Strackymandias - Kommentare

Alle Kommentare von Strackymandias

  • Weinstein, Trump und Woody Allen und Spielberg-Oscar-Bait haben bereits eine Watsche bekommen und ich liebe es :)

    • (zeigt auf Seth Rogan) "Remember, when he was the guy making trouble with North Korea?" ♥

        • SAOIRSE RONAN ♥♥♥
          Mit gestylten Haaren ist ein unüblicher, aber nicht unansprechender Anblick :)

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          • Strackymandias 08.01.2018, 00:52 Geändert 08.01.2018, 01:20

            Habe einen NBC-Stream auf YouTube gefunden!!! https://youtu.be/AuPUabAh1vo
            Mal schauen, wie lange er online bleibt. Solange würde ich den definitiv den anderen Links vorziehen, die ich zuvor gepostet habe!

            Edit: Nevermind. Der Stream ist offline :(

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            • Strackymandias 08.01.2018, 00:46 Geändert 08.01.2018, 00:49

              Hier (auf eigene Gefahr) ein paar NBC-Streams für Leute, denen es nicht möglich ist, die Show im Pay-TV oder per Sky Ticket zu verfolgen:

              https://www.streamlive.to/view/57956/NBC-(HD)
              http://www.stream2watch.me/stream/108
              https://gomostream.com/channel/57956
              http://tvpc.us/phpustvnbc.php

              Seid euch aber darüber im Klaren, dass die Streams natürlich illegal sind, also aufpassen wegen Viren, etc ^^

              PS: Auf YouTube gibt es (in furchtbarer Quali) einen inoffiziellen Stream der E!-Online-Red-Carpet-Show: https://youtu.be/m-tmBy3dVVk

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              • Kein Facebook-Livestream in Europa oder was ist da los? Auf Twitter haben sie geschrieben, dass sie auf Facebook live sind, aber den Antworten zufolge bin ich nicht der einzige, der den offiziellen Stream nicht findet :(

                • Habe eigentlich Lust, muss aber am nächsten Tag arbeiten. Die ersten paar Kategorien schaue ich mir vielleicht noch an, aber die ganze Nacht mache ich diesmal nicht durch. Bei den Oscars bin ich aber hundertpro am Start :D

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                    Ein guter Film, der durch eine phänomenale Leistung von James Franco über den Durchschnitt gehoben wird. Filmisch nichts Außergewöhnliches, aber wenn Franco nicht wenigstens für einen Oscar als Hauptdarsteller nominiert wird, läuft was falsch.

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                    • 8 .5
                      über Tampopo

                      Japanuary 2018, Teil 2:
                      Japano-Foodporn allerhöchster Güteklasse. Juzo Itami verwebt mehr oder weniger bizarre Kurzgeschichten zum Thema Essen in eine Rahmenhandlung über einen Trucker, der der verwitweten Nudelköchin Tampopo hilft, ihre Ramenbar auf Vordermann zu bringen. Empfehlenswert insbesondere für Fans japanischer Küche ♥

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                      • 9 .5

                        Wow, der Film war deutlich düsterer und erwachsener, als ich es erwartet hätte. Habe ihn gerade zum ersten Mal gesehen (35mm in englischer Sprache) und bin enorm beeindruckt. Rein von der technischen Seite einer der besten Animationsfilme, die ich je gesehen habe, zusätzlich mit einer spannenden, zeitlosen Handlung und einer der besten Filmmusiken, die ich je gehört habe. Dafür hat Hans Zimmer definitiv den Oscar verdient. Und dann die Synchronschauspieler... Wenn James Earl Jones spricht, bebt der Kinosaal!

                        Die FSK 0 überrascht mich aber schon, für Kinder unter 6 ist der in meinen Augen definitiv zu düster und actionreich. Ich hätte ihn vermutlich erst als Teenager gemocht, da er mich als Kind vermutlich sehr deprimiert hätte. Abgesehen von Timon, Pumbaa und Zazu gibt es auch kaum Humor. Mein jetziges Ich hat das nicht im geringsten gestört, aber behaltet das vielleicht im Hinterkopf, falls ihr vorhabt, den Film mit jüngeren Kindern zu schauen.

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                        • 8

                          Japanuary 2018, Teil 1:
                          "Die Harfe von Burma" von Kon Ichikawa war einer der ersten japanischen Filme, die sich mit dem zweiten Weltkrieg auseinandersetzen und gilt als einer der großen Klassiker des japanischen Kinos. Ein japanischer Soldat wird in Burma nach Kriegsende aufgrund der unmenschlichen Schrecken, die er ansehen musste, zum buddhistischen Mönch. Ein eindrucksvoller Film mit starken Darstellern (zumindest die japanischen, die englischsprachigen lassen, wie so oft im asiatischen Kino, etwas zu wünschen übrig), kraftvoller Musik von Akira Ifukube, bei welcher er Motive seiner ikonischen Godzilla-Filmmusik wiederverwendet, und einem äußerst berührenden Schlussplädoyer. Dafür gab es zurecht im Jahr 1956 eine Oscar-Nominierung.
                          "Die Erde von Burma ist rot und auch seine Felsen sind rot."

