BobbyIII - Kommentare

Alle Kommentare von BobbyIII

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    BobbyIII 18.10.2023, 22:52 Geändert 18.10.2023, 22:55

    "Hieran ist einfach alles problematisch" - Der Film
    ... und das Problematischste ist der wahrscheinlich hohe Realitätsgehalt.

    • 9
      BobbyIII 18.04.2022, 22:23 Geändert 18.04.2022, 22:23

      Was wusste ich vor Sichtung über Brimstone? Es sollte ein nihilistischer Western sein und ein krasser Slowburner. Für mich war es deshalb erstaunlich, wie schnell ein zweieinhalbstündiger Slowburner vorbeigehen kann und wie mich dieser in seinen Sog ziehen kann. Aber ja, was ist das für ein unglaublich nihilistisches Werk. Wow, so schlecht habe ich mich selten bei Sichtung von Filmen gefühlt. Brimstone ist kompromisslos, facettenreich, vor allem facettenreich darin, auf wie vielen Ebenen ein angeblich Geistlicher (unfassbar böse gespielt von Guy Pearce) böse und widerlich sein kann. Brimstone ist ein Erlebnis, dass mich beschäftigt hat und sicher auch noch hier und da beschäftigen wird. Aber bei allen filmisch positiven Adjektiven, die ich dem Film gerne zuschreibe, weil er mir wirklich gefallen hat, will ich ihn partout nicht noch einmal gucken.

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      • 7

        Leichte Spoiler enthalten:

        Wenn man's genau nimmt, ist das hier die australische Version von "Klick". Nur dass das Gimmick keine Fernbedienung sondern ein Zeitsprung ist und aus der Vater-Storyline aus dem Sandler-Film, hier der beste Freund diese Storyline bekam. Sonst, die haargenau selbe Geschichte. Mochte diesen hier aber auch.

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        • 7 .5

          Ein koreanischer, sich eigentlich zur Ruhe gesetzter, Auftragskiller ist in Bangkok auf der Suche nach einem achtjährigen Mädchen und wird dabei selber von einem koreanisch/japanischen Auftragskiller gejagt. So simpel die Story, so intensiv empfand ich "다만 악에서 구하소서". Der Film ist sicherlich nicht perfekt, aber Gott hatte mich dieser über einen großen Teil seiner Laufzeit an den Eie... männlichen Geschlechtsteilen gepackt. Wenn modernes Action-Kino doch nur häufiger so gut und intensiv wäre...

          • 9 .5
            BobbyIII 19.04.2021, 23:27 Geändert 19.04.2021, 23:33

            Bin kein großer Fan von Filmkommentaren auf dieser Plattform, die nicht mehr enthalten als ein paar Wörter oder einen Satz, aber hier möchte auch ich mich kurzhalten:
            Überraschend, mindblowing, ansehen!

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            • 8
              BobbyIII 19.04.2021, 17:43 Geändert 19.04.2021, 20:13

              Zugegeben, animationstechnisch wirkt "Xin Shen Bang: Ne Zha Chongsheng" nicht ganz top-notch, eher wie die Cutscenes eines JRPG's (ja, ich weiß, der Film kommt aus China nicht aus Japan, trotzdem) und nicht nur das. Auch die Handlung, Kampftechniken und Storypunkte wirken wie Bausteine eines klassischen Vertreters dieses Game-Genres. Für eine solche Umsetzung hätte es vielleicht nur ein paar mehr Encounter gebraucht.
              Generell muss ich sagen, dass ich kein großer Freund von Fantasy-Filmen bin, habe mich aber dennoch schon dabei erwischt in der Vergangenheit, diese zu mögen, wenn sie in einem asiatischen Sagen-Setting angesiedelt sind und ich muss auch hier sagen, der Film hat mich fantastisch unterhalten!
              Daher ist dieser Film (für mich) mehr als die Summe seiner Einzelteile, denn diese sind nicht sonderlich herausragend. Ich für meinen Teil, hatte dennoch einen Riesenspaß, mit dem ganzen Gesehenen, war involviert, hab mitgelacht und bin mitgegangen. Der Film ist ein Ritt durch Sagen, schöne Bildkompositionen und passende Ideen.

