Mr. Miguwa - Kommentare

Alle Kommentare von Mr. Miguwa

  • Vielleicht verschlägt es die Garveys ja auf eine einsame, mysteriöse Insel. Na ja, eines ist wohl sicher: Es kann nur göttlich werden. Anschnallen bitte!

    5
    • Mr. Miguwa 17.01.2017, 18:50 Geändert 18.02.2017, 21:03

      1. The Leftovers - Staffel 2
      2. Better Call Saul - Staffel 2
      3. Stranger Things - Staffel 1
      4. Game of Thrones - Staffel 6
      5. The Night Of - Staffel 1
      6. Westworld - Staffel 1
      7. Girls - Staffel 5
      8. The Walking Dead - Staffel 7
      9. The Big Bang Theory - Staffel 9
      10. Shameless - Staffel 6

      3
      • 5
        Mr. Miguwa 10.01.2017, 19:24 Geändert 10.01.2017, 20:12

        Westworld ist eine typische nolansche Kreation. Ein hoch interessantes Thema in grandioser Kulisse und mit einem ausgeklügelten Plot. Leider setzt die Serie mehr auf Cliffhanger-Momente, statt auf fein ausgearbeitete Charaktere. Unglaubwürdig agierende Figuren (Felix und Komparse), übertriebene Sinneswandel, die keinen Sinn ergeben und unreflektiert bleiben (William) und Charakterentwicklungen, die ausbleiben müssen, um die Spannung aufrechtzuerhalten (Robert Ford). Im Gegensatz zu Filmen geht es bei guten Serien aus meiner Sicht jedoch in erster Linie um gut ausgearbeitete Charaktere und nachvollziehbare Entwicklungen. Immerhin muss eine Serie das Interesse der Zuschauer über mehrere Staffeln aufrechterhalten und uns an die Figuren binden. Das, was die erste Staffel bisher geliefert hat, reicht für mich nicht aus, um damit geplante vier weitere Staffeln zu füllen. So interessant das Thema rund um die künstliche Intelligenz auch sein mag, besonders originell ausgearbeitet wurde das Thema bisher eigentlich nicht. Ich bin mir sicher, dass hier in den weiteren Staffeln noch nachgelegt wird. Allerdings wird mich das allein wohl weiterhin nicht hundertprozentig überzeugen, wenn die Charakterzeichnung so schwammig bleibt. Die erste Staffel war hochgradig unterhaltsam, spannend, effektreich (wie das Fernsehen und das Kino immer mehr fusionieren ist wirklich beeindruckend!) und stimmte stellenweise auch nachdenklich. Leider können diese Tatsachen dann nicht komplett von Logiklöchern in der Handlung und der fehlenden Charaktertiefe hinwegtäuschen. Westworld ist eine sehr gute Serie, von etwas wahrhaftig Meisterhaften aber leider weit entfernt.

        10
        • 10
          Mr. Miguwa 08.01.2017, 19:10 Geändert 08.01.2017, 20:20

          Es gibt eigentlich keine Worte, mit denen man Six Feet Under kongenial beschreiben kann. Keine andere Serie und kein anderer Film schafft es, die wesentlichen Eigenheiten und Facetten des Lebens so lebensnah und herzergreifend zu porträtieren. Selten wurden die Themen Leben und Tod samt deren Sinn, Liebe, Sexualität sowie allgemein zwischenmenschliche Beziehungen so tiefgründig und mitreißend dargestellt, wie in Six Feet Under. Die Serie und ihre Charaktere sind so zutiefst menschlich gezeichnet und die Bilder der Serie trotz der zurückhaltenden und theaterartigen Inszenierung so aussagekräftig und hypnotisch. Insbesondere die ersten beiden Staffeln der Serie sind meisterhaft; eben weil die Charaktere besonders hier so unreif und inkonsequent agieren, ihre Fehler und ihre Verletzlichkeit aber gleichzeitig so extrem vereinnahmend wirkt. Es ist einfach einzigartig, auf welche Art und Weise diese Serie herausstellt, dass jedes menschliche Leben seine Daseinsberechtigung hat. Überhaupt wurden Leben und Tod noch nie so spirituell und reflektierend betrachtet wie hier. Immer wieder zeigt Six Feet Under ihre unbeschreibliche philosophische Dichtheit, wenn z.B. darüber sinniert wird, warum es eigentlich keine Bezeichnung für Eltern gibt, die ihr Kind verlieren oder warum sich der Sinn des Lebens erst nach dem Tod erschließen sollte. Überhaupt ist diese Serie ummantelt von einer unvergleichbaren Weisheit…