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                          • 8 .5

                            Oscar-Special, Part 1: Lady Bird

                            Es ist wieder diese Zeit des Jahres: Die Oscar-Saison hat begonnen. Und für mich heißt das wieder, fleißig Kandidaten zu schauen. Normalerweise warte ich immer auf den Kinostart oder wenigstens den Streaming-Release, aber da das beim Überraschungserfolg Lady Bird in Europa noch so unfassbar lange dauert, konnte ich es mir diesmal nicht verkneifen, einen Awards-Screener runterzuladen. Ich unterstütze die Branche mit Kinobesuchen und DVD-Käufen sowieso mehr als der Durchschnittsdeutsche und mehr, als ich es als Student vermutlich tun sollte.

                            Zum Film: JA, da könnt ihr euch auf was Schönes gefasst machen. Vordergründig mag Lady Bird wie ein x-beliebiger Coming-of-Age-Film erscheinen, in welchem das letzte Schuljahr der Teenagerin Lady Bird (Saoirse Ronan) und ihr Eintritt ins Erwachsenensein geschildert wird. Was den Film jedoch über Genrestandards hebt, sind die durchweg herausragenden darstellerischen Leistungen, angefangen von Lady Birds Schwärmen, gespielt von Timothée Chalamet und Lucas Hedges (die beide jeweils ein großartiges Jahr hinter sich haben und die denkbar besten Karriereaussichten haben), über Tracy Letts und Laurie Metcalf, bis hin natürlich zur wundervollen Saoirse Ronan, die so gut spielt, wie nie zuvor. Saoirse stellt wieder unter Beweis, warum sie als eine der besten Darstellerinnen ihrer Generation gilt und nachdem es mittlerweile fast sicher ist, dass sie nominiert wird, würde ich mich ungemein freuen, wenn sie den Oscar diesmal mit nach Hause nehmen kann. Den Globe als Comedy-Darstellerin sollte sie sicher haben (auch wenn der Film eindeutig mehr Drama als Komödie ist). Neben den Darstellern überzeugt auch Greta Gerwigs Regie und Drehbuch. Der Film ist zwar visuell und handwerklich nichts Außergewöhnliches, dafür versprüht er jedoch eine unglaubliche Wärme, ohne jedoch die Jugend zu verklären. Als Drehbuchautorin hat mich Frau Gerwig bereits bei Frances Ha überzeugt, als Schauspielerin liebe ich sie sowieso und nun zeigt sie es uns allen als Regisseurin mit diesem großartigen (Solo-)Regiedebüt. Go Greta! ♥

                            PS: Wenn der Film dann Mitte April endlich auch in Deutschland erscheint, werde ich ihn mir definitiv nochmal im Kino anschauen.

                            Meine Prognosen für die Oscars:

                            Nominierungen (5):
                            Film (Favoriten: noch recht offen dieses Jahr)
                            Regie (Favoriten: Christopher Nolan und Guillermo Del Toro)
                            Hauptdarstellerin (Favoriten: Saoirse Ronan und Frances McDormand)
                            Nebendarstellerin (Favoritin: Laurie Metcalf)
                            Drehbuch (Favoriten: Lady Bird und Get Out)

                            Chancen (3):
                            Film (schwer vorhersehbar, aber der Film war ein großer Erfolg bei Kritikern und beim Publikum und dass mit Gerwig eine Frau für Regie und Drehbuch verantwortlich ist, könnte beim derzeitigen Klima in Hollywood das Zünglein an der Waage sein)
                            Hauptdarstellerin (Saoirse!!!♥)
                            Nebendarstellerin (Laurie Metcalf)

                            Drehbuch könnte drin sein, aber das geht in meiner Prognose an Get Out, da der wohl sonst nichts gewinnen wird, aber zu gut und zu angesehen ist, um komplett leer auszugehen.

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                            • mother!
                              Selbstverliebt, arrogant und letzten Endes doch substanzlos, vorhersehbar und langweilig. Tolles Set- und Sounddesign und gute Darsteller, aber von Aronofsky erwarte ich mehr.

                              • Meine Tipps für Nominierungen: Loveless, Una Mujer Fantástica, Foxtrot, The Square und The Wound. Bei letzterem bin ich unsicher, aber die ersten vier sollten gesetzt sein.

