Mr. Miguwa - Kommentare

Alle Kommentare von Mr. Miguwa

  • Uh du hast mit Succession angefangen sehe ich gerade? Schaust du aktuell gerade die 4. Staffel? Was sagst du bisher zur Serie? Ich habe gerade erst die letzte Staffel zu Ende geschaut, die ich ebenfalls wieder sehr stark fand.

    1
    • Gute Idee! Werde ich auch mal einrichten. Solange man hier drunter noch kommentieren darf, ist das eine gute Notlösung.

      2
      • @moviepilot: Bitte überdenkt noch mal die Abschaffung des Gästebuches! Dass ihr die Kommentarfunktion unter den News abschaltet ist eine Sache, aber der Community hier praktisch komplett die Möglichkeit des Austausches untereinander zunehmen, ist wirklich mehr als tragisch. Man kann nur hoffen, dass die knapp 400 Kommentare unter diesem Artikel doch nicht auf taube Ohren stoßen und der Community zumindest ein kleiner, wichtiger Teil der gemeinsamen Vernetzung und des Austausches erhalten bleibt.

        11
        • ACHTUNG SPOILER!!
          Ich muss auch sagen, dass ich die Rückkehr der Beiden vollkommen unnötig fand. Zumal ihr Auftritt uns absolut nichts Neues über Jimmy erzählt. Dass er die Zusammenarbeit mit den Beiden forciert, wussten wir schon durch Breaking Bad. Immerhin war es Saul, der Walt in seiner Schule einen Besuch abstattet und ihn praktisch zu einer Zusammenarbeit nötigt. Er stellt den Kontakt zu Gus her und als Walt in Staffel 3 zeitweilig aus dem Geschäft aussteigen will, unternimmt er alles, um das zu verhindern. Die Rückblicke sind also am Ende tatsächlich purer Fanservice. Natürlich werden sie mit etwas Subtext als Parallele zu den aktuellen Ereignissen in Omaha präsentiert, aber erzwungen fühlen sie sich trotzdem an. Gravierender finde ich allerdings, dass diese Rückblenden den Erzzählfluss stören. Man wird dadurch förmlich aus der Geschichte herausgezogen. Man hatte wohl Angst, die Fans zu vergraueln, wenn man die spannungsarme Gene Storyline nicht zusätzlich etwas aufpeppt. Finde ich insgesamt sehr schade. Die Serie hätte sich hier gerne mehr Zeit nehmen dürfen für die Charaktere, statt Gene bei seiner x-ten Gaunerschaften zu zeigen und das Ganze mit übertriebenen Fanservice zu servieren.

          2
          • Starke Auswahl! Vertigo habe ich zufällig letzte Woche seit Ewigkeiten mal wieder gesehen. Übrigens das erste Mal in 4K - Wahnsinn, was man da aus dem Bild noch mal raus geholt hat! Ein absolut zeitloses Werk von der Titelsequenz bis zur letzten Szene. Ganz zu schweigen davon, dass der Film einfach eine unglaubliche Bildsprache besitzt und es absolut außergewöhnlich ist, dass dieser Film teilweise mit 20-minütigen Sequenzen ohne Dialoge auskommt. Bild und der grandiose Score von Bernard Hermann lassen die Geschichte für sich sprechen. Heutzutage fast schon undenkbar.
            Mir ist übrigens erst jetzt bewusst geworden, was für ein wahnsinnigen Einfluss der Film auf viele Filmschaffende wie Lynch oder auch Kubrick gehabt haben muss. Ich kann mich natürlich irren, aber Kubricks "Behind the Jupiter"-Szene in 2001 wirkt doch maßgeblich von der psychedelischen Traumsequenz in Vertigo beeinflusst.

