Herzlich Willkommen im neuen Jahr! Ist euer Kater mittlerweile verflogen? Sind die schrecklichen Feiertagsfilme verdaut? Habt ihr die ersten guten Vorsätze schon wieder gebrochen? Super, dann könnt ihr euch ja an den einzigen guten Vorsatz erinnern, der wirklich zählt: Bei den 7 Fragen mitmachen! Schreibt einfach eine kurze Nachricht an Kängufant und schon kann's losgehen. Denn was der Ring nicht schaffte, schafften die 7 Fragen: quastenflosser zu knechten und ihm ein zweites Mal Antworten zu entlocken!
You are all weirdos! Der Erfolg welches Schauspielers oder Regisseurs ist Dir unerklärlich? Welches Talent wurde hingegen von der Welt sträflich vernachlässigt?
Da kommen wir doch gleich zu Beginn zu einem meiner Lieblingsthemen: Überbewertete Schauspieler. Selbstverständlich gibt es eine Vielzahl erfolgreicher Schauspielern, die nie einen guten Film gedreht haben, aber dennoch Millionen mit diesen verdienen. Bestes deutsches Beispiel dafür ist für mich Elyas M'Barek.
Wieso darf sich so jemand Schauspieler nennen? Der gute Herr M'Barek spielt in jedem Film die selbe Rolle, welche er nicht einmal ansatzweise beherrscht. Zudem spielt der gebürtige Münchner fast nur Ausländer türkischer Abstammung, obwohl er überhaupt keinen Grund dazu hat. Dennoch gewinnt so jemand dann unzählige Preise, bekommt Werbeverträge und darf sogar in einer Hollywood Produktion mitspielen. Für mich hat dieser ganze Erfolg nur einen Grund: Gutes Aussehen.
Wenn man sich die Fangemeinde des guten Mannes mal genauer anschaut, erkennt man, dass sicher 80% aus Mädchen unter 20 Jahren besteht. Auch die Filme, in denen er mitspielt, haben diese Zielgruppe, und so überträgt sich meine Verwunderung über seinen Erfolg auch ganz schnell auf seine Fans. Diese gehen einfach in jeden seiner Filme, ohne sich überhaupt dafür zu interessieren. Das hat man auch dieses Jahr bei Who Am I - Kein System ist sicher wieder gemerkt. Nachdem ich den Kinosaal verlassen hatte, konnte ich noch den Dialog zweier Mädels in meinem Alter aufschnappen. „...was für ein Mist, der hat ja gar nicht sein Sixpack gezeigt“.
Da wir gerade bei Who am I sind komme ich auch gleich zu einem der unterbewertesten Schauspieler die wir in Deutschland haben, nämlich Tom Schilling. Dieser spielt im gerade erwähnten Film neben M'Barek die Hauptrolle, geht aber dennoch total im Medienhype unter. Ein Mann mit solch einer Laufbahn, Filmen wie Oh Boy und einem Stipendium an der Lee Strasberg-School, müsste doch eigentlich mindestens genauso bekannt sein wie jemand, der sich in jedem Film mindestens einmal das Shirt auszieht? Falsch gedacht, Tom Schilling ist besonders dem jüngeren Publikum kein Begriff. Obwohl er genauso alt ist wie sein 'Schauspielkollege' und sogar noch deutlich jünger aussieht, bleibt bei dem Berliner der Erfolg zumindest bisher noch aus.
Allein mit Oh Boy konnte er bei den Kritikern auf sich aufmerksam machen, und ich bin mir sicher, dass früher oder später auch noch bekannte Filmemacher auf ihn aufmerksam werden.
Welches Filmzitat wolltest du schon immer mal anwenden, hattest aber noch nie die Gelegenheit dazu?
Mein absolutes Lieblingszitat ist ja „I'm going to find it and I'm going to destroy it. I don't know how yet. Possibly with dynamite.“ aus dem Film Die Tiefseetaucher von Wes Anderson. Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals in eine Situation komme, in der mir jemand etwas so schreckliches antut, dass ich den Verursacher töten will, aber falls... dann läute ich meinen Rachefeldzug mit diesen Worten ein.
Selbstverständlich bräuchte ich dann auch eine Crew aber ich bin mir sicher der ein oder andere Pilot hier bietet sich super als Steuermann, Praktikant oder Bombenexperte an. Wer sich mir da anschließen würde kann ja gerne mal eine Bewerbung an mich schreiben. Ob dieses Vorhaben dann auch in die Tat umgesetzt wird liegt aber in den Händen des einen Menschen, der sich irgendwann einmal mit mir anlegt. Ich würde ihm ja davon abraten, aber dann komme ich auch nicht dazu das genannte Zitat zu verwenden.
Gimme more - welcher Film schreit nach einem Sequel, hat aber nie eines bekommen?
