Unsere Lieblingsrollen von Jack Nichsolson

22.04.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Jack Nicholson in einer unserer liebsten Rollen: John Torrance in Shining
Warner
Jack Nicholson in einer unserer liebsten Rollen: John Torrance in Shining
14
21
Unserem Geburtstagskind zu Ehren haben wir uns heute an den Versuch gewagt, uns durch das Werk der Kinolegende zu wühlen und unsere sieben Lieblingsrollen des Jack Nicholson zu küren.

Sein Filmdebüt gab Jack Nicholson bereits vor 54 Jahren mit dem Thriller The Cry Baby Killer. Seitdem kann der 75-jährige auf ein breites Spektrum an Filmen und Rollen zurück blicken. Ob als neurotischer Griesgram, Axt schwingender Psychopath, pelziger Werwolf oder korrupter Gangsterboss: Mit seinem unglaublichen Talent kann Jack Nicholson einfach jeder Rolle seinen einzigartigen Charme einhauchen. Im Laufe seiner Karriere war der Ausnahme-Darsteller ganze 12-mal für den Oscar nominiert, davon konnte er drei mal den begehrten Goldjungen mit nach Hause nehmen.

Wir haben uns an einer Auswahl der besten und coolsten Jack Nicholson-Rollen versucht. Kein leichtes Unterfangen, denn immerhin kann der Mime mit dem diabolischem Lächeln eine Filmographie mit 61 Werken vorweisen.

1973: Das Letzte Kommando – Jenny verehrt einen zurückhaltenden Bad Ass
Trotz einer Oscar-Nominierung ist Das Letzte Kommando von Hal Ashby (Harold and Maude) einer der weniger bekannten Filme des Jack Nicholson. Dabei spielt der sonst zur Übertreibung neigende Exzentriker hier mit einer beeindruckenden Zurückhaltung. Sein Budd ‘Bad Ass’ Buddusky wäre gern einer der überlebensgroßen Charaktere, wie sie Nicholsons Filmografie bevölkern. Am Ende dieses melancholischen Road Movies ist Budd jedoch nur ein kleines Licht, das sich gegen die Autoritäten nicht aufbäumen kann und will. Damit ist Das Letzte Kommando ein Gegenentwurf zu Nicholsons späterer Star Persona und umso stärker Ausdruck seiner schauspielerischen Vielseitigkeit.

1974: Chinatown – Der verzweifelnde Antiheld spielte sich in Maltes Kopf
Als Comicfan müsste mich eigentlich der Joker mehr begeistert haben. Aber tatsächlich fand ich Jack Nicholson als J.J. Gittes in Chinatown noch besser. Roman Polanski stellte mit diesem Neo-Noir-Streifen so einige Film-Noir-Stereotypen auf den Kopf. Die sonst zumeist abgebrühte Hauptfigur gehörte dazu. Statt einfach verrückt zu sein, versucht Jack Nicholson in dieser Rolle alles, um nicht an der korrupten Welt dieses Films zu verzweifeln. Wie wir wahrscheinlich alle wissen, schafft er das nicht. Von Schweißausbrüchen und gebrochenen Nasen geplagt, nehmen ich Jack Nicholson die Verzweiflung ab, die durch einen lethargischen Satz verbalisiert wird: Vergiss es Jake. Das ist Chinatown.

1975: Einer flog über das Kuckucksnest – Ines begeistert die pure Opposition
Randle Patrick McMurphy ist eigentlich gar kein klassischer Held, vielmehr manipuliert er die Insassen der Anstalt für seine eigenen Interessen, aus Langeweile, aus Vergnügen. Ein Kämpfer für die Menschlichkeit handelt irgendwie anders. Dass er trotzdem für den Zuschauer zum Held wird, liegt daran, dass Jack Nicholson die Figur des Außenseiters mit viel Zweideutigkeit ausstattet und im Gegenpart von Schwester Mildred Ratched (Louise Fletcher) das System auf den Kopf stellen kann. Das kann er wie kein Zweiter, mit einem dämonischen Grinsen im Gesicht … die pure Opposition lächt uns da an.

