poesie91 - Kommentare
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Alle Kommentare von poesie91
Riz Ahmed und Olivia Cooke liefern erneut ab! Die beiden Schauspieler sind hervorragend, die Geschichte interessant und neu, die künstlerische Inszenierung phänomenal. Sehenswerter Film!
Starker Arthouse-Film, der versucht, Gender Studies künstlerisch darzustellen. Die Geschichtsschreibung ist männlich. Alles, was wir über frühere Geschichte wissen, wurde von Männern festgehalten. Es gibt keine Aufzeichnungen darüber, wie bspw. Eva Braun sich neben Adolf Hitler fühlte - was dachten die Frauen der Despoten über Ihre Männer?
Der Film knüpft genau hier an und übt einen feministischen Versuch. Sie erzählt die Geschichte einer Frau, die mit einem "Gangster" zusammen ist, probiert ihre Gefühls- und Gedankenwelt aufzuzeigen, ihre Unwissenheit, ihr Bewusstsein und ihren Stellenwert. Auch entwickelt sich die Rolle. Racheln Brosnahan spielt wie auch bereits bei The Marvelous Mrs. Maisel hervorragend. Auch die anderen Schauspieler glänzen!
Die langsame Erzählung wirkt auf viele sicherlich langweilig, aber ist im Kontext betrachtet die logische Konsequenz.
Ein sehr interessanter Film, den man sich ansehen sollte, wenn man sich mit Feminismus, Gender Studies und generell geistigen und künstlerischen Themen auseinandersetzt.
Der Film will nicht verstanden werden. Inhaltlicher Schmock trotz bombastischer Inszenierung. Leider geht für mich der Inhalt stets vor. Kein Vergleich zu Inception, Interstellar und Co.
Da man hier bei den Kommentaren liest, dass viele das Geschehen überhaupt gar nicht interpretieren können: https://youtu.be/dLLbsW7LBqE
Ich fand den Film sehr gut. Bis zum Wendepunkt war non-stop eine Anspannung vorhanden, die insbesondere durch die geniale Kameraarbeit geschaffen wurde. Nach dem Wendepunkt verläuft die Handlung für viele abstrus, aber im Kontext der Hintergrundgeschichte (s. Link) ergibt auch alles wieder Sinn und lässt trotzdem noch Spielraum für eigene Interpretationen. Die Schauspieldarbietungen sind top, weshalb ich überhaupt gar nicht verstehen kann, wie es zu den Nominierungen für die Goldene Himbeere kam. Die Szenen nach der Wende sind zudem einfach nur Stress pur, wenn man bis dahin Empathie und Mitgefühl für die Protagonistin aufbauen konnte. Und diesen Stress erwarte ich auch von einem Psychothriller.
Der Film ist ästhetisch, heißt filmtechnisch, eine Wucht! Ich halte ihn für sehr sehenswert!
Durchaus interessant, aber leider auch durch zu viele Schnitte, zu viele Dauergespräche während der turbulenten Bilder, ein bisschen anstrengend.
Ich habe so eben den Film Burning gesehen und fand ihn grandios. Da ich viele unterschiedliche Meinungen gelesen habe, die mich sehr verwundern, musste ich diese Kritik schreiben, die vielleicht bei einigen für einen Aha-Moment sorgt:
++++ Spoilerwarnung +++
Burning
Der Film des südkoreanischen Regisseurs Lee Chang-dong aus dem Jahr 2018 verbildlicht eine Gesellschaftskritik, indem er eine Allegorie der westlichen kapitalistischen Welt aufzeichnet - mit seinen Gewinnern und Verlierern.
Protagonist Jongsu gehört zu den klassischen Verlierern. Sein Vater ist ein einfacher Mann, der durch seine Sturheit vor Gericht gestellt und verurteilt wird. Seine Mutter ist bereits in seiner Kindheit verschwunden - wahrscheinlich, weil sie nicht das Leben ihres Mannes leben wollte. Frauen brauchen eben viel Geld - wie es die junge Werbefrau in einer Szene resignierend erklärt.