Ganz klar wäre das Die Unglaublichen - The Incredibles. Der Film um die Superheldenfamilie endet damit, dass ein neuer Bösewicht in der Stadt auftaucht - und das war es dann auch schon. Einen größeren Cliffhanger habe ich bisher nur in Serien gesehen, und nachdem ich damals im Kino den Film gesehen hatte, war ich schon gespannt wie es im darauf folgenden Jahr wohl weiter gehen würde. Bis heute warte ich nun schon auf die Fortsetzung - und mit mir sicher viele andere Fans des Films. Ein Film, der zwei Oscars gewinnt und mehr als 630 Millionen US-Dollar einnimmt, hat es doch sicherlich auch mehr verdient, eine Fortsetzung zu bekommen, als irgendein anderer Film. Da muss ich mich schon fragen warum die Expendables oder auch sinnlose Piranha-Filme fortgesetzt werden. Kann man kein Gesetz erlassen, welches den Studios vorschreibt die Zuschauer darüber abstimmen zu lassen ob man ein Sequel zu einem Film dreht oder nicht? Mit Sicherheit würden uns so viele schlechte Filme erspart werden und auch die Weinsteins dieser Welt würden nicht so oft Verlust mit ihren Teil 2-17 Filmen machen. Ich zumindest werde weiterhin auf Die Unglaublichen 2 warten und wenn es dann soweit ist, bin ich womöglich der Älteste im Kinosaal - aber sicher auch der Glücklichste.
Guilty Pleasure - welchen 'schrecklichen' Film findest du insgeheim toll? Beichte, Sünder! Und vielleicht kannst du uns überzeugen...
Aktuell läuft im Kino ja Dumm und Dümmehr, die nicht ganz so gelungene Fortsetzung zu Dumm und Dümmer, welcher für mich eine der besten Komödien überhaupt ist. Hier auf moviepilot hat der Streifen eine Community Wertung von 5,7 was ich zwar nachvollziehen kann, aber trotzdem sehr schade finde. Natürlich ist der Humor sehr speziell, wenn sich Jim Carrey und Jeff Daniels 106 Minuten lang benehmen wie die dümmsten Menschen dieser Erde kann das schon irgendwann nervig werden und man möchte die beiden am liebsten in ein betreutes Wohnheim schicken, um die Außenwelt vor ihnen zu beschützen. Steht man aber auf den Humor der beiden und freut sich über flache Witze und ausgereiften Slapstick, kommt man hier fast nicht mehr aus dem Lachen heraus. Nicht nur in meinem Freundeskreis zählt dieser Film zu den absoluten Klassikern, die man auf jeden Fall gesehen haben muss. Der Streifen strotzt einfach nur so vor kultigen Szenen, die fast jeder irgendwann einmal gesehen hat. Für mich ist Dumm und Dümmer auch einer der Besten Filme des so genialen Jim Carrey. Ein Mann den ich absolut beneide, und der mich in jeden Film ziehen würde.
Welchen großen, hochgelobten Klassiker oder Kultfilm magst du insgeheim überhaupt nicht? Welche Lücke in deinem Filmwissen hast du bisher geheim gehalten? Wir verraten es auch keinem...
Höchstwahrscheinlich werde ich mich jetzt bei vielen Freunden hier unbeliebt machen, aber ich habe euch etwas zu sagen: Ich mag Herr der Ringe nicht. So jetzt ist es raus, tut fast ein bisschen gut. Wie oft habe ich versucht, mit der Reihe warm zu werden, wie oft bin ich dabei vor dem Fernseher eingeschlafen oder musste umschalten? Ich kenne viele Leute, die die Herr der Ringe-Saga vergöttern und kann das auch irgendwo nachvollziehen, da man sich ja ganz gerne mal in fremden Welten und fernen Galaxien verlieren kann. Genau so geht es vielen mit Star Wars oder Harry Potter und wahrscheinlich gibt es sogar drei bis fünf Leute, denen es so mit Transformers geht. Ich persönlich kann mit Herr der Ringe aber absolut nichts anfangen.
Der einzige Teil den ich komplett bis zum Ende gesehen habe ist Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs, und selbst da traue ich mich nicht wirklich eine Bewertung abzugeben, da ich mir nicht sicher bin, ob ich die anderen beiden Teile gesehen haben muss, um wirklich über jeden Teil urteilen zu können. Mir ist das einfach zu viel Gewandere, perfekt ausformuliertes Blabla, gemischt mit viel CGI (welches für den damaligen Standard sogar recht gut aussieht) und einer Handvoll Helden, die so geschickt geschrieben sind, dass sich Jeder seinen persönlichen Liebling aussuchen kann. Handlungstechnisch steige ich da leider auch nicht wirklich durch, warum jetzt wer gegen wen, mit wem, um was eigentlich kämpfen muss, obwohl doch alles so schön friedlich hätte sein können, wenn nicht jemand etwas aus irgendwas rausgeholt hätte, um Dinge zu tun, von denen er keine Ahnung hat.
Ihr seht, ich habe so meine Probleme mit dieser Schmuck-Trilogie, aber vllt. kann mir ja einer von euch erklären, wo diese ungeheuerliche Faszination herkommt und wer weiß... vielleicht bin ich selbst irgendwann ein riesen Frodo-Fan, und trage einen Goldring um meinen Hals.