              • 9

                "Endlich normale Leute!" - Dieser durch deutschen massentauglichen (entschuldigt) Schrott-Humor geprägte Satz, könnte trotz der naheliegenden ähnlichen Übersetzung nicht weiter weg von dieser Serie sein. Warum ich gerade diesen dann erwähne? Ich weiß es nicht. Die Übersetzung liegt halt so nahe.

                "Normal People" - die Miniserie mit diesem banalen Titel ist halt alles, nur nicht "normal" - sie ist besonders! Ein Kleinod bestückt mit echten Charakteren, tollen Bildern und Emotionen. Erzählt wird diese On-/Off-Beziehung aber nicht im Stile von Ross und Rachel sondern eher als modernes "Krieg und Frieden" im ruralen und urbanen Irland. Ich habe noch händeringend nach serientechnischen Vergleichen gesucht, konnte aber keinen passenden finden. Und bin letztlich sehr froh darüber, denn "Normal People" sticht einfach aus der modernen Serienmasse auf unzähligen Sendern und Streamingplattformen leuchtend heraus..

                PS: Hoffentlich bleibt es bei der Bezeichnung Miniserie. Ich brauche keine weitere Staffel.

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                • 8
                  BobbyIII 26.12.2020, 14:17 Geändert 26.12.2020, 14:18

                  Der für mich unangenehmste Film, den ich seit langer Zeit gesehen habe. Obwohl der Film lediglich einen Tag abdeckt, in dem eher wenig außergewöhnliches passiert im aktuellen Leben der Protagonistin, ist es genau das, was "The Assistant" in seiner Subtilität so ausgesprochen schwer zu gucken macht. Die Vorstellung, dass das nur einer von vielen Tagen ist, dass diese Personen, einen so gelagerten Tag immer wieder erleben. Es sind die Kleinigkeiten, die einem auf den ersten Blick vielleicht gar nicht auffallen: Die stehengelassenen Tassen der Kolleginnen, in dem arroganten Wissen, dass Jane ja dafür zuständig ist, die herablassenden Blicke der Mitarbeiter, dass Jane nicht schon fertig damit ist, die Krümel wegzuräumen, die vielen Bilder der Frauen, die sie ausdruckt, bei denen man sich denken kann, was der Chef ... .

                  Kitty Green hat mit "The Assistant" einen hochgradig unangenehmen, einzigartigen Blick auf einen Tag geschaffen, der wahrscheinlich in der echten Welt viel häufiger so vorkommt, als es viele wahrhaben wollen. Ich kann es allerdings auch verstehen, wenn sich Zuschauer nicht so auf die erzählenden Kleinigkeiten in diesem Film konzentrieren und vom Film als ganzes eher wenig unterhalten sind. Da kommt es wohl letztlich auch darauf an, was der einzelne Zuschauer von dieser Art Film erwartet. Ich persönlich habe eine gänzlich andere Art Film bekommen, die ich sehr erfrischend in der erzählerischen Armut empfand.

                  Kleiner Kritikpunkt, ich verstehe den Sinn hinter der Episode beim ignorierenden Personaler. Dieses außergewöhnliche am Tag hätte es meiner Meinung nach aber nicht gebraucht. Der Film hätte alleine anhand der Beobachtungen schon genug Futter gehabt.

                  Ach so, Julia Garner ist bestechend gut.

