QueenOfEverything - Kommentare

Alle Kommentare von QueenOfEverything

  • Ganz eindeutig: beide! (Äh, alle Drei... ihr wisst schon. Jesses.)

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    • Oh je, das gibt ein Geheule...
      http://www.youtube.com/watch?v=mxFKsGoOBrM&feature=player_embedded#at=73

      • Daniel Radcliffe kann sich einen Bart wachsen lassen?

        • Tarantino darf, weil Tarantino kann.

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          • Danke Boxhamster, jetzt habe ich diesen fiesen Plastikgeruch auch wieder in der Nase.

            • Wenn ich nach einem Film unbedingt rausfinden muss, wer denn für diese wunderschönen Bilder verantwortlich ist, war es meistens Roger Deakins. Für mich ist der Mann ein Künstler, der aber trotzdem nicht zum Selbstzweck, sondern immer im Dienste der Geschichte dem jeweiligen Film seine ganz eigene Bildsprache verleiht. No County For Old Men und Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford sind meine persönlichen Deakins-Faves; Frame für Frame gemäldetauglich.

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              • 8

                Die Welle an Fantasy-Filmen nach dem riesigen Erfolg der Herr der Ringe Trilogie war für mich als jemand, der mit diesem ganzen Elfen/Trolle/mutige Helden-Genre nicht sonderlich viel anfangen kann, mit der Zeit ziemlich nervtötend. Seelenlose Nachzieher wie Der Goldene Kompass, die unbedingt auch noch ein bisschen vom Fantasy-Kuchen abgreifen wollten, haben da ihren Rest getan. Entsprechend lange lag Der Sternwanderer bei mir zu Hause rum, bevor er schließlich in meinem DVD-Player landete. Selten bin ich so überrascht worden! Ein toller Film, der mich schöne 120 Minuten kurzweilig und harmlos, aber trotzdem sehr gut unterhalten hat.
                Ein Aufgebot an Schauspielern, dass sich sehen lassen kann und in dem die großen Namen absolut halten, was sie versprechen. De Niros tuntiger Kapitän mag vielleicht an Johnny Depps Jack Sparrow erinnern - dafür ist Charlie Cox‘ trotteliger Tristan um Welten sympathischer als Blooms dämlicher Will Turner. Und Michelle Pfeiffer als Hexe, die unbedingt den Zerfall ihrer alternden Schönheit aufhalten will, könnte genialer nicht gecastet sein.
                Viele witzige, kleine Ideen, liebenswert unperfekte Charaktere und eine Story, die genau das tut, was ich von dieser Art von Filmen erwarte: Spaß machen.
                Zwar kann Der Sternwanderer aufgrund des viel kleineren Budgets nicht einmal ansatzweise mit den Special-Effect-Ausuferungen seiner Genre-Kollegen mithalten. Dafür wartet er aber mit so viel mehr Witz und Herz auf, dass ich mich als Fantasy-Dummy zu einem „So geht das!“ hinreißen lassen könnte.

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                • 10

                  Dieser Film ist ein Goy mit Schriftzeichen auf den Zähnen: Die wunderbaren Gebrüder Coen erzählen die Geschichte des anständigen Physikprofessors Larry Gopnik, dem das Leben - aus heiterem Himmel - auf einmal böse mitspielt. Er hat nichts verbrochen, hat immer versucht ein anständiges Mitglied der Gesellschaft zu sein und ist wahrscheinlich noch nie irgendwem aufgefallen. Und plötzlich bricht seine kleine, heile Welt zusammen: Seine Frau will sich scheiden lassen, er muss ausziehen, um ihrem neuen Mann Platz zu machen und muss mit seinem spielsüchtigen Bruder ins Motel ziehen. Es gibt Ärger auf der Arbeit und die Kinder gehen bekifft zur Bar Mitzwa oder waschen immer nur ihre Haare. Larry versucht tapfer, jeder neuen Situation weiter so zu begegnen, wie es sich für einen ernsthaften Mann gehört. Doch gleichzeitig quält ihn die Frage, wieso ausgerechnet ihm das alles passiert. Ganz Physikprofessor ist er sicher, dass jede Wirkung auch immer eine logische Ursache haben muss. Er konsultiert drei Rabbis (eigentlich nur zwei - der dritte ist beschäftigt) und erwartet Antworten. Und genauso tut das der Zuschauer. Wir erwarten, dass die Coens uns irgendwann erklären, was der arme Larry nur verbrochen haben kann, dass sie ihn so bestrafen müssen. Aber das tun sie ebenso wenig wie die drei kauzigen Rabbis. Wieso auch? Das Leben ist wie es ist, es kommt wie es kommt und Antworten bekommen wir selten. Selten lassen sich Episoden unseres Lebens klar abschließen, selten ist es zwischendurch mal eindeutig Zeit für den Abspann. Die Dreistigkeit, mit der die Coens es bei A Serious Man genauso halten, mag spalten. Ich fand es mutig und großartig.

