goatsheadsoup - Kommentare

Alle Kommentare von goatsheadsoup

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    goatsheadsoup 29.08.2022, 01:17 Geändert 29.08.2022, 01:19

    Scheinheilige Pseudo-Doku mit Überwiegen von Darstellungen echter Gewalt, Chaos und viel nackter Haut, Kamera immer voll drauf. Viele sinnentleerte Interviewfetzen mit Veranstalter*innen und Besucher*innen, die überwiegend Phrasen wie "I thought: oh my god" wieder und wiederholen. Die wenigen lohnenden Interviewstellen v.a. in den letzten 15 Minuten des 3.Teils - es genügt, sich dies anzuschauen, wenn überhaupt. Eklige Miniserie, überwiegend respektlos gegenüber den Opfern dieses Festivals.

    • 7

      Wie so häufig eine Ernüchterung beim Wiedersehen nach längerer Zeit: Eine 10 für Darstellung der Landung der Alliierten (erste halbe Stunde) - glaubwürdige und überzeugend pazifistisch motivierte Darstellung von Kampfhandlungen aus der Sicht der Soldaten. Eine meiner All time favourite Sequenzen. Außerdem schauspielerisch überragend für mich im gesamten Film Tom Hanks.

      Und sonst? Durchaus überdurchschnittliches, unterhaltsames Kriegs-Popkornkino, mehr aber auch nicht. Hatte diesen Film als den einzigen für mich hinsichtlich Ami-Pathos bzw. -Kitsch erträglichen von Spielberg verbucht - (Band of Brothers kenne ich nicht). Leider rutscht er nach ersten 30 Minuten ab, zuviel Helden-Pathos, die Krone setzt das vermasselte Ende mit dem Showdown "Verteidigung des Brückenkopfes" auf: Hier falsches Genre, falscher Film, Ende erinnerte eher an Finale à la Glorreiche 7. Insgesamt eine zwiespältige "7".

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      • 8

        Spoiler!! Schaut Euch den Film an, cool humoriger Horror-Stuff!
        Nach längerer Zeit mal wieder eine echt angenehme Überraschung in Horror bzw. humorigem Horror! So noch nicht gesehenes infernalisches Ausbrechen von fiesesten Fiechern aller Art aus dem historischen Fundus von Gemeinheiten und Widerlichkeiten. Dagegen wirken die "folternden Redneck-Zombies" als böse Gegner der ersten Handlung später echt als Waisenknaben. Und - endlich hab ich mal einen intelligenten Verweis auf "Cube" gesehen (was nicht heißen soll, dass es diesen seitdem nicht gab, bitte schreibt mir wenn doch!), doll. So intensiv, dass ich seit wirklich langer Zeit mal wieder von einem Horrorfilm geträumt habe...

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        • 6

          Siehe auch den Kommentar von guggenheim - ein echt widerliches Machwerk außer Konkurrenz, welches aber auch irgendwie fasziniert. Warum tu ich mir so einen Dreck nur an? Exploitaition-Stoff der übelsten Sorte. // Tier-Snuff ist heute zum Glück nicht mehr hoffähig, im Gegensatz zu "Apokalypse Now" - da war Vivisektion von Tieren im Dienste eines Filmkunstwerkes noch erlaubt - brrrr!

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          • 8

            Strenggenommen kann ich den "Kick" nicht nach Film-Kriterien bewerten, weil er ja eher wie ein Theaterstück inszeniert ist. Veiel schafft es zusammen mit zwei hervorragenden Schauspielern, ein Stück deutscher Gegenwart vor dem inneren Auge entstehen zu lassen, welches so grauenhaft ist, dass man im Dienst der eigenen Stabilität geneigt ist, schnell wieder zu verdrängen. Der Kunstgriff, die eigentliche Handlung/Bluttat nicht zu zeigen sondern durch die Worte Beteiligter wiedergeben zu lassen, lässt mir den Raum, den ich brauche, um der Antwort auf die warum-Frage näher zu kommen. Also dann doch grosses Kino!

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            • 7

              Für eine Serie ganz ok. Handwerklich sogar ziemlich gut gemacht, mit viel Liebe zum Detail, Charaktere einigermaßen glaubhaft und Story ok.
              Was mich stört? Es sieht alles sehr geleckt aus, wie im Studio gedreht. Es erinnert irgendwie eher an die Odyssee einer Gruppe, gewürzt mit regelmäßig eingestreuten Zombie-Elementen. Eine trostlose Endzeit - Athmosphäre stellte sich bei mir null ein. Genre-Elemente wie Zivilisationskritik oder das Aufzeigen von sozialer Verrohung angesichts von existenziellen Bedrohungen fehlen entweder völlig oder kommen zu unambitioniert daher.
              Also für mich unterm Strich gut gemachte Unterhaltung, die man aber auch als Horrorfan nicht gesehen haben muß.

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              • 9

                Großer Film. Ganz frei von Kitsch und allem, was an Hollywood nervt, was bei diesem Thema eine ganz große Leistung ist.
                Ich bin durch meinen alltäglichen beruflichen Bezug zum Thema Hirntumor eher überkritisch, aber hier hat von der Darstellung her einfach alles gepasst.