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                  • Das, was die Serie am allerbesten macht, ist es, was sie für mich so schwer zu gucken macht. Ich habe nämlich eine ultra niedrige Fremdschäm-Grenze, die mir schon so einige Filme und Serien, vor allem komödiantische, verhagelt hat, weil ich es nicht ertrage, wenn der Protagonist sich lächerlich macht. Dass "Cobra Kai" in allervorderster Front das geselschaftlich akzeptierte Alpha-Männchen-Gehabe der Prä-2000er auf die Schippe nimmt und sich darüber amüsiert, macht sie einerseits sehenswert, dass Johnny Lawrence so aber aus einer Fremdschäm-Situation in die nächste kommt, für mich fast unschaubar. Es gibt immer wieder Momente, in denen ich an die von mir verklärten Kampffilme der 80er erinnert werde, die damals schon mehr Musikvideos glichen, aber auch Momente an denen ich mir einfach nur die Ohren zuhalten und laut schreien will. Ich kann mir deshalb nach der ersten Staffel immer noch kein Urteil über diese Serie bilden. Einerseits gefällt mir die Herangehensweise, die ich bei einer so späten Serienfortsetzung einer längt vergessen Filmserie nicht erwartet habe, andererseits bereitet sie mir fast schon körperliche Schmerzen

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                    • 5
                      über 7500

                      Kammerspiel im Flugzeug-Cockpit. Tatsächlich mal was neues. Dafür und für die gelungene Authentizität sowie den doch gehobenen Härtegrad des Gezeigten lohnt sich "7500". In den ersten 30-40 Minuten ist dieser auch sehr spannend erzählt, leider schlägt der Film im Anschluss eine Richtung ein, die mich leider fast gänzlich verloren hat. Und so habe ich hier mehr denn je zwei Stories gesehen, wovon ich die erste wirklich gut und die zweite leider misslungen fand.

                      • Moviepilot ist wirklich zur AFD der Filmplattformen geworden. Immer schön polarisieren, um Klicks abzugreifen, die über die Werbung auf den Seiten zu barem Geld werden. Reißerische Überschriften, die eine Seite bestärken und die andere aufregen, dabei ist es eigentlich egal, welche Seite.

                        • 8

                          Ich musste mir "사냥의 시간" in drei verschiedenen Sitzungen über drei Tage verteilt anschauen. So ist es halt, wenn man in seinem Job quasi 24-7 in Bereitschaft ist und zu Hause ein Baby hat. Da ist es ein Luxus, Filme an einem Stück zu schauen. Dennoch hat mich das bei diesem Film nicht gestört und ich kam immer sofort wieder rein und habe mich in der Zwischenzeit auch immer darauf gefreut, weiter schauen zu können. Die Story ist simpel auf einem Bierdeckel zusammenfassbar. Dennoch nicht uninteresant, an vielen Stellen, trotz langer Filmlaufzeit, unheimlich spannend und kurzweilig inszeniert. Vor allem die nahe Zukunft mit leicht dystopischen Anleihen fand ich nett nebenbei erzählt, ohne wirklich etwas hierzu preiszugeben, was auch für die Entwicklung des Plots nicht nötig war. Durch die Farbgebung und den Sound zieht der Film seine Zuschauer rein und unterhält bis zum Schluss wunderbar. Vielleicht werde ich nochmal die Gelegenheit haben, diesen Film in Gänze am Stück schauen zu können. Diese Chance werde ich auf jeden Fall wahrnehmen und darauf freue ich mich bereits.

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                            • 6 .5

                              "The Imitation Game" ist ein technisch und storytechnisch gutgemachter, konventioneller Film. Das klingt nicht begeisternd, ist es auch nicht. Das ist aber auch nicht schlecht, kann sogar trotzdem sehr sehenswert sein. Der Film leidet für mich persönlich (!) aber auch an Dingen, Besetzungen und Tropen, die ich schon zu oft gesehen habe und nicht mehr in Filmen sehen mag und will. Benedict Cumberbatch als Genie mit autistischen Zügen, Charles Dance als Gegenspieler (von den Nazis mal abgesehen), das ständige unnötige Steine in den Weg schmeißen der Protagonisten, das ewige so oft durchgenudelte Missverstehen des Genies. Ich kann da zwar mit etwas Wohlwollen drüber hinweg sehen und Gefallen an "The Imitation Game" finden. Aber ich kann mich nicht komplett davon einnehmen lassen.

