Strackymandias - Kommentare
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Alle Kommentare von Strackymandias
Wirklich schade, dass Steve McQueens meisterhafte Anthologie von Fernsehfilmen hier als Mini-Serie gewertet wird. Die Teile "Mangrove" und "Lovers Rock" haben beide Spielfilmlänge und gehören zu den besten Filmen des vergangenen Jahres. Insbesondere Mangrove (bei mir Platz 3 der Jahres-Topliste!) ist ein Meisterwerk und definitiv der bessere große Gerichtsfilm des vergangenen Jahres.
Hierzulande kann man die Reihe über Amazon Prime schauen, insbesondere die ersten drei Teile sollte jeder Filmfan unbedingt gesehen haben. Interessantes Setting, starke Charaktere, intensive Darstellerleistungen, gute Musik von Mica Levi und einige der besten Bilder des letzten Jahres. Und die Party-Aufnahmen von Lovers Rock haben in Zeiten von Corona-Kontaktbeschränkungen eine kathartische Wirkung. ♥
Anti-Hero
Der perfekte Festival-Crowdpleaser. TORO! ♥
Wie schön, dass es noch ein Animationsstudio, wie Cartoon Saloon gibt, was die Fahne hoch hält für den klassischen Zeichentrickfilm. Erzählerisch ist Wolfwalkers nicht ganz so souverän, wie Song of the Sea, aber visuell ist der Film wieder ein absolutes Fest. Derzeit definitiv mein Favorit für den Animations-Oscar, ich habe allerdings die Pixar-Filme beide noch nicht gesehen. Die "Running with the Wolves"-Szene gehört zum Schönsten, was ich im letzten Jahr gesehen habe. ♥
Was für ein Rausch von Farben, Bildern, Emotionen und Musik. Meisterhaft! Ein Glück, dass ich den vor dem Lockdown noch im Kino sehen konnte.
Ausführliche Kritik: https://blog.kino-im-kasten.de/ema/
Nachdem ich jetzt seit fast zwei Jahren (bis auf wenige Ausnahmen) keinen Film mehr bewertet habe, dachte ich, ich schau mal wieder rein, was hier so abgeht. Ist ja immer noch dieses furchtbare Layout und jetzt gibt es nicht mal mehr das Forum. Aber gut, die Seitenbetreiber werden schon wissen, was sie tun *zwinker*
Wie dem auch sei, ich habe mir vorletztes Jahr MUBI zugelegt, seitdem ich erfahren habe, dass man sich da als Studierende:r kostenlos registrieren kann und bin sehr angetan, was sich da für Perlen finden. Seit Montag läuft da z.B. "The Twentieth Century". Der ist eine sehr bizarre, überzeichnete Biografie des kanadischen Politikers Mackenzie King, in einem eindrucksvollen Stil, der stark an Guy Maddin erinnert, aber nicht so ein krasses Tempo vorlegt. Audiovisuell hat der Film einiges zu bieten, die Musik ist stark und die simplen, geometrischen Kulissen sind stilvoll anzusehen. Außerdem ist er auf 16mm und 8mm gedreht und mit Schmalfilm kann man mich immer ködern.
Leider trägt der Stil den Film nicht über die ganze Laufzeit (und das obwohl die gar nicht so lang ist). Nach einer gewissen Zeit hat man sich am Look satt gesehen und auch wenn der Humor und die Surrealität echt Laune machen, fühlt sich der Film zäher an, als er sein müsste. Womöglich hat man mit "The Twentieth Century" mehr Spaß, wenn man Vorkenntnisse in kanadischer Geschichte hat und die Anspielungen versteht. Ganz amüsant ist der Fakt (welcher auch auf dem Filmplakat plakativ beworben wird), dass einige Männerrollen mit Frauen besetzt wurden und umgekehrt. Das hat z.B. zur Folge, dass Joseph-Israël Tarte, ein einflussreicher Parlamentsabgeordneter aus Québec als Mädchen mit Zöpfen und Schnurrbart dargestellt wird, was ein amüsanter Anblick ist.