                                • 8 .5

                                  Nur ein paar kurze Worte von mir zum neuen Star Wars. (Ok, ich habe es versucht und nicht geschafft, mich kurz zu fassen ^^)

                                  So eine Diskrepanz zwischen Kritiker- und Zuschauerresonanz erlebt man selten. Von amerikanischen Kritikern wird er als bester Blockbuster des Jahres und stärkster Star-Wars-Film seit SW5 gelobt, während das Publikum (oder zumindest die Mehrheit der Leute, die sich im Internet äußern), enorm enttäuscht ist. Auf Imdb hagelt es Bewertungen unter 3/10, auf Metacritic hat er einen Zuschauerschnitt von 5.0, wobei die meistgeupvotete Bewertung 0/10 Punkten vergibt und schreibt "The worst Star Wars movie imaginable". Mittlerweile wünschen sich nicht wenige George Lucas zurück ins SW-Universum, den Mann, der die Prequel-Trilogie verbrochen hat. Ich glaube, man kann sagen, dass der Film kontrovers aufgenommen wird.

                                  Mir hat er sehr gefallen. Ich verstehe viele der Kritikpunkte. So ist der Film tatsächlich mit 151 Minuten zu lang, insbesondere da es eine Nebenhandlung gibt, die nicht nur kaum einen Effekt auf den Hauptplot hat, sondern auch optisch und stilistisch nicht so recht ins SW-Universum passen will. Außerdem hat die Sidestory den Effekt, dass Charaktere, die man lieber zusammen auf der Leinwand gesehen hätte, aufgespalten werden und getrennte Wege gehen. Mein größter Kritikpunkt ist allerdings der Humor. Hier tritt Regisseur und Autor Rian Johnson in die selbe Falle, wie oft die (ebenfalls von Disney produzierten) Marvel-Filme und bricht eine beeindruckend epische Stimmung durch unpassende Gags. Star Wars war immer humorvoll, jedoch war der Humor stets subtil und trocken, die Welt selbst hingegen glaubhaft und ernsthaft. Hier werden uns Alienrassen präsentiert (v.a. die Porgs und die Caretaker auf Lukes Insel), die dem einzigen Zweck dienen, lustig zu sein (und Merchandise zu verkaufen).
                                  Größter Kritikpunkt scheint jedoch die Richtung zu sein, welche Johnson mit der Entwicklung von Luke Skywalker einschlägt. Und hier bin ich ganz klar auf der Seite des Regisseurs! Die Fans haben sich bei SW7 beschwert, dass keine Risiken eingegangen werden und alles beim Alten bleibt und wenn der Versuch unternommen wird, einem der größten Helden der Filmgeschichte eine interessante Entwicklung zu geben und diese zu einer tiefgründigen, komplexen Figur auszubauen, ist es auch nicht recht? Luke Skywalker ist für mich eines der Highlights des Filmes, vor allem auch da Mark Hamill so gut spielt, wie nie zuvor. Apropos Schauspiel: Daisy Ridley ist wieder super, genau wie Oscar Isaac und Domhnall Gleeson. John Boyega wird leider etwas verschenkt und Gwendoline Christies Auftritt enttäuscht leider, nicht wegen ihr, sondern wegen des Umgangs mit ihrer Figur. Und leider ist das ja auch der letzte Leinwandauftritt von Carrie Fisher als Leia, nachdem die Schauspielerin im vergangenen Jahr traurigerweise verstorben ist. Für mich ist der Film ein würdiger Abschied von der Prinzessin unserer Kindheit (auch wenn eine Szene, die wohl kontroverseste des Filmes, auch mir nicht gefallen hat!).
                                  Am besten hat mir neben Luke aber Kylo Ren (großartig gespielt von Adam Driver) gefallen, der mittlerweile nicht nur ein starker Schurke ist, sondern auch eine komplexe, vielschichtige Figur, die sich nicht so eindeutig in das typische Hell-Dunkel-Konzept vergangener Episoden einordnen lässt. Hut ab, ich bin gespannt, wie sie den Charakter weiterführen werden.

                                  Ein großer Kritikpunkt von SW7 war die Vorhersehbarkeit. The Last Jedi hingegen bedient sich zwar einiger weniger Motive aus SW 5 und 6, ist jedoch größtenteils völlig eigenständig, sowohl visuell (wobei sich der Film immer noch nach Star Wars anfühlt), als auch inhaltlich. Dazu kommt, dass der Film voll ist an Überraschungen und unerwarteten Wendungen. In der zweiten Hälfte folgte für mich ein Moment der Erkenntnis dem nächsten und ich war so gebannt, wie selten, da ich nicht die geringste Ahnung hatte, in welche Richtung sich die Handlung weiterentwickeln wird. Klar, auch hier mögen einige Zuschauer von den Antworten, die geliefert (oder nicht geliefert) werden, unterwältigt sein, ich war jedoch beeindruckt von der Konsequenz und dem Mut, Wege jenseits typischer Genrekonventionen einzuschlagen. Für meinen Geschmack hätte der Film aber ruhig noch etwas weiter gehen können.
                                  Und dann gibt es doch noch einen Gastauftritt eines altbekannten Charakters, der Star-Wars-Philosophie in seiner pursten Reinform ausstrahlt.

