Tobi196 - Kommentare

Alle Kommentare von Tobi196

  • Tobi196 08.11.2016, 18:39 Geändert 08.11.2016, 18:40

    Ein so ungemein und ungerecht übersehener Regiesseur, dass ich mich gezwungen sah einen Kommentar da zu lassen. Ivens war ein Dokumentar- und Essayfilmer, er beschäftigte sich besonders mit der Gewalt und Schönheit der Natur und mit der Geselschaft gesehen durch die Makroperspektive. Viele seiner Filme sind jedoch nicht das, was man sich unter einer herkömmlichen Dokumentation vorstellt. Sie sind oftmals ungemein Gefühlvoll und könnten einen in mancherlei Hinsicht gar zum weinen bringen. Sein Kurzfilm 'Regen' ist für mich so etwas wie DIE filmische Manifestation von Melancholie. Außerdem sehr zu empfehlen sind: Eine Geschichte über den Wind, Die Seine trifft Paris (nicht auf MP gelistet) und ... nach Valparaiso (ebenfalls nicht gelistet).

    1
    • 9
      Tobi196 08.11.2016, 18:29 Geändert 29.04.2017, 02:06

      Ein großartig und ungemein übersehener essayistischer Film, der tatsächlich vom Wind handelt, aber auch sehr von der Beziehung zwischen Mensch und Natur. Ivens hat in vielerlei Hinsicht einen Blick für das Große und Algemeine und schafft es seinen Bildern eine lyrische Qualität zu verleihen. Und wer meint das hört sich dumm an sollte lieber seine Filme gucken als sich beschweren. Diesen hier könnte man als sein Opus bezeichnen. Es ist ein ungemein warmes und phantasievolles Werk, erfüllt von der Weisheit und kindlichen Wärme eines ganzen Menschenlebens. Eine Empfehlung für jeden dem Essayfilme gefallen!

      • 7 .5
        über Abbitte

        Etwas kitschig aber wirklich schön photografiert. Das Onetake am Dünkirchner Hafen ist eine unglaublich schöne Szene, die mich wirklich umgehauen hat.

        1
        • 4
          über Babel

          Technisch gut umgesetzt bloß leider ein Film der dem Babelturm im Punkto Pompösität in nichts nachsteht. Der Film kommt kaum über das offensichtliche hinaus und hätte in kleinerem Ramen oder mit wesentlich mehr Tiefgang besser funktioniert. Dabei ist das Tokyo Segment wirklich gut, der Film (wie bereits angemerkt) technisch kompetent und Alejandro González Iñárritu ein Regisseur der doch eigentlich weiß wie Episodenfilm geht (Amorres Perros...).

          • 9

            Ein sehr schönes Historiendrama. Was mir besonders auffiel ist, dass der eher kühle Stil den Charakter des Buttlers Stevens (Anthony Hopkins) vervorragend unterstreicht. Weiter muss ich gestehen, dass ich mich in den Titel verlibt habe: "The Remains of the Day".

            1
            • 7 .5

              Wesentlich besser als das ziemlich langweilige Remake, das zu unrecht bekannter ist. Das Original ist schlicht direkter, fokussierter und schlussendlich packender. Obwohl hier natürlich eines von Hitchcocks Lieblingsmotiven im Vordergrund steht, hätte es wirklich kein Remake gebraucht.

              Obwohl der Film auch in Hitchcock früher britischer Periode nicht ganz vorne mitspielt ist hier unverkennbares Potential zu erkennen. Eine direkte und ästhetisch ansprechende Bildsprache pointiert geschickt das geschehen. In Hitchcocks späteren Filmen kann man diese geschickte Bildsprache in verfeinerter Form (und oft mit mehr Kontext) bewundern.

              • 7 .5

                Das Drehbuch ist schwach, das Schauspiel kann dem nichts hinzufügen. Die Regie ist dennoch große Klasse. Der Film ist spannend, atmosphärisch und gar etwas angsteinflößend. Das Ende spukt immer mal wieder in meinem Kopf herum, so schaurig-einprägsam ist es. Trotz allen Stärken tut der Film sich bei solch einem plattem Drehbuch schwer.

                • 9
                  über Henry V

                  Großartige Shakespeare Adaption! Über das Ausgangsmaterial braucht man nicht streiten. Vielleicht ist Heinrich V. nicht Shakespeares bestes Stück, die Dialoge/Monologe sind dennoch sehr gut geschrieben...

                  ...Und der Film setzt eben diese Dialoge und Monologe großartig in Szene, ist dabei gerade ruhig genug um gekonnt jeder Szene die passende Atmosphäre zu verleihen ohne dabei jemals das Momentum zu verliehen. Das Schauspiel ist dabei konstant sehr gut. Kurz: ein super Drama (wobei die große Schlacht am Ende auch nicht ungelobt verbleiben sollte).