1980: Shining – Hier kommt Johnny ist Janas Favorit!
Eine der wohl beeindruckensten Rollen liefert Jack Nicholson als impulsiver Schriftsteller in Stanley Kubrick ’s Shining, der im Verlauf des Films immer mehr seinen Verstand verliert und dem Wahnsinn verfällt. Getrieben von den teuflischen Kräften des Hauses, will der Familienvater nach kurzer Zeit Frau und Kind meucheln. Legendär natürlich die berühmte Szene, in der er mit einer Axt die Badezimmertür einschlägt und mit einem diabolisches Grinsen auf den Lippen seine verängstigte Frau begrüßt: Here is Johnny! Bei diesem Blick kann man sogar das nervige Geschreie von Shelley Duvall nachvollziehen.

1989: Batman – Peter mag den alten Joker
Bei dem Hype um die Darstellung von Heath Ledger in The Dark Knight, wird häufig vergessen, dass es schon zuvor einen genialen Joker gegeben hat. Und wem könnte die Rolle besser auf den Leib geschneidert sein, als dem berühmtesten Grinsen Hollywoods? Das wusste auch Tim Burton und verpflichtete unser heutiges Geburtstagskind für seinen Batman mit Michael Keaton. Jack Nicholson spielte den Joker zwar etwas humorvoller und überzeichneter als Heath Ledger, jedoch keinen Tick weniger böse. Unvergessen ist die Szene, in der der Joker zusammen mit seinen Bullys ins Museum einbricht, um dort fröhlich tänzelnd die Meisterwerke zu schänden. Und natürlich seine legendäre, verschlüsselte Drohung an Bruce Wayne: ‘Have you ever danced with the devil in the pale moonlight?’

1997: Besser geht’s nicht – Der mürrischer Stinkstiefel mit Herz überzeugt Jana
Melvin Udall ist ein Misanthrop wie er im Buche steht. Zu seinem Mitmenschen ist er unfreundlich, gehässig und ungehobelt. Er hat immer was zu meckern und äußert rassen- und schwulenfeindliche Kommentare. Trotzdem mögen wir diesen Menschenhasser, vielleicht auch weil er nur das ausspricht, was viele ohnehin denken. Hinzu kommen seine merkwürdigen Zwangsneurosen: Auf der Straße darf er nicht auf die Pflasterfugen treten, im Restaurant wird um Gottes Willen nicht mit dem öffentlichen, sondern mit dem mitgebrachten Plastikbesteck gegessen, und Türen müssen auch immer gründlich und mehrmals abgeschlossen werden. Für diesen griesgrämigen, aber doch liebenswerten Mistkerl, konnte sich Jack Nicholson den Oscar einstreichen.

2003: Was das Herz begehrt – An den abgehalfterter Playboy verliert Antje ihr Herz
In der Rolle des arroganten Musikproduzenten Harry Sanborn spielt Jack Nicholson an der Seite von Diane Keaton. Der Mittsechziger Harry steht auf unkomplizierte Beziehungen zu deutlich jüngeren Frauen. Doch als er eines Tages Erica, der Mutter seiner neuen Eroberung Marin, begegnet, fühlt er sich plötzlich herausgefordert. Der Playboy Harry hat seine besten Tage schon hinter sich und erleidet einen Herzinfarkt. Wir erleben Jack Nicholson in den meisten Szenen entweder im Nachthemd, in Boxershorts oder im Schlafanzug. Grandios ist die Szene, als er im Krankenhaus abstreitet, Viagra zu nehmen. Als er merkt, dass seine Lüge unangenehme Konsequenzen für seine Gesundheit haben könnte, reißt er sich urplötzlich die Kanüle aus dem Arm. Diane Keaton und Jack Nicholson geben ein sehr unterhaltsames Filmpärchen ab und spielen sich gegenseitig an die Wand. Im wahrsten Sinne des Wortes: Als Harry mit Erica zum ersten Mal in seinem Leben eine Frau seines Alters nackt sieht, trifft ihn fast der Schlag und er reißt sämtliche Bilderrahmen von der Wand. Der Mann mit dem fiesen Grinsen passt in diese Komödie wie kein Zweiter.

Welche Rolle von Jack Nicholson sagt euch am meisten zu?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News