Jongsu studierte Kreatives Schreiben, für viele eine brotlose Kunst. Kein Job und keine Perspektiven sind das Resultat. Wie sein Vater bleibt er ein einfacher, armer Mann.
Er trifft auf Haemi. Sie stammt aus den gleichen einfachen und armen Verhältnissen. Sie waren Nachbarn. Haemi war früher hässlich, jedenfalls sagte sie, dass Jongsu es ihr damals ins Gesicht sagte. Dank einer Schönheitsoperation ist sie nun hübsch. Sie verführt Jongsu. Der gekonnte Griff zu den Kondomen zeigt, sie schläft öfter mit Männern. Einerseits um sich nicht mehr hässlich zu fühlen, weil sie die Aufmerksamkeit und Bestätigung braucht, andererseits um an Geld zu kommen - eine Schönheitsoperation können sich arme Menschen nicht leisten. Dass sie auch heimlich nachts arbeitet und mit Männern heimgeht, wird subtil durch die Szenen angedeutet, in denen Haemi tagsüber überall einschläft. Sie ist müde, denn nur die reichen Menschen sind tagsüber müde, weil sie es sich leisten können, lange wach zu bleiben sowie nachts feiern zu gehen. Deshalb gähnt auch Ben. Er ist reich. Er kann es sich leisten.
Haemi umgibt sich deshalb mit ihm, nicht aber weil sie für ihn Gefühle besitzt. Ben gehört zu den Gewinnern, er ist reich, er lebt das klassische Luxusleben. Das Leben des globalisierten Westens. Südkorea steht noch immer in Abhängigkeit zu der USA. Weil Ben symbolisch für diese Welt steht, trägt er auch im Unterschied zu den anderen einen westlichen Namen. Bens Leidenschaft ist es, sich mit armen Menschen zu umgeben, mit ihnen zu spielen, sie wie Objekte zu verbrennen - wie Reiche auch eben ihr Geld verbrennen. Armen Menschen kann man durch fast alles imponieren. Ein teures Auto, eine schicke Wohnung, Kunst und gutes Essen. Bei der Vorführung dieses Reichtums fühlen sich die Reichen besser, auch weil sich die Armen dabei noch ärmer und schwächer vorkommen. Luxusgüter machen nicht die Besitzer nicht glücklich, erst das Erstaunen und der Neid der Menschen, die es sich nicht leisten können, tun es. Dies wirft ein sehr schlechtes Bild auf Ben, dabei spiegelt er nur den Westen wieder, wie er auch durch sein System die armen Menschen armer Staaten für seine Zwecke ausbeutet - ohne schlechtes Gewissen. Der Regisseur und die Drehbuchautoren arbeiten mit vielen offensichtlichen Metaphern. So stehen das Abbrennen der Gartenhäuser für das Ausbrennen der armen Bevölkerung. Der Film verläuft dabei dauerhaft auf zwei Ebenen. Kein
Gespräch, kein Bild des Films spiegelt die Realität. Der gesamte Film wird zur Metapher mit vielen klugen Raffinessen.
So leben wie auch bei Parasite die reichsten Menschen ganz oben, wo es ruhig ist und die schönsten Ausblicke gibt. Unten leben die Armen und schauen erregt hoch auf den
Berg zum Fernsehturm - dort ist alles, wonach man strebt, aber nie erlangt. Die Höhenunterschiede spielen in vielen Szenen eine Rolle (s. Szenenbild unten). Nicht nur wenn es um die Wohnlage, sondern auch um die Verfolgung auf den Berg geht. Auch hier schafft es der Film, den Höhepunkt des Films, der durch den Höhepunkt der Musik vorausgedeutet wird, auf den höchsten geographischen Punkt zu verlegen - ein kleiner Bergsee. Die absolute Ruhe, nach der sich jeder sehnt. Ben ist ganz oben angekommen. Und die Frauen, die ihm begegnet sind, liegen vielleicht am Grund.
Auch die Familien- und Gerichtsnebenhandlungen lassen sich 1:1 in diese Schemata einfügen. Der Vater hat innerhalb dieses Systems keine Chance.