Im Großen und Ganzen ein Film, auf den man sich durchaus mal einlassen kann, weil man so einen Stil auch nicht alle Tage sieht.
Oh nein, wie töricht! Jetzt habe ich tatsächlich die Abstimmung verpasst :(
So viel Wärme! Einer der schönsten Filme seit Jahren. Habe mich absolut in diesen wundervollen Film verliebt. Raffiniert strukturiert, intelligent adaptiert, hervorragend ausgestattet, vorzüglich gespielt und prachtvoll bebildert. Meisterwerk!
Auch wenn ich mich hier auf der Plattform in letzter Zeit (hauptsächlich wegen des neuen Designs und weil mich Letterboxd mehr reizt) recht rar gemacht habe, lasse ich es mir natürlich nicht nehmen, bei den MoCAs mitzumachen. Schließlich war das letzte Jahr so reichhaltig an guten Filmen, wie lange nicht. Bei Blindspotting und Eighth Grade konnte ich nicht genau nachvollziehen, wann der Streaming-Release in Deutschland war, aber ich meine, dass man die zu 2019 zählen kann.
Bester Film (10 Nominierungen)
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Parasite
Porträt einer jungen Frau in Flammen
Blindspotting
Le Mans '66
Der Leuchtturm
Eighth Grade
Marriage Story
Wir
Once Upon a Time... in Hollywood
The Irishman
Beste Regie (10 Nominierungen)
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Bong Joon-ho (Parasite)
Celine Sciamma (Porträt einer jungen Frau in Flammen)
Robert Eggers (Der Leuchtturm)
Bo Burnham (Eighth Grade)
Jordan Peele (Wir)
Quentin Tarantino (Once Upon a Time... in Hollywood)
Martin Scorsese (The Irishman)
Ari Aster (Midsommar)
Yorgos Lanthimos (The Favourite)
Pedro Almodovar (Leid und Herrlichkeit)
Bestes Drehbuch (10 Nominierungen)
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Bong Joon-ho & Han Ji-won (Parasite)
Celine Sciamma (Porträt einer jungen Frau in Flammen)
Daveed Diggs & Rafael Casals (Blindspotting)
Robert Eggers & Max Eggers (Der Leuchtturm)
Bo Burnham (Eighth Grade)
Noah Baumbach (Marriage Story)
Quentin Tarantino (Once Upon a Time... in Hollywood)
Steven Zailian (The Irishman)
Lulu Wang (The Farewell)
Yorgos Lanthimos (The Favourite)
Bester Darsteller (10 Nominierungen)
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Song Kang-ho (Parasite)
Christian Bale (Le Mans '66)
Willem Dafoe (Der Leuchtturm)
Adam Driver (Marriage Story)
Leonardo DiCaprio (Once Upon a Time... in Hollywood)
Al Pacino (The Irishman)
Joe Pesci (The Irishman)
Joaquin Phoenix (Joker)
Antonio Banderas (Leid und Herrlichkeit)
Jonathan Pryce (Die zwei Päpste)
Beste Darstellerin (10 Nominierungen)
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Adele Haehnel (Porträt einer jungen Frau in Flammen)
Elsie Fisher (Eighth Grade)
Scarlett Johansson (Marriage Story)
Lupita Nyong'o (Wir)
Awkwafina (The Farewell)
Zhao Shuzhen (The Farewell)
Florence Pugh (Midsommar)
Olivia Colman (The Favourite)
Emma Stone (The Favourite)
Regina King (Beale Street)
Kreativster/Ambitioniertester Film (5 Nominierungen)
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Parasite
Der Leuchtturm
Wir
Midsommar
One Cut of the Dead
Bester Independentfilm (5 Nominierungen)
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Parasite
Porträt einer jungen Frau in Flammen
Blindspotting
Der Leuchtturm
Eighth Grade
Bester Animationsfilm (5 Nominierungen)
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Drachenzähmen leicht gemacht: Die geheime Welt
Die Eiskönigin 2
Weathering with You
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Bestes Design (5 Nominierungen)
