Hawaii91 - Kommentare

Alle Kommentare von Hawaii91

  • 5

    Der bereits 27. Animationsfilm mit dem Titel Justice League Dark aus dem Hause DC basiert auf der gleichnamigen DC Comicreihe von Peter Milligan und Mikel Janin. Darin sehen sich die Justice League rund um Wonder Woman, Superman und Batman mit der Lage konfrontiert, dass unschuldige Menschen in mehreren Städten plötzlich Verbrechen begehen, die auf übernatürliche Kräfte zurückzuführen sind, gegen welche sie machtlos sind. Deshalb wenden sie sich an den Magier – Experten John Constantine, welcher ein Team mit Deadman und Zatanna bildet, um die Ursprünge ausfindig zu machen und gegen die böse Magie vorzugehen.

    Die erzählte Geschichte ist geprägt von zahlreichen humorvollen Einlagen, stellenweise kommt auch die Ernsthaftigkeit nicht zu kurz. Die Action und die Kampfszenen sind im Allgemeinen ganz gut über die gesamte Laufzeit verteilt, jedoch lässt sich kein konstant spannender Handlungsbogen vorweisen.

    Die Einführung der DC – Figuren erfolgt hierbei ohne große Umwege. Die üblichen (Gast)-Charaktere der Justice League rücken hierbei in den Hintergrund, so dass die neuen Figuren wie beispielsweise Swamp Thing, Deadman oder Black Orchid eingeführt werden können.

    Mit einer längeren Laufzeit hätte man allerdings den Nebencharakteren mehr Screentime geben können, damit diese einen starken Eindruck hinterlassen können und man etwas mehr über sie in Erfahrung bringen kann. Dies führt leider dazu, dass Constantine und Zatanna, auch in gewissen Stellen Batman, eigentlich den ganzen Film über alleine tragen müssen.

    Besonders Constantine kann mit seinem Humor und seiner coolen Ausstrahlung Punkte beim Zuschauer sammeln und so entsteht stets im Beisammensein mit Batman oder Zatanna ein amüsantes Dialog-Zusammenspiel zwischen den Figuren.
    Batman, einer der DC – Helden schlechthin, wirkt in diesem Animationsfilm eher wie ein kleiner Fremdkörper, der zwar mit seiner Anwesenheit nicht stört, aber nicht wirklich in diese magische Welt hineinpasst. Wahrscheinlich dachten sich die Macher, dass durch die Anwesenheit von Batman die Justice League Dark mehr an Popularität gewinnt.

    Fazit:

    Anders als die bisher veröffentlichten DC – Animationsfilme beleuchtet Justice League Dark die magische Welt des DC – Universums und bringt zudem neu eingeführte Figuren gut zur Geltung, lässt aber die Nebenfiguren nicht wirklich viel Screentime zum Aufblühen. Der gewohnt liebevolle Animationsstil und die düster gehaltene Atmosphäre des Films fallen positiv auf. Die Story hätte ein wenig besser und spannender ausfallen können, nichtsdestotrotz ist der Film für Animationsliebhaber und DC – Fans lohnenswert!

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    • 9
      Hawaii91 10.09.2016, 03:24 Geändert 10.09.2016, 05:42

      Mit der dreiteiligen Dokuserie “Die Welt der Haie“ liefert BBC Earth die mit Abstand wissenswerteste und markanteste Hai – Dokumentation ab, die es bis dato gibt. Der Fokus liegt hierbei nicht nur darauf, wie Haie auf die Jagd gehen, sondern es werden bis zu 30 Haiarten äußerst informativ und mit atemberaubenden Bildaufnahmen auf ihr soziales Verhalten, ihre speziellen Eigenschaften und ihren Lebensraum betrachtet und durchleuchtet.
      Ebenfalls sehr interessant ist die Making Of – Bonusfolge, die zeigt mit wie viel Leidenschaft und Hingabe die einzelnen Filmcrews bei der Sache waren und wie aufwendig die Arbeiten an der Entstehung der Dokumentation waren.
      Für Doku – Fans sehr zu empfehlen!

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      • 2
        Hawaii91 10.07.2016, 11:24 Geändert 10.07.2016, 11:42

        Bereits im Vorfeld der vierten Stafel der DC - Serie “Arrow“ wurde von den Showrunnern eine Änderung des Konzepts verkündet. Eine Änderung, die auf sehr vielen Ebenen enttäuscht und dabei wurden auch viele Schwächen, die bereits in der dritten Season auftauchten, noch weiter in den Sumpf gezogen.

        Wiederrum ist das Problem, dass der Hauptbösewicht in dieser Staffel, Damian Darhk, sich nicht als ein richtiger Gegner für Oliver Queen erweist. Seine Absichten wirken nicht gerade logisch und konsequent handelnd, was sich besonders in den letzten 3-4 Episoden bemerkbar macht. Allgemein wirkt es auch in dieser Staffel wieder so, als könne Team Arrow jeden Gegner, ganz gleich ob im Nebenplot oder in der Rahmenhandlung um Darhk, ohne weitere Probleme besiegen. Die ach so gefährlichen militärischen Ghosts treffen dabei komischerweise weiterhin nie ihre Ziele, ganz gleich aus welcher Distanz geschossen wird oder benutzen ironischerweise nie ihre Waffen wenn es denn mal nötig ist.

        Auch macht es den Anschein, als ob die Macher mit der Vielzahl an Superhelden keine vernünftigen Storylines mehr in petto haben. Als kurzes Beispiel sei nur Malcom Merlins ständiger Seitenwechsel zur guten/bösen Seite erwähnt. Die gesamte Staffel ist viel zu extrem auf die Felicity/Oliver - Romanze fokussiert, was deutlich an der Screentime von Felicity bemerkbar ist, die in fast jeder Folge gefüllt die Hälfte einnimmt und es dabei meistens nur um Oliver und ihre persönlichen Probleme dreht. Somit driftet “Arrow“ von einer ehemals guten Superheldenserie auf eine Soap Opera mit kitischigen Elementen hin, bei der es wahrlich ohnehin schon zu viele davon gibt und sowas in deiner Serie, die sich mit Superhelden beschäftigt, wirklich schädigend ist.

        Es ist den Machern absolut nicht nachvollziehbar, wie eine Hauptfigur, die im “Arrow - Universum“ so wichtig und verzichtbar ist und Riesenpotenzial hat, plötzlich von der Serie herausgeschrieben wird. Erst recht, wenn man die Entwicklung betrachtet, die diese Figur zuvor durchgemacht hat und den Vergleich zieht, wie viele überflüssige Tote mittlerweile wieder in der Serie am Leben sind, wirkt das gerade zu grotesk.

        Was dieser Staffel auch schädlich getroffen hat, ist der starke Anteil an übernatürlichen Kräften. So stand die Serie in ihren Anfangszeiten bisher für ihren (übertriebenen) Realismus aus Kampfkunst und modernen Kampfmitteltechniken. Durch das Hinzukommen dieser magischen Kräfte bei vielen Figuren verliert sie weiterhin an Ernsthaftigkeit und macht es wesentlich unspektakulärer. Allgemein wirken die normalen Kampfszenen im Gegensatz zu früher unbeeindruckt, zu kurz und laienhafter.

        Die Flashbacks werden immer noch gezielt genutzt, sind aber seit der dritten Season nur noch uninteressant und vorallem sinnlos, gerade wenn man mittlerweile das Schema kennt (aktuelle Geschehnisse sind an den Ereignissen der Rückblenden orientiert).

        Der Humor - Anteil nahm deutlich zu, was bereits während der Produktion der vierten Staffel von den Showrunnern bestätigt wurde. Man richtet sich mit dem Humor nach der anderen DC – Serie “Flash“ , was aber nicht funktionert. Man kauft diese auf plötzlich witzig gewollten Sprüche nicht ab, zumal das Gesamtkonzept von Arrow in den letzten Staffeln aus Ernsthaftigkeit bestand und sich nicht schlagartig ändern lassen kann.

        Fazit:
        Während die ersten beiden Seasons noch zu überzeugen wussten, befindet sich “Arrow“ seit der dritten Staffel und besonders durch die Vierte dank der nervigen Soap Opera – Einlagen, einfallslose Ideen im Bezug auf Charakterentwicklung und Storyverlauf in einem tiefen Fall. Der Versuch, von einer zuvor ernsten Serie zu einer humorvollen Seite zu wechseln, misslingt total. Eine Superheldenserie sollte sich mit starken Charakteren (besonders der Antanogist!) und einer gut erzählten, spannenden Handlung befassen und den Fokus auf handwerklich effektive Action richten. All das erfüllt “Arrow“ kaum noch.

