Cunctator99 - Kommentare

Alle Kommentare von Cunctator99

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    Cunctator99 11.04.2022, 01:30 Geändert 11.04.2022, 14:34

    Roger Cormans bitterböse Satire auf die Beatnik-Bewegung der 1950er Jahre kann man sich auch heute noch gut ansehen. Immer mit einem Augenzwinkern und ironisch überzeichnet behandelt Corman in seinem mal wieder in kürzester Zeit und mit geringstem Budget produzierten Horrorstreifen Themen wie das Verhältnis des Künstlers zu seiner Kunst und den Preis des Erfolges.

    Fazit: Insgesamt einer der besseren, wenn nicht sogar besten Filme aus Cormans 50er- und 60er-Schaffensperiode.

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      Meine Güte, selbst als Trash-Fan ist dieses Werk von Godfrey Ho, der zu Recht als der Ed Wood Hong Kongs bezeichnet wird, nur schwer zu ertragen.
      Zum Verständnis: Ho hat hier einen anderen Film genommen, neu geschnitten und mit neu gedrehten Kampfszenen (alle Szenen mit Richard Harrison) aufgepeppt. Aus diesem Grund wirkt das Ganze auch so wirr und die Handlung um Harrisons Charakter seltsam abgekapselt vom restlichen Geschehen.
      Darin werden ein Polizist und eine Reporterin in eine bizarre Mordserie verwickelt, in der eine rätselhafte Zauberin und das titelgebende Schlangenmonster die Fäden ziehen.

      Fazit: Der Film wirkt oft eher wie ein Fiebertraum oder ein wirklich schlechter Drogentrip statt wie ein stringenter Film. Somit ist der Film wohl nur absoluten Hardcore-Fans von Godfrey Ho (oder Richard Harrison) zu empfehlen.

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        Cunctator99 10.04.2022, 18:55 Geändert 10.04.2022, 18:56

        Netter, kleiner Endzeit-Horrorthriller. Wie schon ein Vorredner anmerkte, hat der Film einiges mit "30 Days of Night" gemeinsam, ohne für mich jedoch dessen Klasse zu erreichen.
        Der Film kann durch seine Atmosphäre, das spannende Setting sowie die (durch die kurze Laufzeit) straffe Inszenierung punkten. Es gibt keine Längen, sondern es passiert egentlich immer etwas, was einen bei der Stange hält.
        Negativ aufgefallen sind mir zum einen die genretypischen, dämlichen und unglaubwürdigen Entscheidungen vieler Charaktere. Zum anderen waren mir die Kampfsequenzen zu hektisch und wirr geschnitten, sodass ich phasenweise sogar Kopfschmerzen bekam.

        Fazit: Unterm Strich bleibt ein unterhaltsamer, aber auch belangloser Horrorthriller, der für einen Abend durchaus taugt, jedoch keinen bleibenden Eindruck zu hinterlassen weiß.

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          über Gravity

          "Gravity" war damals der erste Film, den ich in 3D im Kino gesehen habe. Auch wenn das jetzt schon einige Jahre her ist, weiß ich noch, wie ich teilweise mit offenem Mund im Kino saß, weil der Film mich mit seiner Bildgewalt schier erschlagen hat. Ich kann mir vorstellen, dass der Film im heimischen Wohnzimmer und in 2D einiges von seiner Wirkung verliert. Dennoch verbinde ich mit dem Kammerspiel im Welltall wie gesagt einen der schönsten Kinobesuche meines Lebens.

          Fazit: Philosophischer, bildgewaltiger Trip ins Weltall, auf den man sich einlassen muss. Nichts für Leute, die Non-Stop-Action suchen. Der Film reiht sich eher in die Riege der ruhigeren SciFi-Filme ein, die dafür lange nachhallen. Wie gesagt, wenn man sich darauf einlassen kann.