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Parasite
Der Leuchtturm
Wir
Once Upon a Time... in Hollywood
The Favourite
Bester Ton (5 Nominierungen)
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Le Mans '66
Der Leuchtturm
Wir
Avengers: Endgame
Once Upon a Time... in Hollywood
Beste Musik (5 Nominierungen)
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Parasite
Wir
Once Upon a Time... in Hollywood
Joker
Beale Street
Bester Schnitt (5 Nominierungen)
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Parasite
Le Mans '66
Der Leuchtturm
The Irishman
The Favourite
Beste Effekte (5 Nominierungen)
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Le Mans '66
Ad Astra
The Irishman
Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers
Alita: Battle Angel
Beste Kamera (5 Nominierungen)
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Parasite
Porträt einer jungen Frau in Flammen
Der Leuchtturm
Once Upon a Time... in Hollywood
The Favourite
Schlechtester Film (5 Nominierungen)
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Godzilla: King of Monsters
I am Mother
Stuber
We Have Always Lived in the Castle
Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers
Beste Serie (5 Nominierungen)
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Chernobyl
Fleabag
Watchmen
Mindhunter
What We Do in the Shadows
Bester Seriendarsteller (5 Nominierungen)
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Jared Harris (Chernobyl)
Stellan Skarsgard (Chernobyl)
Jeremy Irons (Watchmen)
Tim Blake Nelson (Watchmen)
Holt McCallany (Mindhunter)
Beste Seriendarstellerin (5 Nominierungen)
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Phoebe Waller-Bridge (Fleabag)
Regina King (Watchmen)
Emily Watson (Chernobyl)
Jessie Buckley (Chernobyl)
Natasia Demetriou (What We Do in the Shadows)
Bester Film der Dekade (5 Nominierungen)
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Birdman
Blade Runner 2049
Drive
Inception
Whiplash
Beste Serie der Dekade (5 Nominierungen)
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The Leftovers
Fargo
Game of Thrones
Over the Garden Wall
Nichijou (kennt bestimmt außer mir fast niemand, aber ich liebe die so sehr ♥)
Das kommt also heraus, wenn man einem Independent-Auteur und Cannes-Stammgast, wie James Gray 100 Millionen Dollar zur Verfügung stellt. Ein melancholisches Weltraum-Drama, welches jeden Kinogänger vor den Kopf stoßen wird, der eine mitreißende Handlung oder All-Action à la Gravity erwartet. Eine introspektive Charakterstudie voll mit (teils etwas arg inflationär eingesetzten) philosophisch angehauchten Monologen, die Einblick liefern sollen in die gebrochene Psyche des Astronauten McBride. Arthaus-Sci-Fi, näher an Malick, als am "Marsianer". Ich freue mich, dass es solche eigenwilligen Filme gibt und dass jemand die Eier hatte, einen so teuren Genrefilm zu finanzieren, der völlig diametral zum Mainstream steht, selbst wenn er bei mir nicht zu 100 Prozent gezündet hat.
Oh je, so funktioniert das aber nicht: Für Dresden ist das Metropolis aufgeführt, das mittlerweile seit fast 10 (!) Jahren geschlossen ist. Dafür fehlt das Kino im Kasten, welches unter studentischer Leitung seit über 25 Jahren mit einem hervorragenden Programm glänzt und auch regelmäßig Klassiker in 35mm vorführt. Auch das Museumskino Ernemann VII B sollte zur Auswahl stehen. Ganz schwach!
Der Film hat es jetzt endlich nach Deutschland geschafft. Zwar nur auf VoD (z.B. Amazon und iTunes), aber immerhin.
