Cunctator99 - Kommentare

Alle Kommentare von Cunctator99

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    ,,Red Machine - Hunt or Be Hunted'', alternativ auch ,,Last Frontier'', ,,Endangered'', ,,Grizzly'' und (mutmaßlich) zuletzt ,,Into the Grizzly Maze'' ist ein Tierhorrorfilm, in dem es in einer alaskanischen Kleinstadt zu mehreren Todesfällen durch einen Grizzly kommt. Eine Gruppe um zwei entfremdete Brüder macht sich auf den Weg in die Wildnis, um das Tier zu erlegen. Der Film funktioniert dabei nach ganz klassischem Muster. Es kommt zu ersten Angriffen, eine Gruppe formiert sich, marschiert durch die Wälder, wird angegriffen, arbeitet währenddessen familliäre Probleme auf, das Übliche. Der Film macht dabei nach Genrekonventionen nichts wirklich falsch, aber auch nichts wirklich besonders neu. Er funktioniert, wenn man sich auf das einlässt, was er ist und sein will.
    Das einzige, was den Film dabei ein wenig aus dem Mittelmaß heraushebt, ist der für einen derartigen Film fast schon unerhört prominente Cast. Mit James Marsden, Thomas Jane, Piper Perabo, Billy Bob Thornton und Scott Glenn tummelt sich hier wirklich geballte Hollywood-Prominenz. Der fast schon wichtigste Darsteller im Cast ist meiner Meinung nach Bart the Bear II. Der Bär im Film ist nämlich kein billiger CGI-Effekt oder eine Puppe, sondern ein echter dressierter Filmbär. Auch das tut dem Film extrem gut und macht ihn in meinen Augen eine ganze Ecke wertiger.

    Fazit: Konventioneller Tierhorror mit starkem Cast und echtem Bär. Für Genrefans auf jeden Fall ein Blick wert.

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    • 5 .5

      Ich schließe mich mal meinen Vorrezensenten an und sage, dass mich der Film wirklich positiv überrascht hat. Hatte nie was davon gehört und hab ihn mir als Fan von Creature Features und Natur-/Tierhorrorfilmen mal angeschaut. Und wirklich, er kommt durchaus hochwertiger gemacht daher als so mancher vergleichbare Film aus diesem Segment. Die Darsteller fallen zumindest nicht negativ auf, die Story ist an sich nix Weltbewegendes, kommt aber mit ein oder zwei netten Wendungen daher und die handgemachten Splattereffekte sind echt gut gelungen (allerdings auch wirklich nichts für Zartbesaitete). Natürlich gibt es auch Kritikpunkte: Gerade den Auftakt fand ich teilweise schon fast ins unfreiwillig Komische abdriftend (Bigfoot verschwindet hinter Baum...) und das Finale ist aus einem anderen Film geklaut.

      Fazit: Wer mit derartigen Monsterfilmen was anfangen kann, hat auf alle Fälle schlechtere Alternativen, den Abend zu verbringen.

      • 6
        über Prey

        Der niederländische Horrorfilm ,,Prey'' (AT: Uncaged) von Regisseur Dick Maas schickt einen ausgewachsenen Löwen auf Beutejagd; und das mitten in Amsterdam! Eine Tierärztin versucht mit ihrem Freund, das Tier aufzuhalten... gut dass ihr Ex ein britischer Großwildjäger ist!
        Der Film hält sich dabei nicht mit viel Vorgeplänkel auf und geht quasi von der ersten Sekunde an zur Sache. Dick Maas zelebriert dabei vor allem Jump Scares und inszeniert seine Tötungsszenen mit viel Gore und Kunstblut. Dabei blitzt immer wieder der bitterböse Humor der Macher auf. Generell muss man dem Film einigen Ideenreichtum bescheinigen, wenn es darum geht, skurrile Szenen zu entwickeln. Das der Film sich selbst nicht donderlich ernst nimmt, merkt man auch an den kauzigen Figuren. Dennoch schafft er es, die Balance zu halten und seine Horrorsequenzen gut zu inszenieren. Dass der Löwe dabei nicht auf dem Niveau einer AAA-Hollywood-Produktion getrickst ist, sollte klar sein.

