Chezus
Der russische Schriftsteller Andrej begibt sich für Recherchen auf die Spuren eines russischen Komponisten des 19. Jahrhunderts nach Italien. Zusammen mit der Dolmetscherin Eugenia bereist Andrej verschiedene Wirkungsstätten seines Landsmannes. Das Erlebnis der fremden Landschaft und Kultur und die übermächtige Erinnerung an die Heimat setzen Andrej zu. In seinem Schmerz lehnt er die Liebe Eugenias ab und findet dagegen im leicht verrückten Mathematiker Domenico einen Seelenverwandten. Tarkowskijs erstes im Ausland gedrehtes Werk besticht durch eine einzigartig mystische Atmosphäre mit gemäldeartigen Bildkompositionen und brachte ihm in Cannes den Preis für die beste Regie ein.
In Béla Tarrs Drama Die werckmeisterschen Harmonien macht in der ungarischen Tiefebene ein Zirkus Halt in einer Kleinstadt. Die Attraktion ist ein riesiger ausgestopfter Wal. Aus dem ganzen Land reisen Menschen an, um das tote Tier zu sehen. Durch die großen Menschenmassen bricht schon bald das Chaos aus und eine Woge der Frustration im Land entläd sich in der kleinen Stadt.
Eine Wohnung in der BRD, umfunktioniert zu einem Puff, darin fünf Frauen und ein Mann, der sie unter Kontrolle hat, schlägt, vergewaltigt und ihnen eine Liebe vorgaukelt, und so dafür sorgt, dass jede glaubt, sie sei die wahre Seine, wo sie doch nie mehr sein werden als seine Ware - solange sie in ihrer Vereinzelung, ihrer Einsamkeit, ihrem Egoismus verharren. Und dann?
Mit der DEFA koproduziertes französisches Drama, das Jean-Paul Sartre von Arthur Millers Kommentar zur Kommunistenhatz der McCarthy-Ära im historischen Gewand der Hexenjagd in Neuengland adaptierte.
Der Nazikriegsverbrecher und pädophile Serienkiller Klaus vegetiert in einer alten Villa vor sich hin. Der junge Angelo bewirbt sich als dessen Krankenpfleger und möchte sein Nachfolger werden.
George Danton hatte sich bereits aus der Politik zurückgezogen, als Robespierre, sein Freund aus den Anfangszeiten der Revolution, die Franzosen in Angst und Schrecken versetzt. Danton kehrt nach Paris zurück um den Terror Robespierres zu beenden.
Kieslowski drehte 'Der Zufall möglicherweise' bereits 1981, veröffentlicht wurde der Spielfilm jedoch erst sechs Jahre später. Er handelt vom Zufall, der das Leben eines jungen Mannes bestimmt. Gezeigt werden verschiedene Versionen, die jeweils aus einer zufälligen Begebenheit resultieren.
Die filmische Dystopie 1984 aus dem Jahre 1956 ist die erste Umsetzung des Kultromans von George Orwell, der den düsteren Entwurf zukünftigen menschlichen Lebens in totaler Überwachung 1949 veröffentlichte.
Die Handlung dreht sich um einen Mann, der zusammen mit seinem Bruder eine Tankstelle überfallen hat, wobei beide verletzt wurden. Sie werden gefasst, Ray weigert sich aber, von einem schwarzen Arzt, Dr. Luther, behandelt zu werden; sein Bruder John stirbt während der Behandlung durch den Arzt. Ray ist sich sicher, daß Luther John ermordet hat und sinnt nun auf Rache - aber es gibt nicht nur weiße sondern auch schwarze Rassisten. Die Lage spitzt sich zu.
Die Nichte eines einflussreichen Industriellen ist verschwunden. Er beauftragt einen Journalisten, sie zu suchen. Dabei unterstützt ihn die unkonventionelle Hackerin Noomi Rapace.
Die weißen Großgrundbesitzer im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul führen ein komfortables Leben. Der Anbau von genveränderten Pflanzen auf ihren gewaltigen Feldern ist nicht die einzige Einnahmequelle, auch “Birdwatching”-Touren für Touristen sind im Angebot. Die für diese Touren als Foto-Attraktion engagierten Guarani-Kaiowa Indianer fristen dagegen ein klägliches Dasein in ihren Reservaten abseits der fruchtbaren Plantagen, vertrieben von dem Land, das einmal ihnen gehörte. Es ist dieses perspektivlose Leben, das viele junge Guarani in den Selbstmord treibt. Und es ist ein solcher Selbstmord, der die Revolution eines Stammes auslöst. Die Kamera fliegt über dichten, sattgrünen Wald, dann über ein Feld, über die rotbraune, fruchtbare Erde; die Furchen des Ackers sind gut sichtbar. Ein Baum steht vereinzelt, frei. Der Wald und das Feld: Das sind die zwei Sphären, die Marco Bechis in “Birdwatchers” aufeinander prallen lässt. Sie verweisen auf die Welt der Indianer und auf die der Großgrundbesitzer, auf die Welt derer, die schon immer hier waren, und die Welt derer, die vor drei Generationen kamen, um den Wald in Feld zu verwandeln, bis nur mehr einzeln stehende Bäume übrig bleiben. Dem italienischen Regisseur gelang ein Film von hypnotischer Intensität, dessen Sog man sich nur schwer entziehen kann. Er nimmt uns mit auf eine Reise ins Herz des Regenwaldes und ins Innere der Natur.
Die Handlung dreht sich um einen Mordprozess, in dem eine junge Frau wegen der Ermordung eines Mannes angeklagt wird. Ihre Schuld scheint mehr oder weniger sicher festzustehen, den Menschen im Gerichtssaal fehlt lediglich das Motiv, das sie zu dieser Tat getrieben haben könnte.