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                              • Es ist erstaunlich, wie man hier in guter Regelmäßigkeit mit längst abgedrehten Filmreihen, von denen es keinen neuen News gibt, Klicks zu generieren versucht und das traurigerweise auch noch schafft.

                                • 8

                                  "Ford v. Ferrari" ist die Art Film, die ich liebe. Das liegt noch nicht einmal daran, dass hier die gewohnte Sportfilm-Dramatik (liebe ich) zu Grunde liegt, oder die etwas polierte Hollywood-"Wahre Geschichte" (Auch wenn der Wahrheitsgehalt bei vielen Filmen fragwürdig ist, liebe ich das). Das liegt vor allem an Charakteren, Atmosphäre und Flair. Der Film versprücht einen Blockbuster-Flair, wie ein Film der Ende der 80er oder in den 90ern gedreht worden ist. Es liegt diesem eine Art Filmaufbau zu Grunde, die ich rein objektiv hier nicht in Worten niederschreiben kann, sondern, die ich (und sei es auch nur in meinem Kopf, in meiner Sphäre) so wahrnehme und die in mir gute Gefühle auslöst. Allein aufgrund dieser Art hatte der Film bei mir schon gewonnen. Hinzu kam eine gute Ausstattung, schöne Bilder, überzeugende Darsteller und eine mitreißende Geschichte.
                                  Der Film ist nicht ohne Fehler. Er ist eindeutig zu lang. Man hätte ihn an einigen Stellen einkürzen können, vielleicht müssen. Vor allem der ganze Plot um "Steine-in-den-Weg-Schmeißer" Leo Beebe bekommt zu viele Szenen, es hätten auch eindeutig weniger gereicht. In Gesamtbetrachtung muss ich auch sagen, dass man den ganzen Anfang um Probleme bei Ford und den Part in Italien bei Ferrari auch hätte straffen können, auch wenn ich ihn zu dem Zeitpunkt mitreißend fand.
                                  Dennoch ist "Ford v. Ferrari" ein Film, wie er heute nur noch selten gemacht wird und absolut sehenswert noch dazu.

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                                  • 6
                                    BobbyIII 05.02.2020, 22:48 Geändert 05.02.2020, 22:50

                                    Auf die Tränendrüsen drückender Sportfilm nach wahrer Begebenheit. Normalerweise ist das genau mein Ding. Da kann ich bei Filmen wie "Glory Road", "Remember the Titans", "We are Marshall", "The Greatest Game Ever Played", "Moneyball" (wobei sich letztgenannter trotz Tränendrüse und wahrer Begebenheit dennoch in filmischer Qualität nochmals abhebt) auch über etwaige Unzulänglichkeiten in der Ausstattung, der Dramaturgie, der übertrieben positiven Charakterzeichnung oder der Fiktionalisierung der privaten Geschichten stark hinweg sehen. Hier leider habe ich das zwar auch stückweise gemacht, konnte allerdings nicht in dem Maße ein Auge zu drücken, wie bei den anderen genannten. Dafür wirkt der Film an leider vielen Stellen so, als hätte man es sich zu einfach gemacht. Als wäre man sich die ganzen Zeit bewusst gewesen, dass die großen Gefühle am Ende eh über die Unzulänglichkeiten hinwegtäuschen und man deswegen negative Auffälligkeiten gar nicht erst angehen müsse. Ja bei mir, als großem Anhänger dieser Art von Film, wird das auch irgendwie geschafft, aber nicht so sehr wie bei anderen. Und ich kann mir bei weniger Genre-enthusiastischen Zuschauern vorstellen, dass es "My All-American" gar nicht schafft.