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            "Alien: Covenant" oder das Dilemma des Ridley Scott: Schon im Vorfeld scheint die Entstehung dieses Filmes mehr als problematisch gewesen zu sein, nachdem Scott sich lange den Kopf daran zerbrochen hat, wie er seine Geschichte nach "Prometheus" weiterführen kann. Und man merkt "Alien: Covenant" an, das der Regisseur es hier wohl einfach allen recht machen wollte. Denn einerseits hält er an den philosophischen Themen des Vorgängers fest, andererseits versucht er nach Kräften, einen der Ur-Reihe angemessenen SciFi-Horror-Blockbuster zu liefern.
            Um es gleich auf den Punkt zu bringen, dieser Spagat gelingt nicht vollends. Gerade gemessen an seinem Vorgänger wirkt "Covenant" doch eine ganze Ecke weniger ambitioniert. Die gesamte Handlung setzt sich dabei aus hinlänglich bekannten Versatzstücken der Vorgängerfilme zusammen. Oder um es anders auszudrücken: Der geneigte Alien-Fan wird hier nichts bekommen, was er nicht schon mehrfach gesehen hat. Dieser Mangel an Kreativität wirkt in meinen Augen, gerade mit Blick auf den experimentierfreudigen Vorgänger, fast schon erschreckend und verdeutlicht nochmals das eingangs erwähnte Dilemma.
            Dadurch fühlt sich dieser Fim ein wenig wie eine verpasste Chance an, da die Rahmenbedingungen durchaus vielversprechend sind. An der Darstellerfront liefert vor allem Michael Fassbender eine weitere Glanzleistung ab und zeigt, warum er für mich zu den besten Schauspielern seiner Generation gehört. Auch Katherine Waterston kann als Hauptfigur Pluspunkte sammeln. Auch der restliche Cast kann einige bekannte Gesichter versammeln, wenn auch alles eine Nummer kleiner als im Vorgänger wirkt.
            Die Inszenierung geht, wie schon gesagt, etwas zu sehr auf Nummer sicher, ist dabei jedoch ziemlich konsequent und kommt ohne viel Vorgeplänkel zur Sache. Dadurch bleibt der Film in meinen Augen zumindest immer unterhaltsam, auch wenn man in der Regel schon ahnt, was gleich passieren wird.

            Fazit: Auch wenn der Film in Bezug auf die Reihe ziemlich auf der Stelle tritt, hat er mich gut unterhalten. Er liefert eben das, was man von einem "Alien"-Film erwartet. Trotzdem hatte ich beim Anschauen oft das Gefühl, dass man hier noch deutlich mehr hätte rausholen können.

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              Der US-amerikanische Mystery-/Horrorthriller "Below" von 2002 erzählt eine ganz klassische Gruselgeschichte: Nachdem das U-Boot Tiger Shark Überlebende eines sinkenden britischen Lazarett-Schiffes aufnimmt, beginnen sich an Bord die seltsamen Vorkommnisse zu häufen. Unerklärliche technische Probleme sind dabei nur der Anfang, denn bald gibt es erste Tote...
              Regisseur David Twohy, dem wir auch die "Riddick"-Reihe verdanken, verlässt sich bei der Inszenierung der Geschichte auf bewährte Genrezutaten. Mysteriöse Geräusche, Dunkelheit, Isolation und nicht zuletzt diverse Jump Scares machen den Film kurzweilig. Das größte Ass im Ärmel des Films ist in meinen Augen jedoch das Setting selbst. Die beklemmende, düstere, dreckige Umgebung eines U-Bootes passt in Kombination mit der Abgeschiedenheit unter Wasser und der ständigen Bedrohung durch Kriegsschiffe perfekt in einen Horrorfilm und man fragt sich fast, warum U-Boot-Horror nicht längst als eigenständiges Sub-Genre existiert.

              Fazit: Netter, atmosphärischer Gruselstreifen von der Stange.

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                über Crawl

                So, ich oute mich hier jetzt mal als riesiger Fan des Films. Man merkt einfach in jeder Sekunde, dass mit Alexandre Aja und Sam Raimi zwei absolute Könner verantwortlich zeichnen, nicht nur im Bezug auf das Horror-Genre, sondern generell als Filmschaffende.
                Um es gleich vorweg zu sagen, auch "Crawl" krankt (natürlich) an den gleichen Problemen, an denen jer Tierhorrorfilm krankt. Natürlich ist schon das Grundkonzept des Films völlig übertrieben. Das war es schon 1975 bei Spielbergs "Der Weiße Hai". Für mich gehört genau das aber zum augenzwinkernden Charme solcher Filme, selbst wenn sie sich vordergründig selbst ernst nehmen. Und genau das ist bei "Crawl" der Fall. Der Film verzichtet zum Glück auf unpassenden Humor, um seine Bedrohungssituation ernsthaft zu vermitteln und sich nicht von vorneherein selbst ins Lächerliche zu ziehen. Dass die Filmemacher selbst ihren Film natürlich nicht völlig ernst nehmen, offenbaren sie dem Zuschauer aber erst in der Sekunde, in der der Abspann über den Bildschirm läuft.