The Old Man & the Gun (bzw. Ein Gauner und Gentleman) ist der perfekte Abschiedsfilm für Robert Redford. Eine ruhig erzählte Ganovenkomödie über einen Bankräuber aus Leidenschaft, charmant, romantisch, wehmütig. Ein Film, der komplett aus der Zeit gefallen wirkt. Gedreht in körnigem 16mm-Film und mit großartiger, jazzig angehauchter Filmmusik, könnte der Film tatsächlich auch in den frühen 80ern entstanden sein.
Man sollte allerdings nicht viel Handlung erwarten. Bei diesem Film geht es nicht um Charakterentwicklung oder ausgeklügelt geplante Raubzüge. Vielmehr präsentiert der Film von David Lowery (A Ghost Story, Pete's Dragon) Momentaufnahmen eines alternden Halunken (eine Rolle, die Redford wie auf den Leib geschrieben wirkt) und des rastlosen Detectives, der ihm auf der Spur ist (Casey Affleck). Das alles ist wenig aufregend oder gar überraschend und gegen Ende plätschert der Film auch (trotz seiner geringen Laufzeit von knapp über 90 Minuten) etwas ziellos vor sich hin. Ich muss aber doch zugeben, dass ich durchgehend sehr gerührt war. Redford ist eben doch ein Schauspieler, der das Kino einer ganzen Ära geprägt hat. Und es gehört nicht viel Phantasie dazu, Parallelen zu ziehen zwischen Redford und seiner Filmrolle. Der alternde Halunke, der es nicht seinlassen konnte. Nicht ohne Grund findet man im Verlauf des Filmes mehrere Anspielungen an Redfords Filmographie, sei es die Schriftart im Vorspann, eine berühmte Geste aus Der Clou oder eine enorm rührende Montage gegen Ende, die man als Hommage an Redfords Karriere interpretieren kann.
Ich kann gut verstehen, wenn man dem Film wenig abgewinnen kann. Stark vereinfacht gesagt, handelt es sich eben doch um eine harmlose, langsam erzählte Gaunerkomödie ohne viel Tiefgang. Ich war jedoch sehr gerührt, angesichts dieses liebevollen, sehr passenden Abschieds für Redford. Man kann wahrlich mit schlechteren Filmen in den Ruhestand gehen.
Uh, der hat echt Spaß gemacht. Ein knackiger 70-Minüter mit herrlich abstrusen Nonsens-Dialogen, sehr amüsanten Darstellern und einem, im späteren Verlauf recht bizarren Einschlag. Ich weiß nicht, ob man alles verstehen sollte (das ist mir nicht gelungen) bzw. ob es man hier irgendeine Art Logik anwenden kann und sollte. Ich hatte oft das Gefühl, dass sich Dupieux hier über gängige Handlungsstrukturen lustig machen möchte und diese ironisch aufbricht. Ein großer Spaß, allerdings vermutlich eher was für Freunde abseitigeren, surrealen Humors.
Eine Art moderner Ozu für Fans modernistischer Architektur. John Chos Charakter blieb mir zwar etwas vage, aber Haley Lu Richardson hat mich echt begeistert, genau wie die enorm stilvollen Bildkompositionen und der ätherische Postrock-Score von Hammock. Klar, der Film ist schon eher was für Filmhipster und Kunstfreunde und wird bestimmt kein Massenpublikum ansprechen, aber mich hat er in seinen Bann gezogen. Etwas kürzer hätte er ruhig sein können, dafür dass das Tempo äußerst getragen ist, aber wenn man in der richtigen Stimmung ist, kann man sich den wirklich anschauen. Sehr entspannend! Ob der wohl jemals in Deutschland veröffentlicht werden wird? Im UK gibt es ihn jedenfalls bei Amazon Prime.