        Fazit: Als jemand, der auch etwas absurde und gewollt trashige Filme ernst nehmen und sich in sie hineinversetzen kann, wurde ich von ,,Prey'' gut unterhalten. Die Horror- und Schocksequenzen ziehen alle Register, die Figuren sind überdurchschnittlich sympathisch und der Humor schafft es, den Film nochmal aufzuwerten, statt ihm zu schaden. Und gerade was den letzten Punkt angeht, könnte sich Hollywood hier sogar mal ne Scheibe abschneiden.

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        • 5
          Cunctator99 25.03.2022, 13:03 Geändert 29.04.2022, 19:25
          über Boar

          Der Australier Chris Sun zählt seit einiger Zeit zu den vielversprechenderen Regisseuren im Bereich des Horrorfilms. Im Jahr 2017 präsentierte er uns das Creature Feature BOAR, in dem ein riesiger, fleischfressender Eber Menschen durch den australischen Outback jagt. Der Film ist eine kleine Verbeugung vor Russel Mulcahy's Film ,,Razorback'' (1984), der eine identische Grundidee verwendet. Darsteller Chris Haywood hat sogar einen Cameo in BOAR. Daneben tummeln sich mit John Jarratt, Bill Moseley und dem Wrestler Nathan Jones einige bekannte Gesichter unter den Darstellern.

          Abgesehen davon verwendet BOAR ein sehr eigenartiges Drehbuch, welches gleichzeitig auch eine seiner größten Schwächen ist. Nach dem ,,Eröffnungskill'' lernen wir die Familie Monroe kennen, die einen Verwandten im Outback besucht. In der Folge verlagert sich die Handlung jedoch von der Familie zu immer wieder neu eingeführten Figuren, die kurz darauf vom wütenden Schweinchen zerfleischt werden. So wirkt der Film eher wie eine Geisterbahnfahrt, in der ohne großen Zusamenhang einfach Schock auf Schock folgt. Erst im Finale steht dann wieder die eingangs etablierte Familie im Mittelpunkt. Diesem seltsamen Grundkonzept ist es zu verdanken, dass der Film nur in seinen Einzelteilen funktioniert, als Ganzes jedoch weniger. Die einzelnen Kills sind dabei extrem blutig und grausam inszeniert und haben mich schon das eine oder andere Mal kräftig geschüttelt. Dagegen steht jedoch, dass man kaum Bezug zu den einzelnen Figuren aufbauen kann.
          Eine der Grundprämissen von Chris Sun war es übrigens, den Film mit handgemachten Effekten zu verwirklichen. Das heißt, das titelgebende Tier wird überwiegend mithilfe einer mechanischen Puppe dargestellt. Dies ist meiner Meinung nach auch recht gut gelungen. Lediglich im Finale werden dann auch CGI-Effekte eingesetzt, die leider nicht so sehr überzeugen können.

          Fazit: Wer solche Filme eh nur wegen der heftigen Gore-Effekte anschaut, wird hier seinen Spass haben. Wer ein bisschen mehr erwartet, wird enttäuscht werden.

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          • 3

            ,,Shock Waves'' von 1978 ist ein weiterer Beitrag zum Genre des Zombiefilms und der erste kommerzielle Spielfilm von Regisseur Ken Wiederhorn. Die Prämisse klingt zunächst eigentlich ebenso schräg wie brauchbar: Die Crew und die Gäste einer Yacht stranden auf einer einsamen Insel. Wäre das nicht genug, ruhen auf dem Meeresgrund vor der Küste die Mitglieder einer Eliteeinheit der Wehrmacht, die durch sinistre Experimente zu Supersoldaten mutiert sind und sich nun erheben...
            Leider schafft der Film es nicht, aus dieser Grundidee etwas Unterhaltsames herauszuholen. Der komplett auf Filmblut und Splattereinlagen verzichtende Film ist im Grunde eine Aneinanderreihung der immer gleichen Fluchtszenen. Die Figuren waten durch trübes Wasser, ein Nazisoldat tauch auf und schnappt zu. Ist der Beginn des Films noch durchaus atmosphärisch, wird er dadurch in der Folge leider zu schnell ziemlich dröge. Selbst Peter Cushing, der ja eigentlich immer eine Sichtung wert ist, bleibt in seiner kleinen Rolle eher blass und rettet nicht mehr viel.

            Fazit: Das Beste an diesem Streifen ist noch das Cover/Filmplakat. Mit dem kann der fertige Film leider nicht mithalten.

