Die Top 7 der misslungenen Experimente

05.06.2010 - 13:45 Uhr
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Gestern startete Splice in den Kinos, in dem ein Hybrid namens Dren erschaffen wird. Zum Kinostart der bedrohlichen Schöpfung gibt es hier die Top 7 der misslungenen Experimente.

Der gemeine Wissenschaftler tüftelt gern. Ob in der Medizin an lebenden Organismen oder an Technik, Experimente gehören zur Forschung. In den vorgestellten Beispielen zu Experimenten und Forschung in der Filmwelt muss das Wort Erfolg differenziert betrachtet werden. Bei manchen unglücklichen Seelen geht das Experiment von Anfang an gehörig schief und erschafft unvorhergesehene Ereignisse. Andere Experimente gelingen. Doch was das bedeuten kann, war den Schöpfern einfach nicht klar. Der Erfolg wird zur Gefahr. Manche Resultate sind jedoch auch so bedrohlich gemeint, wie sie ausfallen. Doch wenn der Verantwortliche die Kontrolle über sie verliert, ist auch dieses Experiment grundsätzlich als gescheitert anzusehen.

7. Experimente an Tieren und Tomaten

Ohne Vorwarnung rollen Horden riesiger Tomaten durch die USA. In dem Trash-Film Angriff der Killertomaten (1978) sind Tomaten mannshoch, intelligent – und sie fressen Menschen. Die Invasion der niederträchtigen Nachtschattengewächse beginnt in einer unscheinbaren Kleinstadt, und schon bald haben sie das ganze Land in ihrer Gewalt. Es stellt sich heraus, dass die furiosen Früchte aus einem Geheimlabor der Regierung entkommen und nun nicht mehr in den Griff zu bekommen sind. Die Verantwortlichen sind vollkommen überfordert.

In Deep Blue Sea (1999) wird an Haien rumexperimentiert. Dr. Susan McCallister und ihr Team hoffen, ein Heilmittel gegen Alzheimer und andere degenerative neurologische Krankheiten zu finden. Ohne das Wissen der übrigen Teammitglieder haben McCallister und der Gentechniker Jim Whitlock die DNS der Makohaien verändert, um ihre Gehirne und damit die entnehmbare Zellmenge zu vergrößern. Doch die drei Tiere sind durch diese Manipulation auch intelligenter geworden und starten, als ein Sturm über die Insel hereinbricht, einen Angriff.

6. Die Veränderung des Gemütes

In Hollow Man (2000) verliert Kevin Bacon sich selbst. Mittels Phasenverschiebung versuchen die Wissenschaftler Lebewesen unsichtbar zu machen. Der geniale, aber egozentrische Wissenschaftler Sebastian Caine testet das Unsichtbarkeitsserum an sich selbst. Rr wird unsichtbar und die Gruppe feiert ihren Erfolg. Doch die Ernüchterung kommt schnell. Sie schaffen es nicht, Caine wieder sichtbar zu machen. Dieser bleibt daraufhin vorerst im Labor und wird zusehends paranoid und feindselig. Er beginnt bei einem nächtlichen Ausgang seinen Zustand auszunutzen und bringt im Verlauf der Geschichte seine Kollegen um. Die Verantwortung der Wissenschaft und der Verlust der Moral sind ein klassisches Thema im Genre. Schon im Film Der Unsichtbare von 1933 testet Dr. Griffin das Serum an sich selbst ohne zu ahnen, dass es seinen Charakter zum Bösen wandelt und tötet sogar hunderte Menschen.

Schon in Dr. Jekyll und Mr. Hyde (1931) wird der Wissenschaftler mehr und mehr zur Bestie. Dr. Jekyll will Gut und Böse in der menschlichen Seele voneinander trennen und experimentiert daher mit Chemikalien, um einen Wirkstoff zu finden, der seine Vision Wirklichkeit werden lassen soll. Nach einem Selbstversuch verwandelt er sich vom gutmütigen Dr. Jekyll immer wieder in den abgründigen Mr. Hyde und zerstört damit sein eigenes und das Leben anderer. Der Stoff hat zahlreiche Verfilmungen.