                Und was genau macht den vorliegenden Film in meinen Augen so großartig? Nun, zum einen das absolut perfekte Pacing. Die kurze Laufzeit des Films zeigt schon, dass es recht zügig ans Eingemachte gehen wird, aber Alexandre Aja schafft es, die wenige Zeit, die er zum Etablieren seiner handelnden Figuren hat, perfekt zu nutzen. In wenigen Szenen werden die wichtigsten Charaktere nicht einfach nur eingeführt, sie erscheinen mir auch sympathischer, lebendiger und weniger klischéebeladen, als man es von dieser Art Film gewohnt ist. Besonders hervorzuheben ist auch das hervorragende Sounddesign, welches mit einem minimalistischen Soundtrack immer die gerade gewünschte Stimmung heraufbeschwört, ohne dabei aufdringlich zu wirken.
                Auch die Regie von Alexandre Aja muss ich hier lobend hervorheben, denn trotz begrenzter Mittel gelingen ihm immer wieder eindrucksvolle Bildkompositionen und ästhetische Bilder. Irgendwie kommt mir dabei ein Kommentar in den Sinn, den ich mal über John Carpenter gelesen habe. Darin wurde gesagt, er sei ein Meister darin, mit wenigen Mitteln einen Film zu drehen, der deutlich teurer aussieht, als er letztlich war. Irgendwie trifft das auch auf "Crawl" zu, wenn man sich vor Augen führt, dass der Film gerade einmal um die 15 Mio. gekostet hat. Vergleicht man Ajas Film mit dem thematisch ähnlich gelagerten "Rogue - Im falschen Revier" von 2007 (der ca. 25 Mio. gekostet hat), kann man durchaus sagen, dass auch Alexandre Aja in der Lage ist, seinen Film teurer aussehen zu lassen, als er war.

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                  Es sind schlichtweg atemberaubende Aufnahmen, die uns Alastair Fothergill hier präsentiert. Diese Serie wirkt wie ein Mahnmal und eine Erinnerung daran, auf was für einem wunderschönen und schützenswerten Planeten wir eigentlich leben. Gleichzeitig wird mir immer bewusst, dass die Menschheit all das in verhältnismäßig kurzer Zeit vernichten wird...

                  Fazit: wundervolle Doku. Auf die BBC ist einfach immer Verlass.

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                    Cunctator99 27.03.2022, 15:13 Geändert 27.03.2022, 15:14

                    "The Iceman" ist ein Gangsterfilm, der sich die wahre Geschichte des Mafiakillers Richard Kuklinski vornimmt. Der bis in die Nebenrollen hochkarätig besetzte Film leidet dabei unter der kühl-distanzierten, etwas biederen Inszenierung. Letztlich ist es dann Hauptdarsteller Michael Shannon, der den Film über den Durchschnitt hievt und wirklich sehenswert macht. Seine Leistung in der Titelrolle ist wirklich elektrisierend und hält einen immer bei der Stange. Auch Chris Evans ist an der Darstellerfront hervorzuheben, der hier endlich mal zeigt, dass er mehr ist als der sympathische Sunnyboy von Nebenan.

                    Fazit: Vor allem dank Michael Shannons grandioser Performance sehenswerter Gangsterfilm, der auf einer wahren Begebenheit beruht.

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                      "Shoot 'Em Up" von 2007 ist für mich bis heute einer der besten Actionfilme aller Zeiten. Nie hat die Devise "Hirn aus, Film ab" mehr Spass gemacht als hier. Dass das Ganze dabei gewollt überzogen, derb und politisch völlig unkorrekt ist, dürfte den einen oder anderen sauer aufstoßen. Wenn man sich darauf einlässt, erlebt man dafür den Ritt seines Lebens.
                      Regisseur Michael Davis reiht dabei ebenso rasante wie kreative Ballerorgien aneinander, Clive Owen als erzcooler Held beschränkt sich in seiner Kommunikation auf markige One-Liner, Paul Giamatti glänzt als schräger Fiesling und obendrauf gibts Monica Bellucci fürs Auge. Unterlegt wird das alles dann noch von einem absolut großartigen Rock-Soundtrack, der das Tempo nochmal hochpeitscht.

                      Fazit: "Shoot 'Em Up" ist eine völlig kompromisslose, schwarzhumorige und herrlich überdrehte Action-Achterbahnfahrt, die man erlebt haben muss, um sie zu glauben.

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                        Cunctator99 27.03.2022, 14:00 Geändert 27.03.2022, 14:03
                        über Riddick

                        Etwas besser als der zweite Teil, erreicht jedoch nicht ganz die Klasse des Erstlings. Statt ihr Univerum zu einer epischen SciFi-Saga aufzublasen, fokussieren sich David Twohy uund Vin Diesel hier wieder auf den Überlebenskampf des Titelcharakters. Das tut dem Film sichtbar gut. Klar, nicht jeder One-Liner sitzt, die klischéebeladenen Nebenfiguren nerven ein wenig und die Effekte sind aufgrund des geringen Budgets nicht ganz auf der Höhe.
                        Dafür weiß der Film aber mit coolem Kreaturendesign und natürlich der schieren Präsenz seines Hauptcharakters zu überzeugen. Zudem funktioniert er auch als dritter Teil der Geschichte, indem er einige Bezüge zu den beiden Vorgängern herstellt.