                  1
                  • 3 .5

                    Für Fans der Comics womöglich ganz interessant. Für mich leider selten Langweilig. Anfangs war ich überrascht, dass der Film zum Großteil aus Konversationen zwischen den Charakteren besteht - eigentlich ein interessantes Konzept für einen Superheldenfilm. Leider wird dann irgendwann klar - die Charaktere sind 100 % Comicbuchreferenz. Hinter den Onelinern verbirgt sich ein riesiges klaffendes Loch. Schade eigentlich. Serenity ist deutlich besser.

                    2
                    • 9

                      Überwältigende Cinematographie und Sets! Visuell tritt der Film nie zu kurz und erzählt so die (klassische) Geschichte eines durch den Krieg getrennten Liebespaares auf selten mitreißende Weise. Mosfilm stellt den Film kostenlos auf YouTube bereit.

                      2
                      • 8

                        Die Dramatische Struktur ist ziemlich mieß. Dafür wird der Film zurecht gescholten. Trotz allem ist Der letzte Wiederstand mein liebster X-Men Film. Einfach aufgrund des unglaublichen Contents der jeden anderen Superheldenfilm um längen übersteigt. Der Film wältzt sich mit unglaublichen Tempo durch verschienste Themen und Konzepte. Dabei kommt der Tiefgang etwas kürzer aber trotzdem sehr interessant.

                        • 9

                          Der schönste Superhelden Film überhaupt.

                          1
                          • 9

                            Noch NIE hat mich ein emotional so auseinander genommen. Der Film hinterließeine riesige klaffende Wunde im Herzen obwohl er ein Happy-End hat und auch nicht sonderlich traurig ist. Mehr will ich dazu nicht sagen.

                            2
                            • Schaue ich mir meine persönlichen Favoriten sowie die international hoch gelobten Produktionen im Bereich „deutscher Film“ an, findet sich eigentlich kaum eine Komödie. Ich muss zugeben, dass ich in diesem Bereich nicht sonderlich bewandert bin, ich würde sogar davon ausgehen, dass ich mehr französische Komödien gesehen habe – Eine IMDB Suche unter meinen Bewertungen hierzu sagt: 22/44 für Frankreich. Aber hier erlaubt sich ein Rückschluss auf die Kernthematik, französisch spreche ich nämlich nicht; ich habe schlichtweg mehr von den französischen Komödien erwartet, teils aufgrund besserer Kritiken, teils aufgrund besserer persönlicher Erfahrungen. So schleichen sich in meiner Top 100 mehrere französische Komödien ein, während ich in meiner top 500 auf eine einzige deutsche Komödie tippen würde. Dabei handelt es sich um einen Film, den noch nicht mal meine Großeltern im Kino gesehen haben dürften: „Die Puppe“ aus dem Jahr 1919. Es ist beinahe schon symptomatisch für die deutsche Filmindustrie, das der Regisseur hinter diesem Film, Ernst Lubitsch, sich nur wenige Jahre später nach Amerika aufmachte um dort im Bereich Comedy zu einer absoluten Legende heranzuwachsen. Es mag an mir und meinem eingeschränkten Wissen im Bereich „Deutsche Komödie“ liegen, dass ich einen Film aus dem Jahre 1919 zum besten Genrevertreter küre und dem Genre sonst nicht sehr zugewandt bin. Es mag zu einem beträchtlichen Teil an mir liegen, aber eine deutsche Komödie wird bei mir selten zum „must see“ obwohl ich Komödien im Grunde sehr schätze und das hat evtl. doch eher etwas mit der deutschen Art Komödien anzugehen zu tun oder etwa mit der Vermarktung.
                              Um jetzt nicht nur über deutsche Komödien herzuziehen, möchte ich noch positiv hervorheben: Oh Boy (verhältnismäßig neu, kein Meisterwerk, aber definitiv ein Film der deutlich hinaussticht, ich hatte mir einiges erhofft und war nicht enttäuscht), Die Feuerzangenbowle (sollte ich mir mal wieder ansehen), Ödipussi (Pappa Ante Portas habe ich nicht gesehen… jaja), Der Hauptmann von Köpenick (ich glaube ich habe die Version von 1960 gesehen), Mein liebster Feind – Klaus Kinski (evtl. nicht unbedingt als Komödie gedacht – vielleicht aber doch, über Herzogs Humor mag ich keine Vermutungen anstellen – trotzdem sehr witzig und auch ein gutes Porträt der Beziehung Kinski-Herzog), Stroszek (hier würde man wohl eher von einer überwiegend ernsten Dramedy sprechen), Die Austernprinzessin (ein weiterer Lubitsch aus dem Jahre 1919), Die 3 Groschen Oper, Auch Zwerge haben klein angefangen