                  Natürlich ließe sich noch viel mehr in den Film hinein lesen. Die Parallelen zur biblischen Hiobs-Geschichte sind nicht zu übersehen. Und die kurze Eingangssequenz lässt mutmaßen, dass Larrys Vorfahren sich eventuell versündigt haben und er nun die Rechnung begleichen muss. Doch unterm Strich bleiben wir so ahnungslos wie Larry selbst.

                  Dafür, dass dieser Film wirklich bei jedem Zugang findet, war er höchstwahrscheinlich nie gedacht. Das Setting im jüdischen Vorstadt-Einöd der späten Sechziger, die Charaktere, so karikaturistisch und spleenig überzeichnet, dass sie meilenweit vom eigenen Leben erscheinen; nicht zuletzt ein Ensemble voller weitgehendst unbekannter Schauspieler - das alles schreit nicht unbedingt Blockbuster. Kann man sich dennoch auf all das einlassen, erwartet einen ein Film, der zumindest mich Tränen hat lachen lassen. Viele Szenen sind allein durch den Schnitt und die - wie immer - geniale Kamera von Roger Deakins einfach nur zum schreien. Die Szene, in der der Schulleiter versucht, den Walkman richtig zu bedienen, ist zum Beispiel göttlich. Alle Darsteller wirken wie für ihre Rolle geschnitzt, allen voran natürlich der fantastische Michael Stuhlbarg, der für seine Leistung zu Recht Lob und Anerkennung geerntet hat.

                  Ein Coen-Film, der bestimmt nicht nach jedermanns Geschmack ist. Für mich ist A Serious Man zugegebenermaßen zwar sperrig, aber auch genauso komisch-süß wie tragisch-bitter und vor allem: wahnsinnig gut gemacht. Mein persönlicher Lieblings-Coen.

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                  • 10

                    “Du kannst jemanden aus Deinem Gedächtnis löschen; ihn aus Deinem Herzen zu verbannen, ist eine andere Geschichte.“

                    Der farblose Joel und die farbenfrohe Clementine haben sich einmal geliebt. Sie etwas zu extrovertiert, er etwas zu introvertiert – zusammen hielten sie sich einige Jahre gegenseitig im Gleichgewicht. Was sich am Anfang noch neu und wohltuend anfühlte, entwickelte sich zum langweiligen Alltag, in dem beide immer mehr das Gefühl beschlich, dass das gemeinsam gefundene Mittel nicht mehr ihnen selbst entspricht. Liebenswerte Extravaganzen entwickelten sich zu nervigen Spleens, aus interessanter Verschlossenheit wurde Langeweile. Sie trennen sich. So weit, so altbekannt. Doch dann entschließt sich die spontane Clementine in ihrer Enttäuschung, Joel aus ihrem Gedächtnis löschen zu lassen. Alle Erinnerungen, alles, was die Beiden einmal verbunden hatte, alles, was jetzt nur noch schmerzt, wird ungeschehen gemacht. Als Joel das herausfindet entscheidet auch er sich, Clementine löschen zu lassen…

                    Selten hatte ich bei einem Film so sehr das Gefühl gehabt, dass hier wirklich mal die Wahrheit über Beziehungen und deren Scheitern erzählt wird. Der Löschprozess führt uns rückwärts durch die Geschichte der Beziehung von Clementine und Joel. Und zwischen all die lieblosen Alltagssituationen schleichen sich immer mehr kleine, warmherzige Szenen ein, die uns erkennen lassen, warum die Beiden eigentlich doch irgendwie füreinander bestimmt waren. Will Joel alles Schmerzhafte löschen, muss er auch diese kleinen, perfekten Momente für immer aufgeben. Ist es das wirklich wert?

                    Eine der größten Stärken dieses Films sind die beiden total antitypisch besetzten Hauptdarsteller. Kate Winslet spielt sich großartig von ihrem Korsett-Image frei; Jim Carey (mit dessen komischen Rollen ich meist nicht viel anfangen kann) zeigt mit seiner für mich besten Leistung, was für ein toller Schauspieler er im Grunde ist. Regisseur Michel Gondry führt uns mit erfrischend einfachen Kameratricks und seiner poetischen Bildsprache durch diese ungewöhnliche Liebesgeschichte aus der Feder des einzigartigen Charlie Kaufman.

                    Ohne Frage mein Lieblings-Liebesfilm: Ehrlicher und romantischer, als jede 08/15-Schulze oder RomCom es je sein könnte.

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