                                  Wie gesagt, der Film hat seine Macken, aber er hat auch Bereiche, in denen er glänzt. Und wie er glänzt! Effekte, Kamera, Ton, Schnitt, Kulissen, Aliendesign, Kostüme, Kampfchoreografie... Alles auf dem allerhöchsten Niveau. Der Film hat nicht nur die beste Raumschlacht der ganzen Reihe (obwohl Rogue One nahe kommt), sondern auch die besten Lichtschwertszenen. Er ist wohl der bestaussehendste Blockbuster des Jahres (je nachdem ob man Blade Runner 2049 als Blockbuster ansieht) und meiner Meinung nach der schönstanzusehende Star-Wars-Film überhaupt. Es gibt Szenen im letzten Drittel des Filmes, wo einem der Atem wegbleibt vor Ehrfurcht, wie unfassbar kunstvoll dieser Film aussieht. Es gibt eine Sequenz gegen Ende, in der eine Katastrophe gigantischen Ausmaßes zu absoluter Stille gezeigt wird und durch den Kinosaal raunte ein leises, kollektives "woah".

                                  Und genau das macht für mich Kino aus. Gemeinsam mit hunderten gut gelaunter Kinobesucher wieder mit Kinderaugen auf die Leinwand starren und ins Staunen geraten und mitzufiebern. Ich bin auch wirklich überrascht, wie negativ das Feedback zu sein scheint, in meiner Vorstellung war das bestgelaunteste Publikum das ich je erlebt habe. Es gab mindestens sechsmal während des Filmes Szenenapplaus (hauptsächlich bei Auftritten altbekannter Charaktere und überraschenden Enthüllungen) und auch die Gags schienen gut anzukommen (selbst der Bügeleisen-Witz, den ich etwas zu unpassend fand). Eines meiner bisher liebsten Kinoerlebnisse!

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                                  • Insgesamt eine recht vorhersehbare Angelegenheit, da in fast allen Kategorien die bisherigen Favoriten nominiert wurden. Aber ich freue mich sehr auf die diesjährigen Nominierten, da das Feld sehr divers aufgestellt ist und die meisten Filme überwältigenden Zuspruch von Kritikern und vom Publikum erhalten haben. Dieses Jahr kann sich niemand beschweren, dass bei Filmpreisen immer nur langweiligen Dramen und Biopics nominiert werden!

                                    Abräumer der Nominierungen sind Del Toros Kiemenmonster-Liebesfilm „The Shape of Water“ mit 7 Nominierungen (ich gehe auch stark davon aus, dass er die meisten Oscar-Nominierungen bekommen wird), gefolgt von „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ (der neue FIlm vom „Brügge sehen… und sterben“-Regisseur McDonagh) und Spielbergs „The Post“ mit jeweils 6 und Greta Gerwigs Regiedebüt „Lady Bird“ mit 4 Nominierungen. Es ist wichtig zu beachten, dass bei den Globes keine Technikpreise vergeben werden, „Dunkirk“ (3 Nominierungen) und „Blade Runner 2049“ (gar nicht nominiert!) werden also definitiv bei den Oscar-Nominierungen mehr Erfolg haben.

                                    Ein paar Trophäen sind quasi schon sicher, da die jeweiligen Kandidaten in Umfragen stets auf dem ersten Platz lagen oder bereits Preise von Kritikergilden erhalten haben. Dazu zählt z.B. Willem Dafoe als Nebendarsteller für „The Florida Project“. Wie in den meisten anderen Kategorien wurden auch hier 4 vorhersagbare Kandidaten und ein Außenseiter nominiert, nämlich Christopher Plummer für Ridley Scotts Geiseldrama „All the Money in the World“. Plummer ist eine phänomenale Überraschung, da er erst vor nicht einmal einem Monat (!) mit Drehen begonnen hat, um in Nachdrehs den in Zwangsruhestand versetzten Kevin Spacey zu ersetzten! Über die Qualität des Filmes ist noch nicht viel bekannt, aber wenn auch Scott als Regisseur und Michelle Williams als Hauptdarstellerin nominiert sind, scheint der Film ja überraschender- und erfreulicherweise doch noch ein großer Erfolg geworden zu sein.

