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Mein Weg nach Mittelerde

10.12.2014 - 20:52 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Meine Mittelerde Ausbeute
Hardymazing
Meine Mittelerde Ausbeute
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"Darf ich den gucken, wenn ich zwölf bin?"

Kaum vorzustellen wie sehr ich damals darauf hinfieberte, endlich den ersten Teil der Herr der Ringe Trilogie zu sehen, wenn man bedenkt, wie wenig ich mich die Jahre danach für die Geschichten aus Mittelerde interessierte.
Nachdem ich die von meiner Mutter gestellte Bedingung, ich solle erst mindestens die Hälfte des Buches lesen, mit einem in die Mitte gelegten Lesezeichen als Beweis umgangen hatte - nachdem ich mich durch "Über Hobbits" gequält hatte - ging ich mit meiner Mutter ganz Old School in unsere Kiez-Videothek, um "Der Herr der Ringe: Die Gefährten" auszuleihen.
Vielleicht zu sehr gehypt durch meine wirklich jahrelange Aufregung und die Stimmen meiner Grundschulfreunde, langweilte mich die elend lange Reise von Frodo und den anderen dann leider so sehr, dass ich von "Der Herr der Ringe: Die Zwei Türme" danach nur noch die erste Stunde schaute, bis ich endgültig aufgab.

"Junge, das sind die besten Filme die es gibt!"

Mit der Einstellung, die Herr der Ringe Filme doof und die Bücher ätzend langweilig zu finden, kam ich 2009 auf die Oberschule, wo ich bei den meisten auf völliges Unverständnis stieß. "Vielleicht war ich zu jung", dachte ich mir und startete einen neuen Versuch, nachdem ich durch Zufall alle drei Bücher für 2€ auf dem Flohmarkt abgestaubt hatte. Da ich zu dieser Zeit grad mal wieder in einer starken Lesephase steckte und ansonsten auch eigentlich immer ein Befürworter der "Erst das Buch, dann der Film" Vorgehensweise bin, vertiefte ich mich 30 Seiten lang, womit auch der zweite Versuch in Langeweile endete.

"Danke." (Aber eigentlich will ich das gar nicht.)

Wissend, dass er ein großer Freund der Mittelerde-Bücher ist, schenkte ich meinem Kumpel zum Geburtstag "Der Hobbnix - Die große Tolkien Parodie", was er zwar mochte, danach aber anscheinend dachte, ich wäre auch ein Hobbit-Fan, weswegen ich zu meinem Geburtstag "Der kleine Hobbit" von ihm bekam. Na ja, das ergänzte dann wenigstens meine Tolkien-Büchersammlung. Ansonsten, gleiches Spiel wie schon bei den anderen Büchern: Versucht, gelangweilt, aufgegeben.

*Ohnmächtig werd*

Es musste ja bei "Herr der Ringe" sein!
Bei einer Übernachtung, kam eben genannter Kumpel um 3:00 Uhr morgens auf die Idee, mit mir die Extended Version von "Die Gefährten" zu gucken. Als Frodo und seine Hobbit-Gefolgschaft jedoch Elronds Haus erreichten, führten mein Schlafmangel (schon aus der Nacht zuvor) und der Fakt, dass ich über 10 Stunden nichts gegessen und getrunken hatte dazu, dass mein Kreislauf, beim hastigen Aufstehen, um auf das Klo zu gehen (und vor HdR zu flüchten) mal eine kurze Pause brauchte. Im Nachhinein nichts schlimmes, aber ein nicht so tolles Erlebnis, das ich von da an immer mit Elronds Haus und dem Herr der Ringe Film verbunden habe.

Besser spät, als nie!