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        • 6

          Mit “Creepy Campfire Stories“ liefert Alex Lotz zusammen mit seinen befreundeten Kollegen Daniel Konze und Pascal Dieckmeyer einen dreiteiligen Amateur – Episodenhorrorfilm im Stile von “Creepshow“, welcher eine kleine Hommage an die älteren Horrorfilme der 80er Jahre darstellt.

          In der Rahmenhandlung geht es um die vier Teenager Eddy (Alex Lotz), Ben (Jonathan Schäble), Nina (Julia Schmausser) und Melissa (Diana Brumminger), die sich nachts an Halloween am Lagerfeuer gegenseitig gruslige Horrorgeschichten erzählen:

          In der ersten Episode "Brainscan 3000“ (Regie: Alex Lotz) versucht der Computerfreak Eric (Marc Nadler) seine jüngst tödlich verünglückte Schwester mittels eines Computerprogrammes wiederzubeleben. Bevor er dies jedoch an ihr austesten kann, will er es erst an einer Testperson durchführen. Doch es kommt wie es kommen muss und es läuft nicht wie gewünscht…
          In der zweiten Episode "PSI“ (Regie: Daniel Konze) geht es um ein junges Paar, welche in ihre erste gemeinsame Wohung einziehen. Schnell müssen sie feststellen, dass sie nicht alleine in dem Haus sind…
          In der dritten Episode "D.M.A (Demonic Model Agency)“ (Regie: Pascal Dieckmeyer) bekommt die junge Vanessa (Melissa Bindczeck), die gerne Model werden will, eines Tages einen mysteriösen Brief von Allister Snoon (Morris Mirror), der sie für ein Photoshooting zu seinem Schloss einladet. Diese Chance lässt sie sich nicht engehen und besucht das Schloss…

          Man merkt den einzelnen Folgen schnell an, dass diese mit einem geringen Budget gedreht worden sind, wobei das Beste daraus gemacht wurde. Dennoch muss gesagt werden, dass sich die einzelnen Episoden qualitativ voneinander in Sachen Kameraführung, Schnitt und schauspielerische Leistung der Darsteller ein wenig unterscheiden. Die eingesetzten Effekte sind bei allen gelungen, die blutigen Szenen sind begrenzt und gut verteilt, sodass Freunde die einen hohen Gorefaktor erwarten eventuell enttäuscht sein werden. Die Atmosphäre passt sich der Stimmung an, gerade das düster gehaltene Haus in "PSI“ oder das unheimliche Schloss in "D.M.A“ kommen sehr authentisch und gruselig rüber, während “Brainscan 3000“ einen etwas trashigen, aber humorvollen Stil an den Tag bringt.

          Die Episoden bedienen sich verschiedenen Arten des Horrorgenres, wodurch für ordentlich Abwechslung gesorgt ist und somit für jeden Horrorfan etwas dabei sein sollte. Hin und wieder entdeckt man einige Parallelen zu Kultfilmen, was die Hommage dieses Films bestärken lässt. Ganz stark ist bei allen Folgen die Musikauswahl und die passend eingesetzte Musikuntermalung, die genau in den richtigen Momenten ihre Einsätze finden. Ein kleines Manko hingegen ist der Ton, der an manchen Stellen etwas leise wird und die Beleuchtung, welche nicht immer perfekt zum Vorschein kommt. Diese Kleinigkeiten seien einem Amateurfilm aber zu verzeihen.

          Ebenfalls positiv hervorzuheben ist das Bonusmaterial auf der DVD, die weitere interessante Einblicke hinter den Kulissen (erwähnenswert ist hier vorallem das Interview mit Alex Lotz über Probleme beim Dreh etc…) und den jeweiligen Episoden wiedergeben.

          Insgesamt lässt sich sagen, dass die Jungs und Mädels mit viel Herzenslust bei der Sache waren und eine schöne Amateurproduktion zustande gebracht haben, die sich vor anderen Filmchen aus dem Bereich nicht zu verstecken braucht.

          • 7

            Auf technischer Ebene ist "The Revenant - Der Rückkehrer" in Kombination mit der eingefangenen, stets bedrohlich düster gehaltenen, schneeweißen Landschaft ein idealer Vertreter gekonnter Virtuosität für das Kino, dass sogar den eigentlich recht dünnen Handlungsstrang zu übertrumpfen vermag. Leonardo DiCaprio's schauspielerische Leistung ist dabei nicht außer Acht zu lassen. Allerdings benötigt es für eine oscarreife Performance etwas mehr als nur den einsam durch die Gegend wandernden, stöhnend voller Schmutz und Narben versehenen, auf Rache getrimmten Leidenden zu verkörpern. Zudem reicht das Motiv der Rachsucht und die brutal gezeigte Gewalt alleine in Korrelation zur Filmlänge nicht aus, um eine wirklich tiefe emotionale Verbundenheit zur Figur herstellen zu können.

            Insgesamt ein sehenswerter und über weite Strecken realistischer Streifen, welcher besonders visuell ein Genuss ist. Der Cast ist gut besetzt und die Charaktere überzeugen größtenteils, jedoch hätte eine etwas kürzere Laufzeit nicht geschadet.

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            • 6

              Adam Sandler und seine Buddys liefern mit "The Ridiculous 6" eine insgesamt nette Westernsatire ab. Viele Gags zünden und wenn man auf den typischen Humor von Sandler-Filmen steht, hat man durchgehend was zu lachen. Ein erfrischender Cast, Cameos, und der amüsante Storyverlauf bereiten zudem Freude auf.

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              • 6 .5
                über Pixels

                Eine nette, größtenteils unterhaltsame Hommage an die frühere Videospielgeneration. Obwohl der Plot von "Pixels“ dem üblichen Ablaufplan eines Heldenfilms folgt und sehr viele Klischees bedient, ist Idee mit den Retro-Videospielfiguren als Gegner der Menschen ziemlich originell, witzig und sehr gut inszeniert worden. Auf technischer Ebene überzeugt der Film durch seine geballte Ladung an bunten Effekten.
                Mit den namhaften Comedydarstellern wie Adam Sandler, der wieder in einen Loser/Nerd-Charakter schlüpft und Kevin James als Präsident der USA sind die Rollen bestens beschmückt. Peter Dinklage, welcher als Tyrion aus der Serie "Game of Thrones“ bekannt sein dürfte und Josh Gad haben ebenfalls viele lustige Szenen in petto und gemeinsam sorgt der durchgewirbelte Haufen für ordentlich Klamauk.

                Kinder werden ihren Spaß daran haben und Erwachsene erkennen neben den Gags politische als auch soziale Aspekte und Botschaften, die sich an die heutige Gesellschaft und an das digitale Zeitalter richten.

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                • Hawaii91 24.07.2015, 14:23 Geändert 24.07.2015, 14:25

                  Sehr faszinierendes Thema, besonders wenn man sich für experimentelle Psychologie interessiert. Dass nicht nur das Experiment im Vordergrund steht, sondern man auch Milgrams Person näher beleuchtet freut mich. Der Trailer schaut ziemlich gut aus und lässt auf eine positive Umsetzung hoffen. Bin gespannt!

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                  • 7
                    Hawaii91 09.07.2015, 20:59 Geändert 09.07.2015, 21:13

                    In der zweiten Staffel der Netflix-Eigenproduktion "Orange Is The New Black" melden sich die lebhaften, inhaftierten Frauen in 13 neuen Episoden mit reichlich Enthusiasmus, Dynamik und originellen Geschichten aus dem Alltag im Gefängnis zurück.

                    Die Anfangsfolge der neuen Staffel "Orange Is The New Black" knüpft circa einen Monat nach dem dramatischen Ereignis am Ende der ersten Staffel an und setzt in der ersten Episode gleich neue Maßstäbe, die überraschend wirken. Die Schöpfer der Serie rund um Jenji Kohan waren sich wohl durchaus bewusst, dass eine leichte Änderung des Konzeptes nötig sei, um die Zuschauer weiterhin bei Laune zu halten und für Abwechslung zu sorgen. Die Kombination aus schwarzem Humor und dramatischen Elementen ist nach wie vor eine Komponente, die wie geschmiert läuft.