                        Fazit: Der Streifen bietet nicht viel Neues, präsentiert das Altbekannte jedoch durchaus unterhaltsam.

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                          "Death Proof - Todsicher" zeigt mehr noch als alle anderen Filme von Quentin Tarantino seine Beeinflussung durch die Grindhouses, also in etwa das, was in Deutschland als Bahnhofskino durchgehen würde. Filme von minderwertiger Qualität, die dem Bereich des Exploitationfilms zuzuordnen sind und vor allem auf Gewaltexzesse, Schocks und viel nackte Haut setzen. Mit dem "Grindhouse Double Feature", in dem "Death Proof" eigentlich zusammen mit "Planet Terror" von Regie-Buddy Robert Rodriguez gezeigt wurde, wollten die beiden Regisseure das Schundfilmkino wieder aufleben lassen. So richtig geglückt ist es ihnen nicht, ob nun "leider..." oder "zum Glück!" muss jeder für sich entscheiden.
                          Das Hauptproblem von Tarantinos Beitrag ist dabei, dass relativ lange relativ wenig passiert. Das wäre im Grunde kein Problem, allerdings sind die Dialoge im vorliegenden Film nicht ganz so messerscharf geschliffen, wie man es von anderen Filmen Tarantinos gewohnt ist. Zusätzlich sind die handelnden Figuren eher uninteressant bis latent nervig. Hier hat der Regisseur sich in meinen Augen etwas zu sehr an den "großen" Vorbildern des Grindhouse-Kinos orientiert.
                          Auf der Pro-Seite des Films steht natürlich die unnachahmliche, unverwüstliche Bildästhetik des Meisters, die auch diesen Film beherrscht. Unterlegt wird das ganze (natürlich) von einem absolut perfekten Soundtrack. Zudem markierte der Film den Einstieg von Kurt Russell in den Kreis von Tarantinos Stammcrew und selbst unabhängig davon ist er einer der Helden meiner Kindheit und damit eh immer einen Blick wert. Zudem bietet der Film Autofans (wie mir) nicht nur diverse schicke Muscle Cars, sondern endet auch noch mit einer der epischsten Verfolgungsjagden, die jemals auf Zelluloid gebannt wurden. Und das ist dann doch eine ganze Menge!

                          Fazit: In meinen Augen ist "Death Proof - Todsicher" auf jeden Fall Tarantinos schlechtester Film. Allerdings war genau das ja auch sein Ziel... also ist der Film vielleicht doch nur ein weiterer Ausdruck des Genies seines Meisterregisseurs?

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                          • 6

                            Der Film hat ein ähnliches Niveau wie sein Vorgänger. Für mein Befinden waren die Actionsequenzen ein klein wenig besser inszeniert und Urbano Barberini wirkte ein klein bisschen weniger überfordert mit seiner Hauptrolle. Zudem gibt Jack Palance als Bösewicht einen mehr als würdigen Nachfolger von Oliver Reed ab. Seine beeindruckenden Kopfbedeckungen sammeln ebenso Bonuspunkte wie die Tatsache, dass man ihm förmlich anmerkt, wie sehr er es gehasst hat, in diesem Film mitspielen zu müssen.

                            Fazit: Wie schon sein Vorgänger Kategorie "So bad it's good".

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                              Cunctator99 26.03.2022, 18:30 Geändert 11.04.2022, 14:37
                              über Gor

                              Definitiv ein Vertreter der "So bad it's good"-Kategorie. Der zu Recht völlig unbekannt gebliebene Urbano Barberini gibt den unglaubwürdigsten Physikprofessor aller Zeiten ab. Das ist aber völlig egal, denn nach der unfreiwilligen Ankunft auf der Gegenerde zählen völlig andere Qualitäten. Dabei gibt es beeindruckend unbeeindruckende Kampfsequenzen und jede Menge leicht bekleidete Menschen vor schöner Wüstenkulisse zu bewundern. Die Kirsche auf der Torte ist ein herrlich übertriebener Oliver Reed als Bösewicht, dessen Figur wohl den kompletten Wahnsinn dieser Produktion in sich aufgesogen hat.

                              Fazit: Natürlich ist der Streifen stumpf und dümmlich, gleichzeitig aber auch knallig, bunt und durch seine unfreiwillige Komik unterhaltsam. Fans von trashigen Barbarenfilmen können den Abend deutlich schlechter als mit diesem Film verbringen.