          Alan Ball und sein Team nehmen uns letztlich mit auf eine sinnliche Reise, in der die Charaktere wie auch der Zuschauer eine Selbstfindung durchlaufen. Am Ende steht man vor einem lang geahnten Finale, das trotzdem so plötzlich und eindringlich ist, dass man in der Nacht nach dem Ende kein einziges Auge zu bekommt und auch Tage später noch eine innere Unruhe vernimmt. Nach keinem Film und nach keinem Serienfinale habe ich eine vergleichbare Traurigkeit verspürt und dennoch ein Gefühl von (zurückhaltender) Glückseligkeit vernommen. Weil das Leben trotz seiner Tiefpunkte irgendwie doch eine Bereicherung ist und z.B. selbst ein als ungerecht empfundener und früh eintretender Tod an dieser Tatsache nichts ändert. Denn Six Feet Under zeigt, dass Gerechtigkeit und "Gutes" stets dehnbare Begriffe sind. Tuen ein Vater und sein Sohn "Gutes", wenn sie eine verletzte Taube gesund pflegen, durch die Taube jedoch später eine Kettenreaktion ausgelöst wird, bei der eine Frau stirbt? Spielt der Tod der Frau überhaupt eine Rolle, wenn Sohn und Vater glauben, der Welt einen Gefallen getan zu haben? Wäre die Frau ohne das Einwirken einer Taube trotzdem gestorben? Welche Folgen hätten sich ergeben, wenn Vater und Sohn das Tier seinem Schicksal überlassen hätten? Die Welt ist und bleibt das reinste Chaos, ebenso wie das Leben selbst. Was bleibt, ist das Leben zu genießen und Tiefpunkte und Krisen zu akzeptieren und zu überwinden. Denn fehlerfrei und perfekt ist kein einziger Mensch auf Erden. So unterschiedlich die Menschen auch sein mögen, das haben sie alle gemein; gleichermaßen wie das Sterben. Denn der Tod kommt. Irgendwo. Irgendwann. Irgendwie.

          8
          • Mr. Miguwa 01.01.2017, 15:43 Geändert 01.01.2017, 15:48

            In diesem Jahr freue ich mich im Serienbereich natürlich besonders auf neue Staffeln von Better Call Saul, The Leftovers, Fargo und Game of Thrones. Auf die neuen Serien Westworld und The Deuce warte ich ebenfalls mit gespannter Vorfreude. Auch bei den neuen Folgen von The Walking Dead (dessen 7. Staffel mir bisher außerordentlich gut gefällt) und Twin Peaks werde ich vorbeischauen. Traditionell folgt dieses Jahr noch ein Breaking Bad Rerun und außgewählte und gemütliche Abende mit den guten alten Folgen der Simpsons. Und dann muss ich endlich noch Deadwood weitergucken...

            Im Filmbereich habe ich im Vorfeld meistens gar nicht den Überblick, was uns da alles Geniales bevorsteht; meistens erfahre ich erst von den großen Filmperlen, wenn sie schon im Kino laufen^^. Bisher freue ich mich jedoch auf Silence, Elle, Star Wars: Episode 8, Manchester by the Sea, Die Taschendiebin, Dunkirk, Alien: Covenant und (nach dem genialen Trailer!) Blade Runner 2049.

            4
            • Mr. Miguwa 19.12.2016, 00:12 Geändert 19.12.2016, 19:49

              1. Pulp Fiction
              2. Sieben
              3. Taxi Driver
              4. Einer flog über das Kuckucksnest
              5. Jackie Brown
              6. Memento
              7. Goodfellas
              8. American Beauty
              9. Heat
              10. Eyes Wide Shut

              6
              • 8
                Mr. Miguwa 01.11.2016, 20:03 Geändert 01.11.2016, 21:13

                Eine Coming-Of-Age-Serie, die sich an üblichen Thematiken und Klischees anderer Filme und Serien des Genres bedient, diese aber so herzergreifend und charmant aufbereitet, wie man es selten zu sehen bekommt. Wir sehen hier Charaktere, die sich auf Identitätssuche begeben und typische Probleme des Jugendalters bewältigen müssen. Dabei nicht in Kitsch zu versinken, meistert die Serie allerdings mit Bravur und Leichtigkeit. Nicht zuletzt die Charakterzeichnung und die talentierten Darsteller tragen dazu bei. Obwohl die einzelnen Folgen für sich stehen, gewinnen die Charaktere gerade gegen Ende immer mehr an Tiefe. Die Jugendlichen gruppieren sich, sammeln neue Erfahrungen und legen partiell Vorurteile ab. Nicht nur der Zuschauer bekommt immer wieder vor Augen geführt, wie sich einzelne Charaktere in unterschiedlichen stereotypen gebildeten Gruppen gar nicht so stark voneinander unterscheiden, wie es oberflächlich den Anschein macht...

