Strackymandias - Kommentare

Alle Kommentare von Strackymandias

  • Gott, wie sehr ich mich für Guillermo freue.

    • Strackymandias 05.03.2018, 02:12 Geändert 05.03.2018, 02:12

      Ich habe so riesigen Respekt vor Christopher Plummer!

      • Hey, Jim Belushi war Bombe in Twin Peaks!

        2
        • 3
            • Ist Electric Blue der neue Blick von Derek Zoolander?

              3
              • Fuck, mein Stream ist gerade am Abkacken :o

                  • Uuuh, noch ein deutscher Nominierter? Ich dachte, wir sind nur bei Kurzfilmen und Musik nominiert. Cool!

                    3
                    • Strackymandias 05.03.2018, 01:43 Geändert 05.03.2018, 01:43

                      "Oooh, Kidmaaan" - Michalsky

                      1
                      • Lupita braucht keine Nominierung, sie ist ein Oscar.

                        5
                        • Alter, sieht Saoirse heute wieder wundervoll aus. Bester Style des Abends in meinen Augen. Das Kleid + der Hairstyle ♥ Go Sersh!

                          9
                          • Ja, im Hosenanzug gehe ich auch nur zur Tankstelle :p

                            3
                            • Oh Gott, Gal Gadot und Saoirse Ronan. Zwei Frauen, die auf so unterschiedliche Weisen wunderschön sind.

                              2
                              • WHAT? Seit wann ist Sword Art Online eine "neue" Animeserie??? LOL!

                                1
                                • Michael Michalsky: https://youtu.be/1RIxmB4MIoA

                                  1
                                  • Damn, sieht der Anzug von Daniel Kaluuya edel aus!

                                    7
                                    • Ich hätte garantiert keine Tränen in den Augen, wenn Chewbacca mich umarmen würde. Bestimmt nicht... *seufz*

                                      1
                                      • Gott, wie der Modetyp über Timothée Chalamet abnerdet, ist so relatable :)

                                        2
                                        • 4
                                          • 8 .5
                                            Strackymandias 05.03.2018, 01:01 Geändert 05.03.2018, 01:09

                                            Die Oscars beginnen in weniger als einer Stunde. Zeit, noch ein paar Worte zu einem der größten Favoriten zu verlieren. Guillermo del Toro, der sympathische, verschrobene Märchenonkel aus Mexiko, hat den Regie-Oscar nach diversen Auszeichnungen bereits so gut wie in der Tasche und auch in der Kategorie Bester Film hat The Shape of Water (zusammen mit Three Billboards Outside Ebbing, Missouri) gute Chancen.

                                            Vorgestern habe ich den Film endlich gesehen und er ist so schön. Wahrhaftig, wenn ich den Film in einem Wort zusammenfassen müsste, wäre es: schön. Guillermo Del Toro hat mit seinen bisherigen Filmen, sei es die Comic-Verfilmung Hellboy II: The Golden Army, das Mech-Spektakel Pacific Rim oder die Schauergeschichte Crimson Peak, stets bewiesen, dass er ein Meister des Visuellen ist. Seine Filme strotzen vor phantasievollen Designs, liebenswerten Details und verschrobenen Ideen. Gerade im Bereich von Fabelwesen und anderen übernatürlichen Kreaturen, meist umgesetzt mittels aufwendigstem Make-up, ist Del Toro beinahe unübertroffen. Doch sein Ideenreichtum dient selten zum Selbstzweck. Oft erzählt Del Toro Geschichten über Andersartigkeit, Ausgrenzung und (insbesondere in seinen spanischsprachigen Filmen) die Grauen des Krieges, am eindrücklichsten in seinem dreifach Oscar-prämierten Meisterwerk Pan's Labyrinth.