Wenn ich gerade schon so fleißig am beichten bin, kann ich euch auch gleich sagen das ich Citizen Kane noch nicht gesehen habe und mich dafür sogar richtig schäme. Jedes Mal wenn ich durch die DVD-Regale schlendere und auf der Suche nach dem perfekten Schnäppchen bin, sticht mir dieser Film in die Augen. Bisher habe ich mich aber noch nicht dazu durchgerungen ihn zu kaufen, da jedes mal ein anderer Film im Einkaufskorb landet. Wahrscheinlich habe ich einfach nur Angst vor Orson Welles und will nicht, dass meine Vorhersage von 6,5 zutrifft.
Wenn deinem Leben ein Soundtrack gegeben werden müsste, welchen würdest du wählen? Und warum?
Mein Leben als Film, was für eine tolle Idee. Regie bekommt Nicolas Winding Refn, spielen darf mich Ezra Miller (auch wenn der mir überhaupt nicht ähnlich sieht). In den weiteren Rollen werden Emma Watson, Jonah Hill, und Dane DeHaan zu sehen sein. Meine Eltern werden gespielt von Christoph Waltz und Jodie Foster, und Bill Murray dürfte meinen coolen Onkel darbieten. Kameramann wäre Emmanuel Lubezki, und finanziert wird das Ganze durch Crowdfunding von Leuten die mich zwar nicht kennen, aber Emma Watson mögen. Für den Soundtrack wäre dann natürlich ich zuständig, und der liest sich wie folgt.
Die jüngsten Jahre:
Dance of the Sugar Plum Fairy - Pyotr Ilyich Tchaikovsky (jeder beliebige Film)
These Boots Are Made For Walkin' – Nancy Sinatra
Yegelle Tezeta - Mulatu Astatke (Broken Flowers)
Grundschuljahre:
Good People – Jack Johnson
Sinnerman – Nina Simone (Thomas Crown ist nicht zu fassen)
Boogie Woogie – Liberace
Pubertät:
Crazy – Gnarls Barkley
Firewall – Blue Daisy feat. Anneka
Red Right Hand – Nick Cave & The Bad Seeds (Peaky Blinders)
Die Jahre 16 bis 18:
Love is Blindness – Jack White (Der große Gatsby)
Don't Panic – Coldplay (Garden State)
Intergalactic – Beastie Boys
Bis Rente:
It's My Life – The Animals
Feeling Good – Nina Simone
Soul Bossa Nova
- Banda Musicale die Felina
Who's Gonna Save My Soul – Gnarls Barkley (Breaking Bad)
I got a Name – Jim Croce (Django Unchained)
Messa da Requiem – Verdi
Ich bin dann mal weg, muss ein paar Leute anrufen und einen Film drehen...
Was ist die größte Sünde, die man beim Filmegucken begehen kann? Was bringt dich so richtig auf die Palme?
Ganz schlimm finde ich Unaufmerksamkeit, besonders im Kino und bei DVD-Abenden mit Freunden fällt mir das immer wieder auf. Wenn ich mir einen Film ansehe, gibt es für mich nur den Film und nichts anderes als den Film. Nichts auf der ganzen Welt ist in diesem Zeitraum so wichtig wie der Film. Da interessiert es mich nicht ob ich angerufen werde oder ähnliches. Wenn mir der Film nicht gefällt, gebe ich ihm trotzdem eine Chance und lasse das Ganze über mich ergehen. Falls der Film sogar richtig schlecht ist, besteht immer noch die Möglichkeit, einfach aus dem Kino zu gehen oder die DVD zu stoppen.
Absolut nervig finde ich es auch, wenn man alle anderen daran teilhaben lässt, wie schlecht man den Film doch findet. Da hört man im Kino schon ab und zu ein „Was für ein Müll“ oder „Der erste Teil war eindeutig besser“, obwohl der Film noch überhaupt nicht zu Ende ist. Mir selbst geht es ja teilweise genauso, aber dann warte ich ab bis der Film vorbei ist, um in Ruhe darüber diskutieren zu können. Absolut auf die Palme aber bringt mich dieses extrem laute und nervige Popkornmassaker welches mittlerweile in den meisten Kinos zelebriert wird. Besonders in den ruhigen Filmen könnte ich mich da richtig aufregen, wenn beispielsweise mein Sitznachbar unbeschwert in seinem Kübel herumrührt, und ich dadurch wichtige Dialoge verpasse, oder Atmosphäre zerstört wird. Das sind die Situationen in denen selbst ich mich nicht mehr zurücknehmen kann und diesen freundlich aber mahnend darauf hinweise, sein Popkorn entweder in den lauten Szenen zu essen, oder einfach ganz damit aufzuhören. Schließlich ist das Kino ja kein Restaurant sondern ein Lichtspielhaus, und da kann man auch mit vollem Magen erscheinen.