                    Mit der Haftanstalt in Chicago als erweiterbare Kulisse, den Ausbau der Rückblenden, welche nun mehr Inhalt bieten und Bezug zur Kindheit- bzw. Jugendzeit des jeweiligen Charakters aufzeigen und weiteren neuen Figuren funktioniert die gesamte Season über ganz gut.

                    Der Plot rund um Piper Chapman und Alex Vause wird in den Hintergrund gerückt, was anhand der Screentime von Piper erkennbar wird. Dennoch zählt ihre Geschichte zum festen Bestandteil der Show. In Form von Flashbacks und aktuellen Geschehnissen richtet man das Hauptaugenmerk verstärkt auf die Geschichten und Schicksalsschläge der Nebencharaktere und Neuankömmlinge, was ihre Entwicklungen weiter stärkt. Da die Serie fast permanent den gleichen Ort für Handlungen nutzt, sind die Charakterzüge in "Orange Is The New Black" extrem wichtig, damit sich der Zuschauer mit den Figuren identifizieren kann.

                    Einen großen Platz in der zweiten Staffel hat eine neue Person namens Yvonne 'Vee' Parker eingenommen, die den üblichen Alltag der inhaftierten Frauen in Litchfield durch Manipulation, Intrigen und Täuschungen auf den Kopf stellt. Leider ist ihre Herangehensweise um Kontrolle und Macht nicht sonderlich packend und leider vorhersehbar. Dennoch ist es ganz passabel, eine dominierende Gegenspielerin zu sehen.

                    Fazit:
                    Mit der zweiten Staffel "Orange Is The New Black" gelingt es den Machern neue Ideen einzubringen, die für eine ordentliche Portion Abwechslung sorgen. Die Nebenfiguren geraten in den Vordergrund, was sich insgesamt positiv auf die Serie auswirkt. Der Gewaltgrad wurde ein wenig höher gesetzt und die Darsteller liefern wieder eine gute schauspielerische Leistung ab.

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                    • 8
                      Hawaii91 08.07.2015, 00:31 Geändert 08.07.2015, 00:42

                      Basierend auf dem autobiografischen Roman "Orange Is The New Black: My Year in A Womens Prison" von Piper Kerman produzierte und veröffentlichte der Streaming-Anbieter Netflix im Jahr 2013 eine seiner ersten eigenen Serien unter dem Titel "Orange Is The New Black". Ende Juni 2015 veröffentlichte Studiocanal hierzulande die Erfolgsserie auf DVD & Blu-ray.

                      Der Handlungsstrang in der ersten Staffel "Orange Is The New Black" beschäftigt sich größtenteils eingehend mit der Figur Piper Chapman, die in eine unangenehme Lebenssituation gerät und damit klarkommen muss: Ihre einmalige Drogenschmugglerei vor 10 Jahren für ihre Geliebte namens Alex kommt ans Licht und nun muss sie eine 15-monatige Haftstrafe in einem Frauengefängnis absitzen. Sie wirkt in den ersten Folgen sehr zerbrechlich, unwohl und verzweifelt gegenüber den anderen Insassinen. Das komplette Gegenteil von ihr wird in ihren Flashbacks gezeigt. Besonders die starken Szenen, in denen Piper mit ihrer Familie den Kontakt sucht, beleuchten ihre seelischen Gefühle hinter Gittern nochmals deutlich.

                      Im Verlauf der Story erlebt man zahlreiche, überwiegend realistisch-dramatische Szenarien, welche mit viel schwarzem Humor bestückt sind. Positiv anzumerken ist die Tatsache, dass die Serie mit wenig Brutalität und Disziplinslosigkeit funktioniert. Natürlich werden die üblichen Knast-Aspekte wie Sex, Drogen, Gangs und Homosexualität angesprochen. Dabei lässt "Orange Is The New Black" es sich nicht nehmen, diese thematischen Vorurteile weitestgehend gekonnt durch intellektuelle Sprüche oder Handlungen aufs Kreuz zu legen. Während in anderen Knastserien wie "Prison Break" ständig auf Hoffnung und Besserung Wert gelegt wird, sucht man diese hier vergebens. Durch ihren eigenwilligen Touch, der eher kalten, aber zugleich stimmungsvollen Atmosphäre von Beginn an vermittelt sie nicht einen Augenblick lang den Eindruck auf einen positiven Lichtblick.

                      Interessant ist auch der Bezug der Serie zu menschlichen und gesetzlichen Gesellschaftspunkten. So gehen beispielsweise die unterschiedlichen Rassen (Weiße, Schwarze und Latinas), als auch die Freizeit- und Arbeitsgruppen, trotz kleinen Sticheleien, respektvoll miteinander um. Selbst die Wärter oder der Direktor der Haftanstalt verstoßen gegen Gesetze und es zeigt sich im weiteren Verlauf, dass das amerikanische Rechtssystem verbesserungswürdig ist.

                      "Orange Is The New Black" lebt jedoch nicht nur von der Hauptfigur Piper Chapman. Die schlagfertige, hartnäckige Russin Galina 'Red' Reznikov, die durchgeknallte religiöse Fanatikerin Tiffany 'Pennsatucky' Doggett oder die merkwürdige, wortwörtlich verrückte Suzanne 'Crazy Eyes' Warren stechen in der ersten Staffel besonders hervor, um nur einige der Charaktere zu erwähnen. Die vielen starken Nebencharaktere sind aufgrund ihrer jeweiligen unterschiedlichen Art und Präsenz allesamt sehr originell und haben einen hohen Unterhaltungswert, was sich besonders bei einigen Aufeinandertreffen widerspiegelt, die oft mit spritzigen Dialogen zu überzeugen wissen. Durch weitere Nebenerzählungen und einigen Rückblenden (die das Leben der jeweiligen Person vor deren Inhaftierung zeigt) bekommen diese Figuren zusätzlich genügend Screentime.

                      Der komplette Cast überzeugt auf ganzer Linie und es ist daher nicht verwunderlich, dass einige von ihnen Preise für ihre darstellerischen Leistungen gewonnen haben.

                      Fazit:
                      "Orange Is The New Black" sticht besonders durch die gelungene Kombination von Drama mit humorvollem schwarzen Humor hervor. Kein Thema bleibt außen vor, wobei leider an manchen Klischees benutzt werden. Freche, lustige Sprüche und die liebenswerte Charaktervielfalt versüßen das Gesamtpaket.

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                      • 5 .5

                        Auch wenn die Dokumentation "Die unbequeme Wahrheit über unsere Ozeane" einige Jahre auf dem Buckel hat, ist die Thematik der Überfischung der Meere/Ozeane durch den Menschen nach wie vor aktuell und sie zeigt bzw. beweist sogar, dass auch im Jahr 2015 kaum eine Besserung zu erkennen ist.
                        So werden in der ersten Hälfte der Doku die Themen gefährdete Fischarten, Überfischung und die daraus entstehenden Gefahren erläutert, während man in der zweiten Hälfte auf mögliche Lösungen und Möglichkeiten zur Prävention des Problems eingeht. Wenn bald keine Besserung in Sicht ist, werden wir - laut der Doku - in vermutlich >50 Jahren die Folgen und Auswirkungen deutlich zu spüren bekommen, sollten die Menschen nicht endlich anfangen zu handeln.
                        Die Doku hätte meiner Meinung nach ruhig kritischer und mehr hinterfragen sollen (bzgl. den Großkonzernen, Lobbyisten etc...) und gerne mehr Fakten und Erkenntnisse des Lebensraums der Meeresbewohner durch die Umstände erzählen können. Trotzdem bleibt zu sagen, dass es eine nachdenkliche Dokumentation ist, die man einmal gesehen haben sollte.

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                        • 6

                          Der US-Sender SundanceTV, welcher zu den AMC Networks gehört, bestach schon seit einiger Zeit positiv mit der Serie "Rectify", "The Returned" oder gar mit der Miniserie "Top of the Lake“ hervor. Mit der 6-teiligen ersten Staffel der neuen Dramaserie "The Red Road“ mit Jason Momoa (auch bekannt als Khal Dogo aus "Game of Thrones") in der Hauptrolle und als Zugpferd erhofft sich der Sender weiterhin in der hiesigen TV-Landschaft Erfolge zu knüpfen.