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                                "Argoman - Der phantastische Superman" ist ein italienisch-französischer Superheldenfilm von 1967. Dem Entstehungsjahr verdankt er wohl auch den knallig-bunten Look, der auf den ersten Blick ganz vielversprechend wirkt. Leider ist der Film abgesehen davon gähnend langweilig und lässt jegliches Tempo, ebenso Spannung oder Action schmerzlich vermissen. Da hilft es dann auch nicht, dass die Hauptfigur ein ziemlich sexistisches A****loch ist. Obendrauf kommen auch noch diverse Logiklöcher im Drehbuch. Klar nimmt der Film sich dabei selbst nicht ernst, leider macht ihn das auch nicht unterhaltsamer...

                                Fazit: Ziemlich üble Gurke, die selbst für mich als Trash-Fan eher zum Einschlafen war.

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                                  "The Terror Within" (1989) ist ein SciFi-Horror-Splatterfilm aus dem Hause Corman, der als ziemlich verspätetes Rip-off von Ridley Scotts Klassiker "Alien" daherkommt, welcher ganze zehn Jahre zuvor erschienen ist. Eine gewisse Nähe zum großen Vorbild war also definitiv zu erwarten. Was ich jedoch nicht erwartet hatte, war, dass "The Terror Within" teils ganze Szenen aus dem Vorbild nachzustellen versucht. Aufgrund der begrenzten Möglichkeiten wirkt das ein bisschen so, als würde sich die Schauspiel-AG der örtlichen Schule in ihrem Forum an einer Aufführung des Horror-Meisterwerks versuchen. Und genau so sieht das dann im fertigen Film auch aus. Ein gewisser trashiger Charme stellt sich dabei zwar ein, insgesamt wirkt das Ganze aber eher unbeholfen. Da hilft es auch nicht, dass sich der Film, zumindest gemessen an den Standards einer Roger-Corman-Produktion, in Bezug auf Splatter- und Exploitationszenen verhältnismäßig zurückhält.

                                  Fazit: Was bleibt, ist eine der für mich etwas schwächeren Roger-Corman-Trash-Produktionen. Der Film ist kein Totalausfall, aber auch nicht so kurzweilig wie einige Konkurrenten aus derselben Schmiede.

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                                    "Creature from the Black Lagoon" (1954) ist einer der größten Klassiker des Horrorkinos und seine schuppenbewährte Titelfigur reiht sich ein in die Riege von Universal Pictures legendären Filmmonstern. Ich war überrascht, wie gut der Film auch heute noch zu unterhalten weiß, wenn man sich darauf einlässt. Klar, als Horrorfilm wird er niemanden mehr schockieren können. Aber als simple Abenteuergeschichte konnte er mich dennoch überzeugen. Das liegt zum einen an den immer noch guten Unterwasseraufnahmen, zum anderen am schön abenteuerlichen Amazonas-Setting. Die Darsteller bleiben zwar etwas blass, das tut dem Spass aber keinen Abbruch.

                                    Fazit: Jack Arnold gelingt ein weiterer Meilenstein der B-Movie-Geschichte, der nicht zuletzt dank Guillermo del Toros "The Shape of Water" wieder an Relevanz gewonnen hat.

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                                      "Kong: Skull Island" von 2017 sollte nach Godzilla (2014) den beliebten Riesenaffen im MonsterVerse etablieren und damit den Grundstein für den 2021 dann eingetretenen Kampf der beiden Kinogiganten legen.
                                      Vorweg, es handelt sich natürlich um einen AAA-Blockbuster mit allem was dazugehört. Es kommt einzig auf Action und Spezialeffekte an, Story und Logik sind eher zweitrangig. Das ist an sich nichts Schlimmes und kann mich auch durchaus unterhalten, allerdings war es im Falle von "Kong: Skull Island" für meinen Geschmack etwas zu viel des Guten. Wenn es einem Film gelingt, mich "reinzuziehen" und er in sich stimmig ist, fallen mir kleinere Logiklöcher oft gar nicht auf, zumindest nicht bei der ersten Sichtung. "Kong: Skull Island" jedoch versagt dabei schon direkt zu Beginn: Der Zweikampf zwischen dem amerikanischen und dem japanischen Kampfpiloten am Strand ist so ziemlich das Lächerlichste, was ich seit Langem sehen musste. Die beiden Todfeinde stehen sich gegenüber, der Amerikaner zieht seine Pistole und feuert das ganze Magazin in den Sand zu Füßen des Japaners. Der geschätzte zehn Meter, völlig regungslos und offen vor ihm steht. Daraufhin zieht der Japaner einen Dolch und stürzt auf den Amerikaner zu. Statt die Waffe in seiner Hand jedoch zu benutzen, lässt er sich in Sekundenbruchteilen entwaffnen und das Gerangel geht weiter...
                                      Bereits diese Einleitung ließ mich aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr herauskommen. Und es ging ähnlich weiter. Einer der größten Kritikpunkte ist für mich der absolut unpassende Humor des Films. Eine Prise Humor kann einen guten Blockbuster zu einem herausragenden machen, im Falle von "Kong: Skull Island" macht er aber alles irgendwie noch schlimmer. Gerade die von John C. Reilly gespielte Figur bringt einen Humor ein, der fast schon auf eine Metaebene abdriftet und das ohnehin wackelige Gerüst des Filmes für mich endgültig zum Einsturz bringt. Es wirkt szenenweise fast so, als ob Regisseur und Drehbuchautor sich zu Beginn der Produktion zusammengesetzt hätten und sich gesagt haben: "Den Scheiß hier kann doch eh keiner ernst nehmen!" Und den Film daraufhin zu einer Art Parodie auf Monsterfilme gemacht haben. Blöd nur, dass er gleichzeitig auch ein Monsterfilm ist und sich damit selbst auseinander nimmt.
                                      Das war jetzt sehr viel harte Kritik, daher will ich noch ein paar positive Aspekte des Films hervorheben. Wie gesagt, Action und Effekte sind überragend. Vor allem die erste Actionsequenz mit den Helikoptern war wirklich atemberubend inszeniert. Zudem sammelt der Film Pluspunkte durch das coole 70er-Setting und den damit verbundenen Soundtrack. Auch der Cast liest sich auf dem Papier hervorragend, wird aber leider an eindimensionale Figuren verschenkt, aus denen selbst Darsteller wie Samuel L. Jackson oder John Goodman nicht viel mehr herausholen können.