            • 10
              Cunctator99 25.03.2022, 12:19 Geändert 18.04.2022, 16:57

              Selten bin ich mit derart geringen Erwartungen an einen Film herangegangen und noch viel seltener bin ich derart positiv überrascht worden wie im Fall von Mad Max: Fury Road. Ein großes Problem dafür war und ist meiner Meinung nach der Trailer, nach dessen Sichtung ich ein für unsere Zeit typisches, völlig mit CGI-Effekten überladenes, generisches AAA-Machwerk erwartete. Der eigentliche Film könnte jedoch kaum weiter von dieser Erwartung entfernt sein. Natürlich werden CGI-Effekte benutzt, Regisseur Frank Miller setzt sie jedoch ganz gezielt ein und drehte die Actionsequenzen überwiegend mit handgemachten Effekten.
              Ein großer Kritikpunkt, der immer wieder angeführt wird, ist die dünne bis kaum vorhandene Story. Und ja, ,,Fury Road'' will keine tiefgründige Story erzählen. Dafür gibt es andere Filme. ,,Fury Road'' will in die von Frank Miller geschaffene Welt und ihren Wahnsinn eintauchen und ein Actionspektakel abliefern. Und das tut der Film wie kaum ein anderer. Zwanzig Minuten reichen, um die wichtigsten Figuren, ihre Motivation und die Ausgangssituation zu etablieren. Danach kommt der Fuß aufs Gaspedal und wird so schnell nicht wieder runtergenommen. Besonders beeindruckend fand ich dabei den Charakter der Imperator Furiosa. Miller und Charlize Theron schaffen hier quasi im Vorbeifahren eine der coolsten und ikonischsten Actionheldinnen der letzten Jahrzehnte. Und das, obwohl die Macho-Action von Mad Max bisher überhaupt nicht für ausgefeilte weibliche Charaktere stand (Tina Turner natürlich ausgenommen).

              Fazit: Für mich einfach nur einer der besten Actionfilme aller Zeiten.

              • 1

                Der einzige Grund, aus dem ich mir diesen Film angetan habe, war, dass Roger Corman als Produzent gelistet ist. Dessen Name steht ja eigentlich für flotten, unterhaltsamen Trash. Leider wird ,,Cyclops'' diesem Anspruch nicht gerecht. Der Film wirkt in all seinen aspekten wie eine Asylum-Produktion. Nur, dass er halt nicht von The Asylum produziert wurde. Das heißt im Klartext: absolut grottige CGI-Effekte, die auch noch viel zu oft eingesetzt werden; völlig talentfreie Darsteller, denen man ihre Rollen nicht für eine Sekunde abnimmt; Kostüme aus dem Second-Hand-Bekleidungsgeschäft um die Ecke;

                Fazit: Wer auf Asylum-Trash steht, wird auch hier seinen Spass haben. Alle anderen sollten was anderes schauen. Egal was. Wirklich. Völlig egal, was.

                • 4

                  Dem Vernehmen nach stand Regisseur Andrew Traucki für die Fortsetzung seines Krokohorrors ,,Black Water'' deutlich weniger Budget zur Verfügung. Und um es kurz zu machen, das merkt man dem Film leider viel zu oft an. Das reduzierte Setting in der Höhle macht leider nicht so viel her und auch die Charaktere, die natürlich während der Belagerung durch ein hungriges Krokodil und die Bedrohung durch das stetig steigende Wasser noch ihre Beziehungsprobleme ausdiskutieren, sind alles andere als interessant. Tatsächliche Szenen mit dem Krokodil gibt es nur sehr wenige, wohl auch aus Budget-Gründen. Das große Finale des Films ist dann zwar zum einen recht unglaubwürdig, zum anderen aber auch der absolute Höhepunkt des Films, der das Tempo und die Dramatik wenigstens nochmal ordentlich anzieht. Somit bleibt ein leider unterdurchschnittlicher Tierhorrorfilm. Hinzu kommt, dass in der jüngeren Vergangenheit mit ,,Crawl'' (2019), ,,Rogue - im falschen Revier'' (2007) sowie auch dem direkten Vorgänger ,,Black Water'' (2007) deutlich bessere Alternativen entstanden sind.

                  Fazit: Wer die genannten Alternativen schon kennt und noch nicht genug vom Krokodilhorror hat, kann mal einen Blick riskieren. Allerdings sollte man sich im Klaren darüber sein, dass ,,Black Water: Abyss'' (zumindest für mich) in keiner Sekunde an die genannten Filme herankommt.

