simonparis - Kommentare

Alle Kommentare von simonparis

  • 7

    Der Film ist bis etwa zur Halbzeit vielversprechend: Ausstattung, Kostüm, Fotografie und die schauspielerische Leistung, vor allem von Saoirse Ronan, sind erfrischend und fesselnd zugleich. Die Liebesgeschichte zwischen Ellis und Tony wirkt glaubwürdig, der kulturelle "Zusammenprall" Irland-USA-Italien hätte jedoch komplexer dargestellt werden können. Die Entwicklung die Ellis durchmacht wirkt etwas plump, doch insgesamt nicht störend.
    Ganz anders sieht es in der zweiten Hälfte aus: Ellis' Ringen zwischen Irland und den USA wird zwar auf mehreren Ebenen dargestellt (Mutter, Arbeit als Buchhalterin, Jim), wirkt aber dennoch etwas fade und leicht vorauszuahnen.
    Zusammenfassend: Visuell und schauspielerisch ein sehenswerter Film mit einer mässig gelungenen Handlung.

    • 7
      simonparis 03.02.2016, 10:52 Geändert 03.02.2016, 16:10

      Kameraführung, Umgang mit dem Licht und Fotografie im Allgemeinen sind erstklassig! Lubezki scheint also der wahre Star dieses Films zu sein. Inarritu geht wieder einmal sparsam mit Schnitten um und braucht diese mehr um Gegensätze und abrupte Wechsel anzuzeigen, als um Kontinuität zu simulieren. Leider geht der Film zu wenig in die Tiefe. Die einzelnen Charaktere werden nur sehr knapp beschrieben und machen keine wirkliche Entwicklung durch. Der Film wirkt deshalb oberflächlich und auf Ebene der Narration wenig durchdacht. Vielleicht ist das aber so gewollt, um die extremen Verhältnisse und die Misslichkeit des Protagonisten zu unterstreichen. M. E. ein sehenswerter und aus cineastischer Sicht gelungener Film. Für die Kameraführung in der ersten Kampfszene erhält er sogar einen Extrapunkt.

      • 8

        Bei diesem Kurzfilm geht es meiner Meinung nach nicht um das Deuten oder Verstehen der ursprünglichen Intention der Autoren. Vielmehr geht es um das experimentieren. Meisterhafte surrealistische Schnitte, für 1929 kaum zu glauben. Ich finde es zudem genial, wie dieser Film zeigt, wie viel unser Gehirn an Bildern ergänzt. Jeder Schnitt, auch wenn unrealistisch und unlogisch erscheint dennoch als real, weil unser Gehirn solche Codes verarbeitet und ergänzt.

        3
        • 7

          Gut gemachte Satire mit guten Schauspielern und tollen Dialogen. Dennoch konnte mich der Film nicht begeistern. Vielleicht liegt es an der Vater-Sohn Beziehungsgeschichte, die zu hollywood-like, aber wahrscheinlich sehen viele genau darin die Stärke dieses Films. Meiner Meinung nach bleibt "Wag the Dog" dennoch unüberboten und dieser Streifen kann als frecher und unterhaltsamer Film bezeichnet werden, nicht mehr und nicht weniger.

          1
          • 8 .5
            über Hunger

            Unglaublich intensiv und ausdrucksreich, gleichzeitig aber auch distanziert und kühl. Dieser Film geht unter die Haut ohne, dass mit den Emotionen der Zuschauer gespielt wird. Die Kameraeinstellungen sind einmalig, sowie die Bildkompositionen und die unheimliche Stille, die den ganzen Film umhüllt. Auch in diesem Film zeigt McQueen keinen typischen Helden mit lauter Stimme und effektvollen Auftritten. Vielmehr zeigt er auf das tragische, rohe Leben eines Mannes - unspektakulär aber tiefgründig und echt!

            2
            • 9

              Dieser Film überzeugt mich, weil er die harte Realität zeigt ohne auf grosse Action oder übertriebenen Szenen auszuweichen. Es geht hier nich darum das Publikum zu amüsieren, zu schockieren oder zu bewegen. Vielmehr will dieser Film eine wahre Geschichte erzählen ohne die Kraft der Handlung durch erfundenen Schnickschnack à la Django zu ersticken. Die Monotonie ist ein wichtiges Element dieses Films: prägende Stille, zurückhaltende Musik, langgezogene Szenen, kaum bemerkenswerte Dialoge. Dies kommt dem Leben auf einer Plantage wohl am nächsten. Dialoge braucht es kaum, denn Sklaven waren zum arbeiten und nicht zum reden da; Fluchtversuche oder grosse Heldentaten wären bloss lächerlich, denn die Peitschenschläge waren in der Realität kaum auszuhalten. Der einzig wahre Ausweg war der Tod. McQueen lässt durch seine Bildkompositionen und Kameraführung die Härte eines solchen Lebens spüren. Man kann die Hitze und das brennen der Augen durch den Schweiss fühlen und weiss von Anfang an, dass es für die meisten dieser armen Seelen keinen Ausweg aus dieser Hölle geben wird. Die erstklassige schauspielerische Leistung ist das Herz dieses Films während die eindrücklichen Bilder, die McQueen vorstellt, die Seele dieses Meisterwerks ausmachen. Ein grosses Lob an diesen Künstler, der den Mut hatte die Geschichte sprechen zu lassen und auf jegliche Übertreibungen zu verzichten.

              1
              • 8 .5

                Dieser Film ist sehr dialoglastig und auch die Story an sich würde eher auf unaufhörliche 100 Minuten hindeuten. Doch Taratino gelingt es, dank hervorragender Kameraführung und einem schlichten Setting, der die schauspielerischen Künste des klug zusammengestellten Casts hervorhebt, einen spannungsreichen und fesselnden Film zu kreieren, dessen Seele das Ambiente, die Dialoge und die Musik sind. Bereits der Vorspann ist ein neunminütiges Spektakel voller Filmkunst.
                Selbst wenn dieser Film nicht als ein Meisterwerk definiert werden kann, gehört er mit Sicherheit zu den besten Debütfilmen aller Zeiten.

                • 10

                  Ein Meisterwerk, das die bittere Realität der Nachkriegszeit in Rom skizziert und den Zuschauer in das Geschehen hineinzieht. Man rennt mit dem Protagonisten durch die Strassen Roms, fiebert mit ihm bis zur Verzweiflung. Man wird von der Poesie und den wechselnden Gefühlen, von der harten und schicksalhaften Realität, die diesen Film charakterisiert, umschlungen.
                  "Ladri di biciclette" ist zweifellos eines der grossartigsten italienischen Filme!

                  3
                  • 9

                    Humorvoll auf raffiniertester Art! Ein erfrischendere Hoffman und ein, wie immer, ausgezeichneter De Niro sind die Krönung eines gut gewählten Casts. Die Story ist gut durchdacht und die Dialoge sind spitzenmässig. Kurz gesagt: Eine meisterhafte Satire!

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