Comedy- & Horror-Ikone John Landis wird 60

03.08.2010 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
John Landis
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John Landis sorgte besonders in den 1980er Jahren mit Kultfilmen wie Blues Brothers und American Werewolf für filmische Meilensteine im Komödien- und Horrorfach. Heute feiert der amerikanische Produzent, Regisseur und Drehbuchautor seinen 60. Geburtstag.

Wir treten John Landis bestimmt nicht zu nahe, wenn wir behaupten, dass seine Blütezeit als erfolgreicher Regisseur längst hinter ihm liegt. Aber die hatte es in sich: In den 1970er und 1980er Jahren beglückte er die weltweite Filmgemeinde mit zahlreichen Komödienklassikern wie Ich glaub, mich tritt ein Pferd, Blues Brothers, Die Glücksritter und Der Prinz aus Zamunda und sorgte mit American Werewolf für einen Meilenstein des Horrorgenres.

Der 1950 in Chicago geborene John Landis schmiss in jungen Jahren die High School, um bei der 20th Century Fox als Botenjunge anzuheuern. Mit süßen 18 wagte er den Sprung über den großen Teich, wo er bei der jugoslawisch-amerikanischen Produktion Stoßtrupp Gold als Produktionsassistent unterkam. Danach blieb er in Europa und verdingte sich als Stuntman und Statist, unter anderem auch beim Italo-Western Spiel mir das Lied vom Tod. Später sollte John Landis über seinen reichen Erfahrungsschatz sagen: “Ich habe schon jeden Job erledigt, den ein Filmset so hergibt, außer Make-Up. Moment mal, ich hab schon Make-Up gemacht. Ich habe schon jeden Job erledigt, den ein Filmset so hergibt, außer Haare frisieren.”

Solche Aussagen machen deutlich, dass sich hinter der Brille und dem mittlerweile ergrauten Vollbart ein vor Lebensfreude und Witz sprühender Filmfreak verbirgt, der seine größten Erfolge dementsprechend auch im Komödienfach gefeiert hat. Angefangen beim – vor Witz und Genrezitaten überschäumenden – Low-Budget-Monstermovie Schlock – Das Bananenmonster über die Sketchparade Kentucky Fried Movie und die kultige College-Komödie Ich glaub, mich tritt ein Pferd schrieb und inszenierte John Landis 1980 seinen ersten Meilenstein. John Belushi und Dan Aykroyd sind im Musikfilm Blues Brothers im Auftrag des Herrn unterwegs und verschrotten dabei die bis dato meisten Polizeiautos der Filmgeschichte. Neben den beiden Blues Brothers zählten auch Eddie Murphy und Chevy Chase zu seinen bevorzugt eingesetzten Darstellern, die ihm mit Die Glücksritter und Der Prinz aus Zamunda bzw. Spione wie wir und ¡Drei Amigos! einige erfolgreiche Komödien bescherten.

Zwischen all diesen Lachorgien gönnte sich John Landis mit American Werewolf 1981 einen Ausflug ins Horrormilieu und fabrizierte einen bis heute für seine Atmosphäre, Musik und Effekte bewunderten Kultklassiker. Alleine die Szenen, in denen sich Hauptdarsteller David Naughton in einen Werwolf verwandelt, jagen uns noch immer einen Schauer über den Rücken. Der Erfolg des Films machte den damals gerade auf den Popthron gestiegenen Michael Jackson auf John Landis aufmerksam und es kam zur Zusammenarbeit beim Musikvideo von Thriller, das alle Superlative sprengte und zum bis dato aufwendigsten, teuersten, längsten, erschreckendsten und für viele auch besten Videoclip aller Zeiten avancierte und das Konzept der Musikvideos revolutionierte.

Nach den eher mäßigen Komödien Oscar – Vom Regen in die Traufe, Bloody Marie – Eine Frau mit Biss und Beverly Hills Cop III blieb es lange Zeit ruhig um John Landis. Seine letzten beiden Spielfilme Blues Brothers 2000 und Die Again hat er im Jahr 1998 inszeniert, der erwartete Erfolg blieb jedoch aus. Seitdem wartet der Filmemacher laut eigener Aussage auf ein passendes Drehbuch, das er einer Inszenierung würdig erachtet und das auch von den Studiobossen gebilligt wird. In der Zwischenzeit verdingt sich John Landis mit einer Doku hier und einem Werbespot da, wofür er sich jedoch selbst schämt, denn aus seiner Sicht kommt er sich als Werbefilmer so vor, als würde er das Geld stehlen, statt es sich zu verdienen. Kein Zustand also, der einem Kultregisseur seines Formats gerecht wird.

Pünktlich zu seinem 60. Geburtstag steht nun das langerwartete Regie-Comeback von John Landis in den Startlöchern. Dabei handelt es sich um die schwarze Komödie Burke & Hare – Wir finden immer eine Leiche, die sich um die Morde der beiden schottischen Serienkiller Burke (Simon Pegg) und Hare (Andy Serkis) im Edinburgh des 19. Jahrhunderts dreht. Laut John Landis dürfen wir uns auf ein charmantes Gagfeuerwerk in der Tradition von Ladykillers und Adel verpflichtet freuen, mit dem der Regieveteran auf seine alten Tage an seine früheren Erfolge anzuknüpfen versucht.

Zur Feier des Tages präsentieren wir euch ein Interview aus dem Jahre 2007, in dem John Landis auf seinen Kultfilm Blues Brothers zurückblickt:

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