alex023 - Kommentare
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Alle Kommentare von alex023
» I love you, Hazel Grace. «
Heute nach 3 Tagen beendet. So gorgeous, beautiful, whatever. Ich hoffe, dass bei dem Trailer der "Wallflower"-Effekt eintritt, aber man kann eigentlich aus diesem schon erahnen, dass der Film toll werde müsste. Nur ist er gesamt dann nicht so geil. Aber der Film wird das bestimmt, diese Story kann man nicht ruinieren. Gutes Casting, Shailene Woodley ist großartig und passend! Ich freu mich auf den August, auch wenn ich ihn erst ein paar Wochen später werde sehen können.
»Ich mache ganz Italien unsicher.«
Strahlend blaue Augen, glänzend schwarzes Haar und ein gebräuntes Gesicht: Alain Delon verkörpert den eher mittellosen Tom Ripley, der für den Milliardärssohn Philippe Greenleaf arbeitet. Schon von Beginn an merkt man die Spannung zwischen beiden, die sich zunächst als Freunde ausgeben, was sich aber recht bald als große Farce herausstellen wird. Tom erklärt ihm, er wolle ihn umbringen und sein ganzes Geld an sich nehmen – und tut dies dann auch. PLEIN SOLEIL ist dann vor allem auch ein atmosphärisch derart dichter Thriller, dass man seinen Blick nicht vom Bildschirm abwenden kann, für die gesamte Laufzeit quasi gefesselt da sitzt und die Auflösung herbeisehnt. Schafft er es? Wobei es dann doch irgendwie klar ist, dass Tom hier kein positives Ende erleben kann. Dafür ist das alles eine viel zu große Gefahr. Denn in jeder Sekunde, jeder einzelnen Szene ist diese Gefahr, die Bedrohung spürbar, durch den verspielten Klavier-Score unterlegt – dabei sieht es oberflächlich alles so schön aus. Es ist fast schon grotesk, wenn Tom und Philippe auf dessen Boot sitzen und darüber reden, wie Tom denn plane, ihn zu beseitigen und an sein Geld zu kommen und gleichzeitig die Sonne strahlend am Himmel steht, die Hitze sogar für den Zuschauer spürbar ist und beide mit verschmitztem Lächeln pokern. Es ist die Eigenart, die nicht nur das französische, sondern auch europäische Kino der 60er-Jahre ausmacht: diese Einfachheit, quasi Simplizität in der Inszenierung, die in ihrer Wirkung dann doch so grandios ist. Dabei muss man gar nicht mal die eloquente Kamera erwähnen, weil sie dann dementsprechend kein entscheidendes oder besonderes Element ist (abgesehen von der allerletzten Szene; hier messe ich dem durchaus eine sehr tiefgreifende Bedeutung zu). Delons Spiel, gepaart mit Ronets ergibt zu Beginn etwas sehr Leichtes, Angenehmes, obwohl man – wie erwähnt – gewisse Spannungen bereits spürt, da sie praktisch die milde, windige Luft Italiens elektrisieren in ihrer ganzen Subtilität. René Clément gelingt mit PLEIN SOLEIL (oder dem durchaus schicken deutschen Titel NUR DIE SONNE WAR ZEUGE) ein Kunststück des Thriller-Genres, angefangen von der Atmosphäre bis zur schauspielerischen Darbietungen. Dabei erfahren wir durchdachtes Drehbuch, was stets den Schwung behält, der nötig ist und gegen Ende ein besonders perfides Ende erfindet, welches den Zuschauer ganz schön aufregen könnte, da der (jedoch offensichtliche) Ausgang gar nicht gezeigt wird und der eigenen Vorstellungskraft überlassen wird.
Es ist aber auch vor allem dieses „Fin“ am Ende, was den Zuschauer dann nach einer so rasanten, bedrohlichen Fahrt durch eine Geschichte um Reichtum, Verrat und Mord; um Macht, Liebe und Freundschaft – durchaus wieder einmal eine solche, die elementare Dinge auf eine neue, eigene Weise kombiniert, ohne dass man etwas völlig Neues sieht – schon noch eine Weile über das Gesehene nachdenken lässt. Wenn dort die Sonne am Horizont steht, das Wasser glitzert und wir wissen, dass Tom gerade eben nur ganz kurz vor dem Paradies gescheitert ist, stimmt es traurig und fröhlich zu gleich. Denn er kommt mit seinem Verbrechen nicht durch, aber hätten wir es ihm vielleicht doch sogar gegönnt. Warum man immer mit dieser Art von Personen mitfiebert, ist vielleicht ein Phänomen, was an anderer Stelle mal einer genaueren Untersuchung unterzogen werde sollte.
Fazit: Cléments PLEIN SOLEIL ist ein einerseits atmosphärisch-dichter, bedrohlicher, aber andererseits auch wunderschöner Thriller mit einem fesselnden Alain Delon in der Hauptrolle, der nicht nur eine der fast schon essentiellen Geschichten des Kinos (in dem Fall: eine Geschichte, immer und immer wieder, aber immer anders erzählt) auf eigene Weise, mit der besonderen persönlichen Note erzählt, sondern auch dazu aufruft (subjektiviert), einmal über das eigene Verhältnis zu gewissen filmischen Figuren nachzudenken.
BITTE! BITTE! BITTE!
Gut, dass ich den Scheiß nicht mehr schaue.
Gesneaked!
Es ist wieder passiert und ich werde nicht lange darüber meckern: man geht eben ein gewisses Risiko ein bei der Sneak, aber die fast schon allgegenwärtige Regelmäßigkeit der schlechten Filme ist schon erschreckend. Dennoch macht mir dieses Kinojahr etwas Sorgen: hier war es so zu erwarten, aber insgesamt enttäuschen die groß angekündigten Filme doch schon sehr. Bloß Scorsese und Jonze halten das Zepter noch hoch. Aber ich bin geduldig und warte erst mal ab; mein Zwischenfazit ist jedoch von Enttäuschung geprägt.
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»You're not just an analyst anymore, you're operational now.«
Zugegebenermaßen kenne ich mich im Jack Ryan-Universum mal so gar nicht aus, aber das ist mir auch relativ egal hierfür. Wie eingelesen ist JACK RYAN: SHADOW RECRUIT nun eine Art Reboot mit völlig neuer Handlung, weshalb ein Einwand in jene Richtung sowieso wegfällt. Chris „der neue Captain Kirk“ Pine verkörpert Jack Ryan (oder John? Ich hab das nicht ganz verstanden…), einen Mann, der motiviert von den Anschlägen an 9/11 Marine wird und in Afghanistan kämpft, dabei jedoch verwundet wird. Nach seiner Genesung wirbt ihn die CIA als Analysten an, der an der Wall Street „aufpassen“ soll. Doch bald wird er zwangsweise zum Agenten umfunktioniert.