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                  • 0 .5

                    Puh... selbst als geneigter Trashfan kann man diese Grütze wirklich niemandem ans Herz legen. Selbst für eine Asylum-Produktion ist dieser Film noch absolut grottig geworden. Wenige Szenen mit dem Hai, dafür viel zu viel uninteressantes Gelaber auf dem Schiff. Die einzig spannende Frage ist, wieso sich Michael Madsen dafür hergegeben hat...

                    Fazit: Selbst als Trashfan um jeden Preis vermeiden!

                    • 4 .5
                      Cunctator99 25.03.2022, 10:40 Geändert 24.04.2022, 16:48

                      ,,Night Of The Blood Beast'' ist eine gewohnt trashige Roger-Corman-Produktion von 1954. Und das merkt man dem Film auch an: mit einem Budget von knapp 70.000 Dollar innerhalb von nur sieben Tagen abgedreht, liefert ,,Das Grauen kam um Mitternacht'' schon im Vergleich mit Filmen, die zur selben Zeit entstanden, nix Weltbewegendes. Eine Forschungsstation mitten im Nirgendwo, der Absturz eines Raumschiffes und die Erkenntnis, dass der Astronaut wohl ,,Etwas'' von oben mitgebracht hat... all das kennt man zur Genüge und hat es wohl schon besser als hier gesehen.
                      Einige Punkte sind aber wohl doch erwähnenswert: Zum einen der offensichtliche Einfluss der Howard-Hawks-Produktion ,,Das Ding aus einer anderen Welt'' (1951), zum anderen die Diskussion, die sich zwischen den Hauptfiguren bezüglich des Umgangs mit dem Monster entspinnt. Der Film entstand zu einer Zeit, in der Außerirdische generell und unreflektiert böse waren und weggeballert werden mussten, um die Erde zu beschützen. In ,,Night Of The Blood Beast'' werden von einer Hauptfigur durchaus berechtigte Zweifel an dieser Vorgehensweise angebracht und ein friedlicher Diskurs mit dem Außerirdischen angeregt.

                      *Spoiler*

                      dass sich am Ende herausstellt, dass das Vieh doch nicht so nett ist, passt dann zwar auch wieder in die Zeit, aber trotzdem traute sich der Film in dieser Hinsicht deutlich mehr als vergleichbare Produktionen.

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                      • 5 .5

                        The Terror ist ein ganz klassischer Gruselfilm von 1963 aus der berüchtigten Trash-Schmiede von Roger Corman. Wie bereits von einem anderen Rezensenten geschrieben, hatte Corman nach dem Dreh von "The Raven" noch ein Wochenende Zeit und befand, dass die aufwendige Schlosskulisse eigentlich zu schade sei, um sie nur für einen Film zu verwenden. Also drehte er mit Boris Karloff schnell noch ein paar völlig zusammenhanglose Aufnahmen, bevor die Kulissen abgerissen wurden. Der Plan war, diese in einem weiteren Film zu verwenden. Aus dieser simplen Prämisse entwickelte sich eine von Cormans aufwendigsten Produktionen, an der sich insgesamt fünf (!) unterschiedliche Regisseure beteiligten.
                        Zugegeben, der Film ist, wie zu erwarten, Trash. Er war damals schon nicht besonders und wird heute definitiv neiemanden mehr vom Hocker reißen. Aber ich hatte meinen Spass, allein schon aufgrund der Entstehungsgeschichte, die eigentlich einen eigenen Film verdient hätte. Die Bewertung kommt also von einem Trash-Fan mit einem Faible für besondere Entstehungsgeschichten, und da kann ,,The Terror'' definitiv punkten.

                        Fazit: Angenehm altmodischer Gruselfilm mit schöner Atmosphäre und toller Kulisse, allerdings ohne echte Höhepunkte. Mit Jack Nicholson, dessen damaliger Ehefrau Sandra Knight sowie Boris Karloff weiß auch die Darstellerriege zu überzeugen. Einer der genannten fünf Regisseure war übrigens gar Francis Ford Coppola, der bei seinem Dreh sowohl das Budget als auch die angedachte Drehzeit maßlos überzog. Aber wie gesagt, dass ist nochmal eine ganz eigene Geschichte.

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