Dieses Jahr hatte ich so schlecht getippt, wie selten zuvor. Da haben mir Green Book und BoRhap ordentlich einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich sollte wohl weniger für die Gewinner tippen, denen ich den Sieg gönne, sondern eher für die, deren Sieg ich befürchte :D
Was ist mit diesem Film los? 2017 hatte der Film seine Premiere in Venedig und es gibt immer noch keine Hinweise auf eine Veröffentlichung in Deutschland, sei es im Kino oder als VoD-Release. Es kommen jede Woche zig Filme ins Kino, die kein großes Publikum erreichen werden. Was ist das besondere an diesem Film (der mit Buscemi einen durchaus bekannten Schauspieler hat), dass sich kein Verleih findet??? :(
Hätten sie mal lieber diesen Film als "Bester Film" nominiert, anstelle von Vice oder Bohemian Rhapsody. Mir hat der echt gut gefallen. Angenehm, unaufgeregt erzählt, sympathisch und unterhaltsam. Jazzig angehauchte Filmmusik, winterliche Bilder von Manhattan, eine überraschend gute Melissa McCarthy in einer ernsteren Rolle und ein wahnsinnig gut aufgelegter Richard E. Grant als Israels Komplize Jack Hock. Grant würde ich den Oscar definitiv gönnen und auch fürs Drehbuch hätte es der Film verdient.
Ein zwiespältiger Film. Die Inszenierung von Adam McKay, ganz im Stil seines letzten Filmes The Big Short, macht viel Spaß. Insbesondere der Filmschnitt ist enorm kreativ und hätte den Oscar in meinen Augen definitiv verdient. Wie schon bei The Big Short bekommt der Zuschauer ein wildes Potpourri aus fiktiven Szenen, Archivaufnahmen, Texteinblendungen und surreal angehauchten Erklär-Szenen. Dabei hält sich der Film auch nicht mit Symbolik zurück. So wird ein Gespräch zwischen Dick Cheney und Bush, in dem ersterer versucht letzteren davon zu überzeugen, ihm mehr Befugnisse und Verantwortlichkeiten zu übertragen, gegengeschnitten mit Cheney, der beim Fliegenfischen seine Angel auswirft. Die Montagen haben mir sehr gut gefallen, auch wenn die Vergleiche oft wenig subtil sind.
Und genau die fehlende Subtilität hat mich teilweise echt gestört. Dick Cheney wird in Vice als absolut verachtenswerter Mensch präsentiert. Als jemand, der stets auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist und dem das eigene Streben nach Macht und Wohlstand wichtiger ist, als das Wohl der US-Bevölkerung. Der einen Krieg im Irak anfängt, damit sein eigener Ölkonzern davon profitiert und der direkt verantwortlich ist für Fox News, den Klimawandel und den IS. Ich kann nicht von mir behaupten, viel über die US-Politik unter Bush zu wissen, aber ich hatte das Gefühl, dass es sich McKay teilweise etwas arg einfach macht mit Cheney als ultimativem, diabolischen Strippenzieher.
Darüber hinaus ist mir auch die Intention des Filmes nicht wirklich klar geworden. Für eine Biografie ist der Film zu tendenziös, für eine Satire nicht humorvoll genug und für eine tiefgründige Betrachtung politischer Vorgänge in den USA wirkt er zu oberflächlich und simplifizierend. Insgesamt ein Film, der (wie schon The Big Short) wütend machen soll, mich diesmal aber aufgrund seiner Undifferenziertheit und einiger fragwürdiger Entscheidungen (z.B. der Rolle des Erzählers) teilweise etwas ratlos zurückgelassen hat.
Insgesamt ist Cheney als träger, grummelnder Bürokrat auch einfach kein Charakter, den ich interessant genug fand, als dass mich der Film über seine gesamte Laufzeit fesseln konnte, egal wie gut Bale ihn spielt (definitiv mein Favorit in der Hauptdarsteller-Kategorie!) oder wie flott der Film geschnitten ist.
Mein Ranking der Kategorie "Bester Film":
1. ROMA
2. The Favourite
3. A Star is Born
4. Black Panther
5. BlacKkKlansman
6. Green Book
7. Vice
8. Bohemian Rhapsody
Insgesamt in meinen Augen die schwächsten Nominierten seit Jahren. Verdient haben es in meinen Augen nur 1-3, die nächsten drei kann ich noch nachvollziehen, auch wenn ich sie nicht nominiert hätte. Vice und Bohemian Rhapsody haben meiner Meinung nach aber in der Kategorie "Bester Film" nichts verloren.