            1
            • Bester Film:
              1. Blade Runner
              2. Blue Velvet
              3. Videodrome
              4. Shining
              5. Terminator
              6. King of Comedy
              7. E.T. der Außerirdische
              8. Die Unzertrennlichen
              9. Der Elefantenmensch
              10. Angel Heart

              Bester Animationsfilm:
              1. Die letzten Glühwürmchen
              2. Das Schloss im Himmel
              3. Mein Nachbar Totoro
              4. Nausicaä aus dem Tal der Winde
              5. Kikis kleiner Lieferservice

              Bester Soundtrack:
              1. Blade Runner
              2. Terminator
              3. Thief
              4. Tenebrae
              5. Jäger des verlorenen Schatzes

              Bester Schauspieler:
              1. Robert DeNiro (Wie ein wilder Stier)
              2. Dennis Hopper (Blue Velvet)
              3. Jeremy Irons (Die Unzertrennlichen)
              4. Rutger Hauer (Blade Runner)
              5. Jack Nicholson (Shining)

              Beste Schauspielerin:
              1. Sigourney Weaver (Aliens)
              2. Linda Hamilton (Terminator)
              3. Geena Davis (Die Fliege)
              4. Daryl Hannah (Blade Runner)
              5. Shelley Duvall (Shining)

              7
              • Mr. Miguwa 30.03.2020, 00:39 Geändert 30.03.2020, 00:45

                Für mich waren eigentlich alle Craig Filme nach dem großartigen Casino Royale, der die Reihe mit einer nie dagewesenen Härte und emotionalen Tiefe modernisierte, eine Enttäuschung. Ein Quantum Trost hat mir aufgrund der Weiterentwicklung von Bonds Charakter und seinem rauen Stil durchaus zugesagt, scheiterte dann aber an der dünnen Story, der unfokussierten Handlung und der Wackelkamera. Sam Mendes hat die Reihe dann endgültig gegen die Wand gefahren, in dem er die Story rund um Quantum wieder fallen ließ (nur um sie einen Film später zwanghaft wieder aufzugreifen^^) und praktisch aus dem Nichts wieder den Bond zurückbrachte, den wir schon Jahrzehnte davor kannten. Na ja, spaßig bleiben die Filme dennoch irgendwo, auch wenn man aus dem Neustart mehr hätte machen können. Ich glaube nach der Craig-Ära muss erneut Martin Campell anrücken, um die Reihe ein 3. Mal zu retten^^.

                6
                • Als Max Candy hat er wohl die menschlichste und liebenswürdigste Rolle in einem Tarantino-Film verkörpert, vollkommen befreit von jeglicher Überzeichnung und einer einzigartigen Coolness. Ich habe leider noch nicht allzu viel von ihm gesehen, doch das, was ich gesehen habe, reicht aus, um zu sagen, dass Robert Forster eine unglaubliche Aura und Leinwandpräsenz hat. Gerne hätte ich ihn nochmals als mysteriösen Staubsaugerverkäufer in Better Call Saul gesehen...

                  Möge er in Frieden Ruhen :(.

                  11
                  • 5
                    Mr. Miguwa 12.10.2019, 01:03 Geändert 12.10.2019, 22:59

                    El Camino, das von vielen Fans in blinder Euphorie erwartete Sequel zu Breaking Bad, ist endlich erschienen. Dass Vince Gilligan ein kleiner Meister der Charakterstudien ist, dürfte nach Breaking Bad und Better Call Saul hinlänglich bekannt sein. Doch auch er ist eben kein gottähnlicher Messias und Jesses offene Ende in Breaking Bad ließ eigentlich nur zwei Varianten zu: erneute Gefangenschaft oder langersehnte Freiheit. Diese ultimative Frage beantwortet der Film wie erwartet, viel mehr scheint er jedoch nicht erzählen zu wollen. El Camino findet seinen Weg hin zu irgendeiner bedeutsamen Story nicht. Diese muss viel mehr durch mehr oder weniger belanglose, in Fanservice getränkte Rückblenden ausgeschmückt werden oder durch fragwürdig schlechte Polizeiarbeit sowie einem hartnäckigen Staubsaugerverkäufer künstlich gestreckt werden. Und weil Vince Gilligan sich wohl ganz genau seiner dünnen Story bewusst ist, macht er das, was er am besten kann – eine Charakterstudie. Doch gibt es hier keinen Charakter mehr zu erforschen, denn die Persona Jesse wurde bereits in Breaking Bad bis zur kleinsten Facette durchleuchtet…