Ich könnte so viel kritisieren an diesem wirklich durchaus schwachen Werk, aber das würde womöglich den angemessenen Rahmen sprengen. Die Frage, die sich mir hauptsächlich stelle, war: braucht diese Welt noch einen Superagenten nach James Bond und Jason Bourne? Andere Ableger hatten mich schon jeher kalt gelassen und so wäre es auch hier gewesen. Man könnte das alles ja abwenden, wenn man denn wenigstens mal einen qualitativ hochwerten Film inszenieren würde. Doch diese Eigenschaft kann man lediglich der teuer aussehenden und sicher kostspieligen Produktion zuschreiben, denn die ist hochwertig und professionell. Ansonsten mangelt es jedoch an allem, vor allem Ideen schienen nicht viele da gewesen zu sein. Packt man eine eigentlich typische, populistische Kalter-Kriegs-Story in die Moderne, mischt sie mit allerlei heutigen Ängsten wie finanziellem Ruin, schaut mal eben bei der UN vorbei, klebt auf alles eine fette Portion Pathos und Patriotismus und schon ist der schnucklige Agenten-Thriller fertig. Das Problem, aber wie angesprochen bei weitem nicht das einzige, ist, dass der Film nie wirklich in Fahrt kommt. Er hat quasi mehrere – zwei oder drei – Höhepunkte, die aber einerseits so richtig altbacken, klischeebeladen und vorhersehbar sind, und andererseits den Zuschauer auch völlig kalt lassen. Dazu gesellt sich dann noch das unterirdische, völlig inspirationslose Drehbuch, was dem Ganzen so oder so den Garaus macht. Da werden (vor allem im letzten Abschnitt) absolut sinnbefreite, lächerliche und ungewollt situationskomische Dialoge den eigentlich passablen Darstellern in den Mund gelegt, dass man fast nur schmunzeln kann (nebenbei der einzig wirklich positive Nebeneffekt des Films); alles ist praktisch überfrachtet von Redundanz und Vorhersehbarkeit. So wird hier mal stilistisch und inhaltlich die »Jason Bourne«-Reihe zitiert, da mal ab und zu auf die »James Bond«-Reihe gezeigt, ohne dabei irgendwie auf eine schöne Weise eine Hommage oder Ähnliches zu fabrizieren. Zudem muss man noch die unheimlich nervige Präsenz der schrecklichen Keira Knightley anmerken; nicht umsonst wurde Chris Pines Charakter Jack Ryan bei Auftritten ihrer Figur mehrmals mit „Erschieß sie!“ aufgefordert.
Fazit: JACK RYAN: SHADOW RECRUIT entpuppt sich dann als nichts anderes als das, was man schon vom Trailer her erwarten konnte. Kenneth Branagh soll lieber bei seinem Shakespeare bleiben und bloß nicht nochmal einen Russen spielen. Inhaltlich kann man es nur müde lächelnd oder ernsthaft verärgert als populistischen Dreck in die Mülltonne verfrachten, inszenatorisch und narrativ stehen wir einer mittelgroßen Katastrophe gegenüber. Dieser aalglatte, völlig charakterlose Film ist nun wirklich nicht etwas, was man sich anschauen sollte.
Aus gegebenem Anlass: das ist nun meine 1000. Filmbewertung hier und wenn ich dabei rekapituliere, wie das alles angefangen hat, wird mir schon ganz schwindlig. Es war eine fast schon unglaubliche Entwicklung, die da stattgefunden hat. Wenn man Filme immer nur als Unterhaltungsmedium wahrnimmt, mal hier, mal da einen schaut, vornehmlich abends am Wochenende, dann kann man sich nicht restlos begeistern. Natürlich liebte ich schon damals Star Wars, aber das war’s dann fast auch. Doch irgendwann kommt im Leben von jedem Filmfan der Moment, in dem man die Kunstform erkennt. Der Moment, in dem man realisiert, dass hinter „Film“ mehr steckt als bloße Unterhaltung, als Lachen und Action. Dann erfährt man tiefergehendes, inhaltlich-berauschendes. Man beginnt sich zu interessieren für das Medium, welche Genres es gibt, wie die Schauspieler und vor allem wie die Regisseure heißen, wie man etwas filmt, welche Musik benutzt wird – eben all das, was auch die Inszenierung oder die generelle Aufmachung eines Films betrifft. Und darüber bin ich wirklich unendlich froh, denn ich könnte mir ein Leben ohne dieses Medium kaum vorstellen (ebenso wie ein Leben ohne Musik – wer will sowas schon?). Gerade deshalb bin ich auch ebenso froh, dass es hier eine solch tolle Plattform zum regelmäßigen Austausch gibt. Es gibt hier so viele tolle Leute, die man sonst niemals auf irgendeine Art und Weise kennen lernen würde. Dementsprechend: auf die nächsten 1000 und weitere unendliche Diskussionen und tolle Community-Aktionen!
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»Die Liebe hört niemals auf.«
LOVE EXPOSURE, das japanische Wahnsinnswerk von Shion Sono enthüllt nichts anderes als die wahre, pure, reine Liebe. Zwar versteckt sie sich die ganze Laufzeit über hinter allem möglichen, schimmert aber immer wieder hervor. Viel ist über diesen Film geschrieben worden, oft wurde er als „genreübergreifend“ betitelt – gerade das passt, denn er springt hinterrücks von diesem in jenes, ohne mit der Wimper zu zucken.
Es ist nicht nur die Geschichte vom religiös erzogenen Yu, der „seine Maria“ finden will und davor nie geliebt hat, es ist die Geschichte der Liebe in all seiner ganzen, ungeschönten und verschönten Form, in jeder einzelnen Facette. Das ist genauso offensichtlich wie die Leidenschaft, die Regisseur Shion Sono für sein Werk und das Kino empfindet. Eine so lange Aneinanderreihung von purer Filmmagie habe ich selten, eigentlich nie erlebt. Jede einzelne Szene sprüht nur so vor unbändiger Energie, jeden einzelnen Aspekt dieses Mediums auszukosten. Und genau das schafft Sono dann auch. Er verstrickt seine Figuren in einem fast schon sadistischen Spiel, das immer wieder ungeahnte Richtungen einschlägt. Wir erleben Yu als extrem religiös aufwachsenden Jungen, der früh seine Mutter verliert, der mit den Stimmungsschwankungen seines Vaters zu kämpfen hat. Als einen Perversen, der die Höschen der Frauen fotografiert und das zur Kunst erhebt. Der seine Liebe findet, sie jedoch verhindert wird. Ein Mann, der für seine Liebe, die ewig währende Liebe, immer kämpfen wird, bis er verrückt wird.