Einer der herausragendsten Leistungen der Regisseure ist, dass man als Zuschauer schon recht früh bei den Gesprächen zwischen Jongsu und Ben die Metaphorik erkennt und sich darüber aufregt, wie Jongsu dies nicht verstehen kann. Bei den Verfolgungen per Auto denkt man ebenfalls, dass Ben doch Jongsu sicherlich im Rückspiegel sieht - das ist auch der Fall, wie sich Szenen später zeigt. Die Leistung dieser Szenen liegt darin, dass der Film es schafft, uns in die Position von Ben zu setzen. Wir urteilen von oben herab über die fehlende Intelligenz von Jongsu und offenbaren damit unsere „Fratze“, die westlicher und arroganter nicht sein könnte.
Am Ende bleibt man melancholisch zurück und muss sich vielleicht eingestehen, dass wir alle ein wenig wie Ben sind und gleichzeitig unsere Wut leise entflammen lassen wollen wie Jongsu.
Ein Film, der mit Parasite auf einer Wellenlänge schwebt und sich die vielen Auszeichnungen der Filmfeste redlich verdient hat.
Terror, Biowaffen, Gefahr! USA vs. Irak – wer hat Angst vor’m ... Saddam? Wo bleibt die UN-Resolution, wenn man sie mal braucht? Blöde Vetos! Und doch: Am 20. März 2003 hagelt es Bomben auf Bagdad.
Katherine Gun möchte – anders als ihr Nachname es vermuten lässt – diesen Krieg verhindern. Whistleblowerin before it was cool. Die oberste Aufgabe eines Staats: Schutz seiner BürgerInnen. Der Staat fällt durch – eine glatte 6 – Ungenügend! Katherine wird in ein kafkaeskes System verstrickt, dem Staat fast schutzlos ausgeliefert – wäre da nicht ihr Mut und ihre Haltung.
Behandelt wie eine Kriminelle – von Menschen, die das Kriminelle schützen – paradox? Nein, Realität! Wer die Wahrheit sagt, steht vor Gericht. Wer lügt, ist frei – fernab der Anklagebank. Ein „wahrer“ Politthriller.
Der Film zeigt nicht nur eindrucksvoll Historie, sondern auch warum Menschen das Vertrauen gegenüber der „politischen Elite“ verlieren. 💭Knapp ein Jahrzehnt später wundert man sich über den Brexit. Warum eigentlich? Nicht kausale & logische Konsequenz? Top (ba)lanciert vom Film mit stimmigen Bildern und fesselnder Dramatik.
Viele Menschen fragen sich: „Bin ich ein guter oder böser Mensch?“. Jeder hat sich im Leben schon bei unschönen Gedanken ertappt. „The Kindness of Strangers“ erzählt eine Geschichte von Gut und Böse, von Vergebung und Bestrafung. Wenn man jede Woche auf eine Demo geht, aber trotzdem jeden Obdachlosen auf der Straße ignoriert, jeden Andersdenkenden ablehnt – ist man dann ein guter Mensch? Wenn man den Kapitalismus als die Quelle der Armut und der sozialen Ungleichheit betrachtet, aber seine Freizeit gerne in Cafés- oder Modeketten verbringt – ist man dann ein schlechter Mensch?
Der Film beantwortet diese Fragen auf eine simple Art und Weise. Ob du gut oder schlecht bist, bemisst sich an der Art und Weise, wie du deine Mitmenschen behandelst – besonders die dir Fremden.
Eine herzzerreißende Geschichte mit aufwühlender Dramatik und subtil seichten Humor, die melancholisch stimmt, innerlich zerreißt, aber auch immer wieder dank der Nächstenliebe und der „Freundlichkeit der Fremden“ Hoffnung und die Möglichkeit zum Schmunzeln gibt. Vielleicht der stimmige Weihnachtsfilm, den unsere Gesellschaft aktuell ganz ganz dringend braucht.