                    Vince Gilligan liebt sein Serienuniversum, seine Figuren und nicht zuletzt Schauspieler Aaron Paul; bereits in Staffel 1 bewahrte er Jesse vor dem frühzeitigen Serientod. Mit diesem Hintergrundwissen ist eigentlich längst bekannt, wie seine Version von Jesses Schicksal aussieht. Schade nur, dass er dem phantasiereichen Zuschauer diese Version „aufdrängen“ muss. Am Ende zerstört dieser Epilog eines Epilogs zwar nicht das Erbe von Breaking Bad, bereichert es aber auch nicht wirklich. El Camino punktet mit einem großartigem Aaron Paul, seiner handwerklichen Perfektion und schafft es auch, einen gewissen Unterhalungsfaktor herzustellen. Da es El Camino in einigen Momenten letzlich geschafft hat, mich an meine große Liebe zu Breaking Bad zurück erinnern zu lassen, ist der Film für eingefleischte Fans doch irgendwo eine Empfehlung Wert. Aber am Ende bleibt auch das Gefühl, dass El Camino äußerst nichtssagend und belanglos ist. Inmitten der ungewohnt vielen Logikfehler und einer weniger experimentierfreudigen Inszenierung ist das Sequel ein sehr ungewohnter Zwiespalt.

                    11
                    • Eine Serie, die vor allem durch ihre langsame und ausgeklügelte Charakterentwicklung lebte, wird jetzt in Form eines Films im 2-Stunden-Format fortgeführt? Im Vordergrund: Jessies Geschichte, die am Ende von Breaking Bad doch eigentlich so wunderbar offen gelassen wurde? So hoffnungsvoll ich auch auf Vince Gilligan schaue, kann man einiges doch wirklich mal der Phantasie des Zuschauers überlassen. Ich bleibe weiterhin sehr skeptisch und dafür dass Breaking Bad ein persönlicher Meilenstein in meinem Leben als Film- und Serienfanatiker ist, lässt mich das Projekt doch überraschend kalt. Aber die Neugier ist doch irgendwo ziemlich groß, insbesondere die Geheimniskrämerei seit Ankündigung des Projektes trägt natürlich dazu bei. Die Hoffnung, dass das Ganze hier nicht nur nostalgischer Fanservice ist, bleibt in jedem Fall. Bitte enttäusche mich nicht Vince Gilligan!

                      8
                      • So allmählich glaube ich ja, die Hälfte der Redaktion verliert nach dem Ende von Game of Thrones ihren Arbeitsplatz, wenn ich mir die Überschriften hier durchlese.

                        5
                        • 6

                          Ich habe es tatsächlich geschafft, die letzten vier Wochen keine einzige der neuen GoT-Folgen zu gucken und dies spoilerfrei überlebt. Gestern gab es dann endlich die lang ersehnte Überdosis und all meine Befürchtungen haben sich (leider) bewahrheitet. Die Macher scheinen auf ein lang geplantes Finale zu zusteuern, werfen hierfür aber nahezu alles über Bord, was die Serie einst auszeichnete. Mittlerweile definiert sich die Serie nicht mehr über interessante, komplexe, vielschichtige Charaktere - diese werden viel mehr so zurecht gebogen, um das überstürzte Ziel zu erreichen und/oder um lang ersehnte (aber leider langweilige) Fanwünsche zu befriedigen. Die Geschichte vieler Figuren scheint ja schon seit mehreren Staffeln aus erzählt - und überhaupt werden nahezu alle Figuren in dieser Staffel Abziehbilder ihrer selbst. Dabei wäre es ein Leichtes, diesen Mangel zu verschleiern, indem man solche Charaktere sterben lässt (oder sich alternativ Unterstützung von besseren Schreiberlingen holt). Aber selbst im großen Kampf mit dem Nachtkönig, der als Antagonist über sieben Staffeln aufgebaut wurde, entkommen alle wichtigen Charaktere teils mehrmals aus schier ausweglosen Situationen. Seit Staffel 6 versinkt Game of Thrones in ihrer Vorhersehbarkeit und geistreiche Dialoge und interessante Intrigen weichen immer mehr dem großen Spektakel. Und jetzt wo der Nachtkönig endlich besiegt ist - der sich letztlich als lauwarmer MacGuffin herausstellt - und sich die Serie endlich wieder auf die alte Stärke hätte zurück besinnen können, kommt das schlechte Writing stärker zum Tragen denn je. Denn vieles, was Game of Thrones in Folge 4 in Ansätzen richtig macht (Intrigen, Machtkampf, Allianzen), versagt in der Umsetzung - nicht nur in den schlechten Dialogen oder durch zahlreiche Logikfehler, sondern auch in übereilten und zwanghaft konstruierten Charakterentwicklungen (Dany?!), die mir Angst vor den finalen Folgen machen. Ich hätte nie gedacht, dass die Serie das auf so einen (Um)weg erreicht...

