboten werden.
                                              Wenn man den Film hingegen in Kenntnis dieser Staffeln guckt, werden einem der Großteil der Handlung bereits aus Rückblicken, oder Erzählungen der Figuren bekannt sein.
                                              Nichtsdestotrotz bietet der Film auch für Kenner der Serie einige Überraschungen. Wie so oft ist auch hier das „Wie“ entscheidender als das „Was“.

                                              Straczynskis Drehbuch ist spannend, komplex, vollgepackt mit Details und schafft es, sich nicht im komplizierten Gebilde des Bab-5-Universums zu verheddern.
                                              Hier und da verwundert das Treffen zwischen Personen, von denen man dachte, dass sie sich erst im späteren Serienverlauf zum ersten Mal begegnen, bestimmte Ereignisse werden ausgelassen (beispielsweise die Ankunft der Seelenjäger kurz vor Beginn des Krieges), aber deutliche Fehler gibt es nicht.
                                              Faszinierend ist, wie der Autor es schafft, Verständnis für die meisten involvierten Personen zu erzeugen. Keinem anderen der Babylon 5 Fernsehfilme gelingt es auch nur annähernd so gut wie diesem, die Komplexität der Handlung und Tiefe der Figuren darzustellen, die das Babylon 5 Universum ausmachen. Auch wenn ein anderthalbstündiger Film natürlich nicht ganz die Qualität einer über hundert Folgen langen und fünf Jahre Handlungsbogen umspannenden Serie erreichen kann.

                                              Die Leistung der Regie und der Darsteller stehen dem guten Script in nichts nach. Die Musik ist kraftvoll und unterstreicht die Dramatik der Szenen.

                                              Die Spezialeffekte sind, für damalige Verhältnisse und unter dem Gesichtspunkt , dass es sich um eine Fernsehproduktion handelt, sehr gut.
                                              Besonders zu loben sind auch die Maskenbildner, das Make-up Department und die Haarstylisten. Die gute Qualität der Alienmasken sind die eine Sache, dass es aber gelingt, die meisten Schauspieler glaubhaft zehn Jahre jünger aussehen zu lassen, ist nicht weniger bewundernswert.

                                              • 7 .5

                                                Die deutsch-französische Co-Produktion aus dem Jahre 1968 basiert auf Mark Twains Romanen „The Adventures of Tom Sawyer” und “The Adventures of Huckleberry Finn”.
                                                Erzählt werden die Streiche und Abenteuer zweier Junge, die um die Mitte des 19. Jahrhunderts in St. Petersburg, einem (fiktiven) Ort am Ufer des Mississippi, lebten.

                                                Unter der Leitung Walter Ulbrichs und der Regie Wolfgang Liebeneiners entstanden vier Fernsehfilme, die sich hauptsächlich auf den ersten, etwas leichtgewichtigeren Roman konzentrieren.
                                                Eine besondere Stärke dieser Adaption liegt in ihrer relativ großen Werktreue.
                                                Während sich viele Spielfilmfassungen hauptsächlich auf die Geschichten mit Indianer Joe konzentrieren, wird hier auch den Nebenhandlungen des Romans, wie Toms Versuche, das Herz Becky Thatchers zu gewinnen, viel Platz eingeräumt.
                                                Von „Huckleberry Finn“, dem deutlich düsteren der beiden Bücher, wird lediglich der Anfangsteil verwendet, der ungefähr die Hälfte des letzten Films einnimmt.

                                                Die Idee, Mark Twain und später Huckleberry Finn selbst als Erzähler die Geschehnisse aus dem Off kommentieren zu lassen, hat ihre Vor-und Nachteile.
                                                Einerseits bekommt man dadurch tiefere Einblicke in das Gefühlsleben der Protagonisten geboten und kommt in den Genuss Twains humoristischer Formulierungskunst.
                                                Andererseits werden allzu oft auch Dinge erzählt, die man durch simple Dialoge zwischen den Figuren viel besser einbringen könnte.