LOVE EXPOSURE ist nicht viel weniger als ein ausuferndes, völlig übertriebenes, aber dabei so grandioses Meisterwerk. Und das haben natürlich auch schon viele angemerkt, aber ich komm nicht umhin, es auch zu tun. Mich hatte der Film schon nach den ersten Minuten, wobei ich da noch etwas verunsichert war, da ich eine derartige Präsenz vom Thema Religion irgendwie nicht erwartet hatte. Letztlich ist der Film ja eine einzige Abhandlung über eben Religion und Liebe. Aber nichtsdestotrotz fing mich der Film dann ein, zog mich in die wirre, absurd-komische und verrückte japanische Welt hinein, ließ mich nicht mehr los. Es ist schon relativ wahnsinnig, anzumerken, dass sich die knapp vier Stunden wie vielleicht eine einzige angefühlt haben. Wenn ich mich dann umsehe, bin ich mit dieser Einstellung und dem Erlebnis glücklicherweise nicht so alleine.
Shion Sono schafft es einfach, ein so riesiges, allumfassendes Werk zu kreieren, was jedoch nicht an etwaiger Überlastung scheitert, sondern gerade dadurch seine Stärke gewinnt. In jeder Szene wird Filmkunst zelebriert, ob Männer in ninja-artiger Bewegung unter den Röcken von Frauen herhuschen, ob Yu sich unsterblich verliebt oder das Blut nur so durch die Gegend spritzt; oder wenn man einfach nur dem tollen Soundtrack lauscht. Man ist so eingenommen von dieser unausprechlichen Poesie, die in diesen besonders brillant zusammengeschnittenen Bildern liegt, man wird erfasst vom Beben der Filmmagie und speichert das alles tief im Innern ab. Man weiß einfach ganz genau, dass man diesen Film nicht mehr loswird. Er wird sich wohl einfach mal eben hier eingenistet haben und nicht mehr weggehen. Aber man kann sonst natürlich auch gar nicht so recht begreifen, was man noch alles in dem Film sehen kann, viel mehr kann man noch gar nicht umschreiben, was man in dieser Zeit alles gefühlt hat. LOVE EXPOSURE ist einfach zu groß, zu gigantisch und eigentlich fast schon filmische Perfektion.
»Donger's here for five hours, and he's got somebody. I live here my whole life, and I'm like a disease.«
Es gehört zu den 80ern wie bunte, schrille Klamotten und dröhnende, mitreißende Pop-Musik: Filme aus der Feder von John Hughes. Vornehmlich drehen sich seine meisten Werke um die Jugend und deren Probleme, die grundsätzlich natürlich zeitlos sind. Aber es ist schon ein witziges Unterfangen, wenn man sich diese in der damaligen Umsetzung heutzutage zu Gemüte führt. Da muss man nicht nur einmal schmunzeln und das nicht bloß an den Stellen, wo das durchaus gewollt ist.
»Why won't you ever know that I'm in love with you? That I'm in love with you?«, das sangen schon Robert Smith und The Cure. Und genau das habe ich im Ohr, wenn ich an die 80er denke. SIXTEEN CANDLES ist ein exquisites Beispiel für die tollen, amüsante, wenn auch etwas seltsamen Jugendfilmen dieser Dekade, die ein weitaus breites Spektrum zu bieten hatte (wobei von totalem Schund bis großartigen Meisterwerken alle zu finden ist) und das sowohl im Bereich Film als auch in der Musik, zusätzlich in nahezu allen Bereichen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die hier porträtierte Jugend als authentisch zu werten ist, aber sie scheint mit den immer gleichen Problemen anders umzugehen als die heutige Generation. Meines Erachtens sehen wir hier einen viel offeneren Umgang mit Problemen, Ängsten und Wünschen; natürlich ist das auch hier individuell abhängig, aber zumindest geht die Tendenz in diese Richtung. Gepaart mit dem etwas schrulligen und absurden Humor, der die Handlung theoretisch eher in einer Art Paralleluniversum ansiedelt (eins der Marke: sowas passiert in der Realität doch nicht), aber in seiner Quintessenz doch so einige bedeutende Merkmale widerspiegeln wird, ist SIXTEEN CANDLES eine einwandfreie Teenie-Komödie, die zwar nicht den Höhepunkt von Hughes Filmographie darstellt, aber dennoch unterhaltsam ist und für einen (Sonntag-)Nachmittag sich wirklich sehr gut eignet, wenn man mal selbst (das gilt jetzt für andere, nicht für mich) in Erinnerungen an die Jugend schwelgen will (vornehmlich natürlich für diejenigen, die vielleicht sogar eben jene in dieser Zeit verbracht haben) oder sich bloß mal in eine Welt fallen lassen will, in der das größte Problem noch war, ob denn das Mädchen oder der Junge (je nach dem) auch auf einen steht.
Trotz des etwas seltsamen Humors (an den man sich aber relativ fix gewöhnt) ist SIXTEEN CANDLES eine Komödie mit viel Herz und weiß doch durch einige äußerst gelungene Szenen zu amüsieren. Auch wenn man sich oft fragt, warum denn einige Figuren so handeln, wie sie es tun, ist doch manchmal wichtiger, genau das nicht zu hinterfragen, denn wie so oft (eventuell hat Hughes auch genau das erfunden?), ist es bei diesem Genre so, dass die Überstilisierung, Überfrachtung und Übertreibung einfach Gang und Gebe ist. So muss man, finde ich, bei sowas auch mal Zugeständnisse machen und das einfach akzeptieren. Heutzutage findet man diese etwas seltsame/absurde Art von Charakteren (in etwas abgeschwächter Form) in den Indie-Crowdpleasern (ich belege diesen Begriff nicht grundsätzlich negativ).
Die Inszenierung ist hier doch relativ konventionell, jedenfalls nichts Besonderes, oder mich überrascht bei Hughes einfach nichts mehr. Anzumerken sei auf jeden Fall Anthony Michael Hall, der hier meine Sympathien gewinnen konnte, und Molly Ringwald, die die Protagonistin mimt, welche beide auch im »Breakfast-Club« mitwirkten.