                          12
                          • Mr. Miguwa 20.01.2019, 00:09 Geändert 20.01.2019, 00:43

                            Eine Top 10 aufzustellen, fällt mir bei den Serien schwerer als bei den Lieblingsfilmen, dafür gibt es einfach zu viele, die mich auf unterschiedliche Art und Weise begeistert haben. Aber immerhin bei der Top 5 gibt es doch eine mehr oder weniger klare Abstufung:

                            1. Breaking Bad
                            Eine Serie mit grandios ausgearbeiteten Charakteren und Handlungsbögen, die es wie keine Zweite versteht, nervenzerreißende Spannung zu erzeugen, ohne dabei ihre Authentizität zu verlieren. Eine Serie, die genau im richtigen Moment das Gaspedal anzieht und die Handlung zur Psychoanalyse und zur Verarbeitung ethnischer und moralischer Grenzüberschreitungen unserer Figuren im richtigen Moment entschleunigt. Und nicht zuletzt: Eine Serie, die meine Leidenschaft für die gesamte Film- und Serienwelt auf eine vollkommen neue Stufe gehoben hat. Ja, Breaking Bad wird bei mir wohl auf ewig die unangefochtene Nummer 1 bleiben.

                            2. Six Feet Under
                            Eine Serie, die so eindringlich ist, als würde der Heilige Geist in den Körper eindringen (nein, ich bin nicht religiös^^). Six Feet Under hält mir den Spiegel des eigenen Lebens vor Augen: Im Kampf gegen eigene Verfehlungen und (alltägliche) Miseren, in der immer wiederkehrenden Erkenntnis der eigenen Unvollkommenheit und nicht zuletzt im Streben nach etwas Größerem und Höherem. Es kommt nicht oft vor, dass mich etwas zu Tränen rührt, doch diese Serie hat es geschafft. Six Feet Under ist die Heilige Schrift des 21. Jahrhunderts in Serienform - sie wird mich sicherlich noch bis zum Sterbebett begleiten und vielleicht darüber hinaus...

                            3. The Leftovers
                            Ähnlich wie Six Feet Under eine Serie über Glaube, Menschlichkeit sowie Schmerz und Trauer. Diese Trauerbewältigungsstudie schickt die Charaktere und den Zuschauer gleichermaßen auf eine emotionale Reise und auf die Suche nach Sinn und Bestimmung des Lebens, nach Erlösung und nach der Entdeckung des Ursprungs. In ihren Dialogen und Geschichten präsentiert sich The Leftovers praktisch als eine Neuauflage der Bibel, erzählt in göttlich poetischen Bildern. Und mit der „anderen Seite“ (Folge 2.08) führt The Leftovers ganz nebenbei eine neue Ebene des seriellen Erzählens ein. Die Serie entreißt einem das Herz und überschüttet es mit Emotionen. Jede Episode ist ein kleines Meisterwerk.

                            4. Die Sopranos
                            Ein Mafiaboss geht zum Psychiater – der Beginn einer Ära. Selten war eine Serie analytischer und die Entwicklung der Charaktere so ausgereift und facettenreich. James Gandolfini in der Rolle seines Lebens; eine solch authentische und eindringliche Performance habe ich nicht oft erlebt.

                            5. Lost
                            Egal, wie gut oder schlecht das Ende war, Lost war und ist ein unglaubliches Erlebnis. Keine andere Serie hat die (Serien-)Welt mit ihren Fantheorien und -debatten mehr durchgerüttelt, wie diese. Und trotz aufgeblasener Mysterien, Rätsel und Cliffhanger hat Lost nie ihre Figuren aus den Augen verloren.

                            Danach wird eine feste Rangfolge schwerer. Ebenfalls ganz oben mit dabei sind jedoch: Better Call Saul, Hung, Game of Thrones, Fargo, Olive Kitteridge, Boardwalk Empire, True Detective, The Wire, Avatar, Scrubs, The Deuce u.v.m.