So, jetzt habe ich auch endlich mal Bohemian Rhapsody gesehen. War durchaus unterhaltsam und besser inszeniert und kohärenter als erwartet nach den Meldungen vom Chaos bei den Dreharbeiten. Ich finde allerdings trotzdem nicht, dass das ein herausragender Film ist. Klar, die Musik-Szenen sind stark. Rami Malek ist da auch deutlich charismatischer als erwartet. Nicht falsch verstehen, ich finde dass Rami ein toller Schauspieler ist, aber bisher habe ich ihn eher in Rollen gesehen, wo er introvertierte Charaktere spielt und war doch überrascht, wie gut er als Freddy passt. Auch die anderen Queen-Mitglieder (besonders Brian May!!!) sind toll gecastet und gerade die Szenen, in denen die gesamte Band mitspielt, machen wirklich Spaß. Und das Live-Aid-Konzert am Ende ist echt eine Wucht! Stark inszeniert und Queens Musik ist einfach genial!
ABER: Der restliche Film hat für mich kaum funktioniert. Nicht nur, dass ich die erste Dreiviertelstunde äußerst schwach und sprunghaft erzählt fand (wann genau ist Queen nochmal eine "Familie" geworden???) oder der Film so vielen Klischees typischer Musikerbiografien folgt, dass er mit ein paar Gags mehr glatt eine Parodie des Genres sein könnte, ich habe auch einfach nicht verstanden, was dieser Film bezweckt. Es macht Spaß zuzusehen, wie Queen ihre unsterblichen Songs im Studio geschaffen haben und die Musik zündet halt immer, aber ich habe nicht das Gefühl, mehr über die Band und ihre Mitglieder erfahren zu haben (und ich wusste echt wenig über die Band!) Dass der Film sich scheinbar viele Freiheiten nimmt in der Chronologie der Bandgeschichte ist mir demzufolge unwichtig, aber er sollte mir schon irgendetwas geben, um mein Interesse zu bewahren. Überraschungen in der Inszenierung oder wenigstens interessante Charaktere. Freddy Mercury war ein außergewöhnlicher Mensch, wieso ist dieser Film so gewöhnlich? Dazu kommt, dass es mir wirklich schwer fiel, Rami Maleks falsche Zähne ernst zu nehmen. Klar, Freddys Gebiss war imposant, aber der Freddy dieses Filmes wirkt (vor seiner klassischen Schnauzbart-Phase) mehr wie eine Karikatur, als wie eine ernst gemeinte Darstellung. Mit der realen Performance von "Don't Stop Me Now" im Abspann tut der Film sich da keinen Gefallen, da man dort eindeutig sieht, dass der reale Freddy nicht annähernd so grotesk wirkt, wie in der ersten Hälfte des Filmes.
Ich kann nicht behaupten, dass ich mich gelangweilt hätte. Dazu ist der Film einfach viel zu unterhaltsam. Aber Bohemian Rhapsody ist als einer von acht Filmen für den Hauptpreis bei den Oscars nominiert! Er hat den verdammten Golden Globe als Bestes Drama gewonnen! WTF!? Nein, ich finde nicht, dass der Film, abgesehen vielleicht von Ton und evtl. Hauptdarsteller (auch wenn ich da andere Performances dieses Jahr besser fand) bei den Preisverleihungen etwas zu suchen hat. Das vergangene Jahr hatte so viel bessere Filme, da fühlen sich die Nominierungen für BoRhap schon sehr gekauft an. Oder eben, dass die Voter sehr von der Musik beeinflusst werden und über die Mängel des Filmes hinweg sehen? Für mich kaum nachvollziehbar!
Definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Ich bin zwar immer noch kein Freund davon, dass man soweit bis zu den Kommentaren scrollen muss, aber immerhin ist der Weg kürzer geworden :p
Aber definitiv schön zu sehen, dass ihr euch der Kritik angenommen habt.