Judy Garland. Das kleine Mädchen aus der Zauberer von Oz. Raucht noch die Hoffnung und trinkt die Träume ihrer Kindheit. Judy strahlt im Rampenlicht und verliert ihre Ausstrahlung, sobald die Scheinwerfer erlöschen. Sie ist ein Wrack. Ein Film, zwei Seiten. Kontrast zwischen Showbusiness und Muttersein, Öffentlichkeit und Privat. Beides in Balance zu halten erscheint unmöglich. Woher die Kraft nehmen, wenn der Körper zum Erlernen des Elementarens Schlaf benötigt, aber man seit Kindheitstagen lächelnd und wach zum Publikum blickt? Überwacht auf Schritt und Trip, ständig isoliert und der unsittlichen Autorität ausgesetzt, ist keine Entfaltung, kein Fortschritt in Sicht. Doch im Zwischenmenschlichen findet sich ein Funken Leben. Auch deshalb steht und singt sie auf der Bühnen der Welt. Eine Kinderstarikone, die von Auftritt zu Auftritt weiter zerbricht.
Besonders hervorzuheben ist das fulminante Schauspiel Renée Zellwegers, die elanvolle Musik, die expressive Farbgebung und die adäquat seichte Filmkörnung. Nur ein paar Wiederholungen und Längen trüben, aber erfüllen letztlich auch die Funktion des Dahinsiechens unter’m Scheinwerferlicht.
„Queen & Slim“ ist nicht der Film, den man nach dem Trailer erwartet, sondern viel besser - Arthousekino par excellence. Ein lakonischer Film, der über die Metaebene seiner Bilder spricht. Viele Themen werden subtil aufgegriffen. Rassismus & Diskriminierung, Polizei- & Staatsgewalt, Angst vor kafkaesken Strukturen, Wirklichkeitsunterschiede & gesellschaftliche Diskrepanzen zwischen weißer & schwarzer Community - & viele mehr.
Ein - vielleicht für viele unentdecktes - Leitmotiv des Films ist der „Glaube“. Slim ist gläubig, trägt ein Kreuz als Halskette. Er glaubt an Gott und das Schicksal. Queen dagegen ist ungläubig, überlässt zunächst nichts der Fügung, ist eigenverantwortlich, bedacht, aber spricht schließlich sogar das Tischgebet. Sie glaubt an Slim, Slim an sie, die schwarze Community an beide. So existiert vielleicht kein Gott, aber der Glaube an einen gibt den Menschen trotzdem Hoffnung. Auch Queen & Slim existieren nicht in der Form, wie sie für andere erscheinen. Doch sie geben ihrer Community diese ersehnte Hoffnung.
Dies wird kreativ und fulminant dargestellt, bspw. durch die fehlende Namensnennung, das einzigartige Liebesspiel & Kontrastbild, das Teilen des Joints & die ikonischen Folgeminuten. Dazu jedes Bild wie ein Gemälde, jeder Sound wie eine Sinfonie.
Queen & Slim ist ein bedeutsamer Film. Er soll Kultfilm sein, kann Kultfilm werden - denn Arthouse-Filme mit schwarzen Protagonisten sind noch neu. „Moonlight“ hat’s bravourös vorgemacht. Schwarze (Alltags-)Helden gab’s noch nie. Nein, auch nicht bei „Black Panther“.
Dieser Film wird hoffentlich die Aufmerksamkeit und Bedeutsamkeit erfahren, die er verdient. Die erste Filmperle und das erste Must-see des neuen Jahrzehnts.
Willkommen bei FOX NEWS, dem US-Nachrichtensender, dem auch Präsident Trump sein Vertrauen schenkt. Die Moderatorinnen sind blond und stark geschminkt. Hier tragen die Frauen kurze kniefreie Kleider oder Röcke, denn CEO Roger Ailes weiß, „auf die Beine kommt es an“. Heb deinen Rock und Roger hebt dich eine Stufe höher auf der Karriereleiter. Jahrelange Praxis im Hause FOX. Treffender: Im abgeschlossenen Zimmer Ailes. Der Film „Bombshell“ porträtiert den Kampf einer starken Gruppe von Frauen gegen diesen Sexualstraftäter.
