David Fincher hätte Spider-Man zur Oper gemacht

21.12.2011 - 12:52 Uhr
Gwen Stacy statt Mary Jane - David Fincher erzählt von seinen Spidey-Plänen
Columbia Pictures
Gwen Stacy statt Mary Jane - David Fincher erzählt von seinen Spidey-Plänen
David Fincher war schon zwei Mal in der engeren Auswahl für die Spider-Man Regie, zwei Mal wurde es nichts. Trotzdem hatte Fincher so einige Ideen zu Spider-Man und auch sonst strotzt der gute Mann vor spannenden Plänen.

1999 lehnte David Fincher zum ersten Mal die Regie für einen Spider-Man -Film ab. Es wurde dann Sam Raimi, in drei Filmen. Letzten Januar gehörte Fincher dann noch einmal zur namhaften Liste der Reboot-Regisseure, neben James Cameron und Wes Anderson. Doch dieses Mal fiel das Los auf Marc Webb (500 Days of Summer). Was wäre, wenn… -Geschichten sind übel und quälend, doch io9.com konnte sich nicht zurückhalten und sprach mit Fincher über das was nie war und wohl nie sein wird. Der Mann, der uns Sieben, Fight Club und The Social Network schenkte und bald mit Verblendung wieder im Kino zu sehen ist, hatte wirklich einige Ideen zum Thema.

Mein Eindruck davon, was Spider-Man sein könnte, ist sehr verschieden von dem, was Sam [Raimi] gemacht hat oder machen wollte. Ich glaube, sein Regie-Interesse lag einfach darin, den Marvel-Comic Superhelden zu inszenieren. Ich war nie an der Schöpfungsgeschichte interessiert. Ich kam nicht mit diesem Jungen klar, der von einer Spinne gebissen wird. Es war einfach ein Problem… Das war etwas, das mir nicht das Gefühl gab, ich könnte es irgendwie ernsthaft umsetzen. Ich wollte mit Gwen Stacy starten und dem Grünen Kobold, und ich wollte Gwen Stacy umbringen.

Die Titelsequenz des Films, den ich machen wollte, sollte eine zehnminütige werden – im Grunde ein Musikvideo, eine Oper, die dich durch die komplette Peter Parker-Hintergrundgeschichte nimmt. Der Biss der radioaktiven Spinne, Der Tod von Onkel Ben, der Verlust von Mary Jane, und dann hätte der Film begonnen, mit Peter und wie er Gwen Stacy trifft. Es war eine ganz andere Sache, es war nicht die Teenager-Geschichte. Es ging viel mehr um den Typen, der sich damit abgefunden hat, ein Freak zu sein.

David Fincher scheint eine klare Vorstellung von dem zu haben, was er in die Fincher-Filmwelt aufzunehmen vermag und was für ihn medial Comic-gebundenes Material bleibt. Das klingt nach einem bewussten, respektvollen und eigenem Zugang zur Comic-Adaption. In jedem Fall wäre der Film ein Gegenteil von der Raimi-Version. Gwen Stacy, die zweite große Liebe des Peter Parker stünde im Mittelpunkt. Während Tobey Maguire in Spider-Man das Leben entdeckt, würde der Fincher-Spinnenmann den Tod kennenlernen.

Spider-Man ist Gedankenspielerei. Fakt ist, dass David Fincher neben seiner Arbeit für die Stieg Larsson-Trilogie noch nach Finanzierung für seine herrlich brutal animierte Indie-Comic-Adaption The Goon sucht. Laut SuperHeroHype- regt er sich auf: Ich verstehe nicht, warum man 200 Millionen Dollar für ‚The Incredibles’ ausgeben kann, aber keine 50 Millionen Dollar für ‚The Goon’ Neben dem Zombie-Comic möchte er außerdem noch die David Lynch-artige Graphic Novel Black Hole verfilmen und denkt auch über die zigste filmische Bearbeitung von 20.0000 Meilen unter dem Meer nach. Es ist schön zu hören, dass David Fincher plant, viel zu arbeiten, gerade auch an Indie-Projekten wie The Goon. Hier gibt es den ersten The Goon-Eindruck von einem möglichen Erwachsenen-Animationsfilm.

Was haltet ihr von David Finchers Spider-Man-Visionen? Hättet ihr lieber den Social Network-Regisseur im Spider-Man Regiestuhl gesehen als den Teenie-Filmer Webb? Wie steht ihr zu The Goon?

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