                                    Ridley Scott wird aber vermutlich wenig Chancen gegen Christopher Nolan oder Guillermo Del Toro haben. Die beiden gehören zu meinen Lieblingsregisseuren und es tut mir etwas Leid, dass sie sich die Trophäe nicht teilen können, doch mein Tipp wäre hier „Dunkirk“, weil der Film wahnsinnig aufwendig inszeniert ist und mir enorm gut gefallen hat. Michelle Williams als Hauptdarstellerin räume ich auch wenig Chancen ein, da Francis McDormand („Three Billboards“) und Sally Hawkins („The Shape of Water“) zu viel Buzz aufgebaut haben. Hier tippe ich auf „The Shape of Water“, da der Film sonst nicht viel gewinnen wird (und ich Sally sehr sympathisch finde).

                                    Doch zurück zu sicheren Globes: James Franco wird (nach „James Dean“ in 2002) seinen zweiten Globe gewinnen, diesmal als Comedy-Hauptdarsteller in „The Disaster Artist“, einer Biografie über Tommy Wiseau, einen der schlechtesten Schauspieler/Autoren/Regisseure aller Zeiten. Des Weiteren wird Laurie Metcalf für „Lady Bird“ als Nebendarstellerin gewinnen. Ich gehe noch weiter: Der Indie-Hit, der sowohl von Kritikern, als auch vom Publikum geliebt wird und ein Überraschungserfolg an den US-Kinokassen war, wird alle 4 Globes gewinnen, für die er nominiert ist und somit der Abräumer des Abends werden. Dank der Trennung von Drama und Comedy wird er nämlich vermutlich Beste Comedy und Beste Comedy-Darstellerin (GO SAOIRSE RONAN ♥) gewinnen und Drehbuch (GO GRETA GERWIG ♥) ist auch nicht unwahrscheinlich, auch wenn die Konkurrenz mit „Three Billboards“, „Shape of Water“ und „The Post“ so groß ist, wie in kaum einer anderen Kategorie. Seltsam nur, dass gerade hier „Get Out“ nicht nominiert ist, obwohl sein Drehbuch DAS Kernelement des Filmes ist. Daraus schließe ich, dass der Film bei den Votern doch nicht auf universelle Gegenliebe gestoßen ist, was die Chancen von „Lady Bird“ als Beste Comedy stärkt.

                                    Gleiches gilt auch für den Oscar-Favoriten „Call Me By Your Name“, der für 3 Globes nominiert ist. Auch hier weder eine Nominierung fürs Drehbuch noch für Beste Regie, daher ist mein Tipp für Bestes Drama „Dunkirk“. CMBYN hat aber keine schlechten Chancen mit (dem gerade einmal 21-jährigen) Timothée Chalamet als Bestem Hauptdarsteller. Der Junge scheint phänomenal zu sein, aber die Konkurrenz ist mit Gary Oldman als Winston Churchill in „Darkest Hour“ auch verdammt hart. Großmeister Daniel Day-Lewis wird vermutlich nicht gewinnen, da seine Rolle eher zurückhaltend und subtil sein soll.

                                    Bleiben noch die Musikkategorien: Für Beste Filmmusik sind mit Desplat, Zimmer, Greenwood (von Radiohead!), Burwell und Williams 5 Komponisten nominiert, die ich alle enorm schätze. Ich kenne bisher nur die Musik von Dunkirk und habe etwas in Desplats „The Shape of Water“ reingehört und da mir letzteres sehr gefallen hat, stimme ich hier für Desplat. Beim Besten Song (und natürlich auch Animationsfilm) stimme ich mit vollem Herzen für „Coco“. „Mighty River“ aus dem Netflix-Film „Mudbound“ (unbedingt anschauen!) und „This Is Me“ aus „The Greatest Showman“ sind aber auch nicht schlecht. Die Mariah-Carey- und die Nick-Jonas-Nummer finde ich aber beide ganz furchtbar. Sorry, wer kann denn sowas nominieren, wenn man noch Sufjan Stevens wunderschönes „Mystery of Love“ aus CMBYN hätte wählen können? Apropos: Wieso sind „Ferdinand“ und „The Boss Baby“ als Beste Animationsfilme nominiert? Wird zwar eh „Coco“ gewinnen, aber hätte man da nicht einen hochwertigeren Auslands-Film (z.B. einen Anime) nehmen können oder wenigstens „Lego Batman“ wenn es schon amerikanisch sein muss. Naja…

                                    Beim Fremdsprachen-Globe tippe ich auf Russlands „Loveless“, aber Chiles „A Fantastic Woman“ scheint auch gut anzukommen. Etwas überraschend fehlen hier die Favoriten „BPM“ (Frankreich) und „Foxtrot“ (Israel), dafür sind des Weiteren Angelina Jolies Khmer-Drama „First They Killed My Father“ (Kambodscha), Ruben Östlunds „The Square“ (Schweden, Gewinner des Europäischen Filmpreises) und Fatih Akins eher mittelmäßig aufgenommener „Aus dem Nichts“ (Deutschland) nominiert.

