maximilian.stoll.35 - Kommentare

Alle Kommentare von maximilian.stoll.35

  • Ich kann nicht nachvollziehen, dass das Nachahmen einer Person keine schauspielerische Leistung verlangt. Wenn der Schauspieler es schafft, mich vergessen zu lassen, dass ich nicht gerade die wahre Person vor mir habe, dass das alles nur ein Film ist, muss doch eine große schauspielerische Leistung dahinter stecken.
    Genau so könnte man den Spies auch umdrehen. Keaton hat spitze gespielt, musste für seine Rolle doch aber auch nur agression und unterdrückte Selbstverwirklichung abrufen, rumschreien und nach mehrmaligen stirnrunzelnden Zweifel sein Büro auseinandernehmen. Ob man in seine Rolle nun noch irgendwelche Hintergrundstories einfließen lässt, die rein gar nichts mit der Leistung des Schauspielers zu tun hat, ist doch auch nicht Sinn der Sache. Letztendlich haben beide eine sehr gute Performance hingelegt, die man sich auch noch in vielen Jahren gerne angucken wird.
    Ich freue mich für Redmayne, der sich monatelang auf seine Rolle vorbeireitete und sogar Stephan Hawking selbst beeindruckte.

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    • maximilian.stoll.35 13.11.2014, 18:31 Geändert 13.11.2014, 18:33

      Also ich habe den Film nun zum zweiten Mal gesehen, um auch wirklich noch alle Feinheiten mitzunehmen. Dennoch muss ich – trotz der Tatsache, dass ich ein riesiger Nolan-Fan bin – sagen, dass mich Interstellar nicht so fesseln konnte wie frühere Werke. Wo Inception Spaß machte, war Interstellar einfach nur überladen und zufällig konstruiert. Wo The Dark Knight stringent zum Ende führe, eierte Interstellar ungewiss (wenn auch vollendet) in bis zu fünf Dimensionen herum. Hier liegt der Punkt der mich vielleicht am meisten an dem Werk stört. Murph kommt als Erwachsene in ihr Zimmer zurück, blickt dreimal auf ihre Buchwand, auf die kaputte Raumsonde, erneut auf das Bücherregal und sagt dann »Du warst das … Du warst das all die Jahre.« Ich denke, dass selbst Nolan hier Schwierigkeiten hatte, seinen eigenen Gedankengang zu erklären.
      Letztendlich ist der Film in sich stimmig und geschlossen wie jeder Nolan, und auch das leicht offene, und für Interpretationen hinreichende Ende entspricht dem Schema der bisherigen Filme.
      Ich würde jetzt nicht ausholen und mich darüber beschweren, dass es Probleme in der physikalischen Verfahrensweise des Universums gibt. Science-Fiction enthält nicht ohne Grund das Wort Fiction. Ohnehin entdecken wahrscheinlich weniger als ein Prozent der Zuschauer die Fehler in der Physik des Films.
      Es ist definitiv nicht Nolans bester Film, was ich auf den Ursprung zurückführen würde. Es war nicht Nolens Idee. Geschrieben von seinem Bruder für Stephen Spielberg, adaptierte er den Film für sich, dass da am Ende nicht 100% Nolan herauskommt ist klar.
      Dennoch – und das ist wahrscheinlich das Wichtigste – ist die Dimension und die Unterhaltung, die von dem Film ausgeht, unglaublich. Das Wurmloch und Gargantua sitzen einem auch im Nachhinein noch tagelang im Kopf fest.