5. Die weltlichen Grenzen werden überschritten: der Mensch in Raum und Zeit

In Die Fliege (1958) misslingt eine Teleportation. Während sich ein Wissenschaftler das erste mal mit seiner neuen Erfindung teleportieren will, übersieht er, dass sich im Gerät auch eine Fliege befindet. Die beiden Versionen des Filmes variieren leicht, beruhen aber beide auf der Vorlage von George Langelaan, der 1957 die Kurzgeschichte Die Fliege im Magazin Playboy veröffentlichte. In der früheren Verfilmung kreuzt die Maschine Wissenschaftler und Fliege, wobei der Wissenschaftler einen Fliegenarm und Fliegenkopf erhält und die Fliege die entsprechenden Gegenstücke. In Die Fliege von 1986 mutiert der Wissenschaftler Stück für Stück zu einer menschlichen Fliege.

4. Andersartiges aus dem All: Aliens

In Species (1995) kombinieren Forscher eine außerirdische DNA mit einer menschlichen und schaffen damit das Mädchen Sil. Diese flieht, nachdem die Forscher versuchen, sie ob der möglichen Gefahr, die sie darstellt, zu töten. Sil verwandelt sich in einem Kokon zur Frau und sucht Partner zur Fortpflanzung. Auf diesem Weg töten sie einige Menschen.

Im vierten Teil der Alien-Sage, Alien – Die Wiedergeburt (1997) schuf eine Militärorganisation so lange Wesen aus der DNA von der im vorherigen Teil verunglückten Ripley und der Alien-Königin, die sich beim Tod in ihrem Brustkorb befand, bis es ihr gelang, dem Ripley-Klon die erneut im Brustkorb erwachsene Alien Königin operativ aus dem Brustkorb zu entfernen. Für die Organisation ist das Experiment gelungen. Misslungen sind die zahlreichen missglückten Klone, die auch im Film zu sehen sind. Auch können sich die Aliens abermals befreien und gehen wieder ihren eigenen Weg. Die Königin bringt einen neuen Alien hervor, der den Fortpflanzungsweg der Menschen übernommen hat. Es bedarf keiner Wirte mehr. Experiment gelungen? Für die Menschheit stellen selbstproduktive Aliens sicher eine noch größere Gefahr da. Müssen sie nun nicht mehr als Wirte herhalten, werden die Aliens trotzdem nicht friedfertig.

3. Die Erschaffung neuer Lebensformen

Der Urvater Dr. Frankenstein, in der Romanvorlage Viktor Frankenstein, erschafft ein gleichnamiges Wesen aus Körperteilen toter Menschen. Ein Blitzeinschlag und voilà, fertig ist das missverstandene Geschöpf. Was mit Forschungsdrang und einer Portion Wahnsinn begann, nimmt nun einen bösen Ausgang. Im Fall von Frankenstein (1931) erhielt das Geschöpf Frankensteins das Gehirn eines Mörders. Es tötet Menschen jedoch nicht unbedingt aus Böswilligkeit. Vielmehr spielt seine kindlich naive und verletzliche Natur eine Rolle für die Taten. Von einem der Opfer wurde es zuerst gequält. Im Fall der Romanvorlage von Mary Shelley (1818) ist das Geschöpf zuerst ohne Identität und wird durch Ablehnung und Zurückweisungen in ein negatives Gefühlsleben gedrängt und möchte zum Ende hin seinem Schöpfer das gleiche Leid zufügen, das es durchleben musste.

In Der Re-Animator (1985) erfindet der Medizinstudent Herbert West in der Schweiz ein neuartiges Serum, das totes Gewebe wieder zum Leben erwecken kann. Zuerst probiert West es an einer verendeten Katze, der er eine leuchtend grüne Flüssigkeit ins Gehirn injiziert. Doch unglücklicherweise ist sein Proband extrem aggressiv und angriffslustig. Zum Ende hin probiert West zusammen mit seinem Mitstudenten Dan Cain das Serum an verstorbenen Menschen aus. Diese werden mordlustige Bestien, die umso instinktiver werden, je länger sie unter den Toten weilten. Als das Serum auch noch zwei abgetrennten Körperteilen Eigenständigkeit verleiht, wird die Situation unüberschaubar.

2. Die Veränderung des menschlichen Wesens

Hin und wieder gibt sich ein Wissenschaftler nicht damit zufrieden die physische Welt zu verändern, sondern setzt sich in den Kopf, das Wesen der Menschen nach seinen Vorstellungen zu formen. Eine neue Wesensart zu erschaffen hat schon so manchen Wissenschaftler beflügelt. In dem Teeniehorrorfilm Dich Kriegen Wir Auch Noch (1998) werden durch einen Mikrochip im Hirn junge Erwachsene handzahme Spießer. Doch die Gehirnwäsche hat ihren Haken. Bei sexueller Erregung neigen die Betroffenen zu gefährlichen Gewaltausbrüchen.