Fazit: John Hughes SIXTEEN CANDLES ist ein sehenswerter Jugendfilm aus den guten, alten 80ern, welcher auf den ersten Blick etwas komisch wirken muss, bei genauerer Betrachtung aber doch Charme versprüht und mit viel Herz punkten kann. Dabei gelingt ihm zwar noch nicht das möglicherweise angestrebte Generationsporträt, aber ein Versuch ist es allemal.
Sehr guter Film. Anschauen lohnt sich.
»She was the Picasso of passive-aggressive karate.«
Einer der meisterwartesten Filme des Jahres entpuppt sich mehr und mehr als Enttäuschung: David O. Russells AMERICAN HUSTLE erzählt eine verstrickte Geschichte von Betrügern, Dieben, FBI-Agents, Casino-Gangstern und gelangweilten Ehefrauen. Vordergründung soll es sich um Kleinganove Irving Rosenfeld (stark wie immer: Christian Bale, classy) drehen, der mit Schönheit Sydney Prosser (beste Leistung der Karriere: Amy Adams, gorgeous) verzweifelte, in finanziellen Schwierigkeiten steckende Leute hintergeht und ihnen das Geld aus den Taschen zieht. Doch dann erwischen sie den Falschen: ein potenzieller Kunde entpuppt sich als FBI-Agent Richie DiMaso (sympathisch: Bradley Cooper), der sie daraufhin zwingt, für ihre Straffreiheit andere Betrüger auszuliefern. Dabei geraten sie irgendwann sogar an angeblich korrupte Politiker wie das hohe Tier aus New Jersey, Carmine Polito (großartig: Jeremy Renner) und Casino-Gangster Victor Tellegio (wie aus einem Scorsese-Film entnommen: the Robert de Niro!). Als der Fall scheint zu groß zu werden und durch Irvings gelangweilte Ehefrau Rosalyn (fantastisch und fast eine Garantie für den zweiten Oscar: Jennifer Lawrence) in Gefahr gerät, wird es sehr kritisch.
Nach dem großartigen Trailer habe ich mich wirklich monatelang auf diesen Film gefreut. Ich erwartete eine lustige, gangsteroske Dramödie mit legendären Szenen und Dialogen. Bekommen habe ich das alles schon irgendwie. Und vor allem der Unterhaltungswert kann hier wirklich großgeschrieben werden. Teilweise sind Szenen echt absurd, die Dialoge fetzig und manche Lines sitzen hervorragend. Dazu ist das wirre Drehbuch auch noch für ein paar überraschende Wendungen gut, der Flair der 1970er wird hervorragend eingefangen und die Frisuren sind der regelrechte Hammer. Vor allem muss noch hervorgehoben, dass AMERICAN HUSTLE neben dem Schauspiel noch eine weitere Stärke hat, die Eindruck macht: der unfassbar gute Soundtrack.
Schön, dass solche Musik heutzutage noch verwendet wird, schade nur, dass Led Zeppelins „Good Times Bad Times“ aus dem Trailer nicht im Film zu hören war. Und das bietet sich dann auch schon exzellent als Überleitung an: leider ist der Trailer viel, viel besser als der Film. Wie schon ein paar Zeilen weiter oben erwähnt, ist er so großartig, dass ich mich gefreut habe wie sonst auf fast keinen Film, habe großes erwartet. Doch nach den ersten eher verhaltenen Kritiken bekam ich meine Zweifel: sollte ich mich getäuscht haben? Und leider ist dem so. Bevor ich jedoch kritisiere, muss ich noch klarstellen: AMERICAN HUSTLE ist keinesfalls ein schlechter Film. Ich verleihe ihm immer noch das Prädikat „ganz gut“, er ist ein Film, den man sich ruhig anschauen kann, gerne im Kino, doch eins ist er eben nicht (und genau das will er sein): ein Film im Stile von »GoodFellas« oder »Casino«. O’Russell scheint ein paar Mal (zu oft? Obwohl das ja eigentlich unmöglich ist) Martin Scorseses Filme angeschaut zu haben und sich dabei gedacht haben, dass er sowas doch auch mal machen könne. Doch weit gefehlt: bei so etwas kommt es nicht nur darauf an, dass man gewisse Mittel benutzt, sondern, dass man sie auch vernünftig verbindet. Ich hatte während der gesamten Laufzeit das Gefühl, dass der Film sich nicht so richtig entscheiden kann, was er jetzt ist. Wenn man mal den naheliegenden, zwar etwas unfairen, aber doch heraufbeschworenen Vergleich zu »The Wolf of Wall Street« zieht: Scorsese zeigt hier puren Exzess, die schwärzeste Komödie der letzten Zeit, eine Abrechnung mit unserer Gesellschaft und verpackt das in den „epischsten“ und definitiv lustigsten Film, den ich in den letzten Jahren – vielleicht überhaupt – gesehen habe. AMERICAN HUSTLE will und soll das auch irgendwie sein – oder dann eben auch nicht. Denn was will er denn nun? Ich habe absolut kein Problem mit einem Film, der sich zwischen den Genre-Grenzen bewegt, ich mag sowas richtig gerne. Vor allem mag ich Gangsterfilme mit viel Humor und Gewalt.
Doch hier gibt es eben ein riesiges Problem, um auf den Anfang meiner negativen Kritikpunkte zurückzukommen: weil O’Russell einen Film wie Scorsese machen will, packt er groß aufspielende Darsteller mit verrückten Rollen und Persönlichkeiten, die ihre Beziehungen vielleicht erst am Ende offenbaren, aber immer auch ambivalent auslegen, in absurd-komische Situationen, gespickt mit Gewalt und unendlichem Witz. Und genau diese Aspekte kreiert der »The Fighter«-Regisseur auch, doch verbindet sie nicht so, wie es zwingend notwendig wäre. Man baut zu keiner Zeit eine Bindung zu den Figuren auf, die Schicksale sind dem Zuschauer regelrecht egal und selbst diese Distanz wird nicht so auf die Spitze getrieben wie bei Scorseses aktuellem Meisterwerk, dass man sich von außerhalb bloß über das Geschehen grenzenlos amüsieren kann. Man ist gefangen in einer Sphäre zwischen diesen beiden Standpunkten und kommt da nicht mehr so recht heraus. Denn die wahre Kunst bei dieser Art von Film ist die Mischung, die Verbindung von allem und die inszenatorische Kunst, das so großartig aussehen zu lassen. Martin Scorsese ist vielleicht ein so einmaliger Regisseur, dass nur er das in der Art kann. Ein Paul Thomas Anderson könnte es höchst wahrscheinlich auch, er hat es schon in ähnlicher Form bewiesen. O’Russell ist auch kein schlechter Regisseur, der letztjährige Oscar-Gewinner »Silver Linings Playbook« ist da das perfekte Beispiel: hier protzt er nicht mit riesig aufgefahrenen Szenen, die absurd sein sollen, es aber im Zweifel nicht sind, nur manchmal (dann auch solide bis gut), sondern konzentriert sich auf die Charakterbeziehung. Und das ist wirklich gut so und ergibt den tollen Film. Aber hier schafft er es nicht, diese Stärken zu übernehmen und neue hinzuzufügen. Die Szenen, die so legendär hätten sein können, wirken so gewollt und erzwungen, dass sie die spielerische Leichtigkeit vermissen, die diesen Typus ansonsten auszeichnen. Das schlimmste allerdings sind dann die Kameraaufnahmen, in denen O’Russell nun wirklich offensichtlich versucht, Scorsese zu kopieren. Er orientiert sich auch hier an dessen Gangsterepos von 1990 und bekommt somit nicht mehr als ein „gut gemeint“ aufgedrückt. Denn teilweise wirken sie wirklich unpassend und nicht so recht durchdacht.