                                            Auch The Shape of Water ist wieder ein typischer Del Toro. Eine elegante, rührende Liebesgeschichte zwischen der stummen Putzfrau Elisa (Sally Hawkins) und einem mysteriösen Wasserwesen aus dem Amazonas (Doug Jones), sowie dem Monster, welches diese Liebe zerstören wollte. Typischerweise ist das wahre Monster auch hier keine Kreatur, sondern ein Mensch, nämlich Strickland (Michael Shannon), der Security-Chef der militären Forschungseinrichtung, in welcher der Wassermann gefangen gehalten wird. Elisa arbeitet in dieser Einrichtung, gemeinsam mit ihrer besten (und einzigen) Freundin, der redseligen Zelda (Octavia Spencer), und begegnet der rätselhaften Kreatur. In ihr glaubt sie eine verwandte Seele zu erkennen, stumm, einsam und von der Welt missverstanden. Zusammen mit ihrem Nachbarn, dem homosexuellen Plakatmaler Giles (Richard Jenkins) und mit der Hilfe des Wissenschaftlers Dr. Hoffstedtler (Michael Stuhlbarg) plant sie eine waghalsige Befreiungsaktion.

                                            Von Anfang an ist klar, dass The Shape of Water ein Märchen ist, welches sich eindeutig an Erwachsene richtet. Der Film geht offen mit der Sexualität der Protagonistin um und, typisch Del Toro, wird auch nicht an gewalttätigeren Szenen gespart. Im Kern ist der Film aber dennoch eine Fabel, wie sie klassischer nicht sein könnte, in der Hinsicht dass eine phantastische Geschichte genutzt wird, um eine sehr menschliche Botschaft zu vermitteln. Der Film ist ein Plädoyer für alle Ungehörten, nicht umsonst sind die beiden Hauptcharaktere des Films stumm. Er handelt von Außenseitern: eine Lateinamerikanerin, ein im Verborgenen lebender Homosexueller und eine Afroamerikanerin zur Zeit der Bürgerrechtsbewegung stehen im Konflikt mit einem Schurken, der versucht der perfekt integrierte Amerikaner zu sein. Strickland fährt einen protzigen Chevrolet, beisitzt eine unterwürfige Ehefrau, ein modernes Eigenheim und zwei vorbildliche Kinder und ist in seinem unerschütterlichen Chauvinismus und Rassismus ein Musterbild für eine der dunkelsten Seiten der amerikanischen 60s. Neben dem Loblied auf die Andersartigkeit bezieht der Film, welcher auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges angesiedelt ist, auch eine klare Antikriegshaltung, welche Ausdruck in der Nebenhandlung eines russischen Spions, sowie in der (zugegebenermaßen recht klischeehaften) Rolle des kompromisslosen amerikanischen Generals findet.

                                            Wie gewohnt bei GDT, ist der Film ein komplettes Ausstattungsfest, von den Kostümen, über die wunderschönen, außerordentlich detailverliebten Kulissen (insbesondere Elisas Wohnung über einem altehrwürdigen, im Untergang befindlichen Filmtheater, sowie die Forschungseinrichtung mit BioShock-Vibes) bis hin zu den Fahrzeugen, natürlich alles in den zeitgenössischen Seegrün- und Pastelltönen. So leid es mir für die grenzgeniale Cyberpunk-Zukunft von Blade Runner 2049 tut, den Production-Design-Oscar sollte der Film sicher haben und das völlig verdient.
                                            Auch an der Inszenierung ist wenig auszusetzen. Die Spezialeffekte (primär die des Wassermannes) sind verblüffend, insbesondere für das limitierte Budget von nicht einmal 20 Millionen Dollar (!!!) und auch das Erzähltempo (ab und zu ein Problem bei Del Toro) stimmt. Der Film fließt einfach (no pun intended), dank eines exquisiten Schnitts, bei dem Szenen wie geölte Zahnräder ineinander greifen und teils fließend ineinander übergehen. Dazu kommt die elegante, träumerische Filmmusik von Wes Andersons neuem Stammkomponisten Alexandre Desplat (Oscar für The Grand Budapest Hotel), mit einem einprägsamen Haupttheme, einem Duett aus Theremin und Akkordeon. Durch den prägnanten Akkordeoneinsatz bekommt die Musik einen leicht französisch klingenden Einschlag und hat zur Folge, dass der Film (auch durch die satten Farben der Bilder des nominierten Kameramannes Dan Laustsen) an Jean-Pierre Jeunets Die fabelhafte Welt der Amelie erinnert.