                                      Fazit: Unterm Strich ist "Kong: Skull Island für mich eine der größeren Enttäuschungen der letzten Jahre und funktioniert für mich nicht mal als seichtes Popcornkino. Dafür machen mich die angesprochenen negativen Punkte einfach zu aggressiv.

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                                        über Conan

                                        Der gesamte Film fühlt sich für mich an wie eine einzige, riesengroße, verpasste Chance. Ich möchte den Film wirklich mögen. Ich kann ja sogar den Italo-Barbarenstreifen, die im Fahrwasser von Arnies Conan entstanden, ein wenig trashigen Spass abgewinnen. Dementsprechend ging ich schon mit einer großen Portion Vorfreude an den mit großem Budget produzierten Neustart der Conan-Saga. Aber Marcus Nispels Reboot von 2011 ist einfach von Anfang bis Ende unterdurchschnittlich und vor allem langweilig. Es werden handlungsrelevante Szenen aneinander gereiht, dazwischen ein bisschen gekämpft, obendrauf eine Prise Sex. Alles Zutaten, die bereits 1982 perfekt funktioniert haben. 2011 wirkt das Ganze jedoch so uninspiriert und nach Schema F heruntergekurbelt, dass ich mich nach der Hälfte des Filmes dabei erwischt habe, wie ich gedanklich schonmal die Einkaufsliste für Morgen zusammenstellte. Einerseits wirkt die Einleitung aus Conans Kindheit viel zu lang und uninteressant, andererseits können nicht mal die Actionsequenzen in irgendeiner weise fesseln. Die Special Effects sind zwar gut, werden jedoch nicht wirklich gewinnbringend eingesetzt. Auch auf beeindruckende Bildkompositionen, die die Landschaften ja durchaus hergeben würden, wird hier leider verzichtet. Dafür ist keine Zeit, schließllich muss man hektisch zum nächsten Handlungsort weiterjagen.
                                        Positiv kann man zumindest festhalten, dass Jason Momoa rein optisch natürlich die Idealbesetzung für die Titelfigur ist. Leider wirkt sein Conan weniger wie der stoische, wortkarge Krieger, der er ja nunmal ist, sondern kommt eher als sonnengebräunter Beau daher, der viel zu oft wie ein Prototyp seines Aquaman wirkt.

                                        Fazit: Das war nix. Marcus Nispels Version wird weder den alten Verfilmungen noch den Erzählungen von Robert E. Howard gerecht und bleibt ein ermüdender Actionfilm ohne eigene Ideen.
                                        Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Vielleicht versucht sich ja irgendwann nochmal jemand an dem Stoff. Gerade heutzutage, wo jedes Studio auf der Suche nach seinem großen ,,Cinematic Universe'' ist, würde sich ein neuer Versuch mit dem unverwüstlichen Barbaren ja eigentlich anbieten. Robert E. Howard hat schließlich genügend Material hinterlassen.