Damit bleibt man nach dem Film zurück und weiß nicht so recht, was man nun davon halten soll. Wie schon erwähnt, ist AMERICAN HUSTLE weit davon entfernt, ein schlechter Film zu sein (und kann es auch gar nicht sein bei den Leistungen von Amy Adams und Jennifer Lawrence sowie dieser Musik), aber dennoch könnte man einen ellenlangen Verriss erstellen, dem ich nicht so wirklich etwas entgegenzusetzen hätte. Für mich bleibt der Film dann dennoch sehenswert und anschaubar, da er eben über weite Strecken gut unterhält und durch Oberflächlichkeit über Schwächen hinwegtäuschen kann. Dennoch fühlt er sich irgendwann dann ein wenig langatmig an, wodurch man konstatieren muss, dass die Laufzeit eindeutig etwas überstrapaziert wurde (wie dadurch auch die Geduld des Zuschauers).
Fazit: David O. Russells AMERICAN HUSTLE entpuppt sich dann leider nicht als das Meisterwerk, was man hätte erträumen lassen können, sondern vielmehr als weitere Enttäuschung im diesjährigen Oscar-Rennen, da man in diesem wilden Mix aus Drama, Komödie, Krimi und Thriller nie so recht weiß, was nun Sache ist, hinter der nächsten Ecke den nächsten Versuch einer Kopie Scorseses vermutet. Gerettet wird er durch das famose Schauspiel und den mehrfach erwähnten Soundtrack, sowie dadurch, dass er immer noch einen übermäßigen Unterhaltungswert garantiert. Aber der ist dann nicht so groß wie beim großen Genre-Kollegen in diesem Jahr: »The Wolf of Wall Street« punktet auf jeder Ebene einfach mehr, ist größer, weiter, schneller, lustiger, absurder und amüsanter. Schade, O’Russell, aber vielleicht ist es nicht deine Art von Film. Auch wenn man sich AMERICAN HUSTLE anschauen kann und das alles viel negativer klingt, als es vielleicht letztlich ist.
Die siebte und vorletzte Staffel zeigt uns, wie es nach dem vermeintlichen Happy End weitergeht. Denn wie wir eben wussten, war es das nicht, da uns noch zwei Akte bevorstanden. Nun sehen wir endlich die Entwicklung vollzogen, die sich schon in fließenden, langsamen Schritten seit Staffel 1 angekündigt hat: Vince gerät außer Kontrolle. Da wir es bei ENTOURAGE mit einer Satire zu tun haben, musste es früher oder später so kommen. Überdreht, aber nicht überfrachtet wird die Serie schon seit jeher erzählt. Aber nun konzentrieren sie alles auf diese Entwicklung, die der Serie den letzten Flair und Touch verleiht. Denn nun stehen wir vor der finalen Staffel, vor dem achten und letzten Akt des komödiantischen Dramas. Was wird passieren? Wird Vince sich wieder besinnen, sich bei seinen Freunden entschuldigen? Oder ruiniert er durch Drogenmissbrauch, Ignoranz und verzweifelter Liebe seine Karriere und – was viel wichtiger ist – sein Leben?
In dieser Staffel dreht sich alles um Tequila, Alkohol, Drogen und warum all das in zu hohen Dosen schädlich ist. Und wahrscheinlich auch, wenn man einen Pornostar datet – aber gewissermaßen war dies nur der Tropfen, der das Pulverfass Vincent Chase zum Überlaufen brachte. Es ist tragisch zu sehen, wie ein eigentlich vom Leben zu beglückter Mann – er sieht gut aus, ist Schauspieler in Hollywood, hat echt gute Freunde, einen Bruder, eine Mutter, viel Geld und Ruhm, er kann das machen, was er will – zu Grunde geht an seiner eigenen Ziellosigkeit.
Adrian Grenier ist in dieser Staffel wirklich fantastisch, er bietet fast Jeremy Piven Konkurrenz – aber nur fast. Kevin Connolly und Jerry Ferrara haben sich auch nochmals gesteigert, Kevin Dillon ist in seinem Overacting sowieso zu komisch.
Zeitgleich und parallel geht nun – ebenfalls abzusehen – Ari Golds Leben zu Grunde. Immer weiter reitet er sich selbst ins Verderben, weil er die meisten anderen Menschen nicht nur von oben herab behandelt und nicht respektiert, sondern ihnen auch nicht zuhört, falsche Schlüsse zieht und fatale Entscheidungen mit fatalen Folgen trifft. Dass ihn seine Frau am Ende verlässt, ist nur die natürliche Konsequenz daraus.
Und auch wenn ich diese Dinge als vorhersehbar bzw. absehbar empfand, so rührt das nicht von einem amateurhaften Drehbuch her. Es ist ganz einfach bloß genau so, wie es sein soll und muss in der Dramaturgie. Die Autoren haben hier die richtige Arbeit geleistet, denn man muss nicht wider jede Vernunft Unvorhergesehenes mit einbringen, das führt nur zu negativen Resonanzen.
Fazit: Es bleibt zu sagen, dass die siebte Staffel von ENTOURAGE zwar wieder nicht die anderen übertrumpft, hierbei im Gesamtkonstrukt sogar die zweitschwächste darstellt (was dennoch überdurchschnittlich bleibt), aber den konsequenten Weg weiterverfolgt und den Zuschauer vor viele ungelöste Fragen stellt (s.o.). Es weist den Zuschauer an, den letzten Schritt, in den letzten Akt zu wagen und herauszufinden, wie das satirische Drama um einen Star und Hollywood ausgehen wird.