                          "The Red Road“ bespricht eine Thematik an, welche in vereinzelten Gebieten Amerikas immer noch herrscht: Der Konflikt zwischen traditionellen amerikanischen Ureinwohnern und den weißen Menschen. Vor Jahrzehnten ging es bei den beiden Bevölkerungsgruppen um Macht, Kontrolle, Besitz, Einfluss und Kampf von Land und Gebieten. Über die Jahre hinweg legte sich allmählich die ständige Differenz beider Lager, aber das Misstrauen blieb nach wie vor und man ging sich besser aus dem Weg. Und genau dieses misstrauische Konfliktgefühl wird in der Dramaserie von zwei Seiten gezeigt, wenn auch leider etwas zu klischeehaft.

                          Auf der einen Seite sehen wir den Polizisten Harold Jensen mit seiner Familie. Schon in der ersten Folge wird klar, dass Harold nicht nur versucht die kleine Stadt unter Kontrolle zu halten, sondern auch die Familie, welche droht zusammen zu brechen. Aufgrund seiner stressigen Arbeit bei der Polizei und der Alkoholsucht seiner Frau steht er auch mit ihr in Konflikten. Durch einen Vorfall verstrickt Harold sich in das Leben der Ureinwohner von Ramapough Mountain, die mit der Kleinstadt nichts zu tun haben wollen. Da Harold den Stammesführer Phillip Kopus aus früherer Kindheit kennt und dieser ein Ex-Sträfling und Krimineller ist, der gerade wieder dabei ist sein Drogengeschäft aufsteigen zu lassen, kommt für Harold zu einem ungünstigen Zeitpunkt.

                          Die Figuren sind realistisch gezeichnet, was die ganze Geschichte glaubwürdiger erscheinen lässt und somit auch die Intensivität der heiklen Beziehung beider Gruppen sehr stark zum Vorschein kommt. Auch ihre Handlungen sind weitestgehends nachvollziehbar und logisch. Was man hier deutlich hervorsprechen muss ist, dass es diese Serie schafft ihre Geschichte zu erzählen, ohne auf brutale Gewalt und ständige Twists angewiesen zu sein.

                          Obwohl "The Red Road“ im Gegensatz zu anderen Serien eine geringere Folgenzahl aufweist, ist dies keinesfalls als schlecht zu bezeichnen. Die Folgen sind ideal angelegt, um die Geschichte weiter voran zu bringen und dadurch, dass es nicht zu viele Charaktere in der Serie gibt, kommen alle wichtigen Figuren (und besonders deren Familienleben) gut zur Geltung. Nur durch die wenigen Mitteln in der Serie fehlt es stellenweise an mehr abwechslungsreichem Inhalt, um die Spannung konstant aufrecht zu erhalten.

                          Fazit: "The Red Road" hat gute Ansätze und ist sozial- und gesellschaftskritisch. Es ist erstaunlich, mit so wenigen Mitteln eine Serie auf die Beine zu stellen, bei denen die Schauspieler und die Atmosphäre ihren Beitrag dazu leisten. Jedoch gibt es noch viel Potenzial nach oben, um die Story der beiden unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen spannender und weniger klischeehaft darzustellen zu lassen.

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                          • 4 .5

                            Als erste DC-Serie ging "Arrow" 2012 bei The CW an den Start und wurde schnell zu einer Erfolgsserie für den Sender. Aufgrund der positiven Resonanz, sehr guten Quoten und einer großen Fanbase waren weitere Staffelbestellungen keine Überraschung. Die Spin-Off-Serie "The Flash" feiert ebenfalls riesigen Erfolg und mit Crossover-Folgen beider DC-Serien baut man ein DC-Serienuniversum um sich herum auf. Staffel 4 von "Arrow" ist schon länger beschlossene Sache und es soll nun eine weitere Spin-Off-Serie mit dem Titel "Legends of Tomorrow" entstehen.

                            In der dritten Staffel bekommt es Oliver Queen und sein Team rund um John Diggle, Felicity und Roy Harper mit Ra's al Ghul und seiner League of Assassins zu tun. Während die Einführung Ra's gut umgesetzt wurde, stellt sich nach weiteren Folgen heraus, dass sich die Handlung rund um den Hauptgegner, im Gegensatz zur letzten Season mit Deathstroke, als ziemlich langweilig dar. Ra's al Ghul gilt im DC-Universum als einer der mächtigen und starken Figuren, sein Auftreten bei "Arrow" wird seinem Ruf in keinster Weise gerecht. Er besitzt über hunderte von Jahren an Kampferfahrung und sollte intelligent genug sein, in all dieser Zeit alles und jeden zu hinterfragen. In der Serie wirkt er wie ein normaler Gegenspieler für Arrow und sein Team, wird weder respektiert noch gefürchtet. Seine Pläne und Handlungen lassen sich nur bedingt nachvollziehen. Auch wie die League of Assassins repräsentiert wird, ist sehr bedauerlich. In den vergangen Seasons wurden die Assassinen, sofern sie zu sehen waren, als äußerst stark ausgebildete Kämpfer dargestellt, denen man besser aus dem Weg geht. In dieser Staffel hingegen macht es oft an vielen Stellen den Eindruck, dass Oliver Queen nahezu unbesiegbar ist und die komplette League auseinander nehmen kann.

                            Die Filler-Episoden mit normalen Gegnern verdeutlichen Olivers Überpower. Arrow wirkte in den vergangenen Staffeln noch als menschlich. Ein Mensch, der auch Schwächen hat und das ein oder andere Mal was abbekommt. Zwar bekommt der geneigte Zuschauer – wie man es von "Arrow“ gewohnt ist – wieder gut inszenierte Fights zu sehen und die Effekte wie beispielsweise bei The Atom sind für eine Serienproduktion ebenfalls gut gelungen, jedoch vermisst man ein Stückchen Realität. Beispielsweise scheinen Pistolen- und Gewehrwaffen der Gegner aus kurzer Distanz nie ihr Ziel zu treffen, während ein Pfeil stets trifft.

                            Die Flashbacks, die Oliver Queens Leben vor fünf Jahren erzählen, verzaubern und vermitteln leider nicht mehr auf den hohen Standards wie zuvor. Der Grund darin liegt darin, dass der Plot und die Kulisse rund um Hongkong schlicht, unspannend und surreal ist. Olivers Rückblenden bei der Insel in den Staffeln zuvor waren spannend, weil es eben zeigte, wie er zu dem Helden wurde der er heute ist.

                            Die von den Produzenten zuvor als groß angekündigte Identitätskrise von Oliver Queen erweist sich bei der Umsetzung als nicht überzeugend. Durch die Konfrontationen mit Ras sieht sich Oliver gezwungen, seine Identität in Frage zu stellen. Die Showrunner bzw. Autoren machen den Fehler, diese Konfrontationen negativ zu verschärfen, indem sie Felicity miteinbinden, um die Geschichte auf ein romantisch-dramaturgisches Level zu bringen. Bei einer Superheldenserie sollte das Thema Romanze nicht die Überhand gewinnen, um stetig den Bezug auf die Beziehung zwischen zwei Figuren abzuhandeln.

                            Die Charakterentwicklung mancher Figuren muss an dieser Stelle auch bemängelt werden. Thea wird in kurzer Zeit vom Nobody ohne jegliche Kampfkünste zur weiblichen Kampfmaschine durch Malcom Merlyn ausgebildet. Felicity wirkt in dieser Staffel wie ein Fremdkörper mit viel zu viel Screentime. Wie ein weinerlicher Teenager rennt sie umher, hat ihre Gefühle nicht unter Kontrolle und ihre ständigen Meinungsänderungen gegenüber Oliver/Team gegen mit der Zeit auf die Nerven. Im Prinzip ist sie nur da, um neben ihren Hackerfähigkeiten für romantische Momente zu sorgen und sowas sollte in einer Superheldenserie nicht Vorrang besitzen. Die Entwicklung von Laurel Lance zur Black Canary wurde intensiv durchgezogen und war sehr realitätsnah, bis sie gegen Ende der Staffel wie aus dem Nichts so viel Kampferfahrung bekommen hat, um es gegen mehrere Assassinen gleichzeitig aufzunehmen. Detective Lance überzeugt wie gewöhnlich, bis er eine Wandlung durchlebt die so stark von seiner Figur abweicht, das es einfach nicht zu seinem Charakter passt. Malcom Meryln hingegen blüht in seiner Rolle voll auf und man ist bei seinen Aktionen immer gespannt, ob er zu Team Arrow steht oder doch nur seine Vorteile nutzen möchte.