                "Freaks and Geeks" gelingt dabei ein ausgezeichneter Spagat zwischen Drama und Comedy. Gerade der Humor ist eher unterschwellig und zumeist an Situationskomik gebunden. Der Charme der Serie samt der 80er Jahre Atmosphärik tut sein übriges und macht aus "Freaks and Geeks" eine der unterhaltsamsten und ergreifendsten Serien aller Zeiten!

                Nach Sichtung aller 18 Folgen blutet nun mein Herz. Wie gerne hätte ich die weitere Entwicklung der Figuren doch mit angesehen; wie gerne hätte ich mich noch länger am Charme der Serie erfreut; wie gerne hätte ich noch mehr von Bills trockenen und urkomischen Sprüchen gehört. Die damals frühzeitige Absetzung ist einfach eine Schande. Trotzdem bin ich dankbar für die grandiosen Stunden mit Sam, Lindsay, Daniel, Kim, Bill ♥ & Co. Es waren sicherlich nicht meine letzten!

                7
                  • An die Qualität der ersten vier Staffeln konnte die sechste Staffel nicht anschließen, dafür kamen einige Charaktermomente einfach zu kurz und die zahlreichen Wendungen waren zum ersten Mal ziemlich simpel und vorausschauend. Die sechste Staffel glänzte eher durch ihre epischen Bilder und Momente, die mich auf der subjektiven Ebene jedoch vollendens erreichen konnten. Solange die Serie in ihren abschließenden Staffeln nicht in ihrer Vorhersehbarkeit versinkt und wieder etwas skrupelloser und "intrigenhafter" wird, sehe ich diese etwas versöhnlichere Runde der Serie nicht wirklich kritisch. Das ein (notwendiges) erhöhtes Tempo in der abschließenden Phase einer Serie immer mit einer Einbüße an Charaktertiefe einhergeht, ist kein neues Phänomen. Bei Game of Thrones hält sich das zum Glück noch in Grenzen...

                    6
                    • Mr. Miguwa 16.05.2016, 11:36 Geändert 16.05.2016, 20:43

                      Ein Traum wird wahr, wenn ab Januar kommenden Jahres wirklich die Kameras laufen. Keitel, DeNiro, Pacino und Pesci in einem Mafiafilm von Altmeister Scorsese; das wird ein meisterhaftes Filmereignis des 21. Jahrhunderts! Wenn Scorsese jetzt wieder einmal einem anderen Projekt Vorrang gewährt, werde ich aber wirklich stinkig.

                      18
                      • 3
                          • Mr. Miguwa 07.04.2016, 19:20 Geändert 08.04.2016, 00:31

                            Eine weitere geniale Folge mit einem Cold Opening, der es in sich hat! Tolle Hommage an Im Zeichen des Bösen und Goodfellas; zudem natürlich grandios musikalisch untermalt. Dass war wirklich auf einem Breaking Bad ähnlichen Niveau. So langsam scheint Better Call Saul die Handlung auf die nächste Stufe zu heben. Es sieht ganz stark danach aus, dass Hector Salamanca und seine Geschäfte nun zu einem wesentlichen Teil der Serie werden, was natürlich viel Potential beinhaltet. Außerdem scheint immer offensichtlicher, dass Mike Hector (ohne dessen Wissen) wohl in den Rohlstuhl bringen wird und Gus Mike anheuert, um mit dessen Hilfe sein Imperium nach und nach unabhängig vom Kartell zu betreiben.

                            Ps: Oh Jimmy, du bewegst dich auf einer dünnen Eisschicht. Seine Dokumentenfälschung wird sicherlich nicht lange im Verborgenen bleiben. Wenn ihm da mal nicht bald Mike aus der Patsche helfen muss...