Ryan: 'Ich wollte mal Architekt werden.'
Kirsten: 'Und was willst du jetzt werden?'
Ryan: '17.'
Ich kann's echt nicht mehr hören / sehen hier. Also in diesem Land.
»Someday my dream will come. One night you'll wake up and you'll discover it never happened. It's all turned around on you and it never will. Suddenly you are old, didn't happened and it never will, 'cause you were never going to do it anyway.«
Eigentlich steh ich ja mal so ab und zu auf Thriller. Vielmehr sogar viel öfter als ab und zu. COLLATERAL ist da so ein durchaus geeigneter Vertreter dieses Genres, spannungsgeladen, mit Action angereichert, aber auch durchaus einer ruhigen, berührenden Atmosphäre innehabend. Nun ist er mit Tom Cruise und Jamie Foxx in den Hauptrollen, sowie Mark Ruffalo in einer Nebenrolle auch noch stark besetzt. Da konnte eigentlich nicht viel schief gehen.
Und das ist in der Tat auch nicht passiert. Michael Manns Werk aus dem Jahr 2004 ist ein pulsierender L.A.-Thriller, reitet geschwind durch die Nacht, vorbei an flackernden Lichtern der Stadt, die nie schläft. Immer wenn eine Geschichte auf einen Zeitraum begrenzt wird wie eine Nacht, muss schon etwas Außergewöhnliches passieren. Ein Auftragskiller entführt ein Taxi mitsamt Fahrer, um ihn für seine fünf Aufträge in der Nacht herumzukutschieren. Und hier passiert allerhand. Beide schlittern ins Unheil, erfahren ungeahnte Komplikationen und immer wieder schwebt im Hintergrund, dass der Taxi Fahrer Max ja eigentlich nur eine Geisel des Killers Vincent ist.
Vielmehr wartet man noch auf eine Auflösung am Ende, einen tollen Twist, der alles zusammenhängen lässt. Dann kommt der auch schon, inhaltlich etwas, mit dem man hätte rechnen können (müssen), es aber nicht tat, weil man es schlicht weg verdrängte (Freud lässt grüßen). Hier wird schnell geschnitten und schnell geschossen, die Action ist solide bis gut inszeniert und es wird versucht, allerlei Spannung aufzubauen, die sich aber leider nicht allzusehr entfalten konnte. Na klar, COLLATERAL ist spannend, man fiebert zumindest ein wenig mit Max mit, hofft vielleicht, dass er sich aus der Lage befreien kann, ist für einen Moment geschockt als Mark Ruffalos Police Officer sterben muss, rappelt sich dann aber wieder auf und beobachtet gespannt das große Finale. Hier wird natürlich auch wieder geschickt der Bogen geschlagen vom Anfang, als sich Max und Vincent unterhalten über die Menschen, die Gesellschaft, was denn mit all dem los sei, wenn ein Mann in der U-Bahn gefunden wird, tot, obwohl tausende Leute während etlicher Fahrten neben ihm gesessen hatten. Dass dann Vincent am Ende ebenfalls in der U-Bahn stirbt, wirkt dann ein wenig flach und konstruiert, aber man kann leicht darüber hinweg sehen.
Mein Problem mit COLLATERAL ist dann eigentlich bloß dies, dass das Potenzial für mich als Zuschauer nicht voll genutzt wird. Es ist Nacht in Los Angeles, es geht um Leben und Tod, ein Auftragskiller, ein Taxifahrer – aber dennoch will mich die Stimmung des Films nicht ergreifen, nicht entführen, ich bleibe außen vor, als stiller Beobachter. Die herausragenden Thriller schaffen eben diesen letzten Schritt zur (beinahe) Perfektion in diesem Genre. Michael Mann gelingt es hier nicht, aber vielleicht trifft das auch nur auf mich zu, wenn ich andere Stimmen „Gourmet-Thriller“ und „exzellent“ rufen höre. Es bleibt eben alles subjektiv.
Fazit: COLLATERAL ist ein sehenswerter L.A.-Thriller von »Heat«-Regisseur Michael Mann, der mit Spannung, Stimmung und Action solide zu überzeugen weiß, in keinem der Bereiche sich großartig hervortun kann, jedoch in seinem Gesamtpaket rund wirkt und dadurch durchaus einen Blick wert ist.
Happiness everywhere
It’s there! ENTOURAGE geht einfach immer weiter und es wird nicht merklich schlechter. Hier muss man schon mal den Machern ein Kompliment aussprechen. HBO wurde oft genug gelobt, aber eigentlich kann man nicht oft genug loben. Eine wirklich hohe Qualität beständig, dauerhaft und so virtuos zu fabrizieren ist eine wirkliche Leistung. Andere, viele andere Serien haben gezeigt, dass es schwierig ist, da sie es nicht fertigbrachten.
Nach der Rolle in Martin Scorseses neuem Film ist Vince wieder ganz oben angekommen. Er braucht sich keine Sorgen mehr um Rollen und Geld machen, er ergattert gleich eine neue im neuen Film von Frank Darabont. Und genau zwischen diesen beiden Filmen spielt die sechste Staffel. Hier geht es eher um die Probleme von Eric, der nicht so wirklich weiß, was er (liebestechnisch) will, immer hin und herschwankt, oder die von Turtle, der mit seiner berühmten Freundin und seiner plötzlichen eigenen klar kommen muss und aus seinem Leben etwas machen will und sowieso Johnny Drama, der immer irgendwelche Probleme hat. Bei Ari geht natürlich auch wieder alles drunter und drüber…
Die sechste Staffel von ENTOURAGE ist irgendwie eine Art Erholung von den Staffeln vier und fünf, in denen alles eskalierte und ins Chaos stürzte. Es geht wieder aufwärts, aber wird es auch dabei bleiben? Am Ende der Staffel scheinen alle – bis auf Turtle – ihr Glück gefunden zu haben. Es hätte fast so enden können…nur kommen da noch zwei Staffeln, was zu Spekulationen verleitet, die ich besser nicht anstellen möchte. Ich lasse es einfach auf mich zukommen. Natürlich geht es auch hier um Hollywood und das Filmbusiness, aber es ist irgendwie auch eine viel persönlichere Angelegenheit. Die persönlichen (Liebes-)Beziehungen stehen nun noch mehr im Vordergrund, was die Figurenentwicklung noch weiter vorantreibt. Man erkennt Turtle zum Beispiel gar nicht mehr wieder, da er sich teilweise entscheidend verändert und weiterentwickelt hat. Die Schauspieler geben wieder ihr Bestes, Jeremy Piven steckt sie wieder alle in die Tasche und ich liebe einfach Ari Gold. Hab ich das unlängst schon mal gesagt? Mehrmals? Ja? Ist aber so!