                            Fazit:

                            Die dritte Staffel hat viele Schwächen im Storyaufbau vorzuweisen und einen Gegenspieler, der nicht richtig zur Geltung kommt. Obwohl viel Potenzial vorhanden war, wurde das Drehbuch mit viel Unsinn vollgepackt. Die finale Episode ist ziemlich enttäuschend. Auf der anderen Seite bietet es wiederrum viele Actionszenen, die für Unterhaltung sorgen. Staffel 4 muss wieder düsterer werden und sich vom soapartigem Stil lösen, um wieder glaubwürdig und ernst genommen zu werden.

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                            • 9

                              Mit dem Dokumentarfilm "Das Salz der Erde“ liefert Wim Wenders gemeinsam mit Juliano Ribeiro Salgado eine wundervoll inszenierte Hommage über den Fotografen Sebastião Salgado.
                              Die Doku beleuchtet nicht nur Salgado als Person hinter der Kamera, sondern insbesondere seine prachtvollen Illustrationen. Die darin präsentierten Bilder stechen beim Anblick sofort ins Auge und erzeugen eine gewisse Tiefe. Gerade die Fotografien aus den ärmeren Gebieten, die voller Elend und Leid sind, sind sehr berührend und lassen einen sprachlos zurück. Der angewandte Stil von Wenders, dass Salgado zu den gezeigten Bildern seine jeweilige Geschichte und Meinung erzählt, wurde prächtig umgesetzt und erschafft dadurch eine einzigartige Atmosphäre der Verbundenheit. Es ist eine bildgewaltige und zugleich informative Doku, die dem Zuschauer so viele wichtige Botschaften mitteilen möchte.

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                                Die Handlung der zweiten Staffel von "Helix“ setzt 15 Monate nach den Ereignissen auf der Forschungsstation in der Arktis an, wo das dreiköpfige CDC-Forscherteam unter der Leitung von Dr. Peter Farragut (Neil Napier) einen Virusausbruch auf einem Segelschiff untersuchen. Schon kurz darauf führt ihre Spur zu einer Insel, die von einer Sektengesellschaft bewohnt ist. Es dauert nicht lange, bis das Team die Wirkungen des Virus und deren Ursache entdeckt und sich in zahlreichen Konflikten mit der Sekte verstrickt...

                                Die Prämisse kann man ziemlich kurz wie ein Backrezept verfassen: Nimm eine Prise der Insel-Idylle aus "Lost“, füge 2 Teelöffel aus dem Videospiel "The Last Of Us“ hinzu und kombiniere den fast identischen Storyverlauf der Vorgängerstaffel. Im Prinzip hätte solch eine Grundidee viel Hitpotenzial. Aber man lernte aus den zahlreichen Schwächen der ersten Staffel nichts dazu, was dazu führt das die Umsetzung sich wieder einmal als eine blanke Enttäuschung entpuppt.

                                Schon in den ersten Folgen erfahren die Zuschauer keine sinnvollen Antworten zum Cliffhanger (und den anderen gut gefühlten 100 ungeklärten Fragen) aus der ersten Season. Stattdessen wirft "Helix“ nach und nach noch mehr Fragen in den Raum. Statt Dinge zu hinterfragen, wird stets mit neuen unrealistischen Entwicklungen und Mysterien um sich geworfen. Mit neuen stilistischen Mitteln wie das Switchen zwischen Gegenwart und Zukunft will man für Abwechslung sorgen, einen wirklichen Sinn dahinter schließt sich dabei jedoch nicht und erweist sich zuletzt auch als nutzlos. Die vielen Twists, für die die Serie bekannt ist, sind ziemlich vorhersehbar und dienen nur dazu die ohnehin schwache Story halbwegs auf Vordermann und unterhaltsam machen zu können. Aufgrund der Drolligkeit dieser Wendungen scheitert dieser Versuch kläglich und gegen Ende gibt es ein wahres Feuerwerk an amüsanten Gräuletaten zu bestaunen.

                                Da die Charaktere als auch die bösen Gegenspieler aus der Sekte alle nicht überzeugen oder hervorstechen können, unsympathisch wirken und stets töricht in all ihren Handlungen sind, interessiert man sich nicht für deren weiteren Entwicklungen/Entscheidungen. Da ist das Bestaunen der Entwicklung einer Raupe zum Schmetterling wesentlich aufschlussreicher. Die Dialoge werden kurz und schmerzlos heruntergerattert und erzeugen im Zusammenspiel mit der deutschen Synchronisation nicht gerade einen fröhlichen Hauch an Heiterkeit.

                                Fazit:

                                Die zweite Season von "Helix“ konnte in allen Belangen nicht überzeugen. Trotz der Beteiligung von bekannten Serienproduzenten wie etwa Roland D. Moore, Lynda Obst und Steven Maeda mangelt es an guten Storyabläufen, Ideen und Charakterentwicklungen. Wer mit der Vorgängerstaffel etwas anfangen konnte oder eine Menge sinnlosen Trash vertragen kann, wird hier auf seine Kosten kommen. Serienfans, die auf eine ordentliche Qualität mit erzählerischen Werten setzen, sollten "Helix“ komplett meiden.

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                                  Hawaii91 07.02.2015, 20:11 Geändert 07.02.2015, 20:13

                                  Der afrikanische Film "Touki Bouki" weist in erster Linie auf die Lebensumstände und die Kultur im eigenen Land hin. Wir sehen verschmutzte Straßen, Menschen die für einen Eimer Wasser kämpfen und freudig neugierige Kinder die in die Kameras blicken. In die Gesichter der älteren Menschen sehen wir Hoffnungslosigkeit und Trauer. Verzweiflung ist zu verspüren und die Versuchung aus dem Land zu flüchten ist groß. Man möchte Wohlstand und eine Perspektive im Leben haben, was jedoch in einem armen Land nicht möglich ist. So begleitet der Zuschauer den begeisterten Motorradfahrer Mory und seine intelligente Freundin Anta auf eine kleine Reise um ihr Traumziel Paris zu erreichen. Während ihres 'Roadtrips' erlebt man sowohl prägvolle als auch einige humorvolle Momente. Der Film besitzt eine prachtvolle Farbenpracht, welches in Kombination mit der Landschaft Senegals und den passenden Musikstücken einen nonkonformistischen Stil bildet.

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                                    Die Erde im Jahr 2149: Sauerstoff ist Luxus, Bevölkerungsüberschuss so weit das Auge reicht, fehlendes Sonnenlicht, von der grünen Natur ist weit und breit keine Spur und die Technik hat jedes Stückchen an Platz auf der Welt mitsamt ihren düsteren Bauten komplett eingenommen. Die Erde steht vor dem Ende. Die Menschen entwickelten eine Art Zeitmaschine, mit der es möglich ist in die Vergangenheit zu reisen. Dies nutzt man, um einige Auserwählte 85 Millionen Jahre zurück in die Vergangenheit zu schicken damit die Menschen eine neue Zivilisation gründen sollen. Auch die Shannon-Familie nutzt diese Chance, wenn auch nicht auf legalem Wege, und landet an einem Ort namens Terra Nova. Unter der Führung von Commander Nathaniel Taylor strahlt auf dem ersten Blick die kleine Kolonie. Alles ist voller grüner Natur, Sonnenschein und frischem Essen. Recht schnell wird ihnen jedoch bewusst, dass neben der Friedlichkeit und Schönheit des Ortes große Probleme herrschen, die es zu bewältigen gibt…

                                    Die Idee für eine Serie klingt zunächst sehr innovativ und ist im Grunde genommen sehr interessant, bietet es eine ähnliche Idylle wie die Serie “Lost”. Passend dazu mit Mystery- und Sci-Fi-Elementen ausgestattet und sogar ein winziger Hauch “Jurassic Park” ist, zumindest in den ersten Folgen, zu verspüren.