Viele kleine und größere Faktoren führten letztendlich dazu, dass ich doch noch zum Fan mutierte.
Zum einen denke ich, dass auch Game of Thrones dazu beigetragen hat. Als Herr der Ringe in Serienform wurde es mir angepriesen. Dieser Vergleich brachte mich zwar nicht dazu, bei GoT mal reinzuschauen. Vielmehr wurde ich, durch GoT wieder etwas Aufmerksam auf HdR, denn die Fantasy-Serie begann mir zu gefallen.
Noch etwas mehr motiviert wurde ich durch das Erscheinen der neuen Hobbit-Filme. Zwar bin ich bei dem ersten nach der Hälfte, überhaupt nicht angetan aus dem Wohnzimmer marschiert und habe den zweiten komplett ausgelassen, ein kleiner Anstoß war es trotzdem.
Den Tritt, mit dem ich nun doch noch nach Mittelerde gestolpert bin, gab mir aber mein Kumpel Nikolas aka. Nörgolas aka. Nikoprot. Zum einen wollte ich mit dem Wiederauferstehen meiner Filmleidenschaft - dank ihm - endlich die LOTR-Trilogie nachholen und zum Anderen wollte er seine Leidenschaft für diese Welt mit mir teilen.
So riss ich mich zusammen und startete einen letzten Versuch. One last time.

Ich packte mir also "Der kleine Hobbit" und begann zu lesen. Selbst verwundert, wie gut ich das Buch fand, nahm ich es überall hin mit. Ich las im Café, in der U-Bahn, im Auto und in der Schule. Nach ca. 2 Wochen las ich die letzten Seiten bei einem ekligen Kaffee, während ich vor der Schule auf einen Kumpel wartete. Fazit: Ich liebe es!
Unglaublich euphorisch begann ich noch am selben Tag mit dem 1. Band der Herr der Ringe und bestellte mir, als ich diesen zur Hälfte durch hatte, schon mal "Das Silmarillion".
Während ich "Die Gefährten" las, schaute ich mir auch immer wieder die Trailer zu den Hobbit-Filmen an und sprach immer mehr mit Nikolas über Mittelerde. Seinem Ratschlag nach, nahm ich mir vor, die Hobbit-Filme erst zu schauen, wenn ich alle Herr der Ringe Filme gesehen habe, was für mich erst mal auch voraussetzte die drei Bücher gelesen zu haben.
Ich las und las also, und kam nicht mehr weg von den Hobbit-Trailern. Vor allem Benedict Cumberbatch als Smaug hatte es mir angetan und ich trauerte schon darum, dass ich den Dialog zwischen ihm und Bilbo nicht mehr im Kino genießen durfte.
Ein Wendepunkt auf meiner Reise war die Ankündigung des Hobbit Triple-Features. Auf der einen Seite ermöglichte es mir alle Hobbit-Filme im Kino in HFR 3D zu sehen, auf der anderen Seite aber setzte es mich unter ziemlichen Zeitdruck, denn als wir ca. einen Monat vor dem Feature die Karten hatten, befand ich mich grade mal im 2. Viertel von "Two Towers" und gleichzeitig mitten in der Klausurzeit.

Karten für das Hobbit-Feauture


Ich beeilte mich zwar, merkte aber irgendwann, dass ich es nicht mehr schaffen würde. Also las ich ganz entspannt weiter und gab am 1. Dezember mein komplettes Taschengeld für diesen Monat, für die Blu-Ray Komplettbox, der Herr der Ringe Extended Versionen aus.
Immer mit zwei Tagen Abstand schaute ich mir alle Filme an und war unfassbar begeistert.

Der Herr der Ringe: Die Gefährten: 9/10
Bei den anderen beiden Teilen kann ich nicht komplett sagen, ob es gute Buchadaptionen sind, Fellowship ist es auf jeden Fall! Eine fantastische und unglaublich stimmungsvolle Einführung in die Welt von Tolkien.
Der Herr der Ringe: Die Zwei Türme: 8.5/10
Keine Frage, auch der zweite Teil ist fantastisch und ist im Wesentlichen eigentlich nicht schlechter als der erste. Mir fehlte hier jedoch ein ganz kleines bisschen das fantastische, zauberhafte, dass bis auf den meisterlichen Strang um Pippin, Merry und die Ents nicht so sehr zur Geltung kommt.
Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs: 10/10 <3
Meisterwerk.
Emotional und episch auf allerhöchstem Niveau. Der Film besteht zum größten Teil aus den unglaublichsten Schlachten, die ich je gesehen hab und erzählt dabei noch eine mega spannende und packende Geschichte zu Ende.

