7 Filme, die Malte ordentlich Appetit machen

23.02.2012 - 08:50 UhrVor 13 Jahren aktualisiert
Heute wird es leckerlich bei Meine glorreichen Sieben.
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Heute wird es leckerlich bei Meine glorreichen Sieben.
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Essen ist in Filmen oft ein Beiwerk der Handlung, nur ein Mittel, um die Charaktere an einen Tisch zu bekommen. Daneben gibt es aber auch Filme, die ihre Mahlzeiten zelebrieren. Selbst wenn sie mit der Handlung nichts zu tun haben.

Essen ist etwas Wunderbares. In Filmen dienen aber selbst die köstlichsten Speisen oft nur dazu, die Figuren an einen Tisch und zum Reden zu bringen. Sie sind nichts weiter als ein Teil des Settings und sollten nicht zuviel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Das ist nicht weiter schlimm, aber oft werde ich ganz nervös, wenn der leckere Kuchen oder Braten wegen irgendeiner spannenden Begebenheit auf dem Teller zurückgelassen wird.

Es gibt auch andere Filme. Solche, die das Essen zelebrieren und sei es nur durch den genüsslichen Gesichtsausdruck der Figuren. Oder durch eine besonders schöne Inszenierung. Offensichtliche Kandidaten wie Chocolat, Charlie und die Schokoladenfabrik, Super Size Me, Eat Drink Man Woman oder Big Night lasse ich außen vor, denn meine Zunge kitzeln besonders folgende Filme.

Blues Brothers, weil Blues und Soul Food Hand in Hand gehen
Die Blues Brothers Jake (John Belushi) und Elwood (Dan Aykroyd) wissen noch, wie Schlemmen funktioniert. Als sie einen alten Kollegen von seiner Arbeitsstelle in einem Nobelrestaurant rekrutieren wollen, bestellen sie erst einmal die halbe Karte. Auch im Rest des Films werden so leckere Speisen wie Pfeffersteaksuppe, in Champagner marinierte Shrimps oder Mississipi Mud Pie serviert. Die Küche im Film ist so exquisit, dass ein Restaurant sogar einen Abend mit allen darin vorkommenden Köstlichkeiten organisierte. Ich wäre gern dabei gewesen.
Ein Menü für die Könige

Inglourious Basterds, weil nur Hans Landa so schön Sahne bestellt
Es ist wirklich eine Pracht, wie Christoph Waltz in Inglourious Basterds die gute Milch frisch von der Kuh in einem Zug austrinkt. Besser noch ist aber die Szene im Pariser Restaurant, als er für sich und Shosanna (Mélanie Laurent) einen leckeren Apfelstrudel bestellt. Die Sahne kann ich förmlich auf der Zunge spüren, wenn Christoph Waltz sie charmant nachbestellt. Das Geklacker der Gabel an seinen Zähnen und die Kaugeräusche machen die Essgewohnheiten des Judenjägers Hans Landa nicht nur angsteinflößend, sondern auch appetitanregend.
Attendez la crème…

Twin Peaks, weil Kaffee und Kuchen mit Dale Cooper am Besten schmecken
Es gibt auf der ganzen Welt keinen so großen Genießer, wie Special Agent Dale Cooper (Kyle MacLachlan). Sein glücklicher Gesichtsausdruck beim Kaffeetrinken, sein untrügliches Exzellenzzeugnis damn good coffee und seine Tradition, sich jeden Tag mit einer guten, heißen Tasse zu beschenken, brachte mich dazu, bei jeder Folge selbst eine Kanne aufzusetzen. Ohne Milch, natürlich. Dazu kommen die zahlreichen Szenen im Double R, dem Twin Peaks Diner, wo es laut Agent Cooper den besten Kirschkuchen der Welt gibt. Ich mag Kirschkuchen nicht einmal, aber wenn ich Twin Peaks schaue, kann ich mir nichts besseres vorstellen. Eine gute Entscheidung von David Lynch, mit seinem Twin Peaks-Cast eine Kaffeewerbung zu drehen.
Kaffee auf japanische Art

Death Proof – Todsicher, weil echte Männer eben so Nachos essen
Ich war noch nie so unglücklich, mir im Kino Popcorn statt Nachos geholt zu haben. Im zweiten Film von Quentin Tarantino in dieser Liste (es hätten mehr sein können) isst Kurt Russell den wahrscheinlich saftigsten Teller Nachos der Welt. Er greift ohne Rücksicht auf Verluste in den halb zerlaufenen Käse hinein und stopft sich einen ganzen Haufen in den Mund. Es hört sich so an, als würde jemand immer wieder mit der Faust in ein Fass mit Guacamole schlagen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mir läuft dabei das Wasser im Mund zusammen.
Fltsch, crunch, crunch, crunch, Fltsch, crunch, crunch

The Big Lebowski, denn ein guter White Russian ist wie eine richtige Mahlzeit
Keiner bringt den Genuss eines guten Drinks so gut herüber wie Jeff Bridges a.k.a. The Dude. White Russian ist sein Stammgetränk und hat sich seit den ersten Sichtungen des Films auch bei mir zu einem solchen entwickelt. Das Klicken der Eiswürfel im Glas, die perfekte, leicht braune Farbe und das genüssliche Ablecken von Jeffs vollgesogenem Bart beschwören den Geschmack des alkoholischen Milchgetränks bei jeder Sichtung wieder hervor. Das, und der echte White Russian in meiner Hand.
Careful man, there’s a beverage in here!

Chihiros Reise ins Zauberland, denn unrealistisches Essen ist leckeres Essen
Für ihr frevelhaftes Verhalten werden die Eltern der kleinen Chihiro in diesem Anime von Hayao Miyazaki in Schweine verwandelt. Aber wer kann ihnen schon verübeln, sich der leckeren, scheinbar herrenlosen Speisen angenommen zu haben, die in dem mysteriösen Küstendorf aufgetischt waren? Die Zeichner und Animatoren von Ghibli verstehen es, Essen in Szene zu setzen. Teilweise ist nicht einmal erkennbar, was für merkwürdige Fabelwesen da gerupft und gebraten wurden, aber zumindest ich wollte auch einmal hineinbeißen.

Soul Kitchen, weil Fatih Akin sogar billigen Drecksfraß lecker aussehen lässt
Nochmal in Richtung Soul Food geht es mit Soul Kitchen. Die Multi-Kulti-Komödie von Fatih Akin trifft nicht jeden Geschmack, wusste mich aber auf jeden Fall durch ihr Essen zu begeistern. Komischerweise machte mich der Tiefkühlfraß am Anfang des Films noch mehr an, als die Küche für den feinen Gaumen in der zweiten Hälfte des Films. Die Liebe zum Essen ist einfach im gesamten Film spürbar, so dass sogar Kartoffelsalat aus dem Aldi-Pott mit in uraltem Fett frittiertem 50 Cent-Cordon Bleu wie eine wahre Delikatesse aussieht.
Mmmmm, Hygiene…

Bei welchen Filmen bekommt ihr Appetit?

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