                                    Während am Anfang noch die Dinosaurier als große Gefahr der kleinen Kolonie angesehen werden und als wichtiger Ansichtspunkt der Serie gelten, macht man es sich unnötig schwer und entfernt sich von dieser Devise von Episode zu Episode und konzentriert sich stattdessen zwischen dem Kampf der Kolonie und der abgespaltenen feindlichen Gruppe, den so genannten ‘Sixern‘ mit Anführerin Myra. Somit ist die eigentliche, größere Bedrohung der Dinos von Beginn an als töricht zu betrachten. Hinzu kommt, dass zahlreiche Nebenhandlungen, die meistens über die Problemen der Teenager handeln (Pubertät, Verliebtheit, Mutproben und so…) als extrem wichtig gelten und “Terra Nova” dadurch viel Potenzial verschießt, mehr Bezug auf die wesentlichen Dinge zu legen.
                                    Deutlich imposanter wäre es zum Beispiel für die Serie gewesen, wenn man parallel zu der Kolonie stets einige Szenen und Handlungen aus der düsteren Zukunftserde gezeigt hätte, um die Unterschiede und Umstände erkennbarer zu machen und stärker zu verdeutlichen.

                                    In der letzten Hälfte der Serie passieren des Weiteren einfach viel zu viele merkwürdige Absonderheiten, welche schnell abgehandelt werden ohne wirklich Bezug darauf zu legen. Vermutlich liegt es daran, dass schon während den Dreharbeiten weiterer Folgen bekannt wurde, dass die Staffel nach 13 Episoden eingestellt werden soll und die Macher gezwungen waren, alles schnell in einem Topf abzuhandeln. Wer Logikfehler finden will, der wird anbei mehr als fündig und wer nach und nach Fragen auf die Handlungen hat, wird keine Antworten von der Serie bekommen.

                                    “Terra Nova” überzeugt auch nicht besonders in der Charakterentwicklung, welche lasch wie in einer Soap dargestellt sind. Gerade Nebenfiguren, aber auch die komplette Shannon-Familie lassen einen Zuschauer oft kalt da diese einfach keine Ausstrahlung besitzen, deren Stereotypen zu klischeehaft sind und man daher schon genau weiß, in welche Tragödie sich die jeweilige Figur begeben wird. Allgemein gibt es in “Terra Nova” nur Standartdialoge mit einigen schwachen Sätzen. Zu den darstellerischen Leistungen muss man nicht viele Worte fassen, die sind eher mau bis unterirdisch. Einzig Stephen Lang (Rolle des Commanders) konnte aufblühen und versuchte das Beste aus seinem Charakter, welcher gegenüber den anderen nicht banal dargestellt wird, herauszuholen.

                                    Fazit:

                                    “Terra Nova” hat eine gute Grundidee. Misslungene, unnötige Nebenhandlungen und der Weg, welcher die Serie nach kurzer Zeit einlegt, verpulvern das große Potenzial dieser Idee. Im letzten Teil wirkt alles sehr zusammengepresst wie eine Zitrone und alles ist zu vorhersehbar. Die Identifikation zu den Charakteren fehlt. Die Dinosaurier sind für eine Serienproduktion dagegen gut umgesetzt worden. Für Fans des Genres Mystery/Sci-Fi vielleicht einen Blick wert, jedoch sollten sie keine hohen Prioritäten setzen und Logiklöcher verschmerzen können.

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                                      Dieser schöne 38-minütige französische Kurzfilm aus dem Jahr 1953 von Regisseur Albert Lamorisse punktet besonders durch seine ästhetischen, imposanten schwarz-weiß Bilder der Landschaft Camargue und durch gekonnte Kamerafahrten und -perspektiven. Aus der Kombination zwischen Tier und Mensch möchte der Kurzfilm aufweisen, dass jedes Lebewesen ein recht auf Freiheit besitzt und Freundschaften funktionieren bzw. zustande kommen, wenn man zueinander Vertrauen, Anerkennung und Respekt hat. Sehr zu empfehlen!

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                                        Toller Horrorthriller aus den 60ern mit einer sehr dicht gehaltenen Atmosphäre, einer unheimlich mitreißenden Story und einem grandiosem Finalpart.

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                                          Finde die “Wrong Turn” - Reihe mit Ausnahme des fünften Teils recht spaßig. Ohne Erwartungen gehabt zu haben hat mich Teil 6 doch ein wenig überrascht. Es hat eine ähnliche Szenerie wie “Wrong Turn 4” und bietet endlich wieder ein wenig mehr Szenen im Backwood, was ich seit Teil 3 in dieser Reihe sehr vermisse. Auch tauchen die drei bekannten Hinterwäldler im Gegensatz zu den anderen Teilen deutlich geringer auf. Vielmehr dreht sich der Fokus in diesem Teil auf den Charakter Danny & seiner Familie. Es gibt wieder nette Kills zu sehen. Fans der Reihe werden ihren Spaß daran haben, während Leute die eine Logik/Story erwarten oder schon mit den anderen Teilen nichts anfangen konnten, wieder nur enttäuscht werden.

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                                            Verfilmungen von Graphic Novels und Comics, ganz besonders aus der Superhelden-Sparte von Marvel und DC, sind heutzutage in der Filmschmiede Hollywood kaum noch wegzudenken. Umso erfreulicher ist es daher, dass es auch kleinere Projekte gibt, die sich mit einer filmischen Umsetzung von Comics beschäftigen. Basierend auf dem gleichnamigen Graphic Novel von Dan Schaffer, der zugleich für diese Filmadaption als Drehbuchautor zur Seite stand, drehte Regisseur John Suits mit “The Scribbler - Unzip Your Head” einen optisch sehr wirren, für einige wohl trashigen Low Budget-Streifen mit einer interessanten Thematik und einigen bekannten hübschen Gesichtern aus dem TV- und Independent-Filmbereich wie beispielsweise Katie Cassidy, Eliza Dushku, Michelle Trachtenberg, Sasha Grey und Ashlynn Yennie.

                                            Stellt euch vor, ihr würdet nicht nur über eure einzig wahre Identität verfügen, sondern ungewollt multiple Persönlichkeiten entwickeln die über euer Verhalten und Entscheidungen im Leben bestimmen würden ohne dass ihr sie kontrollieren, geschweige denn ihr euch über das Handeln nicht erinnern könnt. Suki leidet an solch einer multiplen Identitätsstörung. In der Einführung des Films sehen wir, dass sie sich für eine neuartige Therapie, welche von Psychologen empfohlen wird, entscheidet und dafür in eine psychiatrische Wohngemeinschaft mit anderen konfussen Insassen unterkommt. Durch eine experimentelle Maschine namens "The Siamese Burn" sollen nach und nach eine von den anderen sieben Persönlichkeiten durch Stromschläge in Suki ausgelöscht werden. Doch nach jeder Benutzung der Maschine kommt es zu schrecklichen Ereignissen in der WG. Ist sie dafür verantwortlich? Je näher Suki sich der Wahrheit und der Situation nähert, desto stärker wird eine dunkle Persönlichkeit in ihr.

                                            "The Scribbler" hält sich sehr an die Comicvorlage. Diesen Film in ein bestimmtes Genre einzuordnen ist eigentlich nicht möglich, da dieser sehr einzigartig in seiner Form ist. Vorsichtig ausgedrückt kann man sagen, es handle sich um einen düsteren Science Fiction - Thriller, welcher mit psychologischen Aspekten um sich wirft. Die Handlung ist auf den ersten Blick recht komplex (vorallem für Nichtkenner des Graphic Novels), aber im Prinzip eine gelungene Idee. Aus medizinscher Sicht sicherlich nicht tiefgründig genug und teilweise übertrieben erzählt. Es zeigt eine Frau, die exzessiv mit sieben unterschiedlichen Identitäten lebt. Wie diese Identitäten in Sukis Kopf ticken hört man als Zuschauer heraus. Zu was solch eine dissoziative Störung fähig ist, zeigt uns besonders die dunkle Persönlichkeit in Suki, welche im Film 'The Scribbler' genannt wird. Ihre eigene Persönlichkeit leidet unter dieser Störung seelisch und psychosomatisch darunter, was man in einigen Szenen auch zur Schau stellt. Das Problem dieses Films liegt hauptsächlich am Spannungsaufbau. Es gibt zwar Momente die eine handelnde Dichte verspüren, diese verflachen aber leider schnell wieder ab.

                                            Die Verfilmung steht dem Comic optisch in nichts nach. Ob im Raum, draußen auf der Straße oder auf dem Dach. Es wirkt durch die stets dunkel betonte Grau- und Schwarzfärbung recht düster und wild, fast unberechenbar und optimiert sich gut in die Story ein. Kuriose Charaktererollen, die in der psychiatrischen WG auftauchen, (wie bespielsweise ein Mann der sich extra eingewiesen hat um mit den Frauen Sex zu haben, eine Frau die immer nackt durch die Fluren spaziert, eine Gothik-Braut etc.) passen sich der visuellen Impression an. Jeder einzelne Charakter trägt den Film in gewisser Weise bei und zeigen den Unterschied zur realitätsnahen, normalen Außenwelt.