                            7
                            • Mr. Miguwa 27.03.2016, 16:33 Geändert 27.03.2016, 16:35

                              1) 3 (7)
                              2) 4 (6,5)
                              3) 2 (6)
                              4) 1 (6)
                              5) 6 (6)
                              6) 5 (6)
                              7) 7.2 (6)
                              8) 7.1 (5)

                              1
                              • Mr. Miguwa 23.03.2016, 14:45 Geändert 23.03.2016, 14:48

                                Schön zu sehen, wie Better Call Saul die Charaktere immer wieder aufs Neue neu definiert. Sah es am Anfang der Staffel noch so aus, als ob Kim das Gute aus Jimmy herausholt und aufrechterhält, scheint sie dem Saul Goodman in Jimmy nun die freie Laufbahn zu gewähren. Mit dem Kaffebecher, der einfach nicht in den Getränkebehälter des Autos passt, wird metaphorisch deutlich gemacht, dass Jimmy sich einfach nicht anpassen kann, auch wenn es sich ein (kleiner) Teil von ihm vielleicht wünscht. Jimmy manipuliert seine Mitmenschen so lange, bis sie sich ihm anpassen; der Kaffebecher bleibt der Selbe, nur am Behältnis wird geschraubt. Nachdem nun auch Kim außerberuflich von ihrem rechtschaffenen Pfad abgekommen ist und damit Jimmy unweigerlich in seinem Verhalten bestätigt, wird in der nächsten Folge sicherlich ein noch größerer Schritt Richtung Saul Goodman erfolgen. Ich bin gespannt!

                                Ps: Also die Cousins auf dem Dach waren schon ein wenig überzogen^^. Klischeehaft wie schon in Breaking Bad und in disem Fall vielleicht ein wenig zu viel Fanservice aus meiner Sicht. Ken war mir schon zu unpassend, die Autoren sollten es doch bitte nicht übertreiben. Gerade jetzt, wo sich Better Call Saul eigentlich so schön eigenständig entfaltet.

                                6
                                • A mi manera – Ich liebe dich Kim Wexler!
                                  Während Jimmy die Hauptrolle in der letzten Folge an Mike abgegeben hat, gibt er sie in dieser Folge an Kim ab. Wie sie sich den Weg nach oben ehrenvoll und tugendhaft erarbeitet, ist einfach herzergreifend. Ähnlich wie bei Jimmy in Staffel 1 bleiben ihre Bemühungen und ihre Rechtschaffenheit jedoch erfolglos; Kim bleibt trotz allem im Keller verbannt, auch wenn sie im Gegensatz zu Jimmy wohl niemals ihren Pfad verlassen wird. Dafür ist Kim eine zu starke und bodenständige Persönlichkeit.
                                  Die Zeit, die sich Better Call Saul dabei für die Charaktere nimmt, ist einfach einzigartig! Dadurch wird eine Emotionalität erzeugt, wie man sie selten im Kino/Fernsehen erlebt. Die Charakteristiken der Figuren werden nach und nach komplexer und dennoch bleiben unendlich viele Fragen in der Dunkelheit, weil uns immer wieder nur kleine Bruchstücke zugeworfen werden. Chuck und Howard sind diesbezüglich die wohl undurchsichtigsten Charaktere derzeit. Die Autoren spielen immer wieder aufs Neue und famos mit den Sympathien und Antipathien beider Figuren.

                                  In der nächsten Folge wird sicherlich Mike wieder im Vordergrund stehen und durch die Salamancas wird es wohl brenzlich für ihn. In der Unterwelt sind Half Measures nun mal tödlich, dass wird wohl auch Mike noch bitter zu spüren bekommen. Eigentlich hätte Mike aber wissen müssen, dass es so weit kommt. Ich bin gespannt, wie er sich aus seiner Lage herausmanövriert...

                                  7
                                  • 16 Filme nicht gesehen. Aber ob da jetzt großer Nachholbedarf besteht, weiß ich nicht. Ich würde mal eher nein behaupten^^.

                                    4
                                    • Mr. Miguwa 24.02.2016, 14:51 Geändert 24.02.2016, 14:52