Fazit: Die sechste Staffel von ENTOURAGE toppt nicht die vorherigen, was aber auch fast unmöglich ist, fällt aber auch nicht wirklich ab. Es bleibt beständig unterhaltsam, amüsant und wunderbar anzusehen.
http://www.youtube.com/watch?v=6McLXorvIUM
Ich hab das Buch glaube ich so in der Mitte irgendwann aufgehört zu lesen, wurde irgendwie langweilig. Ist aber schon etwas her...fand das jedoch am Anfang richtig gut, wie auch den Protagonisten. Den Film würde ich mir dann wohl schon ansehen.
Danke.
In seinen Rollen wird er weiterleben.
:(
Da kann man einfach keine Worte für finden. :(
»God creates dinosaurs. God destroys dinosaurs. God creates man. Man destroys God. Man creates dinosaurs.«
A big, big picture.
Große Kinderaugen verfolgen den langsamen, bebenden Gang des T-Rex, die langen, weiten und schier endlosen Hälse der Brachiosaurier, die gewitzten und intelligenten Taktiken der Velociraptoren. Die Ausgangssituation ist mit einer unwahrscheinlich großen Faszination verbunden: die kindliche Begeisterung für „Dinos“ und das enorm schwer zu greifende Gedankenspiel um die Neuschöpfung dieser Spezies.
JURASSIC PARK ist die Ur-Definition von Steven Spielbergs Werk, vielleicht die eigentliche Essenz seines Schaffens. Denn hier wird allerhöchstes Unterhaltungskino zelebriert, aber nicht auf die fast schon perfide, ausbeutende und sinnentleerte Weise, wie es heutzutage fast unaufhaltsam oft geschieht, sondern auf diese spezielle, charmante Art. Spielbergs Dino-Streifen ist ein Blockbuster mit Herz und Seele, mit einer Geschichte, mit fesselnder Musik und Atmosphäre und dem finalen, speziellen Schliff.
Es schwingt immer ein gewisser kindlich-naiver Blick auf das Geschehen mit, weshalb in den meisten Werken des Hollywood-Titanen auch Kinder als Figuren nicht fehlen dürfen. Spielberg präsentiert Unterhaltungskino für die gesamte Familie in seiner reinsten und wohl besten Form: die inhaltliche und narrative Ebene wird nie außer Acht gelassen. Beeindruckend, wie das Drehbuch es schafft, die im Vergleich zur eigentliche Laufzeit des Films doch geringe Screentime der Dinosaurier mit einem bindenden Spannungsbogen auszumerzen. Obwohl man sie nur selten sieht, schwebt die Gefahr stets über allem und lauert hinter der nächsten Ecke oder Tür. Es ist aber nicht nur das, sondern auch die Idee – einem Michael Crichton-Roman entnommen – welche den Film so interessant gestaltet: wie eingangs erwähnt werde ich sicherlich nicht der einzige sein, der sich in seiner Kindheit mit den „Dinos“ beschäftigte und dafür begeisterte. Es waren faszinierende Kreaturen, es gab etliches zu entdecken und der Respekt wuchs mit den Jahren sogar noch, als in Erfahrung gebracht wurde, wie lange sie tatsächlich die Erde regiert hatten. Doch es ist eben auch der Geist, der fast durch jeden Spielberg-Film weht: der des Abenteuers. JURASSIC PARK setzt nicht nur Maßstäbe im Bereich der Spezialeffekte, sorgte dafür, dass computergenerierte und animatronische Dinosaurier kaum noch zu unterscheiden waren und heimste dafür völlig zurecht den Oscar ein (und kostete dabei noch weit weniger als beliebige, austauschbare, sinnlose Blockbuster der jüngeren Vergangenheit), sondern auch im Unterhaltungskino im Allgemeinen. Denn der Film war nicht nur fünf Jahre lang der erfolgreichste und ertragreichste aller Zeiten, sondern schafft es, mit der Mischung aus Abenteuer, zum Staunen bringenden Bildern, einem Stück kindlicher Naivität und einer Prise verschmitztem Humor zum einen eine fast schon grenzenlose Faszination für ein Thema zu konstituieren und zum anderen ein Beispiel für makelloses Unterhaltungskino zu kreieren.
Die angesprochene Atmosphäre trägt dabei einen großen Teil dazu bei, ab einer bestimmten Stelle im Film ist man stets der über alles schwebenden Angst ausgeliefert, des Zuschauers Blicke sind an den Bildschirm buchstäblich gefesselt. Schon als Kind konnte ich die Augen nie abwenden, schlüpfte unter die Decke und wollte mich davor verstecken, konnte es jedoch nicht, waren die Geschehnisse doch zu attraktiv, zu spannend und zu packend, einfach zu atemberaubend. Vielleicht ist gerade das auch noch einmal ein essentieller Punkt dieses Werks: JURASSIC PARK raubt den Atem des Zuschauers, lässt ihn pausenlos von einer Situation in die nächste schlittern – man hält regelrecht die Luft an, wenn die Velociraptoren in der Küche auftauchen und nach den Kindern suchen; die bebenden Schritte des T-Rex lassen Gänsehaut aufkommen; bei den langen Hälsen der Brachiosaurier gerät man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Spielbergs Film verändert unaufhörlich seinen Blickpunkt, gleitet vom faszinierenden Abenteuer in ein Horror-Drama, in dem niemand sicher ist, was aber nicht vom eigentlichen Kern abweicht. JURASSIC PARK bleibt ein Abenteuer mit facettenreichen Möglichkeiten zur Entdeckung.
Wenn zudem noch Themen wie die Gier nach Geld, Macht und dem unaufhaltsamen Gigantismus der Branche in einem Vertreter der Kategorie, die damit eng verbunden ist, behandelt werden, setzt sich der Film damit eindeutig die Krone auf. Der Park stellt das Machtinstrument da, es ist eine fast fertig-konzipierte Gelddruckmaschine, denn jeder will diese Attraktion besuchen und sehen. Man kann also so viel Geld nehmen, wie man möchte – die Gedankengänge des Anwalts der Investoren. Doch John Hammond, der Schöpfer des Parks und der Dinosaurier, möchte ein Erlebnis für jeden Menschen auf der Welt bieten. Wir erleben also den Kampf zwischen Geldgier und dem simplen und frommen Wunsch, der Welt ein Stück der kindlichen Begeisterung für ein Thema zurückzugeben und etwas völlig Neues, Einzigartiges entstehen zu lassen. Wenn ein Blockbuster so etwas postuliert, dann ist es schon fast mehr als grandios, sei doch erinnert, dass heutige Vertreter dieser Gattung meistens nichts anderes im Sinn haben, als dem Zuschauer das Geld für ewig alte, bloß neu aufgewärmte Bilder von nebensächlichen und uninteressanten, sowie konzept- und herzlosen Produktionen zu entlocken, während andere Filmschaffende versuchen, dem Zuschauer etwas zu bieten, eine Geschichte zu erzählen und somit etwas zu geben für das gezahlte Geld.
