winterschwert - Kommentare

Alle Kommentare von winterschwert

  • 7

    Ein Film, der im Scientology-Jargon wohl von unterdrückerischen Personen produziert wurde. Es kommen Aussteiger zu Wort, die natürlich die Zustände in der Sekte bemängeln, sonst wären sie ja keine Aussteiger. Die aktiven Mitglieder würden sich wohl ohnehin kaum wissentlich für ein solches Filmprojekt zur Verfügung stellen. Die Machart ist amerikanisch, nicht rein sachlich, es wird unterhalten, es werden auch Emotionen bedient, sodass man diesen Dokumentarfilm fast als Gehirnwäsche von der anderen Seite bezeichnen könnte.

    • 5 .5
      winterschwert 12.01.2023, 16:24 Geändert 13.01.2023, 23:48

      Einige Informationen über technische Methoden zur Ermöglichung der digitalen Privatsphäre, freie und quelloffene Programme, Dezentralisierung, Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, VPN, TOR, LineageOS, der Messenger Signal, Tails-Linux, Kompartmentalisierung, Bedrohungsmodelle und Operative Sicherheit werden angerissen, die sinnvoll eingesetzt werden können. In die Tiefe geht es dabei allerdings nicht, dafür werden verschiedene politische Aktivisten dargestellt, die sich aufgrund ihrer mehr oder weniger riskanten Tätigkeit ebenfalls mit Privatsphäre und Datenschutz befassen.

      • 7 .5

        Kino sieht schon heiß aus in dem Neoprenanzug. Mutio ist allerdings auch niedlich, wie sie dem gestrandeten Hayami einen Fisch anschleppt.

        • 9
          winterschwert 17.11.2022, 05:11 Geändert 18.11.2022, 00:17

          Wenn der Spieler die Grenzen des Spieles nicht mehr sieht, wird aus Spaß leicht Ernst. Nach der ersten Viertelstunde steigt der Spannungsbogen stark an.

          Es folgen Spoiler:
          Der reiche Investmentbanker Nicholas van Orton ist im Begriff, sich charakterlich immer negativer zu entwickeln und erhält von seinem besorgten Bruder als Geburtstagsgeschenk einen heilsamen Schock. Er beauftragt die Firma Consumer Recreation Services (CRS), Nicholas Leben mit Hilfe von Schauspielern, enormem Aufwand und rechtlich fragwürdigen Methoden in eine Art Rollenspiel-Action-Thriller umzuwandeln. CRS übernimmt die volle Kontrolle über seinen Alltag und setzt ihn zum Schein lebensbedrohlichen Situationen und Psychoterror aus, die von Nicholas jedoch als real erlebt werden. Ermöglicht wird dies auch durch einen umfassenden psychologisch-medizinischen Test, welchen er am Anfang des Spieles ablegen musste. Auf dieser Grundlage war CRS in der Lage, seine Entscheidungen und Gedankengänge in den jeweiligen Situationen mit großer Wahrscheinlichkeit vorherzusehen und ihn in die gewünschte Bahn zu leiten. Das geht so weit, dass Nicholas am Ende glaubt, seinen Bruder erschossen zu haben und sich daraufhin vom Dach eines Hochhauses stürzt. Doch auch das war Teil des Planes und so landet er auf einer Sicherheitsplane in der Mitte seiner Geburtstagsfeier. Charakterlich erscheint er gewandelt und entschuldigt sich bei verschiedenen Leuten für sein früheres Verhalten. Ist das die Auflösung? Nicht unbedingt, denn in der Schlussszene verabredet er sich mit der Schauspielerin Christine alias Claire auf ein Date am Flughafen. Man könnte also mutmaßen, dass das Spiel in irgendeiner Form weitergeht, wie es auch Nicholas Bruder als selbst mitwirkender Schauspieler in einer Szene angedeutet hat.

          Kritisch kann man anmerken, dass das Spiel viel zu glatt läuft. Alles klappt wie geplant, kein Außenstehender mischt sich ein, die Schauspieler sind perfekt, sogar sein Bruder kann Nicholas täuschen. Alle Schauplätze sind präpariert, unter Abgründen warten Container mit weichen Müllsäcken, eine riesige Kuppel wird durch Filmglas ausgetauscht, nur damit er sich beim Sprung vom Hochhaus nicht verletzt. CRS müsste quasi allmächtig und allwissend sein, um das fehlerfrei umsetzen zu können. Durch den Psychotest ist es inhärent nicht ganz unlogisch, aber durchaus unrealistisch. Da braucht man die Fähigkeit zur willentlichen Aussetzung der Ungläubigkeit, dann macht der Film auch Spaß.