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                                          Wie viele meiner Vorgänger schon geschrieben haben, ist ,,Die Wildgänse kommen'' einfach ein absoluter Klassiker des Söldner-/Kriegs- und generell Actionfilms. Schon bei Veröffentlichung sorgte der Film für viele Kontroversen, ob es nun Rassismusvorwürfe waren oder die Tatsache, dass der Film zu Zeiten der Apartheid an Originalschauplätzen in Südafrika gefilmt wurde. Wer damit umgehen kann, bekommt hier jedoch einen der schlichtweg besten Actionfilme aller Zeiten mit einem All-Star-Cast und selbst heute noch beeindruckenden Actionsequenzen vor traumhafter Kulisse.

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                                            Cunctator99 26.03.2022, 11:32 Geändert 26.03.2022, 11:37
                                            über Prey

                                            Eigentlich ein solider Tierhorrorfilm, der mit schönen Landschaftsaufnahmen aus Südafrika und echten Löwen einiges richtig macht. Leider sorgen die (selbst für dieses Genre) unglaublich unsympathischen Figuren und grenzdebilen Dialoge dafür, dass ,,Prey'' am Ende nur ein unterdurchschnittlicher Genrebeitrag bleibt.

                                            Übrigens: Die Tagline ,,based on true events'' ist hier nicht mehr als ein billiger Marketingtrick. Der Film ist wohl inspiriert von der Geschichte der Menschenfresser von Tsavo, die bereits in ,,Der Geist und die Dunkelheit'' verfilmt wurde und sich in der Kolonialzeit abspielte. Sprich, dieser Film hat REIN GAR NICHTS mit irgendwelchen wahren Begebenheiten zu tun. Sorry, aber der Zusatz musste, allein schon zur Ehrenrettung der Löwen, sein :)

                                            Fazit: Nur für Hardcore-Tierhorrorfans einen Blick wert.

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                                              Cunctator99 25.03.2022, 19:47 Geändert 12.10.2022, 12:12

                                              ,,Orca - Der Killerwal'' von 1977 ist ein weiterer der zahlreichen Epigonen, die im Fahrwasser von Steven Spielbergs ,,Der weiße Hai'' den schnellen Erfolg suchten. Im vorliegenden Fall versuchte sich der italienische Produzent Dino De Laurentiis an einer Verfilmung eines Romans von Arthur Herzog. Als Hauptdarsteller standen ihm dabei Richard Harris und Charlotte Rampling zur Verfügung und auch der unverkennbare Score ist zu erwähnen, der von niemand geringerem als Altmeister Ennio Morricone persönlich komponiert wurde. Ein Pluspunkt sind auch die (für die damalige Zeit) ganz guten Effekte. Neben künstlich hergestellten Gummiwalen wurden auch Aufnahmen von zwei echten Orcas verwendet.
                                              Als der Kapitän eines Fischkutters (gespielt von Harris) versehentlich ein schwangeres Orca-Weibchen tötet und sie an Bord seines Schiffes eine Fehlgeburt erleidet, sinnt das traumatisierte Männchen auf Rache und beginnt, das verschlafene Küstendörfchen zu terrorisieren.
                                              Ich werde jetzt nicht davon anfangen, was an dem Film unrealistisch ist. Ja, das Verhalten von Orcas wird natürlich völlig falsch dargestellt. Würde es richtig dargestellt werden, gäbe es diesen Film gar nicht. Was der Film allerdings gut macht und was ihn in meinen Augen über zahlreiche vergleichbare Produktionen hebt, ist die Tatsache, dass er seinem tierischen Antagonisten eine nachvollziehbare Motivation gibt. Der Orca wird als fühlendes, denkendes, planendes Wesen präsentiert, welches Rache für seine ermordete Familie sucht. Nicht nur Kapitän Nolan, sondern auch der Zuschauer kann die Beweggründe des Tieres nachvollziehen und verstehen. In diesem Punkt traut sich der Film, ein psychologische deutlich differenzierteres Bild des Tieres zu zeichnen als ähnliche Produktionen das gemeinhin tun.

                                              *Spoiler*

                                              Ein weiterer Pluspunkt ist für mich das Ende des Films. Als großer Tierfreund hab ich lange nach einem Film gesucht, an dessen Ende endlich mal das Tier gewinnt. Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber in der Regel drücke ich in solchen Filmen eh immer den Tieren die Daumen. Wem auch sonst? Die menschlichen Figuren sind in der Regel nicht mehr als unsympathische, wandelnde Klischées. Daher hat es mich tierisch gefreut, dass hier der Orca am Ende seine Rache bekommt und in den Sonnenuntergang schwimmen darf.