                            7
                            • 5
                              Mr. Miguwa 01.07.2018, 13:59 Geändert 01.07.2018, 15:01

                              In der 2. Staffel von Westworld hat sich die Serie offensichtlich mehr denn je von dem damaligen TV-Phänomen Lost inspirieren lassen, die die Serienlandschaft mit ihren Mysterien und den darauffolgenden Fantheorien und -debatten nachhaltig beeinflusste. Und auch wenn Westworld diesem Beispiel folgen will, hat sie den Kern von Lost komplett verfehlt. Während bei Lost die Rätselkrämerei nicht mehr als ein netter MacGuffin war und die zahlreichen Methapern biblischen Ausmaßes sich den Charakteren beugten, programmiert Westworld das Grundgerüst der Serie völlig neu. Westworld macht die Mysterien zum Pulsschlag und verschachtelt die Handlung ohne tieferen Sinn und ohne dramaturgischen Nutzen für aus dem Nichts kommende Twists und WTF-Momente. Die klischeebeladenen Figuren scheinen den Machern in all dem Wirrwarr völlig egal, kann man sie doch für den nächsten Cliffhanger einfach umprogrammieren oder in eine neue Hülle pressen.

                              Selbst thematisch kommt die Serie über interessante Ansätze, die in pseudointellektuelle Dialoge gepresst werden, nicht hinaus. Für eine HBO-Serie ziemlich enttäuschend und als neues Zugpferd des Senders schon gar nicht zu gebrauchen. Gerne würde ich eine Lindelof Variante des Ganzen sehen. Die hätte sicherlich mehr Charakter (schlechtes Wortspiel) und mehr Poesie vorzuweisen…

                              4
                              • Für mich war Snyders Watchmen schon immer zu wirr und verschachtelt, ohne dabei wirklich tiefsinnig zu sein. Auch wenn sich die Verfilmung stilistisch von Marvels Fließbandfilmen abheben mag, konnte er mich mit seinem (recht konventionellen) Inhalt nicht überzeugen. Habe die Comics zwar nie gelesen, für mich wirkte Watchmen aber wie eine möglichst detailgetreue Verfilmung, die dabei aber nicht dem Ruf der ach so vielschichtigen und revolutionären Comics gerecht wird (sollte die Comics vielleicht endlich mal lesen, um mir hier ein abschließendes Urteil zu erlauben^^). Freue mich deshalb um so mehr auf eine Neuverfilmung und vor allem Neuinterpretation von Master Lindelof. Ich finde es traurig, dass sein Ruf durch das Lost-Ende noch immer so geschädigt ist. Dabei lebt Lost doch von so viel mehr als von dem (zugegebenermaßen etwas befremdlichen und unbefriedigenden) Finale. Und spätestens seit The Leftovers dürfte Lindelof doch ein für alle Mal bewiesen haben, dass er ein ganz großer Geschichtenerzähler und kreativer Kopf mit einem unglaublichem Feingefühl für Drama, Spiritualität und vielschichtigen Charakteren ist. Bin gespannt, was er uns diesmal hin zaubert. Eine Neuinterpretation einer Vorlage ist meistens besser als eine schlichte Comic/Buchverfilmung. Denn eine Handschrift zu kopieren ist weitaus schwieriger, als seine eigene auszuleben. Und im Falle von Lindelof wäre eine einfache Kopie doch wirklich Verschwendung von Talent.

                                Ach Lindelof, ich weiß, es wird so oder so göttlich!

                                2
                                • Mr. Miguwa 14.01.2018, 17:27 Geändert 14.01.2018, 17:28

                                  Definitiv Here and Now! Weil ich mal wieder richtig Bock auf eine Charakterstudie einer dysfunktionalen Familie im Stile von Six Feet Under habe. Und wenn es einer drauf hat, mich erneut zu begeistern, dann ist das Alan Ball. Der Trailer sieht jedenfalls schon mal großartig aus.

                                  https://m.youtube.com/watch?v=pWqRw4NfFDA

                                  3
                                  • 1. The Leftovers
                                    2. Better Call Saul
                                    3. The Deuce
                                    4. Fargo
                                    5. Mindhunter
                                    6. Master of None
                                    7. Twin Peaks: The Return
                                    8. Stranger Things
                                    9. Game of Thrones
                                    10. Girls

                                    Weiterhin potentielle Kandidaten, die ganz oben auf meiner Watchlist stehen:
                                    - O.J. Simpson: Made in America
                                    - The Handmaids Tale
                                    - Halt and Catch Fire

                                    7
                                    • 9

                                      Fazit nach Episode 7:

                                      Schön, dass sich Lynch mit bloßer Nostalgie nicht zufrieden gibt. Das wäre doch auch zu einfach gewesen...