                                    Alles in allem eine runde Nominiertenliste. Nur eine Sache ärgert mich sehr, nämlich dass der wunderbare „The Big Sick“ überhaupt nicht nominiert wurde. Ich wette sehr, dass er besser ist, als „The Greatest Showman“ welcher wohl hauptsächlich als Quotenmusical nominiert wurde. Außerdem fand ich Kumail Nanjiani sehr stark und finde, dass er die Nominierung eher verdient hätte, als Ansel Elgort für „Baby Driver“. Nicht falsch verstehen, Ansel war richtig gut und ich freue mich, dass „Baby Driver“ überhaupt für irgendwas nominiert ist.

                                    Bei den TV-Kategorien bin ich diesmal nicht wirklich leidenschaftlich bei der Sache und habe daher meistens für den Favoriten gestimmt. Nur Aziz Ansari für „Master of None“ und Kyle McLachlan für „Twin Peaks“ würden mich riesig freuen. Ich schleppe mich zwar gerade tüchtig durch „Twin Peaks“ aber McLachlan spielt enorm gut („Call for help!“). Schade allerdings, dass „The Good Place“ weder für Comedy noch Comedy-Hauptdarsteller nominiert ist. Ich suchte die Serie derzeit ziemlich und Ted Danson ist der absolute Hammer. So ein verdammt gutes Comedy-Timing! Hat irgendwer dieses „SMILF“ gesehen? Höre gerade zum ersten Mal davon :/

                                    Meine Vorhersage:

                                    Drama
                                    Bester Film: Dunkirk
                                    Bester Hauptdarsteller: Call Me By Your Name (Timothée Chalamet) vs. Darkest Hour (Gary Oldman)
                                    Beste Hauptdarstellerin: The Shape of Water (Sally Hawkins)

                                    Komödie
                                    Bester Film: Lady Bird
                                    Bester Hauptdarsteller: The Disaster Artist (James Franco)
                                    Beste Hauptdarstellerin: Lady Bird (Saoirse Ronan)

                                    Bester Nebendarsteller: The Florida Project (Willem Dafoe)
                                    Beste Nebendarstellerin: Lady Bird (Laurie Metcalf)
                                    Bester Animationsfilm: Coco
                                    Bester fremdsprachiger Film: Loveless
                                    Bester Regisseur: Dunkirk (Nolan)
                                    Bestes Drehbuch: Lady Bird (Greta Gerwig)
                                    Beste Filmmusik: The Shape of Water (Alexandre Desplat)
                                    Bester Song: Coco (“Remember Me”)

                                    Lady Bird: 4 Golden Globes
                                    Dunkirk: 2 Golden Globes
                                    The Shape of Water: 2 Golden Globes
                                    Coco: 2 Golden Globes
                                    The Disaster Artist: 1 Golden Globe
                                    The Florida Project: 1 Golden Globe
                                    Loveless: 1 Golden Globe
                                    Call Me By Your Name: 0-1 Golden Globes
                                    Darkest Hour: 0-1 Golden Globes

                                    Drama
                                    Serie: The Handmaid's Tale
                                    Hauptdarsteller: This Is Us (Sterling K. Brown)
                                    Hauptdarstellerin: The Handmaid‘s Tale (Elizabeth Moss)

                                    Comedy
                                    Serie: Master of None
                                    Hauptdarsteller: Master of None (Aziz Ansari)
                                    Hauptdarstellerin: Issa Rae (Insecure)

                                    Mini-Serie
                                    Serie: Big Little Lies
                                    Hauptdarsteller: Kyle McLachlan (Twin Peaks)
                                    Hauptdarstellerin: Nicole Kidman (Big Little Lies)

                                    Nebendarsteller: Alexander Skarsgard (Big Little Lies)
                                    Nebendarstellerin: Laura Dern (Big Little Lies)

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                                    • Ich habe das Buch gelesen und denke, dass der Film tatsächlich zu intellektuell für die Massen sein wird, wenn er sich an das Buch halten wird. Ich mochte das Buch übrigens auch nicht besonders, schätze aber mal dass mir der Film wegen Garland und der Darsteller besser gefallen wird. Das Buch ist seeehr anstrengend geschrieben mit zahlreichen unnötigen Flashbacks und Expositionsdia- und monologen. Wenn das nicht gut adaptiert wurde, kann ich schon verstehen, dass Testpublika nicht sehr begeistert sind.