Drei emotional misshandelte Figuren am Rande der Gesellschaft verfangen sich in einer verworrenen Dreiecksbeziehung.
Ein kleines spanisches Küstenstädtchen im Sommer: Aus dem Reisebus steigen Tom und seine hochschwangere Frau Evelyn, die vor der Geburt ihres Kindes noch ein paar ruhige Tage am Meer verbringen wollen. Ziel ihrer Reise ist ein kleines Fischerdorf auf der abgelegenen Insel Almanzora - vier Stunden entfernt vom geschäftigen Trubel des Festlands. Als beide im kleinen Hafen anlegen, werden sie von einer Gruppe spielender Kinder empfangen. Alles scheint friedlich. Doch als sie durch die Gassen des kleinen Dörfchens schlendern, kommt ihnen alles seltsam ruhig und verlassen vor. Kein Erwachsener ist zu sehen. Offenbar sind alle auf einem Fest am anderen Ende der Insel. Aber dann wird Tom Zeuge eines unfassbaren Vorfalls. Irgendetwas stimmt nicht mit den Kindern.
1918 - Theodor Lohse, ein junger Kriegsheimkehrer beginnt seinen Aufstieg. Skrupellos, opportunistisch und zu allem bereit, ist er ein ideales Mitglied für die rechtsextremistische Geheimorganisation. Weder vor Morden, auch nicht an seinem besten Freund, schreckt er zurück, noch stört ihn die homosexuelle Affäre mit einem Ranghöherem. Jedes Mittel ist ihm recht. Der jüdische Doppelagent Benjamin Lenz kennt als einziger Lohses Vergangenheit. Nur er kann ihm gefährlich werden. In einem mörderischen Kampf der beiden ungleichen Männer erkennt Lenz die ganze Erbärmlichkeit Lohses. Bevor Lenz flieht, rächt Lohse sich auf seine Weise an ihm...
8th Wonderland – der erste virtuelle Staat dank Internet – wird Wirklichkeit im gleichnamigen Film der französischen Regisseure Nicolas Alberny und Jean Mach. Eine Gruppe von Menschen kehrt sich ab von den Missständen der Welt und gründet auf der ursprünglichen Idee der Demokratie ihren eigenen Staat. Doch die Euphorie der Neuerfindung eines selbstbestimmten Staates weicht sehr schnell der Ernüchterung, als mehr und mehr Ziele mit Terror gleichen Mitteln umgesetzt werden.
Im historischen Drama Agora – Die Säulen des Himmels muss sich Rachel Weisz im Antiken Alexandria als Astronomin Hypatia nicht nur gegen ihre christlichen Feinde durchsetzen.
Auch zehn Jahre nach einer Revolution hat sich an den Rechten der Frauen in den USA nichts geändert. Noch immer sind sie nicht mit Männern gleichgestellt, sie werden unterdrückt, gemobbt und sexuell belästigt. Doch der Frust in der weiblichen Bevölkerung sitzt tief, daher schließen sie sich - über alle Glaubens- und Rassengrenzen hinweg - zusammen und greifen zu den Waffen.
In der Krieg und Frieden-Verfilmung von Sergey Bondarchuk bereitet die russische Aristokratie sich 1812 auf eine französische Invasion vor.
Die Handlung dreht sich um einen italienischen polizistzen, der von allen nur Dottore genannt wird. Er ermordet seine Geliebte, und legt es darauf an, gefasst zu werden, doch niemand käme auf die Idee, daß dieser unbescholtene Bürger dieses Verbrechen begangen haben kann. Er legt absichtlich Spuren, die zu ihm führen, und gesteht letztendlich sogar, doch trotzdem will ihm niemand glauben.
In dem Thriller Salvador gerät James Woods Anfang der 80er-Jahre als Journalist zwischen die Fronten des Bürgerkriegs in El Salvador.
Buddys Schwester, eine Cheyenne, wird zu Unrecht verhaftet. Daraufhin machen sich Buddy und sein Freund auf den Weg ins Gefängnis um sie zu befreien. Auf der Reise begegnet ihnen Fremdenhass und die Arroganz des weißen Mannes. Ein Roadmovie in der Tradition klassischer Indianerfilme über die unkonventionelle Befreiung einer zu Unrecht verhafteten Cheyenne. Die Indianer Buddy und Philbert reisen in einem alten 64er Buick nach Santa Fe, um Buddys Schwester aus dem Gefängnis zu befreien. Auf ihrem Weg begegnet ihnen Rassismus und die Vorherrschaft des weißen Mannes, die Ehre ihrer Kultur steht auf dem Spiel.
In Andrzej Zulawskis exzentrischem Horrordrama Possession mündet die Trennung zwischen Sam Neill und Isabelle Adjani in Hass, Eifersucht und Wahnsinn vor dem Hintergrund der Berliner Mauer.
Ein Film der nicht nur aufgrund seines brillant aufgearbeiteten realitätsnahen Inhalt besticht, sondern auch mit hochkarätiger Starbesetzung zu glänzen vermag. Heute zum Glück ein “Historienfilm”. In dem von Paula Weinstein produzierten Apartheid-Thriller spieltet Marlon Brando neben Donald Sutherland, Janet Suzman, Jürgen Prochnow und Susan Sarandon. Die Dreharbeiten, die in London stattfanden, wurden von Euzhan Palcy geleitet, die als erste farbige Regisseurin Hollywoods bekannt geworden ist. Für den engagierten Film stand nur wenig Geld zur Verfügung. Marlon Brando beispielsweise bekam für seine Rolle lediglich $4.000, die er überdies einer Anti- Apartheid-Organisation gespendet hat.