Einen Tag vor der Hobbit-Nacht war ich durch.
Megamäßig gehypt und gespannt traf ich um 17:00 Uhr im Kino ein und verließ dieses wieder am nächsten Tag um ca. 2:30. Da ich noch keinen der drei Filme richtig gesehen hatte war der Abend trotz des wirklich schwachen dritten Teils ein erfolgreicher, denn Teil 1 und 2 haben mir gut gefallen, außerdem habe ich jetzt eine Hobbit-Tasse, hihi.
Wie ich das neue HFR (High Frame Rate) 3D finden soll weiß ich nicht so recht. Zwar läuft der ganze Film dadurch super flüssig, die Bilder sind gestochen scharf und die Tiefenwirkung wird verbessert, negativ auffallen tut aber der durch die hohe Bildrate entstehende Speedup-Effekt, welcher stark gewöhnungsbedürftig ist und für Leuten, die sowieso schon Probleme mit 3D haben noch schlimmer sein dürfte.

Der Hobbit: Eine unerwartete Reise: 8/10
Super schöner Mittelerde-Film, der die Auenländische Leichtigkeit in sich trägt und einfach Spaß macht. Im ersten Teil wirkt die Nebengeschichte um das Verhältnis zwischen Azog und Thorin auch noch spannend und innovativ.
Der Hobbit: Smaugs Einöde: 7/10
Eigentlich eher eine 6/10, aber Smaug haut einfach ne Menge raus. Den Drachen mit Benedict Cumberbatch zu motion-capturen und seine Stimme zu benutzen war die beste Entscheidung die man hat treffen können. Leider hat der Film ansonsten ein paar anstrgende Schwächen, wie z.B. die Love Story von Tauriel und Kili, die hier angefangen wird aufzubauen, sowie mehrere Mundwinkel-runterklappen-lassend schwachsinnige Szenen. Auch das teilweise sehr holprige Pacing stört manchmal und lässt den Film insgesamt nicht flüssig und unrund erscheinen.
Der Hobbit 3: Die Schlacht der Fünf Heere: 3.5/10
Ich muss sagen, ich bin wirklich noch ein bisschen gnädig mit meiner Bewertung, da ich es einfach nicht übers Herz bekomme, Martin Freeman, Ian McKellen und Benedict Cumberbatch so niederzumachen. Diese drei sind nämlich die einzigen Aspekte, die den Film nicht zu einem absoluten Scheiß-Film machen. Das Problem dabei ist, dass sie nur einen relativ kleinen Teil im Film einnehmen.
Der Großteil ist nämlich Schlacht, Trolle die gegen Wände springen, uncoole One-Liner, Overpowered Legolas und CGI. Ach ja, das CGI. Dadurch, dass so viel CGI-Schlacht ist fühlt sich alles wie eine Zwischensequenz aus einem Spiel an. Peter Jackson versucht seine zweite Mittelerde Trilogie wieder in einer epischen Schlacht enden zu lassen. Das Problem ist, er hat nichts mehr zu erzählen und dichtet deswegen einfach ein paar Sachen dazu, um den Plot - den man auch in 30 Minuten hätte stecken können - auf einen ganzen Film zu strecken. Dabei merkt man, dass Handlungsstränge wie die Kili-Tauriel-Love-Story oder die Azog-Thorin-Rivalität einzig und allein zur Rechtfertigung eines dritten Films aufgebaut wurden.
"Die Schlacht der fünf Heere" ist eine Frechheit!

Nun stecke ich noch mitten im 2. Buch und freue mich schon auf ROTK und das Silmarillion. Meine Reise durch Mittelerde ist noch lange nicht zu Ende, aber ich denke man kann sagen, ich bin nun endlich angekommen.

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