Regie und Darsteller fand ich echt hart. Da sind einige gute Kandidaten dabei. Ansonsten, schade dass Spider-Man nicht präsenter ist. Ich hatte ihn 7-mal nominiert, am Ende ist er nur in 2 Kategorien vertreten gewesen. Vermutlich haben den einfach noch nicht genug Leute hierzulande gesehen. Genauso, wie Vollblüter, da hatte ich auch ein wenig mehr erhofft. Und dass Suspiria es nicht geschafft hat, ist zwar schade, aber das ist eben ein spezieller Film.
Vielen Dank an Batman fürs Organisieren der MoCAs. Bin sehr gespannt aufs Endergebnis!
Mein erster Film mit Katharine Hepburn. Mein Gott, was für eine Freude es ist, ihr beim Schauspiel zuzusehen. Nicht nur, dass sie unendlich elegant ist und ihr Charakter Tracy Lord an Schlagfertigkeit kaum zu überbieten ist, auch ihre Mimik, Körpersprache und ihre Sprachmelodie sind zum Niederknien. Gerade im Zwischenspiel mit Cary Grant und James Stewart glänzen zwar alle drei, aber Frau Hepburn ist phänomenal!
Der Rest vom Film? Ja, ok. Kann man schon machen, wenn man auf Screwball-Comedy steht. Mein Geschmack ist der Humor in der Regel nicht (auch mit His Girl Friday konnte ich schon nicht wahnsinnig viel anfangen) und die Story gibt außer den üblichen Verwechslungen und Verstrickungen nicht wahnsinnig viel her. Auch von filmischer Seite her sehe ich hier nicht viel Außergewöhnliches. Man muss zwar zugeben, dass der Film ein angenehm flottes Tempo hat, insgesamt würde er als Theaterstück (tatsächlich basiert er ja sogar auf einem) aber wohl genauso gut funktionieren.
Wow, was für ein aufregender, hochspannender, wütender Polit-Thriller. Ich muss zwar zugeben, dass mir der Subtext über die griechische Militärdiktatur während des Schauens nicht bekannt war, aber dennoch war ich großartig unterhalten. Trintignant spielt herausragend und ich war hingerissen vom rasanten Schnitt und der dynamischen, hoch subjektiven Kameraführung. Dazu gibt es aufregend inszenierte Massenszenen von gewaltsamen Protesten und eine spannende Handlung um ein Attentat auf den Oppositionsführer einer nicht näher spezifizierten Nation im Mittelmeerraum und die anschließende Ermittlung. Filme über unerschrockene Individuen, welche sich für Freiheit und gegen Unterdrückung, Korruption und Autoritarismus einsetzen finde ich von Grund auf schon faszinierend und wenn diese dann noch so großartig inszeniert sind wie "Z", bleibt mir nichts übrig, als zu sagen: Chapeau! Zurecht einer der großen Klassiker des politischen Kinos.
Schade. Stilistisch gefällt mir der Film wahnsinnig gut mit seinen atemberaubend schönen, kontrastreichen Schwarzweiß-Bildern, die Kämpfe sind wunderbar dynamisch und mitreißend inszeniert und auch schauspielerisch habe ich nichts auszusetzen (Nakadai ist eben eine sichere Bank). Aber mit der Erzählweise kam ich leider überhaupt nicht zurecht. Die Szenen wirkten auf mich sehr beliebig montiert, Zeitsprünge waren für mich oft nicht als solche erkennbar, viele Charaktere sehen sich sehr ähnlich und werden kaum eingeführt, in den Dialogen werden außerdem unzählige Namen genannt, deren Kontext mir oft unklar war. Nach etwa einer Stunde fühlte ich mich recht verloren und habe den Film abgebrochen. Das vielgerühmte Finale werde ich mir evtl. irgendwann isoliert ansehen, als Film hat The Sword of Doom für mich leider nicht funktioniert.