                                            Doch genug über die Inszenierung gefachsimpelt. Einer der Hauptgründe, weswegen der Film in Erinnerung bleiben dürfte, ist seine Hauptdarstellerin. Die Britin Sally Hawkins, mit am bekanntesten durch ihre Golden-Globe-prämierte Rolle als quirlige Grundschullehrerin in Happy-Go-Lucky, aus Woody Allens Blue Jasmine oder jüngst durch die sympathischen Paddington Bear-Realfilme, ist umwerfend. Ihre Darstellung der Elisa Esposito und liebenswert, herzzerreißend und immens ausdrucksstark, trotzt ihrer Sprachbehinderung. Es dürfte wohl unmöglich sein, von dieser Figur und ihrer Darstellung nicht hingerissen zu sein. Auch Richard Jenkins spielt sympathisch und einfühlsam als einsamer, alter Mann, zu spät geboren, um für seine Kunst anerkannt, zu früh um für seine Sexualität akzeptiert zu werden. Auch Octavia Spencer macht Spaß, fühlt sich im Archetyp der Sassy Black Lady etwas als Typecast an.
                                            Hier beginnen meine Kritikpunkte, denn obwohl der Film wirklich empfehlswert und gelungen ist, ist er nicht mein Favorit des Jahres und kann in meinen Augen auch Pans Labyrinth nicht das Wasser reichen.

                                            Zum einen ist der Film recht vorhersehbar. Wenn man weiß, wie GDT Filme aufzieht, kennt man schon die Struktur des Filmes und kann sich auch denken, wie der Film enden wird. Im Endeffekt hätte ich mir mehr Überraschungen gewünscht, mehr Komplexität und auch etwas mehr Konsequenz, gerade im Gegensatz zu Pans Labyrinth wirkt der Film etwas arg versöhnlich. Vor allem bei der simplistischen Figurenzeichnung hätte ich mehr erwartet. Octavia Spencers Rolle hatte ich bereits erwähnt, aber besonders Michael Shannons Strickland ist eine klassische Schurkenrolle, laut, übertrieben und unmissverständlich bösartig und verdorben. Ich finde es schade, dass es sich der Film hier so einfach macht, und auf ein simples Gut/Böse-Schema zurückgreift. Der Film ist so wundervoll inszeniert und hat eine hinreißende Hauptdarstellerin. Wenn er im Drehbuch und in der Figurenzeichnung nicht so simpel wäre (man denke hier z.B. an die Art von Fabel, wie ein Miyazaki sie zu inszenieren pflegt), wäre der Film für mich wohl ein Meisterwerk. So ist er aber definitiv ein Film, den ich guten Gewissens empfehlen kann, besonders für Fans von außergewöhnlichen Liebesgeschichten und erwachsener Fantasy.

                                            Oscar-Chancen (4):
                                            Bester Film
                                            Beste Regie
                                            Bestes Szenenbild
                                            Beste Filmmusik

                                            weniger wahrscheinlich, aber möglich:

                                            Beste Kamera (muss Deakins für Blade Runner gewinnen)
                                            Beste Hauptdarstellerin (wird wohl Francis McDormand für Three Billboards)

                                            3
                                            • "Ich könnte mir Vorstellen, dass es sogar von Versace ist, da müsste man mehr Research betreiben" :D

                                              1
                                                • 3
                                                  • 9 .5

                                                    New York durch die Windschutzscheibe eines Taxis. Scheinwerfer, Straßenbeleuchtung, Ampeln funkeln im Regen. Dampf steigt aus Gullideckeln und Bernard Herrmanns ikonische, jazzige Filmmusik säuselt im Hintergrund.

                                                    Taxi Driver ist ein Klassiker des Kinos. Ein absolut einmaliges Werk und einer der atmosphärischsten Filme, die ich kenne. Dazu fantastisch gespielt und emotional erschütternd. Ein Meilenstein.

                                                    Unbegreiflich, dass er damals keinen Oscar gewonnen hat und für Beste Kamera nicht einmal nominiert war.

                                                    3