                              1
                              • 2 .5

                                Ich war im Grunde echt gespannt auf den Film, da er ziemlich andersartig und visuell imposant aussah, muss aber zugeben jetzt doch arg ernüchtert zu seien. Andersartig ist er auf jedenfalls, visuell imposant aber nur teilweise. Die Idee im Hintergrund ist auch gar nicht so uninteressant, aber die Umsetzung ist meiner Meinung nach ziemlich grauenvoll. Ein Film muss sich meiner Meinung nach nicht "den konventionellen Mitteln" bedienen um erfolgreich einem Publikum etwas zu vermitteln. Der Film scheint sich hier aber unsicher was er eigentlich will. Er wirft die Standardnarrative komplett über Bord, benutzt aber trotzdem sehr billige und halbherzig gestaltete Szenen um dem Publikum die Thematik und die Figuren näher zu bringen (als Stichwörter können hier z.B. „Swinger Klub“, „Anonyme Alkoholiker“ und „eindreschen auf den Hund dienen“). Im Grunde ist nicht schlimm, dass diese recht einfachen Darstellungsweisen gewählt wurden, sondern, dass diese einfach für sich stehen bleiben und nicht durch andere Elemente des Films in ein interessantes Licht gerückt werden. Die Narrative ist wie bereits erwähnt sehr "loose" und deshalb wären etwas eindrucksvollere Szenen meiner Meinung nach wünschenswert. Der Film macht das in den ersten ~10 min. auch wirklich super und präsentiert uns eine visuell eindrucksvolle und atmosphärische Szene mit einem kleinen Mädchen auf einer Wiese, in einem Gewitter, umgeben von lauter Tieren. Darauf folgt ein interessant dargestellter Teufel. Danach geht es allerdings steil bergab und es scheint als hätte man den Kameramann einfach mal für lange Zeit vom Set verbannt (in sehr vielen Szenen wird definitiv visuell rein gar nichts versucht). Absolut super sieht dann viel später noch die Szene am Strand aus (die wohl schönste Aufnahme im Film) und auch die Jagdszene sieht gut aus. Jetzt blieben noch die Charaktere, aber leider sind bis zu den Credits keine vorhanden. Sämtliche Darsteller scheinen mir eher wie der Mittel zum Zweck, sie erlangen nie mehr Tiefgang als die Tiere am Anfang. Das liegt gar nicht gezwungen an den Schauspielern, sondern eher an der Erzählweise. Ich habe mehrmals den Vergleich zum Impressionistischen Gemälde gesehen und dieser ist hier auch ganz passend, denn der Film beschäftigt sich mit dem Moment und nicht mit den Charakteren. Damit schießt er sich, so uninteressant wie die Szenen am Ende oft sind, selbst ins Bein, den die Charaktere können sich nicht entfalten, obgleich sie vielen Szenen noch wirklichen Nachdruck hätten verleihen können. Der Dialog ist leider auch nicht das wahre. Meist ist er plump und belanglos (das kulminiert dann in einer "Streiterei" zwischen zwei Figuren darüber wer der dümmere sei – meiner Meinung nach der beste Dialog im Film) und am Ende wird er noch verdammt prätentiös (ich finde es gar nicht falsch, was an dieser Stelle gesagt wird, aber es ist bloß leider so unglaublich plump dargestellt). Man hätte in die Richtung (vor allem was den prätentiösen Monolog nahe dem Ende angeht) einiges im visuellen Rahmen lösen können. Am Ende bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich mich selten so gelangweilt habe (trotz Interesse an der Thematik des Films), dass mir völlig unverständlich bleibt wie man mit so einer Leistung den Regiepreis in Cannes gewinnen kann (die Regie ist meiner Meinung nach das wohl schlechteste an dem Film), dass der Film wahrscheinlich meine "Bottom 10" knackt, während The Tree of Life (mit dem dieser Film verglichen wurde…) sich in meiner Top 10 befindet und dass ich dem Film wirklich niemandem empfehlen kann, der gerne einen guten Film sehen würde. Post Tenebras Lux ist bestenfalls ein gescheitertes Experiment.

                                6
                                • 8 .5

                                  Der Film hat mich echt überrascht. Abgerundet ist er nicht wirklich an allen Stellen, aber dennoch durchgehend interessant und erfrischend. Der Film vermischt dabei Aspekte eines Superhelden Films und eines Dramas. Dabei geht der Film recht subtil vor und er kommt hervorragend mit wenig wirklichen Actionszenen aus, indem er aus eher kleinen Momenten wirklich viel herausholt (oft wird dieses durch lange und ansprechend inszenierte long takes erreicht). Für viele ist er sicherlich zu subtil, dennoch funktionieren die Charaktere und Konflikte hervorragend und haben genug Tiefe um einen für die Gesamtlaufzeit des Films zu binden (und sogar genug um einen noch Tage danach zum Denken zu verleiten). Wenn man hier also etwas Geduld und Offenheit mitbringt und dem Film seine Geschichte erzählen zu lassen, hat man es hier mit einem der wohl besten Superheldenfilme aller Zeiten zu tun. Eine echte Empfehlung für vor allem Fans, aber auch Nichtfans des Genres.