Game vs. Film
Was haben die Filme Resident Evil, Tomb Raider, Silent Hill, Schwerter des Königs – Dungeon Siege und der heute gestartete Hitman – Jeder stirbt alleine gemeinsam? Genau: Sie sind alle filmische Adaptionen von Spielen für PC und Konsole. Der Trend zum Film eines erfolgreichen Computerspiels nimmt zu. Spiele sind dank digitaler Technik immer filmähnlicher, Hollywoodfilme orientieren sich immer mehr an Spielen. Mit der Verwertung von erfolgreichen Games wollen sich die großen Filmstudios von Beginn an millionenfaches Fan-Publikum sichern – nur funktioniert das irgendwie nicht. Gerade die Shooter-Liebhaber wettern über das, was die Studios fabrizieren. Dafür gibt es vielerlei Gründe. Einer mag sein, das dem Kino immer noch die Interaktion fehlt. Hier darf der Spieler nur zuschauen, wogegen er im Spiel selbst der unbarmherzige Killer sein kann. Außerdem werden hollywood-typisch die unterschiedlichen Winkelzüge, die das Game für den Spieler so interessant und spannend machen, vereinfacht und eindimensional. Solange das so ist, verzichten wohl die Fans gern auf den Kauf einer Kinokarte. (Telepolis)
Western recycelt
Wieder erreicht uns ein Western, der ja eigentlich schon tot sein sollte. Der Todeszug nach Yuma, eine Neuauflage des Westernklassikers Zähl bis drei und bete aus dem Jahr 1957, bietet alles, wofür das Genre steht und wohl auch nie ganz untergehen wird: Gut und Böse sind klar getrennt und dieses Duell wird durch die zwei Schauspieler Christian Bale und Russell Crowe brillant ausgetragen. Spannend wird die Geschichte um die zwei unterschiedlichen Westernhelden erzählt; rauchende Colts und Männlichkeit sind von neuem Markenzeichen des Genre – es gibt wieder einen Grund, jemanden umzulegen. So schafft es der Regisseur James Mangold (Walk the Line), uns ein authentisches Western-Feeling zu bieten. Sehenswert!
Keiner will Orson Welles
Der Oscar von Orson Welles, den er 1942 für seine Mitarbeit am Drehbuch von Citizen Kane bekam, sollte bei einer Auktion versteigert werden. Aber niemand wollte die vergoldete Statuette haben, die der geniale Regisseur – immer in Geldnot – einem Kameramann für dessen Arbeit als Lohn gab. Das liegt vielleicht daran, dass die American Academy sich später das kleine Ding wieder erstritten hätte. Seit 1950 gilt die Regel: Wer einen Oscar gewinnt, darf ihn nicht verkaufen. Wollen Erben ihn doch loswerden, können sie den Preis für den symbolischen Wert von 1 Dollar an die American Academy weiterreichen. Die Tochter von Orson Welles erkämpfte sich vor Gericht das Recht für den Verkauf, da diese Regel 1942 noch nicht galt. Fazit: Jetzt bleibt sie auf der geschätzten 1 Millionen Dollar teuren Oscar sitzen. (MOPO)
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