                                            John Suits wendet anbei verschiedene technische Filmmethoden an, um möglichst präsentabel den surrealen Stil zum Vorschein zu bringen. So kommt in den Rückblenden der Found Footage Stil und in einigen gegenwärtigen Szenen der Slow-Motion Effekt zum Einsatz.

                                            Katie Cassidy beweist in der Rolle der Suki, dass sie einen Film als Hauptdarstellerin tragen kann. Nach der starken Präsenz in verschiedenen Serien ("Arrow", "Supernatural") oder Filmen ("Plötzlich Prinzessin", "Kill for Me") konnte sie in "The Scribbler" eine Rolle einnehmen, die sich deutlich von ihren bisherigen Funktionen unterscheidet und sowohl starke emotionale als auch körperliche Anforderungen verlangt, welche sie gekonnt meistert. Michelle Trachtenberg ("Gossip Girl","Killing Kennedy"), Eliza Dushku ("Dollhouse"), Sasha Grey ("Open Windows"), Ashlynn Yennie ("Human Centipede") und Garret Dillahunt ("12 Years a Slave", "Deadwood") haben alle kleinere Nebenrollen, aber jeder von ihnen verkörpert den jeweiligen schrägen Charakter gut. Lediglich der lustlos wirkende Kunal Nayyar ("The Big Bang Theory") in seiner Minirolle als Arzt wäre austauschbar gewesen.

                                            Fazit:

                                            In Zeiten von aufwendigen Comicverfilmungen aus dem Hause Marvel ist “The Scribbler” zwar ein kleines und für viele wohl ein 'trashiges' Werk aus dem Indie-Bereich, welches sich jedoch dem Stil des Comics relativ treu bleibt und mit einer gelungenen Atmosphäre als auch Hauptdarstellerin überzeugen kann. Die Story hätte einiges mehr bieten und spannungsreicher gestaltet werden können. Nichtsdestotrotz wurde hier eine interessante Idee verwirklicht, die es so bisher noch nicht gegeben hat.

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                                              Der Hype um gefährliche Viren, die Menschen entweder umbringen oder zu Zombie-ähnlichen Wesen verwandeln, lässt nach all den Jahren zahlreich erschienender Filme und Serien nicht nach. Ganz im Gegenteil – es wird viel davon produziert und entwickelt um weiterhin mit dieser Idee viel Geld zu scheffeln. Der Sender SyFy widmete sich auch dieser Idee und strahlte im Jahr 2013 die Serie “Helix” aus, welche mittlerweile um eine zweite Staffel verlängert wurde.

                                              Die Story hört sich auf dem ersten Blick recht interessant an. Einige Wissenschaftler vom Zentrum für Seuchenkontrolle werden an einem abgelegenen Ort in der Arktis hingeschickt um den Ausbruch eines tödlichen Virus zu erforschen und zu verhindern. Die erste Folge vom Plot ist daher recht interessant gestaltet. Das Auftauchen eines Infizierten, die Kulisse und der Cliffhanger am Ende der Episode lassen einen positiven Ersteindruck liegen und auf eine spannende Geschichte hoffen.
                                              Aber “Helix” entwickelt sich nach wenigen Folgen zu einer Soap-Dramaserie, wie man es aus dem deutschen Fernsehen kennt. Es genügt nicht, dass man die Wissenschaftler durch ihr dämliches Auftreten und ihre unwissenden Vorangehensweisen in sehr vielen Geschehnissen nicht ernst nehmen kann und man daraufhin nicht weiß ob man lachen oder heulen soll, sondern dass man es tatsächlich schafft, die Grundprämisse (Erforschung und Verhinderung des Virusausbruchs, Infizierte) zu verschließen. Stattdessen widmet man sich den Charakteren und deren zwischenmenschlichen Konflikte an. Es kommt zu Beziehungsproblemen, Drogen- und Familienkrisen, Techtelmechtelchen, Feindschaften und Intrigen. Man ist ja schließlich nur in einem merkwürdigem Gebäude voller Infizierte eingeschlossen.

                                              Das Drehbuch besteht aus einer ganzen Anzahl an Logiklöchern (welche ich aus Spoilergründen nicht nennen werde). Im späteren Verlauf der misslungenen Handlung versucht man verzweifelt mit zahlreichen Twists und Wendungen einigermaßen Dramatik aufkommen zu lassen, was alleine schon daran scheitert weil diese Twists keinen richtigen Sinn und Zusammenhang besitzen. Die Dialoge zwischen den Charakteren glänzen nicht gerade von hoher Intelligenz und versetzen der Serie einen weiteren starken Rückstoß. Sie sind eher flach, kurz und schlicht ergreifend langweilig anzuhören. Medizinische als auch relevante Sätze über die Virus-Situation werden (sofern darüber gesprochen wird) laienhaft und desorientiert rübergebracht. Stets wird das Gleiche ein dutzend Mal wiederholt. Ansonsten wird stets in die Gegend herum geirrt und gestarrt.

                                              Die Schauspielerei der Darsteller wirken wie ihre Rollen die sie verkörpern verkrampft und lustlos, keiner ist wirklich bei der Sache dabei, da gabs wohl wenig Gage für die Auftritte. Billy Campbell enttäuscht auf ganzer Linie. Einzig Hiroyuki Sanada in der Rolle des fiesen Dr. Hiroshi Hitak kann überzeugen.

                                              Fazit:

                                              “Helix” ist zwar keine qualitativ hoch produzierte Serie, aber das ist keine Entschädigung für das extrem miese Drehbuch und Verhalten sämtlicher Charaktere. Spannung sucht man nach der ersten Folge vergebens und die Serie kümmert sich zu sehr um zwischenmenschliche Konflikte anstatt auf die eigentliche Thematik einzugehen.

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                                                “Bates Motel” ist eine morderne Prequel-Serieninterpretation und handelt vom jungen Norman Bates und schildert seinen Werdegang zum brutalen Serienkiller. Nachdem die erste Staffel bei der breiten Masse insgesamt recht gut ankam, beschloss der Sender A&E direkt eine zweite Staffel zu bestellen.

                                                Schon ab der ersten Folge merkt man, dass die zweite Season im Gegensatz zur Vorherigen nicht mehr so düster im Kontrast gezeichnet ist. Das Motel erstrahlt im neuen Glanz und läuft recht gut. Die Serie wirkt durch die neue, helle Farbgebung sehr auffallend und sticht wie eine frisch gestrichene Wand hervor.

                                                “Bates Motel” hat nach wie vor das Problem, sich komplett über eine ganze Staffel auf sehr gutem Niveau zu halten. Es ist wieder ein leichter Abstieg nach der Hälfte erkennbar. Nach einem gelungenen Start welcher schockieren konnte, konzentriert man sich zu sehr an dem Subplot welcher nach und nach eine immer größere Rolle einnimmt, so dass die eigentliche Grundthematik in den Hintergrund gelangt. Die Nebenstory mit den ganzen Drogengeschäften und den kriminellen Machenschaften gerät zur Haupthandlung. Es wäre alles halb so schlimm, wenn nicht immer die komplette Bates Familie in die Konflikte involviert sein müssten, denn dies wirkt auf Dauer eher etwas kurios.

                                                Nichtsdestotrotz sind die inszenierten Szenen zwischen Mutter und Sohn nach wie vor das Highlight der Serie, welche sehr authentisch von Vera Farmiga und Freddie Highmore rübergebracht werden. Die Aktionen in denen Norman beteiligt ist als auch seine nahen Gesichtsaufnahmen in vielen Geschehnissen wirken an vielen Stellen unheimlich und geheimnisvoll, welches man einer stimmigen Musikuntermalung, guten Kameraführung und nicht zuletzt dem gekonnten Schauspiel verdankt.