In Uhrwerk Orange (1971) wird der Häftling Alex einer 14tägigen Resozialisierungstherapie unterzogen. Die Auswirkungen der Therapie jedoch sind verheerend: Beim geringsten Gedanken an Gewalt oder sexuelle Handlungen wird sein Handlungs- und Urteilsvermögen durch Übelkeit, akuten Brechreiz und große Schmerzen, rigoros unterdrückt. Alex wird aufgrund dieser Reaktion zu einem wehr- und willenlosen Menschen. Als unbeabsichtigter Nebeneffekt treten diese Symptome auch beim Hören von Beethovens 9. Sinfonie auf, der Hintergrundmusik der Therapie.

In Shivers – Die Parasiten-Mörder (1975) erfindet der Wissenschaftler Dr. Emil Hobbes Parasiten, die Organtransplantationen überflüssig machen sollen. Als kleinen Sidekick hat er sich überlegt, die lieben Kleinen auch mit Aphrodisiakum zu kombinieren, denn er findet, dass die Menschheit den Kontakt zum eigenen Körper verloren hat und übertrieben rational geworden sei. Der Film spielt in einem Apartment-Komplex, in dem nun die Steigerung der sexuellen Lust unkontrollierbare Ausmaße annimmt und am Ende sind eine Menge Sexbestien unterwegs, die den Parasiten weiter verbreiten.

1. Der moderne Klassiker Virus-Infektion: Kampfstoff und Heilung

Viele der aktuellen Horrorfilme haben eine Ausgangslage: Ein Virus hat eine handvoll Menschen infiziert. Dabei heraus kommen fleischhungrige Zombies oder simpel verrückte Mörder, die drohen, die gesamte Menschheit auszulöschen. Der Virus ist in The Crazies (2010) ein Kampfstoff, der von der amerikanischen Regierung entwickelt wurde. Er soll eine Population auslöschen, trifft, durch einen Unfall im Trinkwasser von Iowa gelandet, aber leider die falsche. In Resident Evil (2002) entwickelte die Umbrella Corporation den T-Virus. Er erweckt tote Zellen zum Leben und erhält Grundfunktionen des Gehirns intakt. Direkt in lebendes Gewebe injiziert, lässt der T-Virus den Betroffenen mutieren. Ein Umbrella-Mitarbeiter stiehlt den Virus und das Gegenmittel und setzt es im unterirdischen Firmenkomplex aus. Über die drei Teile verseucht der Virus die ganze Welt…

In 28 Days Later (2002) stecken sich die Menschen mit „Wut“ an, einem hochansteckenden, gefährlichen und tödlichen Virus, der in einem Labor gezüchtet und vom Versuchstier auf einen Menschen übertragen wurde. Die Infektion verwandelt den Betroffenen innerhalb einer Minute in einen des Sprechens unfähigen Rasenden ohne menschliche Vernunft, der jeden Nicht-Infizierten sofort angreift und ebenfalls infiziert.

In I Am Legend (2007) soll ein modifiziertes Masern-Virus Krebs heilen. Jedoch mutiert das Virus und tötet 5,4 Milliarden Menschen, was rund 90 % der Weltbevölkerung entspricht. Von den 600 Millionen Überlebenden sind nur 12 Millionen immun, also gerade einmal 2 %. Die restlichen Überlebenden entwickeln zunächst Symptome, die der Tollwut gleichen, degenerieren aber bald in einen tierähnlichen Zustand, getrieben von Hunger und blinder, grenzenloser Aggression gegen Nichtinfizierte.

Gemein haben diese Filme, dass das Experiment misslungen ist, weil es außer Kontrolle geriet und die Menschheit ausgelöscht hat. Auf Platz eins ist das Killervirus gelandet, weil es in kürzester Zeit die größte Letalität entwickeln kann. Bei der Neuerschaffung von Viren steht schon am Anfang der Denkfehler, ein paar ausgelesene Menschen dürften es sich erlauben, hochgefährliche Viren zu erschaffen und die Menschheit in Gefahr bringen. Da kann nur wenig Gutes bei herauskommen. Bei der Modifizierung von Viren kann selbst bei guten Intentionen bald der Mutierte vor der Haustür stehen. Ihr solltet wachsam bleiben.

Was ist euer liebstes misslungenes Experiment der Filmgeschichte?

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