                                      Das Leben als Anwalt ist zu nüchtern, zu langweilig - einige werden schöpferisch kreativ beim Musizieren und finden auf diese Weise Entspannung und Erholung; Jimmy dagegen nur in der Unterwelt. Jimmy will Anwalt sein, Jimmy will Krimineller sein. Er taucht in zwei Welten ein, bekommt alles was er will und das ohne jegliche Konsequenzen. Mein Atmen stockt, wenn ich Jimmy bei seinem aktuellen Höhenflug erlebe; weil der Zuschauer ganz genau weiß, dass es böse enden wird. Das Ende macht beispielsweise unmissverständlich klar, dass die Beziehung zwischen Jimmy und Kim niemals ein Happy End nehmen wird, auch wenn es in der vergangenen Staffel Momente gab, an denen man naiv daran festhalten wollte. Eine tragische Tragödie, die dazu noch famos mit urkomischen Szenen der ersten Klasse vermengt wird (Squat Cobbler"-Szene) - eine Mischung die extrem abwechslungsreich und erfrischend in der Serienlandschaft ist. Better Call Saul hat es endgültig geschafft, sich mit ihrer Geschichte, dem Erzähltempo und ihrer unverwechselbaren Atmosphäre aus dem Schatten seines großen Bruders zu lösen. Die Serie ist kein selbstgefälliger Fanservice, sie formt ihre eigene(n) Charakterstudie(n) und etabliert sich als eigene Marke in der Fernsehlandschaft - dramatisch, humorig, skurril, absurd, tragisch, spannend, traurig - und das alles in einzigartigen ästhetischen Bildern. Konkurrenzloses TV derzeit!

                                      9
                                      • Ken loses again...

                                        Wenn am Ende der Episode die hypnotischen Klänge von Dave Porter erklingen, die Harmonie und Tragik auf so wundervolle Weise vereinen, wird mir bewusst, wie sehr mein Herz an dieser Serie hängt. Von der ersten bis zur letzten Sekunde grandios. Wen interessiert es da noch, dass man weiß, wo die Reise endet? Better Call Saul dreht den Spieß um und macht aus der endgültigen Verwandlung zu Saul Goodman ein einziges Mysterium. Für mich jetzt schon das Serienhighlight in diesem Jahr!

                                        6
                                        • Ich will aus einem Freund natürlich keinen Feind machen. Daher auch noch mal von mir am späten Abend : Herzlichen Glückwunsch zum Kommentar der Woche! Es wurde ja auch mal Zeit, dass du ausgewählt wirst^^.

                                          3
                                          • Von mir auch noch mal nachträglich herzlichen Glückwunsch zum Kommenar der Woche! Mehr als verdient ;).

                                            5
                                            • 7
                                              Mr. Miguwa 09.02.2016, 21:38 Geändert 12.02.2016, 21:41

                                              Ein alter Mann, ein Rasenmäher, eine wortkarge 390 Kilometer Tour – nicht auch nur für eine Sekunde in der Langatmigkeit unterzugehen, das schafft eben nur ein Meister wie David Lynch. Der Regisseur war schon seit Anbeginn ein virtuoser Meister der Atmosphäre und Bildkomposition. Mit „The Straight Story“ erreicht die Kamerapoesie jedoch eine neue Dimension. David Lynch weicht von seinem geliebten Mystery und Surrealismus Einlagen bzw. Elemeneten ab und präsentiert uns, wie der Filmtitel unmissverständlich vermuten lässt, eine geradlinige Geschichte mit hypnotischen audiovisuellen Bildern in himmlischer Atmosphäre...

                                              Alvin Straight begibt sich in „Th Straight Story“ auf eine alleinige Reise zu seinem schwerkranken Bruder, mit dem er seit Jahren zerstritten ist. Sein einziger unausgesprochener Begleiter – der Tod. Doch der Tod wird optimistisch und sanftmütig präsentiert; alles andere würde auch mit der Poesie des Films im Widerspruch stehen. David Lynch vereint Nachdenklichkeit und Leichtigkeit innerhalb der 111 Filmminuten stets auf eine wundervolle Weise. Das Altwerden, der Tod, Lebensweisheiten, Spiritualität in der Natur; alle nachdenklichen Thematiken werden nicht mit dem Vorschlaghammer präsentiert, sondern sanft und wirkungsvoll eingearbeitet. Die kaum in Worte zu fassende Authentizität und Unbeschwertheit des Films reicht aus, um die Nachdenklichkeit beim Zuschauer imposant zu entfachen und anzuregen.

                                              Richard Farnsworth spielt (?!) den Protagonsiten dabei grandios charismatisch. Er ist leicht und sanft wie der Film selbst und strahlt dennoch eine unglaubliche Aura aus. David Lynch veleiht dem Schauspieler und seiner Figur dabei stets die angemessene und nötige Würde. Wie Alvin um die brüderliche Liebe kämpft – einfach wunderschön. Auch wenn der Zerfallsprozess Alvins eingeleitet wird und er ohne seine zwei Krückstöcke nicht mehr weit kommt, lebt und bebt sein Herz wie eh und je.