Der Film beginnt mitten im Geschehen. 109 Minuten schnelle Schnitte, ein Satz nach dem anderen. Der Kopf dröhnt. Das Tempo nimmt ab, wenn auf der Leinwand Unrecht geschieht. Der Kopf dröhnt stärker. Alles soll wirken, als sei man selbst Mitarbeiter des Unternehmens. Immer live dabei. Das Thema des Films ist aktuell und aufwühlend. Die ästhetische Umsetzung verfängt sich dabei zulasten der Erzählung. Wir erfahren nicht viel über die Frauen, lernen nur ihr Schicksal kennen. Opfer- statt Täterperspektive. Lichtblick: Die schauspielerische Leistung Charlize Therons.
Am Ende bleibt der Zuschauer wütend und enttäuscht zurück. Nicht nur wegen gestörter Männer wie Roger Ailes, sondern weil es dem Film nicht gelingt, das wichtige Thema adäquat aufzuarbeiten.
Alabama 1987. Es ist nachts, keine Straßenlaterne brennt. Walter McMillian fährt mit seinem Auto auf eine Polizeiblockade zu. Er stoppt seinen Wagen, spreizt die Hände direkt vor sich auf dem Lenkrad. Jede Bewegung könnte seinen Tod bedeuten. Er wird verhaftet und für den Mord eines 18-jährigen Mädchens zum Tode verurteilt – zu Unrecht! Der afroamerikanische Anwalt Bryan Stevenson kämpft für seine Freiheit.
„Just Mercy“ zeigt ein bewegendes Gerichtsfilm- und Justizdrama in wunderbaren Bildern. Der Rassismus im Alltag, bei der Polizei und im Rechtsstaat wird zermürbend in Szene gesetzt. Hier in Alabama wird ein Afroamerikaner bereits schuldig geboren. Jede Handlung könnte das Schicksal beschließen. Trotz des fehlenden Vertrauens in das System, gibt der junge Anwalt nicht auf.
Der Film reiht sich thematisch in hervorragende Justizdramen wie „Die zwölf Geschworenen“ (1957) und „Die Jury“ (1996) ein. Zunächst ist es schwer zu erkennen, was diesen Film besonders macht, dabei ist es offensichtlich. Erstmals ist auch der Anwalt Afroamerikaner und erlebt die Diskriminierungen am eigenem Leibe.
Ein stark inszeniertes Drama, das sich für die – auf realen Ereignissen beruhende Geschichte – Zeit nimmt. Obwohl der Film 1987 spielt, ist die Thematik aktueller denn je. Der Rassismus noch immer omnipräsent im mächtigsten Staat der Welt. Für Fans von Justizfilmen, Dramen ein Must-see.
Fuckt mich ab. Ende.
Ich hätte einfach gerne mal richtig vernünftige Kategorien, wo dann auch wirklich alle Filme zu finden sind ...
Film ist optisch nicht wirklich anschaulich, aber spiegelt doch ganz gut den Inhalt des Buches wieder. Wer das Buch gelesen hat, der kann auch den Film schauen. Ohne Kenntnis des Buches ist der Film jedoch unnütz und würde nicht seine Wirkung entfalten, die der Roman beabsichtigt hat.
Ich verstehe nicht, warum der Film nicht mindestens 7 von 10 Punkten bekommt. Es gibt viele Filme, die das Thema Drogensucht darstellen, aber nicht auf diese Art und Weise. Den einzigen Kritikpunkt, den ich habe, dass alles nach einem leicht zu langsamen Beginn ein wenig zu schnell geht. Alleine wegen der schauspielerischen Leistungen der beiden Protagonisten verdient dieser Film Aufmerksamkeit. Julia Robert spielt phantastisch. Für Fans von Dramen, die einem ins Mark gehen, empfehle ich diesen Film herzlich. Es handelt sich hierbei nicht nur um ein Sozialdrama, welches das Thema Drogen thematisiert, sondern spiegelt auch gleichzeitig die Liebe einer Mutter wieder, die mit der Akzeptanz ihres Sohnes, der vom rechten Weg abkommt, ankämpft. Hier könnte ein weiterer Kritikpunkt genannt werden. Die Gründe für seine Drogensucht werden nur indirekt und kurz angedeutet. Soweit ich es verstanden habe, liegt es an seinem leiblichen Vater, der „verschwunden/tot“ ist? Vielleicht kann mich jemand aufklären.