                                    • 6
                                      BobbyIII 30.01.2020, 11:02 Geändert 30.01.2020, 11:04

                                      Einigermaßen positiv überrascht. Nach dem Trailer jedwede Hoffnung in den Film verloren und vielleicht auch dadurch letztlich doch ganz gut unterhalten wurden. Zumindest zu zwei Drittel des Films, der letzte Akt hatte dann leider nicht mehr viel zu bieten. Dennoch überzeugen tatsächlich nach wie vor die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern, Joe Pantoliano als Captain und zwei Momente, im Laufe des Films, die mich überraschenderweise ergriffen haben. Der Film bleibt leider nicht mehr als eine weitere von vielen Randnotizen im Bereich "späte Fortsetzung".

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                                      • 3 .5

                                        Das Paradebeispiel für eine Fortsetzung, die "harder, faster, louder" sein muss und natürlich die Witzschraube nochmal viel fester schraubt. Damit kann ich in diesem Fall einfach nichts anfangen. Seit der Erstsichtung lediglich ein weiteres Mal halb gesehen, während ich den ersten Teil vor allem in meinen Jugendjahren teilweise monatlich geschaut habe. Aber zu diesem Zeitpunkt war Michael Bay bereits nicht mehr der Michael Bay, der er noch 1995 beim ersten Teil oder bei "The Rock" war. Hier war es schon der Transformers Michael Bay.

                                        • 9

                                          Als Michael Bay noch nicht das Budget hatte alles (jedes Auto, Gebäude, Fliege, Staubkorn) in die Luft gehen zu lassen, musste er es pointiert machen. Die Zwischenzeit musste dabei anders gefüllt werden. Hier mit einem unheimlich spaßigen Buddy-Cop-Duo.

                                          Der erste "Bad Boys" hat meine Jugendjahre geprägt. Die VHS hat den Weg in den Videorekorder in guter Regelmäßigkeit gefunden. Es gab sogar den (eigentlich sehr traurigen) Running-Gag eines guten Kumpels, dass wenn wieder eine unserer Katzen verstorben ist (in meiner Jugend leider viel zu viele) ich wieder vor dem Fernseher saß und "Bad Boys" geschaut habe.

                                          Der Film unterhält mich persönlich bis heute actionmäßig sowie auch auf humoritischer Ebene ungemein und gehört zu meinen Lieblings-Actionfilmen aller Zeiten. Allerdings sieht man vor allem Lieblingsfilme der eigenen Jugend gerne durch die rosarote Brille, daher fühl ich mich hier nicht vollständig im Stande eine wirklich objektive Blickweise zu festigen. Und das möchte ich auch gar nicht...

                                          • 7 .5
                                            über 303

                                            Der Film atmet seinen Regisseur aus jeder Pore. Selbst wenn ich nicht gewusst hätte, dass "303" von Hans Weingartner ist, so hätte ich nach 10 Minuten absolute "Die fetten Jahre sind vorbei"-Vibes verspürt. In schönen Landschaftsaufnahmen, die auch eine Ode an das mitteleuropäische Erscheinungsbild sind, wird hier eine Roadmovie-Romanze erzählt, die eher Hülle für systemkritische Unterhaltungen und authentische und sympathische Charaktere bietet. Manchmal ist mir Weingartner in seinen Anschauungen (das zeichnet sich in allen seinen Filmen ab) etwas zu idealistisch. Dafür hatte ich in meinen späten Teenager-Jahren und frühen 20ern einen Softspot, mittlerweile geht man etwas realistischer an solche Themen heran. Hinzu kommt, dass Charaktere in Weingartner-Filmen immer einen Hauch zu themenbereichsübergreifend gebildet sind. Das gilt eigentlich immer für alle Hauptrollen. Auch hätten dem Film an manchen Stellen ein paar Minuten weniger gut getan. Dennoch hatte ich bei dem Film wunderbare Gefühle, die mich auch an vergangene Jahre in meinem Leben erinnert haben. Das waren sehr gute Gefühle.