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                                        Strackymandias 08.12.2017, 23:24 Geändert 09.12.2017, 16:42
                                        über Faust

                                        Nachdem Ende November Murnaus Nosferatu gesehen hatte, habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, die wichtigsten Klassiker des deutschen Films nachzuholen. Meine Liste (u.a. jeweils drei Filme von Lang, Wenders, Herzog, Fassbinder und Murnau) kann hier eingesehen werden: https://letterboxd.com/strackymandias/list/german-cinema/

                                        Die ersten 40 Minuten von Murnaus Faust sind revolutionäres Stummfilm-Horrorkino mit beeindruckenden Spezialeffekten und schaurig-schönen Schwarzweißaufnahmen (einigen der besten, die ich je gesehen habe). Solch wunderschöne Licht- und Schattenspielereien wirken eben nur in schwarz-weiß!
                                        Nach der unfassbar gut gemachten Flugreise nach Italien verliert der Film an Spannung und kippt etwas ins Alberne (welche Relevanz hatte bitte die Nebenhandlung mit Marthe Schwerdtlein), nur um dann in den den letzten 20 Minuten ein tragisches, dank einer tollen Leistung von Camilla Horn herzzerreißendes Finale aufzufahren. Definitiv eines der Werke deutscher Filmkunst, dass man gesehen haben sollte, sei es wegen der revolutionären Inszenierung (schade, dass heutzutage im deutschen Kino meist Drehbuch und Schauspiel über die Wirkungskraft der Bilder gestellt wird), der zeitlosen Story oder toller Schauspielleistungen von Camilla Horn und Emil Jannings (dem deutschen Stummfilmstar schlechthin).

                                        Den Film kann man übrigens hier sehen: https://youtu.be/gawCYequfQg

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                                          Strackymandias 07.12.2017, 22:26 Geändert 07.12.2017, 22:26

                                          Habe dieses Wochenende den ersten Teil von Paddington Bear gesehen und mich, nachdem mir dieser überraschend viel Spaß gemacht hat, spontan dafür entschieden, heute ins Kino zu gehen, um mir die Fortsetzung anzuschauen. Bitte: Gebt den Filmen eine Chance! Ja, die Trailer sehen nach Slapstick-Unterhaltung für jüngere Zuschauer aus. Ich dachte auch nicht, dass die Filme was für mich sind, aber sie sind einfach so. Unfassbar. Charmant!

                                          Ernsthaft, ich hatte am Wochenende feuchte Augen, weil der Vogängerfilm einfach so wunderschön und sympathisch ist. Tolle Schauspieler, eine spannende, unterhaltsame Story, kreativ inszeniert und wahnsinnig detailverliebt.

                                          Und die Fortsetzung ist nicht das geringste bisschen schlechter, als der Vorgänger. Auch Paddington 2 ist wieder eine schöne Liebeserklärung an England (insbesondere natürlich an London) und vereint alle Qualitäten des Vorgängers. Neben dem bereits bekannten Cast (besonders toll: Sally Hawkins, Jim Broadbent und Ben Wishaw als Stimme von Paddington) spielen diesmal auch Brendan Gleeson und Hugh Grant mit, die beide in bester Spiellaune sind. Man könnte bemängeln, dass sich der Film diesmal mit dem Gefängnissetting noch stärker an Wes Anderson (insbesondere natürlich The Grand Budapest Hotel) orientiert, aber der Film macht so viel Spaß, dass das kaum ins Gewicht fällt. Ich war wieder sehr beeindruckt, wie PERFEKT dieser Film inszeniert ist, von Kamera und Musik über Spezialeffekte und Kulissen bis hin zu witzigen kleinen Details, wie der Gefängniszeitung ("Hard Times"), die in einer Szene gelesen wird. Am meisten hat mich jedoch die Effizienz des Drehbuchs begeistert. In feinster Chinatown-Manier hat jedes noch so winzige und unscheinbare Plotelement später im Film noch einmal eine größere Bedeutung. Meisterhaftes Forshadowing! Die Paddington-Filme beweisen (genau wie Disney Pixar) immer wieder, dass Kinderfilme nicht belang- und anspruchslos sein müssen, sondern auch auf ihre Weise Kunst sein können. Bitte mehr davon und weniger Minions und Konsorten.

                                          Und am Ende hatte ich wieder feuchte Augen. :)

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                                          • Freue mich so sehr auf The Shape of Water. Wurde übrigens heute gerade für 14 Critics Choice Awards nominiert! Die zweitmeistnominierten Filme folgen dann erst mit jeweils 8 Nominierungen (Call Me By Your Name, Lady Bird, Dunkirk, The Post).