                                      Ich hätte nicht gedacht, dass Twin Peaks noch einmal eine so faszinierende und ergreifende Wirkung bei mir entfacht. Liegt wohl paradoxerweise daran, dass ich nie ein allzu großer Fan der Originalserie war, die mir oftmals einfach zu seifenopernmäßig, zu melodramatisch und zu hysterisch war. Umso mehr begrüße ich es, wenn Lynch seinen "alten Stil" selbstironisch auf die Schippe nimmt, indem er uns Zuschauern das altbekannte Laura Palmer Portrait vor die Linse hält, die Twin-Peaks-Theme voll aufdreht und den Ex-Schläger / (mittlerweile) Cop los plärren und jaulen lässt (Episode 4).

                                      Twin Peaks - The Return hat wenig mit der Originalserie gemein und wird dagegen globaler: Statt der Suche nach einem Mörder in einer geheimnisvollen Kleinstadt steht nun die Suche nach Orientierung in einer fremden, neuartigen Welt im Vordergrund (Kafka lässt grüßen). Es hat einfach was Poetisches, dem guten alten MacLachlan auf seiner Identitätssuche (oder eher Rehabilitation) in seinen herrlich mechanischen und triebgesteuerten Bewegungen zu begleiten. Nichts ist so, wie es einst war. Twin Peaks selbst verkommt zu einem zweitrangigen Nebenschauplatz. Der Vorhang für New York und Las Vegas wird geöffnet; das Geheimnisvolle der Großstadt wird verklärt. Der einst so schlagfertige und geistreiche Cooper wird zu einem einzigen Spielball, der der Gesellschaft vollkommen ausgeliefert scheint. Und selbst Sekretärin Diane bekommt ein Gesicht. Willkommen in der postpostpost(...)modernen Welt. Obwohl die Suche nach Antworten weiter voranschreitet, steigt am Ende doch das Ungewisse exponentiell an und obsiegt. Ach Lynch, was habe ich dich vermisst.

                                      8
                                      • Breaking Bad 11x (S1-4; S5 4x)
                                        Lost 7x (S1-3; S4-5 3x; S6 1x)
                                        Dexter 6x (S1-4; S5 2x; S6-8 1x)
                                        Simpsons ca. 5x (S1-10)
                                        Six Feet Under 3x
                                        Scrubs 3x
                                        Die Sopranos 2x
                                        The Leftovers 2x (S1-2)
                                        Fargo 2x (S1)
                                        Hung 2x
                                        Californication 2x
                                        Chuck 2x

                                        5
                                        • Mr. Miguwa 13.07.2017, 20:12 Geändert 13.07.2017, 20:12

                                          Dass The Leftovers nicht mal eine Nominierung erhalten hat, ist einfach eine bodenlose Frechheit! Der Mainstream scheint selbst hier alles andere wegzudrängen.

                                          Wert und Qualität dieser Veranstaltung = Null

                                          4
                                          • Toller Abschluss der Staffel, der unglaublich ruhig und dennoch höchst dramatisch daher kommt (im Übrigen hat keine Folge bisher so auf musikalische Untermalung gesetzt, wie diese hier).

                                            Nach Kims Unfall gibt es ein (letztmaliges?) Erwachen der guten Seite in Jimmy, die von Chuck in der wohl bitterbösesten Szene der Serie sogleich mit Füßen betreten wird. Da macht es eigentlich nur Sinn, dass Chuck stirbt, da diese (letzten!) Worte somit gleich doppelt so schmerzhaft sein dürften. Jetzt muss Jimmy nur noch Kim entrissen werden und der Saul Goodman in ihm kann sich komplett entfalten.

                                            Für alle, die die Wartezeit schon jetzt nicht mehr ertragen können, hier eine nette Kettleman-Bonus-Szene:
                                            https://www.youtube.com/watch?v=5RQpVA6gMh0

                                            4
                                            • Damon Lindelof? HBO? Mehr Information brauche ich gar nicht, um in Euphorie zu verfallen. Solange er die kreative Freiheit bekommt, die er braucht, kann das eigentlich nur gut gehen.