                                                Bei der Charakterentwicklung leistet man bei “Bates Motel” weiterhin gute Arbeit. Norma geht unter Menschen, freundet sich mit einigen an, und kandidiert bei einer Wahl in der Stadt. Norman kämpft mit seinem inneren Ich und er merkt so langsam selbst, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Die gestörte Mutter/Sohn – Beziehung bleibt somit intakt. Am meisten profitiert in dieser Staffel Dylan dank der Hervorhebung der Nebenhandlung. Sein Charakter zeugt von Stärke, Reife und Willenskraft eines kleinen Helden, der durch viele schlimme Zeiten gegangen ist und an Tiefe gewinnt. Durch neue Rolleneinführungen wie Cody, die sich schnell mit Norman befreundet und der Drogenboss, mit welchem Dylan (Max Thieriot) zu tun hat sorgt “Bates Motel” zwar für neue eingeleitete Wege, dabei bleiben aber Nebencharaktere wie beispielsweise Emma (Olivia Cooke) links liegen und sind nur zu sehen um nicht komplett in Vergessenheit zu geraten.

                                                Fazit:

                                                “Bates Motel” beginnt stark, lässt aber wieder ab der Hälfte ein wenig nach nachdem der Subplot das Hauptzepter übernahm. Die Hauptprotagonisten gehen ihren Weg und entwickeln sich weiter. Die Szenen zwischen Norma und Norman glänzen und sind weiterhin das Herzstück der Serie.

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                                                  Die Idee von Ryan Murphy und Brad Falchuk, eine Serienanthologie in der heutigen Zeit im Horrorgenre wieder aufleben zu lassen, überraschte und wusste bei vielen Fans und Kritikern zu überzeugen. Wenig verwunderlich also, dass eine weitere Staffel produziert wurde. Selbstverständlich gilt, wie bei Anthologien üblich, die Regel: Neues Setting, eine abgeschlossene Handlung, neue Charaktere und keine Verbindung zum Vorgänger.

                                                  “American Horror Story: Asylum” schafft es in jeder Hinsicht, sich nicht dem Klischee aus diversen Horrorfilmen anzupassen sondern sich davon zu differenzieren (vor allem beim Setting). Gekonnt im dunklen 60er Jahre Look gehalten, wirkt die psychiatrische Anstalt Briarcliff auf den ersten Blick sofort sehr authentisch makaber. Durch die zahlreichen geheimnisvollen Charaktere wird allerdings schnell klar, dass es mit der leichten Art von Grusel nicht getan ist. Wenn sich so viele verlorene Seelen der Gesellschaft an einem Ort befinden, bedeutet das meistens nichts Gutes und so kann sich der Zuschauer auf einige dramatisch fesselnde Szenen gefasst machen.

                                                  Wie in dieser Serienanthologie üblich, sind die Individuen äußerst skurril und geheimnisvoll zusammengesetzt, so dass der Charakterausbau gegen Ende der Handlung ein wenig übertrieben wirkt. Nonnen haben die Leitung in der Nervenanstalt. Die Patienten sind Mörder, Kriminelle und geistig gestörte Menschen mit teilweise dunkler Vergangenheit und auch der Doktor des Hauses hat ordentlich Dreck am Stecken.

                                                  Der substanzvolle, packende Erzählstil während der 13 Episoden, in welchem die Dialoge wunderbar harmonieren, des Öfteren kurz in die Vergangenheit zurückgeblickt wird, Intrigen und Geheimnisse Stück für Stück ans Tageslicht rücken, der Humor nicht fehlen darf und fiese Handlungsstränge zum Mitfiebern anregen gehört zu einen der größten Stärken in “AHS: Asylum”. Die Staffel ist deutlich bedrückender und hermetisch abgeschlossen, welches dank der gut gezeichneten Charaktere zu verdanken sei. Der Gewaltgrad in dieser Staffel wurde ein wenig aufgestockt, man geizt nicht an brutalen Schauwerten. So kommen Fans unterschiedlicher Subgenres dank Psycho-Elemente, Grusel-Ingredienzien und einer Prise Splatter-Subjekte alle voll auf ihre Kosten.

                                                  Ebenfalls wie beim Vorgänger ein wichtiger Aspekt, warum die Serie so toll funktioniert wie sie sollte, sind die Darsteller. Jessica Lange spielt ihre Rolle als sadistisch strenge Nonne, die die Kontrolle über die gesamte Klinik besitzt, sehr präzise und unglaublich stark. Im Zusammenspiel mit Sarah Paulson, die den Charakter der Reporterin Lana Winters mimt, glühen beide regelrecht auf und überzeugen auf ganzer Linie. James Cromwell beweist wie sehr er als Bösewicht aufgeht und verkörpert die Rolle als Psychodoktor meisterhaft. Auch die anderen Schauspieler wie Lily Rabe, Evan Peters, Joseph Fiennes und Zachary Quinto tragen zum Gesamtpaket bei.

                                                  Fazit:

                                                  “American Horror Story: Asylum” glänzt mit einer gelungenen gespenstischen Atmosphäre, einem tollem Schauspiel der Darsteller und erweist sich insgesamt auch in der zweiten Runde als absoluter Favorit in der Horror-Serienlandschaft.

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                                                  • 5 .5

                                                    Bezieht sich auf die ersten beiden Staffeln:

                                                    “Royal Pains” gehört definitiv nicht zu den aufwendig produzierten Ärzteserien mit großen Budget. Wie auch schon andere Serien mit medizinischen Aspekten setzt sie sich mithilfe spritziger Wortwahl und Comedy-Elementen auf eine angenehme Behändigkeit. Sie vermittelt dabei einen komplett anderen Eindruck, da sie als Dreh- und Angelpunkt nicht stets das Krankenhaus als Kulisse hat, sondern mit schönen Landschaftsbildern glänzt. Die Fälle, die der frisch gegründete Ärztedienst ‘HankMed’ rund um Hank (Mark Feuerstein), seinen Bruder Evan (Paulo Constanzo) und die medizinische Assistentin Divya (Reshma Shetty) erleben haben nicht unbedingt Präferenz, vielmehr liegt das Hauptaugenmerk bei der Tiefe der einzelnen Charaktere und die Beziehungen zueinander.

                                                    Beim näheren Betrachten der Folgen zeigt “Royal Pains” deutlich ihre Stärke. Sie ist mehr als nur eine witzige Arztserie. Wenn man sich tiefer in die Geschehnisse rund um den Hamptons einlässt, weist sie auf die Probleme der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten hin. Oberschicht und Unterschicht. Arm und reich. Luxus oder Armut. Aus der Sicht eines Privatarztes wie in diesem Falle Doktor Hank mit moralischen Werten und Entscheidungen ist diese interessant zu interpretieren.

                                                    Die erste Staffel besitzt die Problematik, dass der sympathische Charakter Hank die Notfälle/Unfälle ohne weitere Hindernisse bewältigt. Er weiß sofort für alles eine Lösung, erkennt gleich um welche Krankheit es sich handelt. Auch passieren die Unfälle zufälligerweise meist immer in der Nähe von Hank, er ist sofort zur Stelle. Wenn man sich direkt mehrere Folgen hintereinander anschaut, ist diese wiederholende Schlaufe ziemlich ärgerlich und langweilig. Den Machern scheint dieser Fehler aufgefallen zu sein, sodass sie in der zweiten Staffel Hank mit einigen Problemen konfrontieren. Schließlich passieren auch Ärzten Fehlern, es liegt in der Natur des Menschen.

                                                    Allgemein erweist sich die zweite Season als wichtiger Input für die Entwicklungen der Protagonisten, was vor allem daran liegt das es neben den üblichen Fällen um familiäre Hindernisse, die Suche nach der großen Liebe. Geheimnisse und Regelverstöße geht. Das typische Klischee der ungleichen Brüder blüht auch in dieser Serie auf. Während Hank als sachlich ernster Arzt immer vollstens bei der Sache ist, ist sein Bruder Evan der witzige Tollpatschige welcher aber wenn es um die Familie geht immer zur Stelle ist und von seiner lustigen Art abkommt. Assistentin Divya gibt sich nach außen stets kompetent und klug, lässt niemanden so schnell an sich heran. Hat aber tief im Inneren eine ähnliche Art wie Evan, die sie zu verbergen vermag

                                                    Fazit:

                                                    “Royal Pains” ist unterhaltsam und eignet sich perfekt für zwischendurch, ist aber keineswegs anspruchsvoll sondern überzeugt besonders durch seine sympathischen Charaktere. Schöne Kulissen bieten ein anderes Feeling als die sonst so gewohnten Ärzteserien . Desweiteren will man sich gar nicht mit den anderen Serien messen. Wer tiefer in die Materie eindringt, erkennt anbei wichtige Wertvorstellungen. Willkommen bei den Hamptons!

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