                                            • Strackymandias 06.12.2017, 23:58 Geändert 06.12.2017, 23:58

                                              Sorry, aber ungeachtet der Qualität (wage da noch kein Urteil, habe erst 8 Folgen gesehen, bin aber derzeit etwas gespalten) halte ich das für Quatsch. Twin Peaks wurde im Serienformat ausgestrahlt, also ist es für mich klar eine Serie und kein Film, egal was Lynch beim Dreh im Kopf hatte. Soweit ich weiß, wurde die Staffel auch (anders als z.B. O.J.: Made in America) nicht als Zusammenschnitt im Kino ausgestrahlt. Kann sein, dass das bei TP funktionieren würde, wenn man einige Roadhouse-Musikszenen weglässt, für mich bleibt die Serie jedoch eindeutig eine Serie.

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                                                Gibt es eigentlich mittlerweile einen deutschen Verleih? Betrifft mich zwar nicht besonders, da der hier in Spanien am 05. Januar anläuft, wundert mich dennoch etwas, dass das hier so lange dauert (genau wie mit "You Were Never Really Here").

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                                                  Strackymandias 06.12.2017, 20:48 Geändert 07.12.2017, 00:05
                                                  über Coco

                                                  Pixar hat es mal wieder geschafft. Coco ist nicht nur der beste Animationsfilm, den ich dieses Jahr bisher gesehen habe (ok, etwas abhängig davon, zu welchem Jahr man Your Name zählt), sondern war für mich auch der emotionalste Kinobesuch seit langem. Dass Pixars Filme handwerklich auf dem allerhöchsten Niveau sind, braucht eigentlich kaum noch erwähnt werden, aber hier haben sie sich (mal wieder) selbst übertroffen. Coco sieht fantastisch aus, vom Detailgrad von Oberflächen und Bewegungsabläufen bis hin zum wundervollen Design der Totenwelt. Doch der Film ist nicht nur stark inszeniert, auch die Story macht wieder Spaß und berührt. Die Reise des jungen Gitarristen Miguel, der im Reich der Toten die Geschichte seiner Familie kennenlernt, ist eine gelungene (und dem Erfolg des Filmes in Mexiko zufolge, auch sehr respektvolle und originalgetreue) Liebeserklärung an den Brauch des Día de los Muertos. An Pixars beste Filme kommt Coco zwar in meinen Augen nicht ganz heran, da die Handlung recht simpel und leicht vorhersehbar und die Botschaft etwas arg unsubtil vermittelt wird, aber das ändert nichts daran, dass der Film einfach wunderschön ist, fantastisch bebildert, bewegend und mit sehr gelungener Filmmusik. Die Oscars für Besten Animationsfilm und Besten Song dürfte er sicher haben! Und ich müsste echt lügen, würde ich sagen, dass ich nicht im Finale des Filmes Tränen in den Augen hatte. Wie schaffen Disney-Filme das immer? Also Taschentücher nicht vergessen ;)

                                                  PS: Als Vorfilm gab es einen Kurzfilm über den Frozen-Schneemann Olaf. Ich fand den Film besser, als befürchtet (bin kein Olaf-Fan), aber mit 22 Minuten war der einfach viel zu lang und man merkt der Animationsqualität an, dass der eigentlich fürs TV konzipiert war. Im Vergleich zum Film danach war schon ein enormes Qualitätsgefälle da. Und thematisch haben beide auch nicht viel miteinander zu tun.

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                                                    Strackymandias 05.12.2017, 00:29 Geändert 06.12.2017, 00:16

                                                    The Perks of Living Abroad, Teil 4:

                                                    Wow komme ich mir gerade privilegiert vor, dass ich den schon fast fünf Monate vor dem deutschen Kinostart sehen konnte. Die Story klingt nicht unbekannt, aber hier haben wir es trotz aller Ähnlichkeiten nicht mit einem Taxi-Driver-Abklatsch, sondern mit einem originellen, eigenwilligen Arthaus-Thriller zu tun, intensiv inszeniert, überraschungsreich erzählt und höchst ästhetisch bebildert. Joaquin Phoenix ist gewalttätig und gewaltig gut als massige, vernarbte Hülle einer traumatisierten Seele und der Score von Johnny Greenwood haut mörderisch rein.

                                                    Was mich allerdings etwas kalt erwischt hat, war die Laufzeit. Der Film ist nämlich, zumindest in der Fassung, die ich gesehen habe, nicht 95 Minuten (hatte ihn vorher sogar eher noch länger vermutet) lang, sondern nur 85 und fühlt sich dank des treibenden Pacings noch kürzer an. Das Ende ist zwar ein starker Abschluss für den Film, aber ich wollte kaum glauben, dass der Film bereits vorbei war. Für mich hätte der gerne noch 30 Minuten länger sein können.

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