                                              Mit "The Straight Story" stellt David Lynch einmal mehr seine Vielseitigkeit unter beweis und zeigt dem Zuschauer nach „Der Elefantenmensch“ sein zweites Werk mit dem zentralen Thema rund um die Menschlichkeit, dabei ebenso ungezwungen emotional und natürlich wie schon zuvor.
                                              Schön > schöner > am schönsten > The Straight Story

                                              11
                                              • Mr. Miguwa 09.02.2016, 19:29 Geändert 09.02.2016, 19:29

                                                Schöne Liste Mr. Phil :). 50% der aufgezählten Regisseure wären wohl auch in meiner Top 10 vertreten. Altmeister Martin Scorsese fehlt mir hier aber auf jeden Fall noch und aktuelle Regisseure wie Quentin Tarantino oder die Coen Brüder wären bei mir ebenfalls nicht mehr wegzudenken ;). Aber das ist natürlich alles subjektiv...

                                                4
                                                • 10
                                                  Mr. Miguwa 05.02.2016, 23:00 Geändert 05.02.2016, 23:09

                                                  Die Realität: unbedeutend, ernüchternd, seelenlos, eiskalt und inhaltslos wie eine kleine blaue Schachtel. Der Traum: hypnotisierend, wunderschön, magisch; eine Flucht aus eben jener Realitat und die Erschaffung eines perfekten Lebens, in dem alles möglich ist. Der Traum ist eine Verarbeitung, eine Verdrängung all seiner schlimmsten Taten und Erlebnisse. Doch irgendwann hat auch der allerschönste und friedvollste Traum ein Ende und entpuppt sich als reinste Illusion. Man wird zurückgelassen in der Dunkelheit, die einen nach und nach eingeholt hat...

                                                  Mit "Mulholand Drive" nimmt der Meister und Alleskönner David Lynch die Traumfabrik komplett auseinander. David Lynch präsentiert uns die Stadt der Engel mit all ihrer Reizüberflutung, den aufgesetzten Fratzen und scheinheiligen Freudentänzen und grenzt sich mit seiner Filmperle deutlich von dem guten alten Hollywood ab. Ein Filmstudie wird regiert von einem kleinen Mongo hinter einer Glasscheibe; Schauspieler werden für ein Filmprojekt geradezu willkürlich besetzt; der nicht perfekte Espresso für einen Filmstudio-Boss wird von diesem angewidert ausgespuckt; der Kreativitat eines Regisseurs sind klare Grenzen gesetzt. Diese Missbilligung Hollywoods bekommt der Zuschauer in einem mysteriösen und spannenden Thriller serviert, wie es im Buche steht. Wie kein anderer schafft es David Lynch eine atemberaubende und mystische Atmosphäre aufzubauen, die ihresgleichen sucht. Die Straße der Finsternis, bestückt mit faszinierenden Lichtern und unendlich hohen Palmen, endet in einem hochpolierten Vorhof. Der Zuschauer lässt sich von dieser magischen Atmosphäre und schließlich der spannenden Detektivgeschichte rund um zwei Frauen (großartig gespielt von Laura Harring und Naomi Watts), die versuchen ein Geheimnis zu lüften, berieseln. Am Ende wird der Zuschauer wohl mit mehr als einem Fragezeichen zurückgelassen, sodass man geradezu dazu angehalten wird, sich den Film noch ein weiteres Mal anzusehen. Trotz der wirren Groteske scheint ,"Mulholland Drive" im Gegensatz zu Lynch' "Lost Higway" in seinen Grundzügen jedoch durchsichtig(er) bzw. greifbar(er), sodass man am Ende nicht komplett in der Dunkelheit stehen bleibt.

                                                  David Lynch kam mit "Mulholland Drive" aus meiner Sicht auf dem vorläufigen Höhepunkt seines Schaffens an. Ein Film, der sein ganzes Potential wohl erst bei wiederholten Sichtungen offenbart und sicherlich nie an Reiz und Magie verlieren wird. Großartig! Meisterhaft! Unbeschreiblich!

                                                  13
                                                  • 1. Pulp Fiction
                                                    2. Jackie Brown
                                                    3. Reservoir Dogs
                                                    4. Inglourious Basterds
                                                    5. Death Proof
                                                    6. Kill Bill: Volume 2
                                                    7. Kill Bill: Volume 1
                                                    8. Django Unchained

                                                    5