Ich habe den Film lange vor mich hergeschoben, nachdem ich sehr viel Gutes über diesen gehört habe. Wenn ich mir Ausschnitte aus dem Trailer ansah, wirkte es nicht wie ein Film für mich. Das Setting und die Atmosphäre fand ich eher unspannend. So eben läuft der Abspann und ich muss zugeben:
Der Film macht fast alles perfekt.
Herausragende Schauspielleistungen der Protagonisten. Besonders Jeremy Renner hat mir gefallen, obwohl ich ihn bisher zu meinen unliebsten Schauspielern gezählt hätte, aber nach der Perfomance werde ich ihm neue Chancen einräumen. Elisabeth Olsen hat ebenfalls souverän abgeliefert. Die Story war interessant und spannend, die Atmosphäre und Bilder waren mehr als ansehnlich.
Meine Kritikpunkte:
- Story hätte gerne noch mehr in die Tiefe gehen können, dadurch gerne noch ne halbe bis Stunde länger gehen können. Das ist natürlich subjektiv, aber hätte gerne mehr gesehen. Der Stoff hätte sich auch gut für eine Serie geeignet.
- Warum im Gottes Namen hat man die Täter mit mehreren sehr bekannten Schauspielern besetzt oder der eine von Goliath? Sie hatten nur wenige Minuten Screentime. Man hätte sich die Kosten mehr als sparen können und außerdem hätte man so als Cineast nicht direkt gewusst, was passiert ist, sobald sie das erste Mal gezeigt wurden. Das ist meiner Meinung mehr als ärgerlich. Natürlich spielten sie ihre kurzen Rollen gut, aber das hätte man auch mit Newcomern drehen können.
Ich muss sagen, der Film hat es mir wirklich angetan. Nicht nur inhaltlich erzählt er eine gute Story und nimmt dabei den Zeitgeist der heutigen Generation auf, sondern er ist auch von der Filmästhethik, d.h. der Kameraführung, der Schnitt, die Einstellungen einfach perfekt auf die Inhaltsebene zugeschnitten. Sehr starker Film mit zwei sehr starken Charakterschauspielerinnen! Chapeau!
Natürlich merkt man, dass er sich von bspw. Victoria hat inspirieren lassen oder von anderen Filmen, aber er kreiert etwas Neues daraus und ich muss sagen, obwohl Victoria für mich bombastisch war und mich völlig fertig gemacht hat, empfinde ich "Wach" als einen noch besseren Film, weil die Kunst und die Darstellung dahinter nochmals eine Schippe obendrauf legt. Auch möchte ich die Veröffentlichung über YouTube loben und hoffe, dass solche Filme mit der Zeit auch dem breiteren Publikum zugänglich werden und eine Veröffentlichung auf Netflix könnte ebenfalls Großes bewirken!
Einer der unterbewertesten Schauspieler. Ich bin mir sicher, dass er innerhalb der kommenden zehn Jahren einen Oscar gewinnen wird. Er spielt immer stark. Mittlerweile hat er auch sehr viel abgenommen, was ich ein wenig schade finde, weil ich das Gefühl habe, er hat dadurch ein bisschen Charakter verloren, aber vielleicht qualifiziert er sich dadurch für nochmals andere Rollen und eher für Protagonisten statt Nebenrollen. Es ist spannend, seinen Werdegang zu beobachten. Er ist ein Multitalent und ich freue mich, irgendwann seinen ersten Film "MID90S" zu sehen.