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                                            • 7 .5

                                              Irgendwo zwischen Millieu-Studie, Elends-Porno, Romanze und Charakter-Drama pendelt Thomas Stubers "In den Gängen" und ist letztlich nichts von alledem. Mit sehr ruhigen Szenen und auch lange stehengelassenen Aufnahmen (muss man sich drauf einlassen können) wird eine unaufgeregte Geschichte erzählt, die mehr ein Auszug eines Daseins als ein genauer Plot ist. Trotz gebeutelter Charaktere schafft es der Film einen liebenswürdigen Mikrokosmos innerhalb des Großmarktes zu erschaffen und Sympathie für eine wortkarge, nicht astreine (gesetzlich, moralisch, in der Stringenz und sogar in der Artikulation) Hauptfigur aufzubauen.

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                                              • 9
                                                BobbyIII 23.11.2019, 20:42 Geändert 23.11.2019, 20:45
                                                über Klaus

                                                "Klaus" ist für mich DIE Filmüberraschung des Jahres 2019. Wer hätte gedacht, dass ich einem Animations/-Zeichentrickfilm aus dem Hause Netflix eine meiner höchsten Bewertungen in diesem Kalenderumlauf verpasse? Ein Film, der einen ironischen, durchweg sympathischen Blick auf traditionelle Weihnachtsbräuche legt und dabei teilweise einen so düsteren Charme versprüht, wie ihn Zeichentrickfilme seit den früheren 90ern (leider) nicht mehr wirklich haben. Das mag die Allerkleinsten vielleicht ein bisschen beängstigen, aber das haben die ganz alten Disney-Filme zum Beispiel auch hin und wieder getan. Dafür fesselt dieser Film den Zuschauer auch mit großer Sympathie für das Gezeigte und bietet diesem tieftraurige und unglaublich herzerwärmende Momente.

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                                                • 6 .5

                                                  Dieser kurze Text enthält keine direkten Story-Spoiler, jedoch Spoiler dahingehend, in welche Richtung sich der Film entwickelt.
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                                                  Anfangs interessant, aber nicht mitreißend, für einen kurzen Part bevor der letzte Akt beginnt fast schon trashiger Actionfilm, entwickelt "The Guest" im finalen Filmdrittel eine vorher ungeahnte Härte und Skrupellosigkeit, die mich dahin sehr überrascht und auch irgendwie fasziniert hat. Gepaart mit einem wirklich bemerkenswerten Soundtrack von Indie-Künstlern war dieser Genre-Mix vielleicht nicht über seine gesamte Lauflänge sehenswert, aber gerade im letzten Drittel ist er es. Und letztlich bleibt einem das am besten im Gedächtnis.

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                                                    BobbyIII 04.10.2019, 20:32 Geändert 04.10.2019, 20:37

                                                    Die Prämisse von "Overlord" klingt nach absolutem Trash-Film. Das besondere an dem Film ist jedoch, wenn man sich die Grundgeschichte einmal zu Gute geführt hat, das unerwartet hohe Produktions-Design. In den Kulissen und Schauplätzen von "Overlord" hätte man auch das nachste zweite Weltkriegsdrama - Drücke auf die Tränendüse und hoffe auf die Oscar-Verleihung - spielen lassen können, man entschied sich allerdings diese kurzweiligen 110 Minuten zu produzieren, die sich selbst, trotz der trashig wirkenden Grundidee, über die gesamte Spielzeit sehr ernst nehmen und zu unterhalten wissen. Noch geiler wäre es wohl, diesen Film ohne jegliches Vorwissen über die Story zu schauen, dann denkt man in der ersten halben Stunde hier ein gänzlich anderes Werk zu sehen (Mist, das hätte ich vielleicht am Anfang schreiben sollen).

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