Produzent Michael Bay - Der hervorragende Geschäftsmann

27.10.2014 - 08:55 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
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Bombastisches Krawallkino - das kann Michael Bay. Wir alle kennen ihn als Regisseur der von Kritikern ungeliebten Transformers-Filme. Doch egal, was man von dem Mann als Künstler halten mag, so ist er eines ganz gewiss: ein hervorragender Geschäftsmann.

Die meisten Filmbegeisterten kennen den US-amerikanischen Regisseur und Produzenten Michael Bay vermutlich aus den seit 2009 regelmäßig zelebrierten Zerstörungsorgien der Transformers, die jedes Mal aufs neue mit vollem Erfolg an den internationalen Kino-Charts einschlagen und dabei beim Großteil der Kritikerlandschaft verhasst sind. Auch die vorherigen Projekte des im Jahr 1965 geborenen Kaliforniers bestachen nicht gerade durch Tiefgründigkeit, doch immerhin bedienten Bad Boys - Harte Jungs und Armageddon - Das jüngste Gericht zu ihrer Zeit noch ein Publikum, das zumindest etwas über anspruchslose Horrorfilm-Fans und 13-jährige Teenager hinausging.

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Seit gut 10 Jahren ist Michael Bay jedoch auch als Produzent durchaus präsent im Filmgeschäft tätig. Im Jahr 2003 gründete er, zusammen mit den Produzenten Andrew Form und Brad Fuller, die Produktionsfirma Platinum Dunes, die sich vornehmlich auf Neuauflagen älterer Horrorfilme spezialisiert hat - viele davon Klassiker aus den Siebzigerjahren. Los ging es gleich im Jahr 2003 mit dem Remake zum Horrorklassiker Blutgericht in Texas, mit dem wenig bescheidenen Namen Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre, inszeniert vom deutschen Regisseur Marcus Nispel. Dieser spielte bei einem Mini-Budget von gerade einmal 9,5 Millionen Dollar weltweit über 107 Millionen Dollar ein - ein lukratives Geschäft. 2005 ging es weiter mit Amityville Horror - Eine wahre Geschichte. Budget: 19 Millionen Dollar. Weltweites Einspielergebnis: über 108 Millionen Dollar. Ein weiterer Kassenerfolg.

Es folgten Texas Chainsaw Massacre: The Beginning, The Hitcher und im Jahr 2009 der Dreifachschlag Freitag der 13. (wieder Marcus Nispel), Horsemen und The Unborn, bei dem interessanterweise Comic- und Drehbuchautor David S. Goyer das Drehbuch schrieb und Regie führte - ein weiterer kritischer Misserfolg. Beachtlich, hatte Goyer doch erst kurz zuvor beim Drehbuch zu Christopher Nolans Kritikererfolg The Dark Knight mitgewirkt. Aber 76 Millionen Dollar weltweites Einspielergebnis bei einem Produktionsbudget von 16 Millionen Dollar gaben auch diesem Projekt wieder einmal recht.

Es folgten A Nightmare on Elm Street, die Originalproduktionen The Purge - Die Säuberung und The Purge 2 - Anarchy und schließlich zuletzt das Reboot Teenage Mutant Ninja Turtles, der erste Nicht-Horrorfilm in Platinum Dunes qualitativ bedenklicher Produktionsgeschichte und mit knapp 375 Millionen Dollar schon jetzt (Stand: 22. Oktober 2014) ein weiterer Kassenschlager in der Filmographie des Michael Bay.

Mit den Serien Black Sails und The Last Ship ist der Produzent mittlerweile auch ins Seriengeschäft eingestiegen - eine Entwicklung, die von einem Geschäftsstandpunkt aus nur logisch ist, erfährt das lukrative Geschäft der TV-Serien doch in den letzten Jahren einen riesigen Boom. Wenn sich mit einer Sache Geld verdienen lässt, dann scheint der pfiffige Geschäftsmann nicht fern. 

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Für seine Konsequenz muss man dem Unternehmer aber fast schon Respekt zollen, denn für die nahe Zukunft lässt sich erstmal keine Kursänderung des Trashfilm-Dampfers Platinum Dunes erkennen. Michael Bay wird mit Sicherheit weiterhin munter im Seriensektor mitmischen und auch kommende Filmprojekte versprechen nicht gerade kreative Revolutionen - nicht, dass das ernsthaft irgendjemand erwarten würde. Mit Ouija - Spiel nicht mit dem Teufel bekommen wir am 5. Februar 2015 den nächsten lauen Horroraufguss serviert (immerhin kein Remake, aber eine Brettspielverfilmung), The Purge 3 wird seine beiden Vorgänger ganz getreu der Horrorfilm-Sequel-Regel vermutlich ebenfalls eher unterbieten als andersherum und auch ein 3D-Reboot von Freitag der 13. dürfte selbst eingeschworene Genrefans nicht gerade in freudiger Erwartung vom Stuhl fallen lassen.

Möglicherweise bietet ja zumindest der am 5. Februar 2015 anlaufende Project: Almanac, ein Found-Footage-Film über die Erfindung und den Missbrauch einer Zeitmaschine, einmal Unterhaltung etwas kreativerer Natur. Allerdings lässt bereits der Titel wieder eher wenig Originalität vermuten - vielleicht sind Parallelen zum fast 30 Jahre alten Zurück in die Zukunft aber auch reiner Zufall, wer weiß!?

Was haltet ihr von Michael Bay? Gibts es Filme von ihm bzw. Platinum Dunes, die euch gefallen? 

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