                • 4

                  Überaus langweilig und kitschig. Die großartigen Landschaftsaufnahmen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Held - egal wie lange er schon unterwegs ist und welche Abenteuer er besteht - aussieht, als würde er täglich duschen und sich mit schicken sauberen Klamotten neu einkleiden. Lediglich seine letzten Tage in dem verlassenen Bus waren für mich sehenswert, der Rest völlig unglaubwürdig.

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                  • 9

                    Nicht zu vergessen: Die großartige Filmmusik stammt von den Kölner Ur-Krautrockern "Can", nachzuhören auf dem Album "Soundtracks" - kaufen, sehr empfehlenswert! (wie auch "Monster Movie", für sehr ausgeruhte Stunden auch "Tago Mago")

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                    • 4

                      Unkommentierte Bilder von z.T. geisterhaft wirkenden riesigen Hallen, in denen Lebensmittel produziert werden, reale Szenen aus der Massentierhaltung, Fließbandschlachtungen, dazwischen Menschen bei ihrer monotonen Arbeit von endlos sich wiederholenden kleinen, identischen Tätigkeiten sowie emotionslose Darstellungen von Arbeitspausen.
                      Auch wenn diese Machart gut zum Thema paßt, hat der Film für meinen Geschmack viele Chancen vertan, gut zu sein. Ohne Insider der Nahrungsmittelproduktion zu sein: Die Auswahl von dem gezeigten war schlecht und die eingesetzten Stilmittel werden nicht beherrscht: Wer nicht kommentiert, sollte eine gute Bildsprache haben.
                      Da setzt z.B. die Darstellung von Gestalten in Schutzanzügen, die irgendwelche Flüssigkeiten auf irgendwelche Pflanzen in irgendwelchen Pflanzenhallen versprühen darauf, dass der Zuschauer irgendwie ahnt, dass es um Gift im Essen geht - häh?
                      Dieser Film ist eigentlich nur was für Leute, die das gezeigte alles kennen, verurteilen und sich nochmal bestätigen wollen.

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                      • 5

                        Um Authentizität bemühte Darstellung vietnamesischer familiärer Sozialkultur meets 50er Lifestyle. Eigenartige Mischung. Wenn es dem Film v.a. um das in Szene setzen von Geräuschen, das Umschreiben von Gerüchen und den Einsatz sorgfältig komponierter Bilder geht, ist er so lala ok.

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                        • 6 .5

                          Der weitaus bessere ernste Film zum Thema plötzlicher Ausnahmezustand ist "Wolfszeit" von Haneke. "The Road" will angestrengt berühren. Mich hat auch dieses dominante, Selbstzweck-mäßige Kannibalismusthema genervt. Muß man nicht gesehen haben.

                          • 9

                            Großartige Darstellung eines plötzlich eingetretenen Ausnahmezustandes, dessen Gründe keiner der Akteure weiß. Hanekes nüchterne, musiklose Erzählweise in einem Endzeitdrama. Hat mich an einigen Stellen an die Machart klassischer Zombiefilme erinnert.

                            • Von Didi Danquart stammt der Dokumentarfilm "Der Pannwitzblick" (D, 1981). Das überaus interessant umgesetzte Thema ist der bewertende "Blick" von Nicht-Behinderten auf (Körper-)Behinderte.
                              In geschickt montierten Interviews mit real Körperbehinderten konfrontiert Danquart den Zuschauer mit seinen eigenen bewußten und unbewußten Phantasien beim Umgang mit Behinderten. Allein der eigenwillige Umgang mit der Kameraführung, der den Zuschauer in den Blickwinkel eines betroffenen Körperbehinderten selber versetzt, macht den Film sehr sehenswert. Irgendwie schafft Danquart dies ganz großartig ohne nervige, die Zuschauer vereinheitlichende moralische Untertöne - und dies, obwohl der Namensgeber des Filmes seinerseits in menschenverachtender Weise das Extrem einer Reduktion von Menschen hinsichtlich ihrer Verwertbarkeit verkörperte.
                              Dieser Herr Pannwitz hatte im Nationalsozialismus laut eines Textes von Primo Levi die Aufgabe, KZ-Insassen hinsichtlich ihrer "Verwertbarkeit" für Lager- oder andere Arbeiten zu beurteilen und zu selektieren. Für die Betroffenen, zu denen Levi gehörte, bedeutete dies, daß sie abhängig von ihrer vorherigen Ausbildung, Berufsgruppe und körperlichen Verfassung im Rahmen des mörderischen Lagerdienstes zu entsprechenden Aufgaben eingeteilt - oder einfach gleich umgebracht wurden.

                              Ein ganz großer Film, der den Zuschauer sehr nachdenklich und betroffen zurückläßt. Der einen fragt, in wie weit der eigene Umgang mit Behinderten/Benachteiligten/Anders Aussehenden geprägt ist von Vorurteilen. Der Film lief vor einigen Jahren auf Arte, vielleicht irgendwann mal wieder.

                              Viel Spaß damit wünscht
                              goatsheadsoup

                              Und:
                              Einige Skripte des Filmes erschienen auch als Buch (bekommt man noch antiquarisch):
                              "Der Pannwitzblick: Wie Gewalt gegen Behinderte entsteht" von Udo Sierck und Didi Danquart

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