Habe die Staffel nun durch. Das Zusammenspiel der beiden Protagonisten und die optische Qualität der Serie sind die Stärken dieser. Leider müssen angesichts der eher weniger spannenden Story Punkte abgezogen werden, immerhin ist es eine Krimiserie, die von Spannung leben sollte. Außerdem gibt es viele Logikfehler und Dummheiten der Protagonisten. Ich habe wirklich währenddessen eine Liste erstellt, in der ich diese Fehler festhalte, kleines Beispiel für einen und für eine Dummheit:
- Fehler: Bleiben im Nirgendwo mit dem Auto stehen, es ist nicht mehr fahrtüchtig, gehen zu Fuß zu einem Motel, übernachten dort. Am nächsten Morgen sieht man sie direkt wieder mit dem Auto rumfahren. -> Was ist in der Zwischenzeit passiert? Das Auto fährt ganz sicher nicht, wenn es bei -10 Grad eine ganze Nacht draußen mitten auf einem Landweg stehen gelassen wird, wenn es bereits dort schon nicht mehr fuhr. Die nächste Tankstelle war 30km von dem Dorf entfernt.
- Dummheit: Als der männliche Polizist kompliziert in der Eile über eine Schranke klettert, statt 1 Meter daneben einfach drumherum zu gehen.
uvm.
Letztlich kann man sich die Serie sparen, aber wenn man einfach gerade keine Krimialternative hat, kann man sich diese durchaus geben, wenn man über die Fehler hinwegsieht. Vielleicht bin ich aber auch nur dran geblieben, weil die Ermittlerin attraktiv ist.
Die Serie ist ein wenig untergegangen, aber sie taugt ziemlich viel und bin mehr als gespannt, wie es weitergehen wird! Hat meine Metrofahrten sehr versüßt!
Wenn die Serie von Kritikern so gut bewertet wird, weshalb wurde sie nicht vornherein verlängert? Rentiert sich trotzdem nicht?
Leichte typisch französische Unterhaltung mit kleineren Schmunzlern perfekt für einen Sonntagmittag/nachmittag, falls man etwas zum Abschalten benötigt. Man darf aber nichts Neues von dem Film erwarten, alles mal gesehen.
Schönster Film allerzeiten ...
+++ SPOILERGEFAHR +++
Ich habe mich während des Films gut unterhalten gefühlt, auch wenn er seine Längen hatte. Eines der min. zwei Themen dieses Films ist die Intoleranz gegenüber der Andersartigkeit/andersartigen Liebe. Unter diesem Gesichtspunkt lassen sich bestimmte Szenen miteinander verknüpfen und verstehen.
Giles ist homosexuell und fühlt sich zu einem Törtchenverkäufer hingezogen. Mehrmals versucht er ihm vergeblich Nahe zu kommen. Als Elisa ihm um Hilfe bei der Befreiung der Kreatur bittet, widersetzt Giles sich. Einerseits, um zu versuchen, seinen alten Job wiederzuerlangen, was ihm jedoch nicht gelingt. Andererseits um in der Folgeszene dem Törtchenverkäufer näher zu kommen, dessen Geschäft ein schwarzes Pärchen betritt. Törti, der zuvor immer eine typisch amerikanisierte Freundlichkeit auf den Lippen besaß, zeigt nun eine rassistische Grundeinstellung. Als Giles ihm sagt, er würde nur wegen ihm und der netten Gespräche kommen, nach Törtis Hand greift, dieser "angekeelt" seine Hand wegzieht und ihn bittet, das Lokal zu verlassen, realisiert Giles, was Törti für ein Mensch ist und er niemanden außer Elisa in seinem Leben hat. Schließlich hilft er ihr bei ihrem Vorhaben.
Was ist an dieser Szene wichtig?
Ein alter Mann hat ein sexuelles Verlangen nach einem jüngeren Burschen. Der Film spielt im Jahr 1963. Die gesellschaftliche und rechtliche Toleranz homosexueller Menschen ist noch sehr weit entfernt. Man möge meinen, heutzutage, nachdem bereits in den USA die Ehe zwischen Homosexuellen - wie nun auch in Deutschland - gesetzlich erlaubt ist, sei Homosexualität kein Problem mehr, trotzdem schafft es der Film auch bei toleranten Menschen ein unangenehmes Gefühl der Peinlichkeit bzw. der Scham zu erzeugen - wie bei mir - während er wahrscheinlich bei homophoben weitaus negativere Reaktionen hervorrufen würde, die sich aber wahrscheinlich diesen Film gar nicht ansehen würden. Für viele Menschen ist heute noch Homosexualität ein Tabubegriff und es trifft bei ihnen auf Unverständnis.