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                                              • 8

                                                ,,Der Leuchtturm'' von Robert Eggers ist ein Film, der es mir schwer macht. Er macht es mir schwer, ihn zu bewerten, weil er sich aufgrund seiner Machart herkömmlichen Bewertungsschemata zu entziehen scheint. Man merkt in jeder Sekunde, dass der Regisseur genau wusste, was er tat. Das er jede Sekunde dieses Films im Griff hatte und genau dorthin gelenkt hat, wo er hinwollte. Trotzdem ist es vermutlich einer der letzten Filme, die ich guten Gewissens irgendwem weiterempfehlen kann. Dafür ist er wiederum zu sperrig und trotz seiner relativ kurzen Laufzeit von 104 Minuten zieht er sich phasenweise in die Länge. Es ist definitiv kein Film, den man nach der Arbeit zum Abschalten auf der Couch gucken kann. Es ist ein Film, der zu jeder Sekunde deine volle Aufmerksamkeit benötigt, sich ihr gleichzeitig aber zu entziehen versucht. Nach meiner ersten Sichtung war ich enttäuscht, weil ich irgendwie ,,mehr'' erwartet hatte. Trotzdem folgte kurz darauf die zweite Sichtung, mit ähnlichem Ergebnis. Phasenweise zieht er sich, am Ende war ich ein bisschen enttäuscht.
                                                Trotzdem erweckt er dieses Gefühl, dass unter all dem noch mehr ist. Dass dieser Film ein riesiges Rätsel ist, dass er ein Geheimnis hat, das irgendwo zwischen den Bildern und Zeilen verborgen ist. Plötzlich beginnt man, in jeder Einstellung, in jedem Dialog, in den Bildkompositionen Hinweise zu entdecken. Und trotzdem fühlt man sich am Ende, als hätte man nur an der Oberfläche dieses Films gekratzt.

                                                Fazit: Ich weiß nicht, ob ich diesen Film jemals auch nur ansatzweise enträtseln werde. Ich weiß offen gesagt nicht einmal, ob es überhaupt etwas zu enträtseln gibt. Aber ich weiß, dass Robert Eggers meinen allergrößten Respekt für dieses Werk verdient hat. Mit nur einem einzigen Film hat er sich für mich als einer der interessantesten und vielversprechendsten Regisseure unserer Zeit etabliert und ich bin gespannt, was wir von ihm noch alles sehen werden.

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                                                  Die klassische Verfilmung des Romans von Bram Stoker, die Francis Ford Coppola 1992 schuf, ist in meinen Augen nicht nur die definitive Draculaverfilmung jenseits des ganzen popkulturellen Eigenlebens, welches die Figur seit ihrer Erfindung entwickelt hat, sondern auch eine der besten Romanverfilmungen überhaupt.
                                                  Das liegt vor allem daran, dass Coppola sich sehr eng an den Roman hält. Selbst der Gestaltung als Briefroman zollt der Regisseur Respekt, indem er seinen Film eher episodenhaft erzählt. Er legt weniger Wert auf die zusammenhängende Geschichte, als dass er mit allem Pomp einen wahren Blutrausch zelebriert, der seinesgleichen sucht. Der Film schwelgt geradezu unverschämt in seinem albtraumhaften, hypnotischen Bilderreigen und entwickelt einen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Dazu versammelt er auch noch einen Cast der Spitzenklasse, der von einem alles überragenden Gary Oldman angeführt wird.

                                                  Fazit: Visuell opulentes, in seiner Ästhetik geradezu überbordendes Fest fürs Auge, welches meiner Ansicht nach heute noch so frisch daherkommt wie vor 30 Jahren.

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                                                    Horrorspezialist Greg McLean schickt Michael Vartan, Radha Mitchell, Sam Worthington, Mia Wasikowska und John Jarratt in den Überlebenskampf gegen ein riesiges Krokodil. Der Film wurde 2007 mit einem (für eine derartige Produktion) recht beachtlichen Budget von 25 Mio. Dollar realisiert und floppte prompt trotz ordentlicher Kritiken ziemlich hart.
                                                    Dabei kann der Film durchaus mit beeindruckenden Naturaufnahmen bezaubern, ehe dann der Horror auf der Insel losbricht. Insgesamt merkt man dem Film schon an, dass hier Genreprofis am Werk waren. Er funktioniert einfach als Tierhorrorfilm, in dem ein riesiges Krokodil Jagd auf eine Gruppe Menschen macht. Dabei wird die Spannung durchgehend aufrecht erhalten und mit einem gut gemachten Showdown abgerundet.

                                                    Fazit: Insgesamt einer der besseren Horrorfilme mit Krokodilen der letzten Jahre. Er fühlt sich innerhalb seiner doch recht engen Genregrenzen wohl und tut nur wenig, um aus ihnen auszubrechen. Den Machern war es offensichtlich wichtiger, einen funktionierenden Horrorfilm abzuliefern, als das Rad in irgendeiner Weise neu zu erfinden. Und das ist ihnen meiner Meinung nach gelungen.

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