Fazit: Wenn die Musik von John Williams das erste Mal so wirklich erklingt und die Gruppe mit dem Hubschrauber zur Insel geflogen wird, da kommt das erste Mal dieses berauschende Gefühl auf, welches nur ein so großer Film, der aber nicht zu groß für sich selbst ist, auslösen kann; ein Gefühl der epischen Größe und Breite mit dem sinnvollen und harmonischen Hintergrund – es ist ein Stück Kinomagie. JURASSIC PARK etabliert sich als Musterbeispiel des unterhaltsamen, aber nicht stupiden Blockbusters, setzt Maßstäbe in diversen technischen Kategorien und offeriert dem Beobachter zudem noch eine ganz neue Faszination, die mit einer alten, kindlichen einhergeht: der JURASSIC PARK ist geboren. Die großen Kinderaugen schließen sich erst wieder mit dem Wissen, dass Dr. Grant und die anderen es heil von der Insel schaffen; doch sie vergessen nie das, was gesehen wurde. Ein zweistündiges Spektakel der besonderen Art. Unvergessen, originell, beeindruckend und der größte Ausdruck der Faszination.
Geht es wieder nach oben?
Nach der totalen Eskalation des Chaos im Leben des Vincent Chase verbringt er zusammen mit Turtle seine Auszeit in Mexiko, während Drama seine TV-Karriere vorantreibt und Eric sich um seinen neuen Klienten kümmert. Durch ein angeblich gutes Angebot wird Vinnie dann aus Mexiko zurückgeholt, doch es war nur ein Fake. Wird das noch was mit der Karriere des „Movie-Stars“ Chase?
ENTOURAGE setzt in der fünften Staffel die satirisch-böse Darstellung von Hollywood fort, alles natürlich verpackt mit viel Charme und Witz (und einer Menge Kraftausdrück, all props to Mr. Ari Gold). Der einstige aufsteigende junge Star am Hollywood-Himmel liegt nun am Boden, ohne jedoch seinen Optimismus zu verlieren. Vinnie und Eric glauben fest daran, dass es wieder bergauf gehen kann. Ari hat da so seine Zweifel…
Jeremy Piven und seine Figur des Ari Gold…wie ich diese Konstellation liebe! Wunderbar, grandios, exzellent. Genauso wie die ganze Serie, die vor allem in den ersten und letzten Folgen wirklich auf dem allerhöchsten Niveau dieser Serie spielt. In der Mitte gibt es einen minimalen Durchhänger, aber nur in dem Maße, dass die Spitze des Niveaus nicht durchgehend gehalten werden kann, was sowieso nur einer Serie je gelungen ist. Auch die übrigen Schauspieler tun wieder ihr Bestes. Witz und Komik sind ebenfalls wieder ausgezeichnet, es gibt hier wirklich fast gar nichts auszusetzen. In einem weiteren Zyklus von zwölf Episoden wird der langsame Weg zurück ins Geschäft beschrieben, mit all den Rückschlägen und Resignationen.
Die Figuren, die man so lieb gewonnen hat, werden hier weiterentwickelt und sind mittlerweile so vielschichtig, vor allem eine Figur wie Turtle, der am Anfang nur als Witzfigur zu dienen schien, jetzt aber wirklich so gut gezeichnet ist, dass man ihn sehr, sehr gerne mag. Es stellen sich natürlich Veränderungen ein, aber es ist schön zu sehen, dass trotzdem die vier Leute (Vinnie und seine Entourage) letztlich immer zusammen bleiben und ihre jahrelange Freundschaft weiterpflegen.
Fazit: ENTOURAGE ist in der fünften Staffel eine konsequente und noch gesteigerte Fortsetzung der Vierten, satirisch, komisch, spannend und fast auf einer Linie mit der bisher stärksten Staffel.
Ihr könnt sagen, was ihr wollt, aber ich mag die 9.Staffel und steh dazu. Vor allem die letzte Folge war wieder sehr schön. Wer's nicht mag, soll's halt nicht mögen. Gibt schlimmeres und wichtigeres.
Sehr schön. Nur Heisenberg und Pinkman brauch ich da nicht, weil's keinen Sinn ergeben würde. Oder wie war das mit Prequel UND Sequel?
Wem wir auch immer danken müssen, aber dankeschön (!!!), dass Jennifer Garner schwanger wurde und nicht diese Rolle spielen konnte. Quasi die geborene schauspielerische Inkompetenz...sieht man nächsten Monat auch wieder in "Dallas Buyers Club". Da passt Olivia Wilde ja wesentlich besser.
Hast du auch eine Bewertung für ADVENTURELAND für mich? ^^
Jimmy hat keinen freien Tag, der dreht gleichzeitig als Regisseur 5 Filme, spielt in 15 mit, schreibt ein Buch, studiert Literatur, gibt an 2 Unis in L.A. irgendwelche Filmkurse, flaniert in der Stadt herum, liest, hört Musik, schaut ganz viele Film / geht ins Kino, macht irgendeinen Scheiß mit den Freunden (Seth Rogen & Co) und postet das alles noch auf Facebook, Twitter & Instagram. Und natürlich dreht er mit seinen Filmschülern auch noch mal eben Filme, logo. Ein unglaublicher, großartiger und bewundernswerter Mann, der nicht der BESTE Schauspieler ist, aber ein guter, nur eben so auch in sehr viel Crap mitspielt. Seine Kurzgeschichtensammlung "Palo Alto Stories" ist grandios, "Actors Anonymous" kenn ich noch (!) nicht...dazu verweilt er dann noch ständig bei Letterman, Kimmel usw., usf...
Und er will das so, für ihn wäre nichts tun einfach gar nichts, was er will, passe nicht zu ihm...hoffen wir mal, dass er sich nicht irgendwann übernimmt. Ansonsten...hoffe ich, dass er weiter so gut drauf bleibt.