                                                Die Kulissen, Landschaften und Ausstattung sind ansprechend, die Schauspieler in ihren Rollen glaubhaft.

                                                • 6 .5

                                                  “There are three sides to every story: my side, your side and the truth. And no one is lying. Memories shared serve each one differently.”

                                                  Mit diesem Satz beginnt Nanette Bursteins und Brett Morgens Dokumentarfilm über den Hollywoodproduzenten Robert Evans (der beteiligt war an so unterschiedlichen Werken wie "Rosemaries Baby"(1969), "Love Story" (1970) und "Der Pate"(1972)) und damit wird schon angedeutet, dass hier nicht unbedingt Anspruch auf Objektivität erhoben wird.
                                                  Dem Werk liegt Evans Autobiographie aus dem Jahre 1994 zugrunde, genauer gesagt, das von ihm selbst besprochene Hörbuch aus dem selben Jahr.
                                                  Teile dieser Aufnahmen unterlegen Fotos aus Evans Leben, Zeitungsschlagzeilen und Magazincover aus der damaligen Zeit. Alles elegant in Szene gesetzt, so dass selten das Gefühl aufkommt, man wohne einem drögen Dia-Abend bei.
                                                  Dazu gibt es ein paar Filmausschnitte und einige Interviews.
                                                  Auch wenn das Geschehen aus seiner Perspektive erzählt wird und Evans nicht gerade bescheiden wirkt, ist der Film keine reine Selbstbeweihräucherung (auch wenn es davon reichlich gibt).
                                                  Durchaus kritisch blickt der ehemalige Vizepräsident von Paramount Pictures auf seine Höhe- und Tiefpunkte zurück.
                                                  Leider bleibt dabei vieles auf der Strecke. So wird lediglich auf eine seiner Ehen (die mit Ali MacGraw) eingegangen.
                                                  Auch seine Kindheit wird ausgespart.
                                                  So bietet der Film nur einen groben Überblick über das faszinierende Leben des Erfolgsproduzenten, das jahrelang Stoff für Hollywoods Klatschspalten bot.
                                                  Ein wenig Aufschluss darüber, wie Evans von anderen gesehen wurde, gibt eine Parodie Dustin Hoffmans auf ihn, die während des Abspanns gezeigt wird.

                                                  • 6

                                                    2257: Die Raumstation Babylon 5 ist Freihafen, Lebensraum für eine Viertelmillionen Angehörige verschiedener Spezies sowie ein Treffpunkt für deren Diplomaten.
                                                    Bei der Ankunft des Botschafters der mysteriösen Vorlonen wird dieser vergiftet und ringt mit dem Tod. Der Commander der Station gerät unter Verdacht.

                                                    Der Pilotfilm zu Babylon 5 bedient sich eines Krimiplots und lässt die Komplexität der nachfolgenden Serie nur in Ansätzen erahnen.
                                                    Es wird ein guter Einblick über die Ausmaße und das Leben auf der Station vermittelt. Bis zur ersten regulären Folge sollte sich noch einiges ändern.
                                                    Die Minbaribotschafterin Delenn wirkt sehr androgyn (ein Konzept, das aufgrund der Schwierigkeit der technischen Umsetzung verworfen wurde), die Musik (komponiert vom ehemaligen Schlagzeuger der Band "The Police" Steward Copeland) wirkt rockiger,
                                                    und einige der vorgestellten Charaktere verschwinden auch direkt nach dem Piloten.
                                                    Die Spezialeffekte sind, für damalige Verhältnisse im TV Bereich, gut.
                                                    Die deutsche Synchronfassung ist okay, was die Auswahl der Stimmen betrifft, an der Übersetzung hapert es gelegentlich, so wird beispielsweise statt der korrekten Jahreszahl 2257 hier das Jahr 2275 angegeben.