                                              9
                                              • 4
                                                Mr. Miguwa 04.06.2017, 16:02 Geändert 04.06.2017, 16:05

                                                So richtig warm werde ich mit den Netflix Original Serien irgendwie nicht, weil sie sich zumeist als seichte Unterhaltung statt als scharfsinnige Charakterstudien herausstellen. So bleiben auch die Figuren in Tote Mädchen lügen nicht schablonenhafte Abziehbilder, deren Motive und Entwicklungen meist twistartig in die Serie eingeworfen und selten wirklich nachvollziehbar aufgebaut werden.

                                                Viel schlimmer ist jedoch die Tatsache, dass dem Zuschauer die Kernaussage der Serie dermaßen plakativ präsentiert wird, dass man nur die Augen verdrehen kann. Zudem wird die zentrale (und wenig originelle) Botschaft "sei nett zu deinem Mitmenschen" ad absurdum geführt, in dem der Selbstmord der jungen Hanna Baker als Racheakt an ihren vermeintlichen Freunden präsentiert wird. Narzisstisch und pubertär legt die Protagonisten ihre Gründe für den Selbstmord offen.Scheinbar muss das Krankheitsbild der Depression neu definiert werden, wenn jemand vor einer Selbsttötung noch 7 Kassetten bespricht, um es seinen Mitmenschen heimzuzahlen. Die Schuld wird somit fast gänzlich anderen zugeschrieben; eine Selbstreflexion findet nicht wirklich statt und der Antrieb für die Selbsttötung scheint letztlich lediglich Hass und Wut gewesen zu sein. Soziale Isolation, Antriebslosigkeit, geringes Selbstwertgefühl etc.: All diese Faktoren einer Erschöpfungsdepression werden nur am Rande behandelt und eigentlich komplett in den Hintergrund geschoben bzw. gedrängt. Statt Innenperspektive wird nur die Außenperspektive bedient. Die Mitmenschen sind die Täter, Hanna selbst nur das Opfer. Tiefgreifende Analyse von depressiven Menschen? Fehlanzeige!

                                                Kitschig, pubertär, überdramatisierend (inklusive poppigen Soundtrack) und mit Logiklöchern überhäuft. Bei der Grundthematik wäre definitiv mehr drin gewesen...

                                                11
                                                • SPOILER zu Breaking Bad & Six Feet Under!

                                                  Ich finde es ehrlich gesagt schwierig, sich bei einer Serie auf nur einen bestimmten emotionalen Moment festzulegen. In den meisten Kommentaren werden allgemein bekannte Schlüsselmomente von Serien herausgehoben, wobei ich sagen muss, dass mich häufig auch viele "kleinere Momente" stark berühren. Besonders bei Breaking Bad stechen neben den großen Gänsehautmomenten wie das Ende von Crawl Space oder Janes Tod auch die meditativen, hypnotischen Momente hervor, in der oftmals keine großen Worte fallen (Walters Gewissenskonflikt rund um Krazy8 (1.02 + 1.03), die Bekanntmachung Walters Genesung (2.09), Jesse, der Janes Tod verarbeiten muss und sich immer und immer wieder ihre Anrufbeantworter-Ansage anhört, um ihrer Stimme zu lauschen (3.01) etc.). Auch bei Six Feet Under gibt es neben dem bombastischen Tränendüsenfinale natürlich viele weitere Momente, in der mich diese nahezu unbeschreibliche Zartheit und die Lebensweisheiten der Serie stark berührt haben. Besonders hervorheben muss ich hier Ruth Schmerz über die Entfremdung zu ihren Kindern (emotionaler Höhepunkt in 2.05), Nates und Brendas großer Beziehungsstreit (2.11), das Begräbnis Lisas Leiche (4.01) oder Davids Entführung (4.05). Letztlich sind Breaking Bad und Six Feet Under die beiden Serien, die mich emotional am meisten mitgenommen haben und da kann und will ich mich auch nicht auf eine einzelne Szene festlegen. Aber auch Lost oder The Leftovers haben mich in vielen Momenten stark berührt, wenn auch hier auf eine andere, typische aufdringlich dramatisierende Lindelof Weise (keineswegs negativ zu verstehen ;)).

                                                  1
                                                  • 8

                                                    http://ew.com/tv/2017/03/09/better-call-saul-season-3-trailer-gus/

                                                    Oh man, das wird großartig!

                                                    4