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          • 6

            "Der Sohn vom Chefarzt ist zwar ein Schuft und Schürzenjäger, aber er wird sich ändern, wenn er nur die Richtige (mich!!) trifft."

            • 6

              Eine prima Geschichte, die an die Welt am Draht oder The 13th Floor erinnert, nur mit einem Schuss Heist-Film. Aber der ständige Dialog und die manchmal etwas zu bombastische Musik lassen wenig Raum für eigene Gedanken, alles wird verbalisiert und vorgekaut, anstatt die Bilder sprechen zu lassen. Trotz der ganzen Texte, in denen die Figuren sich gegenseitig die Situation erläutern, kommt man bei den Schnitten zwischen den verschiedenen Traumebenen – was natürlich beabsichtigt ist – leicht durcheinander.

              • 7
                winterschwert 31.08.2022, 23:50 Geändert 02.09.2022, 06:17

                Die visuelle und akustische (übermotivierte Zikaden) Atmosphäre wurden sehr authentisch kultiviert, wie schon im ersten Teil der Dilogie. Einiges, was in Jean de Florette passiert ist, wiederholt sich in Manon des sources mit verkehrten Rollen. Dieser Teil ist noch etwas düsterer als der Vorgänger. Die Auflösung ist an Tragik schwer zu überbieten.

                • 5

                  Ein Leuchtturmwärter am Ende des 19. Jahrhunderts wird mit seinem neuen Gehilfen durch einen anhaltenden Sturm vom Festland abgeschnitten. Schwarzweiß im 1,19:1-Format. Endlich wieder ein Format für Raubtieraugen. Auch die Ästhetik, die Schauspieler und Szenerie passen. Den beiden Hauptfiguren hätte etwas Mäßigung bei der Darstellung ihres Wahns und ihrer Marotten gutgetan. So wirkt der Handlungsverlauf leider etwas oberflächlich und überzogen. Da wäre mehr möglich gewesen.

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                  • 8
                    winterschwert 14.05.2021, 06:57 Geändert 12.05.2023, 11:06

                    Die Serie ist sehr kreativ und lustig, mit Romantik und einem guten Anteil Slapstick, manchmal fast surreal, aber auch unglaublich ideenreich und total niedlich. Warum sie im Westen immer noch relativ unbekannt ist und nicht synchronisiert wurde, ist mir ein Rätsel.

                    • Bei vorhandener Chancengleichheit kann man eben nicht automatisch erwarten, dass alle gesellschaftlichen Gruppen die gleichen Ergebnisse erzielen. Regisseure werden nach Qualifikation und wirtschaftlicher Erfolgswahrscheinlichkeit ausgewählt, nicht nach Geschlecht. Wenn da weniger Frauen den Job bekommen, dann kann das bedeuten, dass diese in der Mehrheit auf diesem Gebiet uninteressiert, geringer qualifiziert oder unwirtschaftlich sind. Das muss nicht so bleiben, aber solche Unterschiede existieren nun mal in allen Bereichen der Gesellschaft. Wenn man diese mit künstlichen Quoten auszubügeln versucht, behindert man diejenigen, die wirklich was drauf haben.

                      Wie viele weibliche Regisseure gibt es überhaupt im Verhältnis zu den männlichen? Entsprechen ihre Filme den qualitativen und formalen Anforderungen? Wie viele haben die entsprechende Ausbildung und Berufserfahrung? Wie viele bewerben sich überhaupt? Und warum diskutiert man eigentlich nicht darüber, dass Fans von 1860 München immer noch unterrepräsentiert sind?

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                      • 9
                        winterschwert 12.04.2015, 07:39 Geändert 12.04.2015, 07:43

                        Schöner Film, hübsche Darstellerin, schöne Szenen und Schauplätze.
                        Die Horrorszenen hätten nicht unbedingt ganz so überzogen ausfallen müssen. Manchmal wirken Andeutungen in Filmen besser. Die deutsche Synchronisierung wirkte an einer Stelle allerdings merkwürdig, als wären die Sprecher ausgetauscht worden.