Demgegenüber stehen die Annäherungs- und "Sex"szenen zwischen der Kreatur und Elisa. Der Zuschauer fragt sich, wie Elisa die Kreatur sexuell anziehend finden kann - später - wie sie überhaupt Sex haben können, was der Film aber beantwortet. Bei diesen Szenen wird ebenfalls beim Zuschauer ein Unwohlsein oder eine andere Art der Bewegtheit ausgelöst, wie es in ähnlicher oder schwächerer Form bereits zuvor bei den Szenen Giles der Fall war.
Der Film schafft es, Verbindungen zwischen der Liebe zu einer Kreatur und homosexueller Liebe herzustellen, die dem Zuschauer einen Spiegel vor das Gesicht halten, sofern er die Szenen bewusst reflektiert. Dass wir uns als Menschen zunächst einmal bewegt fühlen, wenn wir sehen, wie eine Frau, die übrigens auch nicht stereotypisch ist, sondern eine "Andersartigkeit" aufweist, eine sexuelle Beziehung zu einem andersartigen personifizierten Wasserwesen aufbaut, ist nachvollziehbar, aber dass wir etwas ähnliches empfinden, wenn wir eine sexuelle Annäherung eines älteren homosexuellen Mannes sehen, dass spricht nur dafür, dass wir auch als aufgeklärte, tolerante Menschen es noch nicht geschafft haben, alle Vorurteile und Einstellungen abzulegen. Ich bin mir sicher, dass bei "intoleranten" Menschen die Wirkung des Films deutlich stärker zu tragen kommt.
Ich hoffe, ich konnte die Verbindung einigermaßen darlegen. Es gibt viele kleine Details, die weitere Verknüpfungen in diese Richtung herstellen, aber die werden dann spätestens beim zweiten Gucken klar.
Mein Problem mit diesem Film ist, dass die eigentlichen Themen neben der Rahmenhandlung einer Liebesgeschichte zu schwierig sind, für den Otto-Normal-Zuschauer zu dechiffrieren. Dadurch bleibt bei vielen Zuschauern „das Schöne“ aus, weshalb die Ästhetik des Films nicht zu Tage kommt. Natürlich ist es ein gängiges Problem bei "höheren" bzw. "schönen Filmen", die neben der sog. "höheren" und "schöneren" Literatur coexistieren. Ich bin mir sicher, man hätte die Wirkung vereinfachen können, indem man bspw. bei Giles Szenen, der sowieso fast genauso viel eigene Szenen wie die restlichen drei Protagonisten des Films hat, die sexuelle Annäherung ein wenig stärker betont. Des weiteren hätte man die Verbindungen und Kontraste einen Hauch mehr betonen können.
Der Film ist gut, die Schauspieler liefern auch alle ab, besonders hervorzuheben ist mal wieder die Leistung Michael Shannons, der hoffentlich eines Tages in einer Hauptrolle einen Oscar erhält, aber für das, was der Film sein will, für das, was der Regisseur eigentlich im Sinne hatte, ist es für mich noch weit von Perfektion entfernt. So bleibt dieser Film in erster Linie eine phantastische Liebesgeschichte, die natürlich das Herz erwärmen kann und bei vielen Menschen wird, aber ästhetisch gesehen, nicht zu hundertprozentig überzeugen kann.
Trotzdem kann ich den Film empfehlen. Er eignet sich besonders für einen schönen DVD-Abend mit der Liebsten an einem Sonntagabend, gehört aber meiner Meinung nach nicht zu den Filmen, die filmästhetisch so herausragend sind, dass man sie obligatorisch im Kino sehen muss.